Medikamentenübergebrauchs-Kopfschmerz (MÜK)

Medikamentenübergebrauchs-Kopfschmerz (MÜK)

Persönliche Erfahrungen zum MÜK

Ansicht von 12 Beiträgen – 37 bis 48 (von insgesamt 86)
  • Autor
    Beiträge
  • Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33360

    Herzlich willkommen, liebe Alexandra. 🙂

    Wenn man auch während 8 Wochen Medikamentenpause keine drei aufeinanderfolgenden schmerzfreien Tage hatte, liegt der Verdacht einer chronischen Migräne nahe. Ist trotzdem kein Weltuntergang, da man mit der passenden Prophylaxe und Verhaltensänderung vieles günstig beeinflussen kann und auch eine chronische Migräne sich wieder in eine episodische wandeln kann.

    Wie kommst Du mit der Pause zurecht? Wie stark sind die Schmerzen, was nimmst Du zur Schmerzdistanzierung ein? Hast Du mit Magnesium und Vitamin B2 gestartet?

    Liebe Grüße
    Bettina

    Alexandra
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 16

    Hallo Bettina,

    vielen lieben Dank für deine sehr schnelle Antwort.
    Ich nehme das, was ich von der Klinik verordnet bekommen habe: zuerst Vomex und wenn es nicht mehr geht Melperon. Magnesium und Vitamin B12 nehme ich nicht, weil es mein Therapieplan nicht beinhaltete.
    In der Zwischenzeit habe ich 4 sehr heftige Migräneattacken gehabt (Vomex, Melperon) und ansonsten leichtere- hier nehme ich nichts. Es geht, soweit komme ich zurecht (außer dass die Ungeduld wächst).

    Können denn die 3 schmerzfreien Tage noch kommen, oder müssten sie nach 14 Tagen gekommen sein und kommen wahrscheinlich nicht mehr?

    Noch habe ich bis zum 7.1. frei und hoffe, dass die 3 schmerzfreien Tage kommen- ich kann mir nicht vorstellen zu arbeiten, ohne zu wissen, dass ich wieder Triptane nehmen darf…

    Schöne Grüße
    Alexandra

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33360

    Liebe Alexandra,

    die drei schmerzfreien Tage können jederzeit kommen, verliere auf keinen Fall die Hoffnung. Sollten sie nicht kommen, kannst Du sowieso wieder mit der Behandlung durch Triptane beginnen. Also mach Dir keine Sorgen, wenn Du wieder mit der Arbeit starten musst.

    Hochdosiertes Magnesium und Vitamin B2 kannst Du auf jeden Fall jetzt starten, dafür brauchst Du keinen Therapieplan. 😉 Ich finde Migravent Classic sehr empfehlenswert, nehme es selbst auch. Es hat beide Stoffe sinnvoll vereint und zeigt bei manchen unglaublich gute Wirkung. Dosiere langsam ein, damit sich der Darm an die hohen Dosen gewöhnen kann.

    Im Akutfall sind die Tütchen von Magnesium Diasporal direkt sehr nützlich. Es ist ein Granulat, das wie Brause schmeckt und schon über die Mundschleimhaut wirkt. Teste mal, Du wirst überrascht sein. Zumindest wünsche ich es Dir, denn es gibt natürlich auch Leute, die keine große Wirkung verspüren. Schaden kann es trotzdem nicht, da Migräniker aufgrund des sehr aktiven Gehirns meist einen Mangel an Magnesium haben.

    Liebe Grüße
    Bettina

    Alexandra
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 16

    Liebe Bettina,
    danke für die guten Tipps. Glücklicherweise bin ich eine sehr positiv gestimmte Person und gebe von daher die Hoffnung nicht auf. Es mangelt mir nur von Zeit zu Zeit an Geduld- nicht gerade meine Stärke.
    Es beruhigt mich aber sehr, dass du schreibst, dass die drei schmerzfreien Tage jederzeit kommen können, das motiviert mich geduldiger zu sein 😉 .

