Wie entsteht MÜK, wie erkennt man ihn und wie wird er behandelt?
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Persönliche Erfahrungen zum MÜK
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AutorBeiträge
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ich habe letztmalig am 20.04.10 eine imigran genommen. seitdem nicht.
allerdings am 23.04.10 und am04.05.10 novalgin. wenn ich dich richtig
verstanden habe, habe ich die medikamentenpause von 14 tagen somit
nicht geschafft?Also wenn es Dir nun auf die 14 Tage ankommt, dann nicht, da das Novalgin kein passendes Medikament in der Pause ist. Hast Du denn wieder Migräne und möchtest nun erneut mit Imigran starten? Außerdem muss man sich nicht an den 14 Tagen nun so festhalten. Manchen reichen vielleicht schon 10 Tage aus, andere benötigen mehr als 14 Tage, um aus dem MÜK wieder rauszukommen. Ausschlaggebend ist Dein jetziger Zustand und der ist mir nicht ganz klar. Beschreibe doch mal, wie es Dir jetzt geht und welche Prophylaxe geplant ist. Oder hast Du schon eine begonnen?
ich hatte gestern eine sehr schwere attacke und habe mir daher novalgin mit paspertin geben lassen. hat auch geholfen.
heute hatte ich nach dem aufstehen für ca eine stunde leichte schmerzen. nach einer tasse kaffee war es aber vorbei
und ich bin schmerzfrei.prophylaktisch nehme ich seit einer woche valproinsäure. bin also in der phase der aufdosierung.
wenn ich eine neue attacke haben sollte, werde ich jetzt die cortisontabletten nehmen. laut verordung der
uniklinik essen soll ich dann 2 tage 100 mg prednison nehmen, dann zwei tage 80 mg bis auf 20 mg runter.ist das so üblich?
Ja, das ist so üblich, kann natürlich in der Dosierung und Dauer der Einnahme variieren. Zusätzlich könntest Du gegen die Schmerzen auch eine Magnesiuminfusion erhalten, oder oral hochdosiert Magnesium einnehmen. Bitte aber immer Rücksprache mit dem behandelnden Arzt halten!
Ich wünsche Dir gute und vor allem schnelle Besserung – viel Erfolg mit der Valproinsäure!
Liebe Grüße
BettinaHallo, Ihr Lieben!
Das ist schön, wieder hier zu sein!
Also, bei diesem Thema besteht bei mir leider auch nach wie vor akuter Klärungsbedarf. Da ich einen MÜK befürchtete, hatte ich gemeinsam mit meinem Arzt beschlossen, eine Zeit lang Abstand von Triptanen zu nehmen.
Nun weiß ich, dass es ja eigentlich notwendig ist, mit jeglichen Schmerzmitteln zu pausieren.
Um eine Attacke während der Wochen, die ich mit meinem Sohn im Krankenhaus verbringen musste, zu vermeiden, riet mir mein Arzt aber dennoch, prophylaktisch abends Aspirin einzunehmen. Ausnahmesituation. Hat tatsächlich gewirkt, während der Zeit hatte ich nur eine einzige ziemlich leichte Attacke, die ich ohne Triptan durchstehen konnte.
Nach Absetzen des Aspirins (nach 13 Tagen) hatte ich allerdings einige Tage lang Spannungskopfschmerzen und seitdem ergeht er mir so: Drei Tage Attacke, einen Tag Spannungskopfschmerzen, drei Tage ohne Kopfschmerz. Dann geht das ganze von vorne los.
Ich nehme aber nur bei Attackenausbruch 1000 mg Aspirin ein, die restlichen Tage stehe ich so durch. Meine Frage: Kann das alles überhaupt etwas nützen?
Eine richtige Medikamentenpause kann man das ja nicht nennen, Aspirin gehört da nicht hinein. Aber hat man bei einem Triptan – MÜK auch immer mal drei Tage keinen Kopfschmerz?
Immerhin habe ich nun seit dem 5. April kein Triptan mehr eingenommen. Und in diesem Monat Mai an nur 4 Tagen Aspirin.
