Wie entsteht MÜK, wie erkennt man ihn und wie wird er behandelt?
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Rantudil retard, Gefahr für MÜK?
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Hallo liebe Headbookler,
wollte heute eine Frage in die Runde starten. Hab heute von meinem Rheumatologen zur Behandlung meiner rheumatischen Beschwerden, bzw. Gelenk und BWS Problemen das Ratudil bekommen. Jetzt zögere ich mit der Einnahme, da ich Angst vor einem MÜK habe.
Meine Problematik sind starke, chronische Muskelverspannungen an der Schulter, Trapeziusrand und entlang der BWS. KG, Massagen, Triggertherapie,Triggerpunktakupunktur,Blutegel und blutiges Schröpfen haben leider bisher keinen Erfolg gebracht. Nun dachte der Rheumatologe, dass das Rantudil eventuell Schmerzlinderung bringt.
Gilt das Rantudil retard, als normales Schmerzmittel? Dann werde ich es auf gar keinen Fall nehmen. Die Einnahme soll ja über einen längeren Zeitraum laufen.Wünsche einen schönen Abend
Hallo, liebe Betty,
Rantudil ist ein Mittel aus der Reihe der NSAR, also ein Schmerzmittel, das in den MÜK führen kann. Sprich doch deinen Arzt noch mal auf ein anderes Mittel an. Leider muss man auch manchmal in den sauren Apfel beißen, wenn man dauernde Schmerzen hat. Eventuell kann er dir aber ein anderes Medikament verschreiben. Nimm, wenn möglich, irgendetwas mit, um ihm den MÜK zu erklären. Entweder hier aus Headbook oder von der Klinikseite.
Ich drück dir die Daumen, dass es klappt,
JuliaJa, sowas hatte ich mir schon gedacht. Vielen Dank für die Antwort
Hallo Betty, ich nochmal. Ich hoffe, Bettina meldet sich noch. Ansonsten könntest du dem Arzt, falls er mit den Regeln des MÜK nichts anfangen kann, vorschlagen, dir Cox2-Hemmer zu verordnen. Sie haben eine gute Wirkung auf Entzündungen, und dank einer eher langen Halbwertszeit sind sie etwas besser geeignet als NSAR. Sie führen nicht so schnell in den MÜK. Besonders geeignet bei Migräne ist das Arcoxia, das mit 22 Stunden eine recht lange Halbwertszeit hat. Die Ärzte verschreiben lieber das günstigere Celebrex, das ist aber mit einer Halbwertszeit von nur bis zu 12 Stunden deutlich weniger geeignet. Denn je seltener man ein Medi nimmt, desto weniger wird das Nervensystem belastet.
Ich hoffe, Bettina hat noch einen besseren Rat für dich.
Liebe Betty,
Julia hat Dir eh schon alles gut erklärt und auch zum Arcoxia geraten. Durch die lange Halbwertszeit wird das Nervensystem nicht so belastet.
Andere behandlungsbedürftige Schmerzen gehen immer vor MÜK! Man kann seine ärztliche Behandlung nicht um einen eventuellen MÜK herum organisieren. Wenn der Schmerzkreislauf nun unterbrochen werden muss, dann ist das ebenso wichtig wie die 10/20-Regel zu beachten. Aber akuter Schmerz geht nun mal vor, da führt kein Weg dran vorbei.
Hast Du Rheuma und Deine Beschwerden rühren daher?
Sollte sich tatsächlich ein MÜK einstellen, dann kommst Du durch geeignete Maßnahmen auch wieder raus.
Alles Gute und liebe Grüße
BettinaPS. Habe leider kaum Internet, bin auf Reisen. Das Aufrufen dieser Seite hat mehrere Minuten gedauert. 😉 Manchmal öffnet sich auch gar nichts.
Ja, leider hatte der Arzt keine Ahnung vom MÜK. Ich hattec es kurz erklärt, er meinte aber, man kann ja nicht gleich von einem Übergebrauch sprechen.
Ich habe chronische Polyarthritis und Fibromyalgie. Basistherapien schlagen leider nicht richtig an.
Palexia, was ich im Sommer bekommen hatte, machte Gott sei Dank keinen MÜK, aber brachte auch kaum Linderung.
Ich hab zur Zeit zwischen 6-8 Migräneanfällen im Monat. früher waren es bedeutend mehr. Ich war schon ein paarmal im MÜK, hab Entzüge hinter mir. Aber, selbst, wenn Arcoxia nun was bringen würde, dürfte ich das ja bei meinen chronischen Schmerzen auch nicht immer nehme, oder?
Mit der 10/20 er Regel komme ich da leider auch nicht weit. Dann lasse ich die Tabletten lieber ganz weg.
Ich danke euchHallo Betty,
es ist die Frage, was mit dem Medikament erreicht werden soll. Wenn es in erster Linie um Eingrenzung der Entzündug geht, wäre es schon wichtig, da eine Lösung mit Entzündungshemmern (z.B. Arcoxia) zu finden.
Da du aber schon das Palexia/Tapendatol bekommen hast, das als Opioid ja nur zur Schmerzlinderung eingesetzt wird, könntest du es doch noch mal mit anderen Opioid-Analgetika versuchen. Ich habe verschiedene Opioide über längere Zeit nehmen müssen. Nicht alle haben gleich gut gewirkt oder zu mir gepasst. In den MÜK bin ich aber nicht geraten.
