Mein persönlicher Schmerzverlauf

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Auguste72 – neu hier und braucht „Sortierhilfe“

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  • Auguste72
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    Hallo zusammen!

    Ich habe mich aus akutem Anlass zu Euch Migräne-Geplagten gesellt.
    Im Moment ist bei mir gesundheitlich gerade gefühlt alles durcheinander (also nicht nur Migräne, aber wahrscheinlich hängt alles irgendwie auch damit zusammen) und ich weiß nicht, welches Problem ich nun wie am Besten angehen soll. Auf der Suche nach Lösungen/Erklärungen bin ich auf dieses Forum gestoßen und erhoffe mir hier Anregungen zur Lösung des Migräne-Problems.

    Schon mal vorab bitte ich um Nachsicht, das wird ein Roman…

    Bin 49 Jahre alt und habe seit ca. 30 Jahren Migräne. Nur wusste ich 12 Jahre lang nichts davon. Bis eine Gynäkologin vor ca. 18 Jahren meinen allmonatlichen Kopfschmerzen diesen Namen gab.

    Als die Kopfschmerzen noch keinen Namen hatten, nahm ich die Pille wegen Hypermenorrhoe und bekämpfte die zuverlässig in jeder Pillenpause für 2-3 Tage auftretenden Kopfschmerzen mit Ibuprofen. Ging so. Nicht schön. Aber „war halt so“ und „stell dich nicht so an“ und „jede Frau hat irgendwelche Probleme, wenn sie ihre Tage hat“. Paracetamol war wirkungslos. ASS ebenso. Was anderes kannte ich nicht.

    Nachdem die Kopfschmerzen Migräne hießen, nahm ich die Pille (Kombipräparat) im Langzeitzyklus (3 bis 6 Monate ohne Pause), um die Anzahl der Attacken zu verringern. Nur noch 2-4 Mal Migräne im Jahr für jeweils 2-3 Tage und es war mit Ibuprofen auszuhalten.

    Dann wurde ich schwanger und war die ganze Schwangerschaft komplett migränefrei. Die Ernüchterung folgte nach der Entbindung. Pünktlich mit der 1. Menstruation war die Hypermenorrhoe samt Migräne wieder da. Gleiches Spiel bei der nächsten Schwangerschaft. Allerdings „funktionierte“ danach der Langzeitzyklus mit der Pille nicht mehr. Östrogenfreie Pille brachte nichts. Also wieder Kombipräparat und nun allmonatlich für 2-3 Tage Migräne, die ich mit Ibuprofen bekämpfte. Da war ich 36 Jahre alt.

    Im Laufe der folgenden Jahre kamen langsam zunehmend immer mehr Kopfschmerz-Tage. In der Pillenpause wurden aus 2-3 Tagen 4-5 Tage, dann kamen während der Pilleneinnahme zusätzliche Kopfschmerztage hinzu. Als ich bei 12-15 Kopfschmerztagen pro Monat angekommen war, habe ich die Reißleine gezogen und die Pille abgesetzt. Da war ich dann 45 Jahre alt.

    Die Blutungen waren erstaunlicherweise auch ohne Pille nicht mehr so stark (Blutwerte o.k.), die Migräne-Tage wurden weniger (4-5 pro Zyklus), aber dafür heftiger und die Menstruationsschmerzen haben auch zugelegt. Beim Kopf war mit Ibupofen nichts mehr zu machen, beim Bauch war die Wirkung zu kurz. Auf der Suche nach Alternativen bin ich auf Triptane und Naproxen gestoßen. Zusätzlich Magnesium in der Woche vor und während der Mens. Damit bin ich dann gut durch den Alltag gekommen, mit wenigen Ausnahmen.

    Im letzten Sommer begann dann das Chaos, quasi als Geschenk zu meinem 49. Geburtstag. Der Menstruationszyklus machte was er wollte (alles zwischen 21 und 50 Tagen), die Kopfschmerzen auch (Tendenz zunehmend, länger und stärker), dazu Einschlafprobleme, trockene Haut, Gewichtszunahme usw. Typische Wechseljahresbeschwerden. Nun ja. Ich bin halt keine 20 mehr.