Ob meine derzeitige Symptomatik wohl mit einem MÜK zu erklären ist?Wollkommen zurück, liebe Simone! 🙂
Ich hoffe sehr, dass alles gut gegangen ist.
Das ist nicht nur keine richtige Medikamentenpause, es ist nämlich gar keine, wie Du schon richtig erkannt hast. So wie Du es jetzt machst, macht das Ganze keinen Sinn. Entweder Du machst eine richtige Pause, indem Du auf alle Schmerzmedikamente verzichtest und nur unterstützende Medikamente einnimmst wie z.B. Kortison, Magnesium, Neuroleptika – oder Du nimmst bei einer Attacke wieder ein Triptan, eventuell mit Unterstützung durch ein NSAR. Warte mal ab, ob Du überhaupt im MÜK bist. Bei nur 4 Aspirineinnahmen in diesem Monat ja nicht so wahrscheinlich.
Nun kehrt ja wieder hoffentlich mehr Ruhe ein bei Dir und Du selbst kannst Dich auch wieder erholen. Könnte sein, dass es Dir alleine deswegen schon wieder bald besser geht.
Alles Gute und liebe Grüße
BettinaLiebe Bettina,
Vielen Dank für Deine schnelle Antwort! Was ist denn ein NSAR?
Übrigens scheint das ganze doch immerhin etwas positives zu haben: Die Attacken haben an Intensität abgenommen.
Wäre doch zu schön, wenn’s kein MÜK wär.
Herzliche Grüße zurück
SimoneLiebe Simone,
NSAR’s sind nichtsteroidale Antirheumatika -> NSAR. Die Schmerzklinik Kiel empfiehlt u.a. Naproxen 500 mg, um die schmerzstillende Wirkung der Triptane zu verstärken und zu verlängern.
Hoffentlich geht es Dir bald wieder besser, sodass Du keine (richtige 😉 ) Medikamentenpause zu machen brauchst.
Liebe Grüße
BettinaDer bei weitem häufigste Grund für eine Migräne, die an 15 oder mehr Tagen pro Monat auftritt bzw. für ein Mischbild von Migräne und Kopfschmerzen vom Spannungstyp mit 15 oder mehr Kopfschmerztagen pro Monat ist ein Übergebrauch spezifischer Migränetherapeutika und/oder Analgetika. Generell wird ein Medikamentenübergebrauch in Einnahmetagen pro Monat definiert. Entscheidend ist, dass die Einnahme sowohl häufig als auch regelmäßig, d.h. an mehreren Tagen pro Woche erfolgt. Ist das diagnostische Kriterium z.B. Einnahme an mehr als 10 Tage im Monat würde dies durchschnittlich 2 bis 3 Einnahmetage in der Woche bedeuten. Folgen auf eine Häufung von Einnahmetagen lange Perioden ohne Medikation, wie man es bei einigen Patienten sieht, ist das Entstehen von Kopfschmerzen bei Medikamentenübergebrauch weit weniger wahrscheinlich. Drei Tage Abstand ist allerdings keine längere Periode. Der beschriebene Zeitrhythmus kann also ohne weiteres auch bei Medikamentenübergebrauch auftreten. Hier hilft dann nur eine richtig durchgeführte Medikamentenpause.
Sehr geehrter Herr Dr. Göbel,
jetzt quält mich eine hartnäckige Frage: Wie viele Tage Abstand wäre denn eine längere Periode? Ich brüte über meinen Kopfschmerzkalendern.
Auch ich bin sehr dankbar für Ihre Bücher. Leider, leider habe ich sie erst vor Wochen zum ersten mal gelesen, sie haben mir viel Klarheit beschert und Mut gemacht und manches Missverständnis beseitigt. So wie dieses Kopfschmerznetz hier.
In diesem Sinne herzliche Grüße!Danke für die freundlichen Anmerkungen. Wenn Anfälle von Pausen über mindestens fünf Tage unterbrochen werden, ist das ein gutes Zeichen, dass kein Übergebrauchskopfschmerz besteht. Drei Tage sollten es mindestens sein. Bei Beachtung der 10-20-Regel klappt das meist automatisch.
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