Mein persönlicher Schmerzverlauf

Mein persönlicher Schmerzverlauf

ChristianeB – neu und neugierig und ratsuchend 🙂

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  • ChristianeB
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    Beitragsanzahl: 18

    Hallo zusammen,
    hier ist die Christiane, 56 Jahre alt, selbstständig, Mutter eines 17-jährigen Sohnes. Ich bin auf der Suche nach Behandlungsmöglichkeiten wieder mal auf die Homepage der Schmerzklinik gekommen (die App nutze ich schon länger)und lese seit ein paar Tagen hier im Forum.

    Ich habe Kopfschmerzen seit mindestens 20 Jahren. Bis vor ca. 10 Jahren konnte ich diese noch mit Aspirin und Ibuprofen gut behandeln. Nachdem die Schmerzen schlimmer wurden, regelmäßiger und einseitig bin ich zum Neurologen gegangen. Dieser hat eine Migräne attestiert und mir Triptanne verschrieben. Seit 2-3 Jahren kommen Druckschmerzen am Hinterkopf hinzu (fühlt sich an wie ein blauer Fleck), die die Migräne auslösen können aber nicht müssen. Weder Orthopäde, noch Neurologe können diese Schmerzen diagnostizieren. Außerdem leide ich seit einem Jahr unter Sehstörungen im rechten Auge(Augenarzt kann nicht feststellen), die möglicherweise mit der Migräne zusammenhängen. Ich habe diese Sehstörungen aber nicht nur bei Kopfschmerzen. Ich sehe dann auf dem rechten Auge schlechter.

    Meine Anfälle sind glücklicherweise ohne Aura und Übelkeit. Bei leichten Anfällen kann ich auch noch arbeiten, manchmal hilft mit sogar Gehen an der frischen Luft. Bei schweren Anfällen muss ich mich hinlegen, kann aber immer noch Fernsehen oder manchmal auch etwas lesen. Die Tatsache, dass meine Attacken nicht so schlimm sind, wie bei anderen Migränepatienten haben mich immer davon abgehalten, mich weiter zu informieren, mir andere Behandlungsmöglichkeiten zu suchen oder mich in diesem Forum anzumelden.

    Ich habe die Besonderheit, dass ich in den Monaten Oktober bis März deutlich mehr Attacken habe als im Sommer. Das ist gleich meine 1. Frage: geht es jemanden genauso? Ist das Phänomen bekannt?

    Ich führe deshalb seit einem Jahr konsequent das Kopfschmerztagebuch über die App. So hatte ich
    im Juni, Juli und August nur 3-6 Tage mit leichten/mittleren Kopfschmerzen
    im September hatte ich 3 schwere Anfälle und 3 mittlere Tage
    im Oktober 2 schwere und 6 leichte bis mittlere Tage
    im November bisher 2 schwere und 6 leichte bis mittlere Tage.

    Ich habe mir angewöhnt, sofort nach dem ersten Anzeichen ein Naproxen zu nehmen und mich etwas hinzulegen, damit konnte ich einige Attacken abwenden und die Schmerzen sind verflogen. Wenn sich ein schwerer Anfall abzeichnet, nehme ich ein Naratriptan, welches ich gut vertrage. Es hilft mir. Bei Zolmitriptan litt ich unter Übelkeit.

    Da ich so viele Tage habe, bewege ich mich immer an der 10-Tage-Regel. In den letzten 30 Tagen habe ich schon wieder an 9 Tagen Medikamente genommen. Ich habe mir jetzt das Buch von Dr.Göbel gekauft und hoffe auf weitere Erkenntnisse. Ich würde gerne vor allem meinen Medikamentenkonsum reduzieren. Ich freue mich auf einen Austausch.

    Herzliche Grüße Christiane

    heika
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 6960

    Liebe Christiane,

    herzlich willkommen im Headbook!

    Ich kann verstehen, dass du gerne ein bisschen mehr Luft mit den Medikamententagen hättest, wenn du oft an die 10 Tage pro Monat herankommst. Auf der anderen Seite bist du immer noch im guten Bereich und durch die guten Monate im Sommer, in denen du deutlich weniger benötigst, hast du auch eine gewisse Entlastung deines Schmerzsystems.

    Ich kenne die Häufung von Migräne im Frühjahr und Herbst, wenn das Wetter oft und extrem wechselt.
    Eine Häufung in den Wintermonaten war mir bislang noch nicht bekannt. Da du von deinen Sehproblemen geschrieben hast, kam mir spontan der Gedanke, ob es vielleicht damit zusammenhängen könnte. Im Winter hat man vermehrt Kunstlicht, das die Augen deutlich mehr anstrengt als Tageslicht. Und das Sehen verbraucht sehr viel Energie im Gehirn, viel mehr als andere Sinne, so dass das bei dir vielleicht zu einem Anstieg der Migräne führen könnte.

