Mein persönlicher Schmerzverlauf

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Chronische Migräne (Ahimsa)

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    Beiträge
  • Katrin
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1276

    Liebe Barbara,

    wie geht es dir inzwischen? Verändern sich mit der Medikamentenpause die Schmerzen?
    Ich wünsche es dir sehr!

    Liebe Grüße
    Katrin

    Viva la Vida! ?

    Ahimsa
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 22

    Liebe Bettina, liebe Forenmitglieder,
    ich melde mich mal wieder. Ich habe jetzt ca. 2,5 Monate total ohne Triptane und Schmerzmittel geschafft. Prophylaxe war und ist immer noch Topiramat und Venlafaxin. Psychisch gings mir besser. Und die Migräne wurde auch seltener. Die Attacken haben aber nicht aufgehört, waren aber nicht mehr so lange (höchstens 1-2 Tage) und viel seltener. Ich habe mich dann mit Pipamperon weggebeamt und geschlafen. Das ging so einigermaßen, da ich krank geschrieben bin. Ich war mächtig stolz auf diesen Erfolg und dachte, dass ich nun so durchs Leben kommen könnte. Aber falsch gedacht: Seit ca. 2 Wochen ging´s wieder los mit heftigen Migränen, fast täglich. Ich leg mich oft hin und hoffe, dass die Attacken weg gehen, aber sie bleiben. Ich habe bis jetzt die Zähne zusammengebissen und keine Schmerzmittel, keine Triptane genommen, da ich MÜK vermeiden wollte. Trotzdem: starke Schmerzen fast jeden Tag. Warum? Weshalb? Ich habe mich doch sooo bemüht und ich habe mich auch versucht möglichst gesund zu ernähren, Magnesium, B-Vitamine, D3, frisches Gemüse, Obst, Bewegung, Vollkornprodukte….. usw…….
    Außerdem habe ich es geschafft, meine Auswanderung in den Hunsrück voranzutreiben. Das klappt wohl Ende des Jahres und ich freue mich sehr darauf. Also ich wäre eigentlich in guter, positiver Stimmung, wären da nicht die grauenhaften Schmerzen, die mich lahmlegen.
    Woran liegt das nun? MÜK ist ausgeschlossen. Das Wetter hat sich geändert, es ist wechselhafter, stürmischer und mehr Föhn. Außerdem habe ich (Wechseljahre) nach 7 Monaten wieder mal meine Tage bekommen. Diese Faktoren fallen mir ein. Aber es hilft mir halt auch nicht weiter, denn das Wetter und die Hormone kann ich nicht ändern.

    Freue mich über Ratschläge und Anregungen.
    Liebe Grüße an Alle

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33383

    Liebe Ahisma,

    weder bist Du schuld an Deiner Migräne, noch kannst Du sie durch „perfektes“ Verhalten wegzaubern. Es ist zwar sehr lobenswert, dass Du im Grunde alles machst, was man Migränepatienten empfiehlt. Trotzdem gibt es Phasen im Leben, in denen sie einfach wieder auftaucht und einen lahmlegt. Zudem kannst Du ja zwei Trigger identifizieren, die sicher einen großen Anteil an der momentanen Verschlechterung haben. Lies mal auch diesen Beitrag von der Schmerzklinik-Seite: https://schmerzklinik.de/service-fuer-patienten/migraene-wissen/eine-betroffene/

    Ich würde unbedingt behandeln mit Triptanen! Vielleicht auch wieder ein bisschen sedieren, wenn Du nicht raus musst. Es macht überhaupt keinen Sinn, sich durch die Attacken zu quälen.

    Aber toll, dass Dein Umzug Gestalt annimmt und Du in Deine Traumgegend ziehen kannst. 🙂

    Gute und schnelle Besserung!

    Liebe Grüße
    Bettina

    Ahimsa
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 22

    Danke für deine Antwort liebe Bettina.

    Der Artikel beschreibt ganz gut, wie es uns geht. Besonders gut gefällt mir der Teil „egal, ob ich arbeite oder Urlaub habe, egal, ob ich viel oder wenig arbeiten muss, egal, ob ich regelmäßig oder unregelmäßig esse, egal, ob es regnet, ob die Sonne scheint, ob es kalt, ob es warm ist, oder das Wetter wechselt“.
    Ich sage so oft in der Verzweiflung (manchmal schreie ich das auch): „Der Migräne ist es vollkommen egal, was ich mache, ich kann mich noch so bemühen, sie kommt einfach. Es ist ihr sogar egal, ob ich fröhlich oder traurig bin, es ist ihr egal wie ich mich ernähre, es ist ihr egal ….. sie kommt einfach, wann sie will.“

    Ansonsten geht´s mir immer noch grottenschlecht. Ich hoffe so, dass es bald besser wird. Einen Termin beim Neurologen zu bekommen ist derzeit fast unmöglich. Ich habe jetzt einen im September. Den hab ich aber schon vor 2 Monaten ausgemacht. Das ist doch viel zu lange. Auch die ärztliche Betreuung wird wahrscheinlich im Hunsrück wesentlich besser ausfallen als hier in dem überbevölkerten Landkreis, in dem ich jetzt lebe.