    Zum Jahresende wurde es dann richtig unschön. Menstruation in beängstigender Stärke und Dauer, Migräne-Attacken häufiger und stärker als je zuvor. Dieser Zustand hält bis heute an. Bilanz dieses Monats bis heute: 8 Kopfschmerz-Tage (4 mit Triptan), 3 Menstruationsschmerztage (2 mit Naproxen). Ich kenne die 10-20-Regel und versuche, sie einzuhalten. Dass mir das in diesem Monat gelingt, glaube ich nicht.

    Gyn-Besuch ist bereits erledigt: Vorschlag Pille, um die Blutungen in den Griff zu bekommen, da bereits Eisenmangelanämie besteht. Ich fürchte die Wirkung der Hormone auf die Migräne und habe mir Bedenkzeit erbeten.

    Schilddrüse lasse ich auch nochmal abklären (weitere „Baustelle“, bisher aber mit normalen Werten).

    Außerdem habe ich mir einen Neurologen gesucht. Bisher hatte ich keinen. Was erwartet mich dort? Welche Infos/Unterlagen/Befunde (außer Kopfschmerztagebuch) sind hilfreich/notwendig? Ich möchte für den Termin gut vorbereitet sein.

    Ich danke allen, die meinen Roman gelesen haben. Vielleicht könnt ihr etwas Ordnung in mein derzeitiges Gedanken-Chaos bringen. Allein das Aufschreiben hat zumindest schon gut getan.

    Liebe Grüße
    Auguste72

    heika
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 6937

    Liebe Auguste,

    herzlich willkommen in Headbook!

    Romane sind deutlich länger 😉 . Wir brauchen ja ausreichend Informationen, um dir besser raten zu können, und da hast du alles Wichtige erfasst, das ist doch gut so.

    Während der Wechseljahre ist es oft so, dass sich die Migräne noch einmal richtig austobt, und auch andere Prozesse sind in Veränderung. Da kommt einfach vieles gleichzeitig zusammen. Das kostet Kraft.

    Setz dich bitte nicht zusätzlich unter Druck, falls es mal einen Monat mit der 10/20-Regel nicht klappt. Es kann hin und wieder mal einen Ausreißermonat bei den Medikamententagen geben, ohne dass man gleich zwangsläufig in einen MÜK kommt.

    Das Magnesium würde ich auf jeden Fall durchgehend nehmen, es wirkt gut unterstützend. Wie viel mg pro Tag nimmst du?

    Ich selber bin durch lange und heftige Monatsblutungen in den Wechseljahren in eine schwere Eisenmangelanämie gerutscht, die durch jahrelange Eiseninfusionen und Eisentabletten (im Wechsel!) behandelt wurde. Mir wurde mehrfach die Entfernung der Gebärmutter nahegelegt, was ich aber nicht wollte. Die Einnahme der Pille war durch eine Vorerkrankung ausgeschlossen.

    Vielleicht wäre bei dir die Pille einen Versuch wert? Ob und wie stark sich das auf deine Migräne auswirken würde, kannst du ja dann immer noch sehen und sie jederzeit wieder absetzen. Aktuell legt deine Migräne ja auch ohne Pille einen ordentlichen Zahn zu, da dürfte in den ersten Wochen eine Beurteilung der Wirkung gar nicht so einfach sein.

    Ein Neurologen-Besuch ist immer eine Chance, dass ein Fachmann mal ganz objektiv auf deine Migräneerkrankung schaut.
    Die Infos, die du uns hier eingestellt hast, informieren gut über die Entwicklung deiner Migräne, deshalb würde ich diese übersichtlich aufschreiben und ihm vorlegen. Ebenso die anderen „Baustellen“ erfassen wie die Eisenmangelanämie, Wechseljahrsbeschwerden und falls sich wegen der Schilddrüse noch etwas ergeben sollte.

    Hast du dich mal mit dem Gedanken an eine medikamentöse Prophylaxe auseinandergesetzt? Wenn es schwer wird, die 10/20-Regel einzuhalten und/oder die Attacken schwerer zu behandeln sind, besteht die Möglichkeit, durch gewisse Medikamente, die man über einige Monate hinweg einnimmt, einen positiven Effekt zu erzielen. Im besten Fall würdest du auch besser einschlafen können und hättest eine doppelte gute Wirkung.

    Lies doch mal unter dem Punkt „Migränewissen“ auf der Startseite rechts unten nach, da ist vieles sehr gut beschrieben. Kennst du das Buch von Prof. Göbel „Erfolgreich gegen Kopfschmerzen und Migräne“? Das ist ein umfassender, sehr empfehlenswerter Patientenratgeber.

