Wie entsteht MÜK, wie erkennt man ihn und wie wird er behandelt?
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Cortison – die Wirkung lässt nach
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AutorBeiträge
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Hallo,
ich hatte nun schon öfters eine Infusion mit 120 mg Dexamethason zwecks Unterbrechung eines Migränestatus. Hat auch immer gut geklappt, bis auf letztes Mal. Da ließ die Wirkung erst mal eineinhalb Tage auf sich warten und hielt dann auch nur zwei Tage an. Diese Infusion war bisher immer für mich die letzte Rettung, bevor ich drei Wochen am Stück Schmerzen habe. Und nun? Ich war noch nicht bei meiner Ärztin um sie zu befragen. Deshalb möchte ich hier mal in die Runde fragen, ob dieses Problem noch jemand kennt?Viele Grüße
JaninaLiebe Janina,
ich denke mir, dass dies bei einem schweren Anfall schon mal vorkommen kann. Bei meinem letzten Status migraenosus musste ich auch 2 Tage auf die Wirkung des Kortisons (200 mg) warten. Bekommst Du nur eine Infusion? Wenn es mir so schlecht geht, bekomme ich Kortison mehrere Tage lang verschrieben.
Gute Besserung und liebe Grüße
BettinaAnonym
Inaktiv11. März 2010 um 10:56 UhrBeitragsanzahl: 118Ihr Lieben,
ich hätte da mal eine Bitte. Zur Zeit häng ich wieder in einer Miggischleife. Um mir das Erlebte des letzten Jahres zu ersparen (1 Woche Krankenhaus-mit leider unsachgemässer Behandlung und dann einfach liegengelassen….) wollt eich mich mal schlau machen, was ich denn im Akutfall den Ärzten vorschlagen soll um den Status zuunterbrechen. 120 mg Dexamethason..wäre das ausreichend?
Alles LIEBE an euch
und DANKE im vorausLiebe Elvira,
dies hatte Prof. Göbel 2006 (im Archiv) auf eine ähnliche Frage geantwortet:
„Dauert die Migräne länger als drei Tage, spricht man vom status migränosus http://62.208.122.216/de/02_klassifikation/02_teil1/01.05.02_migraine.html
Sollten die Schmerzen nicht abklingen, ist der Notarzt oder eine Klinikaufnahme erforderlich.
Zur Vorbeugung muss eine verhaltensmedizinische und medikamentöse Prophylaxe aufgebaut werden. Sie benötigen zudem einen Plan zur Akutmedikation in entsprechenden Fällen.Dauert die Kopfschmerzphase einer Migräneattacke trotz Behandlung länger als 72 Stunden, wird diese als Status migraenosus bezeichnet. Gewöhnlich tritt ein Status migraenosus erst bei einer längeren, mehrjährigen Migräneerkrankung in Verbindung mit andauerndem Medikamenten-Übergebrauch auf. Bevor der Arzt konsultiert wird, hat der Patient dann mindestens 3 Tage mit ausgeprägter Übelkeit, Erbrechen und sehr starker Kopfschmerzintensität durchlebt. Die medikamentöse Selbsthilfe, meist mit einer bunten Mischung verschiedenster Substanzen und Kombinationspräparaten, erbrachte während der Zeit keinen Erfolg.
Dies ist ein trauriges Kapitel, weil es in den meisten Fällen unnötig ist. Ich möchte Ihnen schildern, was der Arzt in einem solchen Falle tun kann, damit Sie – sollten Sie selbst einmal wieder betroffen sein – die Behandlung selbst einschätzen können:
Der Arzt kann in solchen Fällen eine stationäre Behandlung erwägen. Mit anderen Worten: Der Patient sollte in eine Klink eingewiesen werden. Dann sollte der Patient sofort
1000 mg Lysinacetylsalicylat in Kombination
mit 10 mg Metoclopramid
intravenös bekommen.Anschließend wird eine mit Medikamenten bewirkte Ruhigstellung (Sedierung) eingeleitet. Hierzu kann
Levomepromazin 3 x 25 mg per os
oder
Diazepam 3 x 10 mg
über 2 Tage mit allmählicher Dosisreduzierung verabreicht werden.Als weiterer Schritt kann die zusätzliche Gabe von entzündungshemmenden Medikamenten die Besserung des Status migraenosus beschleunigen. Dazu kann z.B. die Anwendung von
Dexamethason (intravenös), zu Beginn 24 mg mit nachfolgenden Einzeldosen von 6 mg in sechsstündigem Abstand für 3 bis 4 Tage, erfolgen. In Einzelfällen gibt es auch andere Therapiestrategien, die jedoch hier nicht näher ausgeführt werden können.Damit’s nicht wieder passiert: Nach Abklingen des Status migraenosus ist eine ganz besonders tiefgehende Analyse der Migräne-Geschichte und der bisherigen Behandlung erforderlich. Gewöhnlich zeigt sich dabei eine nicht optimale Migräneprophylaxe und ein falscher Gebrauch von Medikamenten. Meist ist in solchen Fällen leider auch ein stationärer Medikamentenpause und eine medikamentösen Prophylaxe der Kopfschmerzerkrankungen notwendig. Zudem muss der Patient eingehend beraten werden und im Gebrauch nichtmedikamentöser Therapieverfahren unterrichtet werden.