    Liebe Grüße
    Ahimsa

    Ahimsa
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 22

    Liebe Bettina, liebe Forenmitglieder,
    ich versuche mich kurz zu fassen, da es mir sehr schlecht geht und ich kaum fähig bin zu schreiben. Die Migräne geht nicht weg. MÜK ist ausgeschlossen! Habe mind. 2,5 Monate ohne jegliche Schmerzmittel oder Triptane durchgehalten. War auch zwischendurch mal mehrere Tage ohne Kortison und ohne Schmerzmittel schmerzfrei. Jetzt Dauermigräne, grauenvoll, denkunfähig, total arbeitsunfähig, bewegungsunfähig, am Boden zerstört; dick geschwollene Augen von der Migräne; auch Kieferbewegungen schmerzen wegen der Entzündung; weder Triptane noch Schmerzmittel bringen etwas? Prophylaxe: Venlafaxin + Topiramat (andere frühere Prophylaxen waren auch nicht erfolgreich).
    Was kann ich tun? Das einzige was mir hilft ist Kortison (100 mg Prednisolon: dann bin ich am nächsten Tag schmerzfrei). Ich habe das aber vor 3 Wochen gemacht. Mit 100 – 50 – 50 -25 – 25.
    Dürfte ich es nochmal machen? Ich weiß, es ist doch wahrscheinlich zu kurz im Abstand – aber ich kann nicht mehr. Ich bin so verzweifelt. Was soll ich tun? Arzt ist mit Wartezeiten und Fahrzeiten viel zu kompliziert – dazu fühl ich mich nicht im Stande.
    Besser doch das Kortison nehmen, als Durchdrehen und vor Schmerzen durch die Decke gehen – oder? Ich habe Tabletten zu Hause (vom Hausarzt für diese Notsituationen).
    Danke für schnelle Antworten.
    LG Ahimsa

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33383

    Liebe Ahisma,

    tut mir leid, dass Du grad so eine schwere Phase durchmachen musst. 🙁

    Kortison nach so kurzer Zeit ist nicht wirklich anzuraten, das weißt Du ja selbst auch. Möglich wäre, dass Du ein trizyklisches Antidepressivum (z. B. Amitriptylin, Trimipramin, Mirtazapin) in Tropfenform kurzzeitig niedrig dosiert abends einnimmst. Möglich wäre auch Diazepam, um Dich insgesamt etwas runterzufahren und zu entspannen. Zudem kann der Schlaf verbessert werden, was speziell in so einer Phase essentiell ist. Frage mal den Arzt, was er Dir vorschlagen kann.

    Arzt ist mit Wartezeiten und Fahrzeiten viel zu kompliziert – dazu fühl ich mich nicht im Stande.

    Rufe an oder schreibe ihm, das geht in so einem Fall immer wieder mal zwischendurch.

    Alles Gute und schnelle Besserung,
    Bettina

    Ahimsa
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 22

    Liebe Mitglieder, liebe Bettina,
    ich möchte mich mal wieder melden. Ich habe mittlerweile meinen Umzug in kleinen Schritten fast bewerkstelligt. Ich lebe jetzt in einer sehr viel ruhigeren und ländlichen Gegend und ich kann hier auf jeden Fall besser mit der Migräne zurecht kommen. Weg gegangen ist sie natürlich nicht. Sie ist nach wie vor chronisch und ich leide die letze Zeit wieder extrem. Das heißt täglich Schmerzen, Kribbeln, Schwellungen an den Augen und Händen, Nervosität usw. Das ganze Programm. Phonophobie, eines meiner schrecklichsten Symptome neben den starken Schmerzen ist hier wesentlich besser. Denn es ist total ruhig hier.
    Jetzt muss ich noch bewerkstelligen, den Menschen (inkl. Ärzte) hier klar zu machen, was Migräne bedeutet und dass ich nicht absichtlich krank oder faul bin, sondern einfach nicht kann.
    Gestern habe ich in Absprache mit einer Ärztin die Kortison Stoßtherapie mit 100 mg Prednisolon begonnen. Es ging nicht mehr anders. Ich wollte das nicht – auch wegen Corona – aber ich wäre ausgerastet. Ich habe nur noch geheult und dachte über den Tod nach. So kann es doch nicht gehen.
    Heute tritt die Besserung durch das Kortison ein. Dafür bin ich sooooo dankbar.
    Meine Idee: Ich möchte gerne T-Shirts bedrucken lassen mit einem Spruch drauf, wie z.B.: „Ich habe heute Migräne! Das bedeutet: Strake Schmerzen! Deshalb stehe ich heute neben mir! Habt bitte Verständnis!“ Oder „Status migraenosus! Achtung! Starke Schmerzen! Ganzer Körper kaputt!“
    Über Vorschläge von Migränegeplagten würde ich mich freuen, denn nur ihr aus dieser Leidensgemeinschaft wisst, wie das ist.
    Danke und liebe Grüße aus meiner neuen Heimat

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33383

    Liebe Ahimsa,

    wie schön, dass der Umzug überstanden ist und Dir die neue Heimat gefällt. 🙂

    Auch ein Umzug lässt die Migräne nicht verschwinden oder besser werden, das musste auch ich erkennen. 😉 Aber die Lebensqualität kann trotzdem steigen, wenn die Umgebung schön und ruhig ist.