    Bist du mit den Verhaltenstipps für Migränepatienten vertraut? Also Regelmäßigkeit in der Lebensführung, Entspannung, ausreichend Trinken, etc.?

    So könntest du dir für deine aktuell aufwühlende und kräftezehrende Situation Stück um Stück ein Konzept erarbeiten, in welchen Bereichen du welche Maßnahmen als nächstes angehen kannst.

    Und jetzt sollte ich aufhören, sonst wird mein Beitrag noch zu einem Roman. 😉

    Lieber Gruß
    Heika

    Auguste72
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 181

    Liebe Heika,

    Danke für Deine Antwort so früh am Morgen und Romane lese ich gern ;).

    Ich versuche mal, Deine Fragen zu beantworten:

    Magnesium nehme ich derzeit 500 mg/tgl. in der Depot-Variante (bessere Verträglichkeit). Werde jetzt aber auf Magnesiumcitrat umsteigen (und hoffen, dass ich das vertrage), wegen der erforderlichen Eisenzufuhr und der ungünstigen Wirkung vom „üblichen“ Magnesium auf die Eisenaufnahme.

    Pille. Schwieriges Thema für mich. Ich bin sterilisiert. Unter Anderem weil ich nie wieder die Pille nehmen wollte. Nebenwirkungen wie Libidoverlust und Stimmungsveränderungen habe ich erst nach Absetzen der Pille wahrgenommen – als sie weg waren. Entfernung der Gebärmutter wurde vom Gyn auch angesprochen. Schließe ich (derzeit?) für mich aus. Wahrscheinlich muss ich mich doch mit dem Gedanken an einen erneuten „Pillen-Versuch“ anfreunden, auch wenn sich im Moment innerlich alles dagegen stäubt.

    Migräneprophylaxe ist für mich ein ganz neues Thema. Die Medikation finde ich heftig. Vor Allem, weil häufig Gewichtszunahme als Nebenwirkung beschrieben wird. Jegliches Übergewicht sollte ich wegen sehr hohem Risiko für Diabetes Typ II unbedingt vermeiden. Durch die schleichende Gewichtszunahme im letzten Jahr habe ich aktuell Übergewicht und bin dabei, das wieder loszuwerden. Da sind die Prophylaxe-Medis wahrscheinlich eher kontraproduktiv. Hier hoffe ich auf Informationen vom Neurologen.

    Das „Migräne-Wissen“ habe ich schon „inhaliert“ 😉 Buch ist bestellt.
    Verhaltenstipps habe ich auch gelesen. Mein Tagesablauf ist arbeits- und familienbedingt strukturiert, Ernährung ist sicher optimierbar, ich bin täglich mindestens eine Stunde draußen (Hund ;)). Einiges habe ich tatsächlich schleifen lassen (PMR, Sport). Manches kann ich nicht umsetzen, z.B. regelmäßige Aufstehzeiten an allen Tagen. Mein Körper weigert sich, am Wochenende um 6.00 Uhr aufzustehen. Ich bin eine Eule…

    Heute bin ich schmerzfrei aufgewacht. Ich hoffe, das bleibt die nächsten Tage so. Dann kann ich das schöne Wetter nach Feierabend sinnvoll nutzen und kann vielleicht sogar mal abschalten 🙂

    Liebe Grüße
    Auguste

    glückdererde
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 884

    Liebe Auguste

    Durch die schleichende Gewichtszunahme im letzten Jahr habe ich aktuell Übergewicht und bin dabei, das wieder loszuwerden. Da sind die Prophylaxe-Medis wahrscheinlich eher kontraproduktiv.

    Das kann glücklicherweise so nicht sagen. Es gibt eine Reihe von gut wirksamen möglichen Migräneprophylaxemitteln die keine Gewichtszunahme mit sich bringen.

    Besprich das vertrauens- und hoffnungsvoll mit einem Neurologen.

    Liebe Grüße

    heika
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 6937

    Liebe Auguste,

    ich habe vormittags mit dem Abstand von jeweils zwei Stunden zwischen Frühstück und Mittagessen die Eisentablette genommen (mit Orangensaft, weil das Vit.C die Eisenaufnahme erleichtert) und abends vor dem Schlafengehen das Magnesium. Doch du bist da ja selber gut informiert.