    Vielen lieben Dank.
    Alexandra

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33360

    Liebe Alexandra,

    Geduld ist prinzipiell nicht eine Tugend des Migränikers, wenn Dich das tröstet. 😉 Wie gesagt, sollten die drei Tage auch nach 8 Wochen nicht kommen, kannst Du wieder behandeln! Es bringt Dir dann keine Vorteile mehr, weiter ohne Medikation durchzuhalten. Man kann nach dieser Zeit lediglich die Diagnose chronische Migräne stellen und der MÜK ist dann auf jeden Fall ausgeschlossen.

    Trotzdem drücke ich die Daumen, dass die sehnlichst erwarteten Tage noch kommen. 🙂

    Liebe Grüße
    Bettina

    Marta
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 114

    Hallo ihr Lieben, ich befinde mich sehr wahrscheinlich im mük.Ich führe aufgrunddessen erst seit Ende August ein kopfschmerzkalender. Samstag hatte ich meinen letzten Tag mit Triptan . Seitdem immer mit leichten Kopfschmerzen mal links mal rechts aufgewacht .Diese wurden stärker .Hab es mit Pfefferminzöl einreiben ausgehalten .Aber heute an Tag 5 bekomme ich wieder starke schmerzen . Übelkeit schleicht sich ein …. Ich kann mich leider nicht hinlegen. Jetzt müsste ich doch wieder ein Triptan nehmen und das macht mich so fertig . Alles für die Katz .?! Antrag auf stationären Entzug in Kiel läuft, aber unter Umständen kommt mir das Krankenkassen Problem auch noch dazwischen .was soll ich nur tun 🙁

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33360

    Liebe Marta,

    versuche es mit schmerzdistanzierenden und sedierenden Medikamenten. Kannst Du Dich ein paar Tage krankschreiben lassen? Vomex macht auch schön müde und wirkt gut gegen die Übelkeit.

    Sonst könnte ein Tag mit Kortison auch mal hilfreich sein.

    Hoffentlich klappt es mit der Kasse, sodass Du bald nach Kiel kannst.

    Gute Besserung,
    Bettina

    Marta
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 114

    Guten morgen Bettina, leider hab ich nicht durchgehalten, und musste mcp naratriptan und naproxen nehmen … Hat gottseidank irgendwann nach 5 Stunden auch geholfen …

    Aufgrund meiner Kinder kann ich mich leider nicht krankschreiben lassen oder mich einfach zurück ziehen , wenn das mal so einfach wäre ….
    Ist es denn trotzdem ein mük auch wenn die schmerzen von Samstag bis gestern eher Spannungskopdschnerzen waren …? Alles kam so plötzlich !
    Wenn ich mir meine Menge an Medikamenten in den letzten Monaten in Gedanken abrufe,könnte es natürlich trotzdem sein .
    Ich bin echt verzweifelt zumal ich am 18. 9 ein Vorstellungsgespräch habe weil ich nach der Elternzeit wieder arbeiten möchte.

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33360

    Liebe Marta,

    ein MÜK fühlt sich oft an wie eine Mischung aus leichten Migräneattacken und Spannungskopfschmerzen. Es könnte durchaus sein, dass Du im MÜK bist.

    Suche unbedingt nach einer Möglichkeit der Entlastung für Dich! Ich dachte vor meinem ersten Klinikaufenthalt auch, dass es wegen der Kinder nicht möglich wäre. Als bei mir gar nichts mehr ging, hatten sich doch gute Wege finden lassen. Man ist nicht unersetzlich, nicht mal als Mutter. 😉 Vorübergehend allemal und danach geht es allen besser.

    Einige Kortisontage könnten Dich vielleicht wieder rausbringen aus der Schmerzspirale, bitte mal den Arzt um Unterstützung.

    Liebe Grüße
    Bettina

    Marta
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 114

    Darin besteht ja das Hauptproblem … Ich habe hier niemanden. Wir wohnen seit 5 Jahren hier im Ort aber es wird einem nicht leicht gemacht dazu zu gehören … Dementsprechend gehörn mir Kontakte … Meine Eltern sind beide selbst noch voll berufstätig und wohnen auch außerhalb .Wenn ich in die Klinik gehe dann wird das schon funktionieren , aber jetzt leider nicht….. Mein Mann arbeitet jeden Tag bis 18 Uhr und ist erst um 19 Uhr zu Hause… Zur Klinikzeit würde er Urlaub nehmen …
    Ich bin wirklich verzweifelt weil alles so plötzlich anfing… Seit nunmehr 3 Wochen hab ich jeden Tag schmerzen mal mehr mal weniger … Gestern war der Schmerz wirklich nicht mehr zum aushalten, wirklich nur Migräne und keine spannungskopfschmerzen … In diesen Momenten bin ich sehr depressiv und möchte einfach nur noch sterben…
    Ich fühle mich so hilflos und ausgeliefert… Mein Arzt versteht das nicht und möchte mir nur noch stärkere triptane aufschreiben …. Oder antidepressiva