    Unter Prednisolon solltest Du Dich sehr schonen, das weißt Du aber sicher schon. Magenschutz wäre bei höherer Dosierung auch sinnvoll, ebenso etwas zum Sedieren.

    Deine beiden Prophylaxen Topiramat und Venlafaxin scheinen ja nicht ausreichend zu wirken, eventuell solltest Du über einen Prophylaxewechsel nachdenken. Vielleicht auch mal einen der Antikörper versuchen?

    Schnelle Besserung und liebe Grüße
    Bettina

    Feli
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 7

    Liebe Ahimsa,

    ich habe mir gerade Deine Geschichte durchgelesen und freue mich, dass Du den Umzug soweit bewältigt hast! Darüber hinaus hoffe ich, dass Du dort aber auch einen guten Arzt findest. Meiner Erfahrung nach ist es so wichtig jemanden zu finden, der einen angemessen betreut. Ich hab jetzt erst nach über 20 Jahren (hoffentlich) einen Arzt gefunden mit dem es voran geht und der Migräne versteht. Und Du schreibst Du müsstest den Ärzten in Deiner neuen Heimat noch klar machen, was Migräne bedeutet. Ich drücke die Daumen, dass Du dort gut betreut wirst.

    Und hast Du schonmal eine Therapie gemacht? Bei dem was Du so erzählst dachte ich so: hmmm, vielleicht würde Dir eine Gesprächstherapie oder Selbsthilfegruppe ganz gut tun. Ich mache das seit 12 Jahren, Kernthema waren bei mir die Lebensumstände, mittlerweile hilft es mir aber auch beim Umgang mit den chronischen Schmerzen und dem fehlen der Lebensqualität und all dem, was sich dadurch so ergibt.

    Ganz liebe Grüße!

    Feli
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 7

    Achso und ich nehme ein T-Shirt: Psssssst! Bitte die Migräne nicht wecken 😉

    Ahimsa
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 22

    Danke ihr Lieben,
    eine Selbsthilfegruppe würde mir sehr gut tun. Allerdings findet die passende jetzt gerade nicht statt, wegen Corona. Aber ich bleib dran. Sobald das wieder geht, gehe ich hin.

    Wie kann ich denn mit dem Freund umgehen? Er denkt, wenn wir einfach nicht über die Migräne, über die Schmerzen, über die Nebenwirkungen sprechen und viel körperlich arbeiten, dann lenkt mich das ab und ich vergesse die Migräne und was ich vergesse ist weg. Er kapiert nicht, dass ich gar nicht fähig bin körperlich zu arbeiten. Es gibt dann Streit, Frustration auf beiden Seiten und die Harmonie ist vorüber. Schuld bin natürlich immer ich, weil ich ja krank bin. Das macht mich traurig und wütend zu gleich.

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33383

    Liebe Ahimsa,

    Wie kann ich denn mit dem Freund umgehen? Er denkt, wenn wir einfach nicht über die Migräne, über die Schmerzen, über die Nebenwirkungen sprechen und viel körperlich arbeiten, dann lenkt mich das ab und ich vergesse die Migräne und was ich vergesse ist weg. Er kapiert nicht, dass ich gar nicht fähig bin körperlich zu arbeiten. Es gibt dann Streit, Frustration auf beiden Seiten und die Harmonie ist vorüber. Schuld bin natürlich immer ich, weil ich ja krank bin. Das macht mich traurig und wütend zu gleich.

    sag mal, was ist das für ein Typ? ? Er soll sich mal genau informieren zur Migräne, lass ihn mal hier mitlesen. Und besorge Dir den Ratgeber von Prof. Göbel „Erfolgreich gegen Kopfschmerzen und Migräne“, den soll auch er lesen. Und wenn er weiter bei seiner „Null-Ahnung-aber-meckern-Strategie“ bleibt, dann kannst Du es ihm noch um die Ohren hauen. ?

    Spaß beiseite: Ein Partner, der nicht bereit ist, auf die Schmerzerkrankung seiner Partnerin einzugehen, ist auf Dauer sowieso nicht der Richtige. Aber vielleicht kriegt er ja noch die Kurve.

    Liebe Grüße
    Bettina

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