    Ich habe mir zum Arbeiten eine Tageslichtlampe angeschafft, die meine Augen deutlich entlastet im Vergleich zu anderen Lampen.

    Lieber Gruß
    Heika

    ChristianeB
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 18

    Liebe Heika,

    vielen Dank für die nette Begrüßung. Über die Tageslichtlampe informiere ich mich gerne. Jetzt bin ich gespannt auf das Buch und viele neue Informationen.

    LG Christiane

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33383

    Ein herzliches Willkommen bei uns im Headbook, liebe Christiane. 🙂

    Die Tatsache, dass meine Attacken nicht so schlimm sind, wie bei anderen Migränepatienten haben mich immer davon abgehalten, mich weiter zu informieren, mir andere Behandlungsmöglichkeiten zu suchen oder mich in diesem Forum anzumelden.

    Es ist sehr gut und wichtig, dass du dich jetzt um dich selbst kümmerst und nicht wartest, bis es so schlimm ist, dass gar nichts mehr geht.

    Ich habe die Besonderheit, dass ich in den Monaten Oktober bis März deutlich mehr Attacken habe als im Sommer. Das ist gleich meine 1. Frage: geht es jemanden genauso? Ist das Phänomen bekannt?

    Heika hat ja bereits geschrieben, dass viele besonders im Frühjahr und im Herbst unter vermehrten Attacken leiden. Ich habe aber bereits mehrfach hier im Forum gelesen, dass es Leute gibt, die entweder im Winter oder im Sommer stärker betroffen sind. Dieses Phänomen ist also bekannt und gar nicht so ungewöhnlich.

    Ich habe mir angewöhnt, sofort nach dem ersten Anzeichen ein Naproxen zu nehmen und mich etwas hinzulegen, damit konnte ich einige Attacken abwenden und die Schmerzen sind verflogen.

    Das würde ich an deiner Stelle anders handhaben. Bei stärkeren Schmerzen (wir haben die Triptanschwelle dafür) würde ich gleich mit Triptan behandeln und nicht erst mit einem NSAR. Sonst nimmst du vielleicht insgesamt zu viele Medikamente ein, von denen manche eventuell gar nicht nötig sind.

    Wenn sich ein schwerer Anfall abzeichnet, nehme ich ein Naratriptan, welches ich gut vertrage. Es hilft mir.

    Wunderbar, wenn du mit einem sanften Triptan, das lange wirkt, so gut zurechtkommst. Nimm es doch gleich, wenn sich eine eindeutige Migräneattacke ankündigt. 😉

    Ich habe mir jetzt das Buch von Dr.Göbel gekauft und hoffe auf weitere Erkenntnisse.

    Das Buch wird dir sehr helfen, deine Erkrankung besser zu verstehen.

    Liebe Grüße
    Bettina

    Katrin
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1276

    Liebe Christiane,

    schön, dass dich deine Suche hierher geführt hat.

    Seit 2-3 Jahren kommen Druckschmerzen am Hinterkopf hinzu (fühlt sich an wie ein blauer Fleck), die die Migräne auslösen können aber nicht müssen. Weder Orthopäde, noch Neurologe können diese Schmerzen diagnostizieren.

    Sind Untersuchungen in Bezug auf diese „neuen“ Schmerzen erfolgt?

    Außerdem leide ich seit einem Jahr unter Sehstörungen im rechten Auge(Augenarzt kann nicht feststellen), die möglicherweise mit der Migräne zusammenhängen. Ich habe diese Sehstörungen aber nicht nur bei Kopfschmerzen. Ich sehe dann auf dem rechten Auge schlechter.

    Verstehe ich deine Zeilen richtig, dass du die Sehstörungen nicht dauerhaft hast? Dabei könnte es sich möglicherweise um eine Aura ohne Folgeschmerz handeln, was eine „Migräne ohne Migräne(schmerz)“ (Migraine-sans-migraine) ist. Vielleicht ließe sich das in einem Gespräch mit deinem Neurologen klären.
    Informationen dazu findest du u.a. auch hier:

    Bei der Lektüre des Buches wünsche ich die viele Erkenntnisse und hilfreiche Informationen und Anregungen, die deinen (Be)Handlungs- und Möglichkeitsspielraum erweitern.
    Viele Informationen findest du auch unter dem Punkt „Migränewissen“ auf dieser Seite und in der Migräne-App.

    Liebe Grüße
    Katrin

    Viva la Vida! 🍀

    • Diese Antwort wurde vor 1 Jahr, 5 Monaten von Katrin geändert.
    ChristianeB
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 18

    Liebe Bettina, liebe Katrin,

    vielen Dank für eure Antworten. Ich lese gerade viel im Forum, auf der Homepage und in dem Buch, um mich besser zu informieren und meine Fragen möglicherweise dort beantwortet zu bekommen. Vor allem führe ich mein Tagebuch in der App jetzt viel genauer. Bisher habe ich nur die Tage und die Medikation eingetragen. Auch über die Triptanschwelle muss ich mich noch informieren.