Freundliche Grüße
Hartmut Göbel „Wenn ich in der Klinik merke, dass sich keiner auskennt (ist leider meist die Regel), „verlange“ ich Aspisol, Novalgin und Paspertin. Meist hilft das schon relativ gut und ich kann dann zu Hause weitermachen mit Kortison. Wenn ich Glück habe, reicht es mit einer einmaligen Infusion. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Ärzte meist sogar dankbar sind, wenn man ihnen sagen kann, was man sonst erhält und vor allem auch, was einem hilft.
Hilft denn im Moment nichts mehr, auch keine Imigran Inject?
Alles Gute und ganz schnelle Besserung wünsche ich Dir.
Liebe Grüße
BettinaAnonym
Inaktiv11. März 2010 um 12:41 UhrBeitragsanzahl: 118ich danke dir!!! werd mir das für den notfall ausdrucken….
alles alles liebe
elviraHallo Bettina,
ich mache im Moment grade wieder eine Medikamentenpause mit Cortison, wir mussten mit 300 mg anfangen, weil es so heftig war. jetzt bin ich auf 125 mg runter, aber es geht mir von den Nebenwirkungen her hundeelend. Es ist als wenn ich Gummi in den Beinen habe, total schwach , Muskelschmerzen, das Gesicht ist geschwollen usw. Kann man irgendwas tun um das ein wenig abzumildern.
Sternthaler
Ach liebe sternthaler, Dich hab ich schon vermisst. Dachte mir fast, dass es Dir nicht gut geht. 🙁
Ich habe ähnliche Nebenwirkungen unter Kortison und hier hilft wohl nur sehr viel Ruhe. Kannst Du denn schlafen? Erhältst Du zusätzlich Neuroleptika oder Diazepam? Damit geht es mir meist relativ gut und ich schlafe viel.
Dass die Nebenwirkungen alle wieder verschwinden, wenn Du die Pause beendet hast, weißt Du ja?
Alles Gute und liebe Grüße
BettinaAnonym
Inaktiv2. November 2010 um 16:54 UhrBeitragsanzahl: 118liebe sternthaler!! viel kraft!! ..und bitte magenschutz verwenden…ich kämpf grad furchtbar mit magen und bauch, hatte gerade heute eine magenspiegelung…hab nämlich keinen magenschutz dazu bekommen…. :-(.
alles gute!!!
migränchenHallo,
stimmt , es hilft nur Ruhe, aber mit dem schlafen ist es nicht so toll, mit dem Cortison lauf rich rum wie aufgezogen. Neuroleptika kann ich nicht nehmen, Rechtsschenkelblock, ich nehm abends 1 Tavor, ist so was ähnliches wie Diazepam, also ein Benzo, sonst bin ich die ganze Nacht wach. Aber es sind jetzt noch 4 Infusionen, da ich die Tabletten mit dem Magen nicht vertrage, machen wir immer Kurzinfusionen und dosieren dabei runter.Alles Gute an Euch
Liebe sternthaler,
die 4 Infusionen schaffst Du auch noch und danach wird es Dir wieder besser gehen. Streng Dich nicht an und versuche, viele Ruhepausen einzulegen. Man ist nicht belastbar unter Kortison, daher sollte man sich sehr schonen.
Hoffentlich geht es bald wieder bergauf bei Dir.
Alles Liebe
BettinaArmes Migränchen, bist auch wieder so geplagt. Gute Besserung!
Liebe Grüße
BettinaLiebe Sternthaler,
ich mache auch gerade eine Kortisonkur…kann man so nennen…und es geht mir immer sehr schlecht dabei…die ersten 3 Tage bin ich total aufgedreht, dann geht es rapide abwärts in eine enorme Erschöpfungsphase…die hält bei mir solange an, bis das Kortison abgebaut ist. Bin nun bei 30mg und hoffe auf Besserung. Leider musste ich an 2 Tagen trotz Kortison auch noch Sumatriptan nehmen…eigentlich totaler Schwachsinn, weil ich ja gerade davon weg wollte, aber arbeitsmäßig ließ es sich nicht besser einräumen…ich wünsche Dir rasche Besserung…das trübe Wetter trägt ja nun auch nicht dazu bei, dass unsere Stimmung ansteigt, also stützen wir uns hier….tröst…Migränchen,
Du auch wieder…manschmal fragt man sich, was man verbrochen hat….und ist sauer auf sich und die Welt…ich finde die Monate Nov.-Feb. meist die schlimmsten…wenn ich so an die vergangenen Jahre denke hatte ich immer in diesen Monaten meine schlechtesten Phasen….ganzliebdrückdich…Wünsche allen Gute Besserung
LG Rinchen
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