    Wenn sich bei dir innerlich alles gegen eine Pilleneinnahme sträubt, sind das natürlich schwierige Voraussetzungen.
    Eine Möglichkeit wäre noch eine einmalige Ausschabung der Gebärmutter. Es könnte danach besser werden mit den massiven Blutungen, muss aber nicht.

    Lieber Gruß
    Heika

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33338

    Willkommen, liebe Auguste. 🙂

    Ergänzend zu den Beiträgen der anderen: Es gibt auch die rein gestagenhaltige Pille, die man durchnimmt und damit die Blutung ganz unterdrückt. Sie geht nicht mit den Nebenwirkungen einer östrogenhaltigen Pille einher. Vielleicht vorübergehend einen Versuch wert?

    Wie Glückdererde bereits schreibt, gibt es eine große Zahl an Prophylaxen, die keine Gewichtszunahme zur Folge haben. Lass Dich dazu mal eingehend beraten vom Neurologen.

    Außerdem habe ich mir einen Neurologen gesucht. Bisher hatte ich keinen. Was erwartet mich dort? Welche Infos/Unterlagen/Befunde (außer Kopfschmerztagebuch) sind hilfreich/notwendig? Ich möchte für den Termin gut vorbereitet sein.

    Sehr gut, ein wichtiger Schritt! Unterlagen und Befunde der letzten Jahre kannst Du mitbringen, auch Unterlagen zu anderen Diagnosen. Wichtig ist ein Kopfschmerzkalender, dazu lade Dir gerne mal unsere kostenlose Migräne-App.

    Er wird Dich neurologisch untersuchen, die Migränediagnose aber hauptsächlich durch Befragung stellen können. Auch dazu ist der Kopfschmerzkalender begleitend wichtig. Manche ordnen auch ein MRT vom Kopf an, was aber eigentlich nur eine Ausschlussdiagnostik sein kann. Bei ziemlich eindeutigen Migränesymptomen ist diese Untersuchung aber in aller Regel nicht notwendig.

    Liebe Grüße
    Bettina

    Auguste72
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 181

    Ich antworte einfach mal gesammelt:

    „Prophylaxe“ kommt auf meinen Fragenzettel für den Neurologen.

    Die „Eisengeschichte“ begleitet mich lang genug. Damit bin ich vertraut. Wenigstens etwas. 😉

    Ausschabung wurde beim Gyn nach Untersuchungen zu unterschiedlichen Zykluszeitpunkten direkt verworfen: „Kann man machen, aber vier Wochen danach haben Sie das Problem wieder“.

    Eine Gestagen-Pille war damals „gescheitert“. Vielleicht funktioniert es ja jetzt. Das werde ich beim Gyn besprechen.

    Danke für die Infos zum Neurologen und den Link zur App. Schaue ich mir an.

    Ich weiß, dass ich ein „schwieriger Patient“ bin. Ich hinterfrage Medikationen und Therapien, wäge ab, informiere mich selbst, bin skeptisch. Im Laufe der Jahre habe ich mehrfach die Erfahrung gemacht, dass ich Ärzten nicht blind vertrauen und öfter auf „meinen Bauch hören“ sollte. Auch wenn es so erscheinen mag, als ob ich alle Eure Vorschläge mehr oder weniger ablehne, ist das nicht so. Das sind einfach spontane Bedenken, die durchaus auch wieder ausgeräumt werden können.

    Ich bin wirklich froh, dieses Forum gefunden zu haben. Ich fühle mich verstanden und ernst genommen und mir helfen Eure Beiträge sehr. Ich danke Euch sehr herzlich dafür!

    Liebe Grüße
    Auguste

    P.S.: Kann mir jemand erklären, wie man hier zitiert?

    heika
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 6937

    Zum Ziterien gehst du über dem Kasten, in den du deinen Beitrag schreibst in der grauen Linie auf „b-quote“

    dann schreibst du, dann wieder auf „b-quote“

    , dann ist das Zitat beendet.

    heika
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 6937

    Liebe Auguste,

    also mir kommt es gar nicht so vor, als würdest du hier viel ablehnen, sondern du hast einfach schon viele Erfahrungen gesammelt und gute Gründe für deine Ansichten. In manchen Bereichen ist es ja auch wirklich ein sorgfältiges Abwägen zwischen schwierig und schwierig.