    Phoenix
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 3

    Liebe Marta,
    Deine „Schmerzgeschichte“ ähnelt meiner. Ich kann Dir nur eines empfehlen: So schnell wie möglich nach Kiel!!! Auch ich habe einen Mann, der sehr stark in seinem Beruf gefordert ist und viel auf Dienstreisen ist. Ich habe nur ein Kind. Meine Mutter ist bereits verstorben, mein Vater ist ein Pflegefall. Meine Geschwister sind „verstreut“. Mein Freundeskreis hat sich durch meine ständige Migräne zurückgezogen bzw. ist etliche km entfernt. Ich selbst bin berufstätig, aber auch da immer wieder Ausfälle durch Migräne. Auch ich musste hohe Prophylaxe-Dosen einnehmen (Antidepressiva, Antiepileptika usw., Botox) usw. und schluckte Unmengen an Triptanen und freiverkäuflichen Medikamenten. Auch ich konnte nicht mehr und dachte mir jedesmal bei einem Schmerzanfall, was ist das für ein Leben…. Ich kannte Kiel aus den Medien. Da wollte ich immer hin. Ich sprach Ärzte in den vergangenen Jahren immer wieder auf Kiel an. Negativ. Erst jetzt sah mein Neurologe keinen anderen Ausweg mehr. Nun hatte ich schon täglich Schmerzen, so dass ich nicht mehr wusste, wie ich die 8 Stunden Fahrt nach Kiel schaffen würde. Aber ich habe es geschafft – alleine bzw. mein Begleiter war die Migräne. Aber die Mühe war es wert, denn mir wurde in Kiel geholfen. Ich habe jetzt auch noch Migräne, aber nicht mehr so häufig und nicht mehr so intensiv. Ich kann Dir nur raten, so schnell wie möglich nach Kiel aufzubrechen. Übrigens, mein Mann meinte so 2 Monate nach Kiel, ich hätte schon viel früher in die Schmerzklinik fahren sollen! Da blieb mir der Verstand stehen. Also, schau auf Dich. Noch kurz, mein Mann ging während Kiel halbtags ins Büro und halbtags machte er Homeoffice. Das funktionierte wunderbar. Sein AG war da kulant. Für die Kinder kannst Du eine Haushaltshilfe bei der Krankenkasse beantragen. Die sind Gold wert. Ich dachte, ich könnte auch nicht weg wegen Mann und Kind und letztendlich hatte ich jeden Tag Schmerzen. Da hatten die beiden auch nichts mehr von Frau und Mutter. Also, zögere nicht lange, es wird nicht besser; es wird auch für Dich einen Weg geben!
    Liebe Grüße
    Phoenix

    Marta
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 114

    vielen Dank für deine aufmunternden Worte. Antrag auf Kiel läuft…
    Ich warte nur noch auf die Befunde aus den letzten Jahren, die mir mein Neurologe eigtl. schon längst zuschicken wollte. Ist jetzt wieder 1 Woche her…. Die meinen wirklich wenn ich da in der Sprechstunde sitze und heule, er sich auch noch zeit lassen könnte….

    Mein größtes Problem besteht halt unter der Woche …..
    Und ich bin noch nebenbei selbständig als Kleinunternehmern als Fotografin . Wenn das Kunden sind die Termine haben ist es dann seeeehr schwer abzusagen . Denn eine schwangere Mama kann die Geburt nicht herauszögern wenn ich am besagten Termin zum fotoshooting nicht kann…. Dieses macht mir Druck zu funktionieren und das triggert wiederum die Migräne … Ein Teufelskreis .

Ansicht von 12 Beiträgen – 37 bis 48 (von insgesamt 86)
  • Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.
Nach oben