    Nachdem ich manchmal Kopfschmerzen habe, bei denen mir ein Spaziergang an der frischen Luft hilft, gehe ich davon aus, dass es sich hier um Spannungskopfschmerzen handelt. Manchmal gehe ich sogar langsam joggen und es tut mir gut.

    Eine Frage habe ich aber:ich bin mir nicht sicher, ob meine Neurologin wirklich Ahnung hat. Ich war erst einmal dort. Der erste Neurologe hatte mir nur Triptane verschrieben, keine weitere Aufklärung. Wenn jemand einen guten Arzt in München kennt, hätte ich gerne eine Empfehlung.

    Liebe Katrin, bezüglich des Schmerzes am Hinterkopf bin ich bisher nur auf Ratlosigkeit gestoßen. Weitere Untersuchungen wurden nicht durchgeführt. Es fühlt sich an, wie ein blauer Fleck, ist extrem druckempfindlich, ist ohne Druck häufig nicht schmerzhaft, manchmal aber schon, aber strahlt eigentlich immer Schmerzen aus. Ich kann es schlecht erklären. Der Bereich liegt am hinteren Hinterkopf oberhalb des Nackens.

    Ich habe auch häufig morgens Nackenschmerzen und habe auch schon einige Kopfkissen ausprobiert.

    Liebe Grüße und danke für eure Hilfe
    Christiane

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33383

    Liebe Christiane,

    diese Überempfindlichkeit am Hinterkopf (Okzipitalis) habe ich schon seit vielen Jahren. Hängt bei mir mit der Migräne zusammen und wird besser durch eine Botox-Behandlung.

    Nachdem ich manchmal Kopfschmerzen habe, bei denen mir ein Spaziergang an der frischen Luft hilft, gehe ich davon aus, dass es sich hier um Spannungskopfschmerzen handelt. Manchmal gehe ich sogar langsam joggen und es tut mir gut.

    Hört sich sehr nach Kopfschmerz vom Spannungstyp an, bei Migräne käme niemand auf die Idee zu joggen. 😉

    Liebe Grüße
    Bettina

    ChristianeB
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 18

    Liebe Bettina,

    vielen Dank, dass du den Schmerzen an meinem Hinterkopf mit Okzipitalis einen Namen gegeben hast. Ich bin über den Begriff schon einmal im Internet gestolpert und fand das ziemlich passend, aber meine Neurologin und der bisherige Orthopäde konnten damit nichts anfangen. Ich habe jetzt einen Orthopäden in München gegoogelt, der die Behandlung explizit auf seiner Homepage beschreibt. Ich habe dort morgen einen Termin. Vielleicht führt eine Botox-Behandlung der Schmerzen am Hinterkopf zu einer Reduzierung meine Attacken.

    Eigentlich denke ich mir, dass es besser wäre, alles von einem Arzt behandeln zu lassen. Ich bin immer noch auf der Suche nach einem Neurologen in München, der sich auskennt.

    Nachdem ich im November auf 12 Schmerztage gekommen bin und das letzte Wochenende es mich am Freitag und am Sonntag erwischt hat, möchte ich mich doch zu dem Thema Prophylaxe beraten lassen.

    herzliche Grüße
    Christiane

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33383

    Liebe Christiane,

    schade, dass mit diesen doch typischen Schmerzsymptomen keiner deiner Ärzte was anfangen kann.

    Hast du abgeklärt, ob die Botox-Behandlung durch den Orthopäden auch von deiner Kasse übernommen wird? Kennt er das PREEMT-Schema und behandelt danach?

    Oder möchtest du dir ausschließlich nur am Okzipitalis Botox spritzen lassen?

    Viel Erfolg und alles Gute!

    Liebe Grüße
    Bettina

    ChristianeB
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 18

    Liebe Bettina,

    gut dass ich heute noch einmal hier geschrieben habe, dann kann ich morgen wenigstens die richtigen Fragen stellen :-). Es ist der erste Termin bei diesem Orthopäden. Ich habe ihn nur gefunden wegen des Hinweises auf seiner Homepage.

    Meine Idee war es, zunächst nur am Okzipitalis spritzen zu lassen, da diese Schmerzsymptomatik bei mir sehr ausgeprägt ist. Ich merke das eigentlich jeden Tag, mal mehr mal weniger. Dann möchte ich sehen, was das für Auswirkungen hat.

    Ich werde mich aber umfassend beraten lassen, mal sehen, ob er sich auskennt.

    Danke für deine Hinweise.
    Liebe Grüße Christiane

    ChristianeB
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 18

    kann ich eigentlich ein eigenes Thema eröffnen wegen der Empfehlung eines Arztes in München?

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33383

    Gerne, und frage auch nach den Kosten. Botox wird nur im Rahmen der offiziellen Migränebehandlung von den Kassen erstattet. Das kann sonst schnell sehr teuer werden.

    Liebe Grüße
    Bettina

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