    Ich bin für manche Ärzte eine anstrengende Patientin, weil ich nicht alles automatisch und blindlings befolge, sondern genau wissen will, „warum und weshalb“ 😉 .

    Prof. Göbel rät übrigens immer dazu, dass wir unser eigener Anwalt werden sollen. Niemand kennt unser Migränegeschehen so gut wie wir. Ärzte können da kompetente Begleiter und Helfer sein, doch sie sollten immer auf Augenhöhe mit uns kommunizieren.

    Leider gibt es manchmal sogar Ärzte, die nicht leitliniengerecht behandeln oder deren Wissen über Migräne völlig veraltet ist. Eine gesunde Skepsis bei uns Patienten ist also durchaus angebracht, und rundum gute Ärzte können das nicht nur selber verkraften, sondern auch überzeugend begründen, weshalb sie uns dies oder jenes raten. Und sie werden es uns nicht übelnehmen, sondern eher schätzen, einen mündigen Patienten vor sich zu haben.

    Auch hier kannst du uns völlig unbeschwert deine Pro- und Contra-Argumente mitteilen, das nimmt dir hier wirklich niemand übel. Wir lernen ja alle von uns gegenseitig, dazu ist Headbook da.

    Fröhlicher Gruß
    Heika

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33338

    Liebe Auguste,

    Ich weiß, dass ich ein „schwieriger Patient“ bin. Ich hinterfrage Medikationen und Therapien, wäge ab, informiere mich selbst, bin skeptisch. Im Laufe der Jahre habe ich mehrfach die Erfahrung gemacht, dass ich Ärzten nicht blind vertrauen und öfter auf „meinen Bauch hören“ sollte. Auch wenn es so erscheinen mag, als ob ich alle Eure Vorschläge mehr oder weniger ablehne, ist das nicht so. Das sind einfach spontane Bedenken, die durchaus auch wieder ausgeräumt werden können.

    es ist wichtig, dass wir mündige Patientinnen und Patienten werden, bzw. sind. Das Internet hat es mit sich gebracht, dass Menschen sich auch selbst informieren und danach mit dem Arzt auf Augenhöhe kommunizieren können. Im besten Fall zumindest. 😉 Prof. Göbel sagt immer, dass man sein eigener Anwalt werden muss. Die perfekte Mischung macht’s – ein gutes Vertrauensverhältnis zum behandelnden Arzt und gleichzeitig sein Hirn nicht ausschalten und immer mitdenken.

    Du kannst hier alles fragen und mit uns diskutieren, dafür sind wir da. 🙂

    Zitieren hat Dir Heika schon erklärt.

    Liebe Grüße
    Bettina

    Auguste72
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 181

    Hallo liebes Headbook,

    Nachdem der Mittwoch ja recht zuversichtlich (schmerzfrei) verlaufen ist, ging es danach nur noch bergab. Donnerstag, Freitag leichte Schmerzen (mit mäßigen Begleiterscheinungen) auf meiner „untypischen“ Seite, seit heute morgen dann wieder heftig auf der „typischen“ Seite mit dem vollen Programm (Übelkeit, Lichtempfindlichkeit, Lärmempfindlichkeit). Nach Naratriptan + Naproxen und 3 Stunden Dösen im Bett habe ich jetzt nur noch „Watte im Kopf“ und bin total platt.

    Ich habe das Gefühl, dass der ganze Mist in diesem Monat gar nicht mehr aufhört. Es ist auch egal, an welcher Stelle im Zyklus ich gerade bin – die Migräne ist gefühlt immer da.

    Kann es sein, dass in den Wechseljahren immer mehr Trigger dazu kommen oder habe ich die vorher nur nicht bemerkt? Ich weiß echt nicht, wo das noch hinführen soll…

    Liebe Grüße
    Auguste

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33338

    Liebe Auguste,

    die Wechseljahre sind durch die permanenten hormonellen Schwankungen für viele Frauen ein starker Trigger. Jetzt kommt noch das Frühjahr mit ständig wechselndem Wetter hinzu – mehr braucht man nicht.

    Man kann mit Verhalten (Regelmäßigkeit, Pausen, Entspannung) und Medikation (Akutmedikation, Prophylaxe) versuchen, etwas Besserung reinzubekommen.

    Es wird irgendwann wieder besser …

    Liebe Grüße
    Bettina

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