Lass bitte nicht locker und mach dem Arzt klar, warum du Bedenken hast. Und erklär ihm, dass ein Übergebrauchskopfschmerz migränespezifisch und damit etwas Anderes ist, als ein Schmerzmittelabusus bei anderen Erkrankungen.Denk immer dran, es geht um dich!
Viel Erfolg,
JuliaLiebe Betty,
auch ich möchte dir raten, genau zu überlegen, um für dich entscheiden zu können, was das Richtige ist.
Je nach dem, wie dich die zusätzlichen Beschwerden belasten, wird deine Entscheidung fallen können.
Man sollte nicht vergessen, dass eine unbehandelte Schmerzerkrankung natürlich auch die Migräne triggert.
Nicht umsonst sagt man deshalb die Schmerzerkrankung wird vor dem MÜK behandelt. Wie es Bettina ja oben auch schreibt.
Aber wichtig ist auch, dass dir ein kompetenter Fachmann bei Seite steht. Vielleicht kannst du auf Dauer noch einmal schaun, ob dass zu verbessern ist.
Alles Liebe
SternchenHallo Betty,
Aber, selbst, wenn Arcoxia nun was bringen würde, dürfte ich das ja bei meinen chronischen Schmerzen auch nicht immer nehme, oder?
Du hast ja bis jetzt nur Palexia getestet, daher würde ich an Deiner Stelle weiter retardierte Opioide testen. Diese sind gut geeignet für den Langzeitgebrauch, wirken vernünftig und erzeugen keinen MÜK.
Aber eine Zeitlang kannst Du nach Rücksprache mit Deinem Arzt natürlich auch Arcoxia einsetzen.
Liebe Grüße
BettinaIch habe 10 Jahre lang Morphine genommen, die auch kaum Nutzen auf meine Schmerzproblematik hatten. Darunter das Oxycodon und das MST. 2016 habe ich dann in einer neurologischen Klinik einen Entzug von den Opioiden gemacht. MÜK haben die Medikamente nicht gemacht, aber ich hatte einen Gewöhnungseffekt, und geholfen haben sie am Ende nicht mehr. Die Entzündungsprozesse stehen bei mir nicht an erster Stelle, eher die chronischen Verspannungen, die sich wie ein eingeklemmetr Nerv anfühlen.
Bisher hat keine Therapie etwas gebracht. Ich habe eine Fibromyalgie und chronische Polyarthritis der seronegativen Form. Das heißt, man keine Rheumafaktoren im Blut sehen.
Verspannungen/ Myogelosen überall am Rücken, treiben mich vor Schmerzen fast in den Wahnsinn. Nur Wärme, mit einer Wärmflasche, lokal, bring etwas Linderung.
Hinzu kommen schwere Schlafstörungen, wahrscheinlich durch meine chronischen Schmerzen, sagt mein Schmersarzt. Ich werde seit zwei Jahren nicht mehr von alleine müde. Habe in den letzten Jahren immer Dominal forte, sowie Baclofen von meiner Neurologin bekommen. Aber, ganz oft, werde ich auch damit nicht müde.
War im Schlaflabor, und dort riet man mir zu einem Schlafentzug. Hab ich dann auch probiert, bekam davon einen Migränestatus. Konnte dann ein paar Tage recht gut einschlafen, und dann ging die Problematik von neuem los. Das heißt, ich kann gar nicht schlafen. Es ist eine Insomnie, die chronisch ist, aufgrund der Fibromyalgie. Die Angst, immer nicht schlafen zu können, macht mir Streß. Dieser Streß zieht wieder neue Migräneanfälle mit sich.
Die Frage ist, warum ich überhaupt nicht müde werde? Hab nächstes Jahr einen Termin in der Uniklinik Münster, aber leider erst im Juni. Die Wartezeit für einen Termin für Schlafmedizin beträgt zur Zeit 9 Monate. Bis dahin werde ich weiter ien Dominal/ Neuroleptikum und Baclofen nehmen. Manchmal macht das gut müde, manchmal eben nicht. Der Schlaf/Wachrythmus ist total gestört. Dadurch habe ich mehr Migräne.
So, wünsche allen einen schönen NachmittagLiebe Betty,
ich denke, bei deinen doch sehr komplexen Problemen sind wir nicht so wirklich die besten Berater. Versuch doch noch mal, deinem Neurologen ein bisschen was über den MÜK zu erklären. Es wäre aber auch m.E. vielleicht nicht verkehrt, wenn er nicht drauf eingeht, dir einen anderen Neurologen zu suchen. Ist sicher eine schwere Entscheidung, aber manchmal bringt ein Arztwechsel ja auch was. Solltest du darüber nachdenken, sag uns mal in welcher Gegend du suchen würdest.
Alles Liebe und dir auch einen gemütlichen Nachmittag ☺Julia, es ist mein Rheumatologe. Und, auf dem Gebiet kennt er sich sehr gut aus. Leider, hat er von Migräne und MÜK keine Ahnung. Ist alles nicht so einfach. Ich habe heute das Rantudil ausprobiert, und es hat nicht geholfen. So hat sich das Thema schon wieder erledigt.
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