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Chronische Migräne seit EBV-Infekt (Algos)
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AutorBeiträge
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Liebe sternchen,
Das A und O ist ein spezialisierter Arzt, der dich mit deinen individuellen Bedürfnissen begleiten kann.
da bin ich zum Glück in guten Händen. Meine Neurologin hat viel Erfahrung in der Behandlung von Migräne und wird auch auf der Seite der Schmerzklinik Kiel als Expertin gelistet.
Liebe Bettina,
Aber mal abgesehen davon ist Tilidin nicht geeignet zur Behandlung der Migräne.
Warum behandelst du denn nicht mit Triptanen?
da hast du natürlich recht, aber ich hatte im Oktober 31 Migränetage und die Triptane haben nur an einem einzigen Tag gut gewirkt. Und das obwohl ich verschiedene Triptane (Eletriptan und Sumatriptan), Darreichungsformen (oral und s.c.) und Kombinationen mit NSAR (Novalgin oder Naproxen) getestet habe.
Was mir etwas hilft, ist, dass ich (inspiriert durch Katrin’s Beitrag im Medien-Unterforum) mal wieder das Buch „Frei sein im Schmerz“ in die Hand genommen habe und dem dort beschriebenen achtsamkeitsbasierten Ansatz zur Schmerzbewältigung folge. Das Buch lese ich alle paar Jahre erneut und es hilft mir immer wieder. Aber eine Lösung ist das auch nicht und meine Leidensfähigkeit ist langsam erschöpft.
In jedem Fall danke ich euch dreien für eure Beiträge! Auch das hilft ein wenig.
LG
Algos
liebe Algos, ich wunderte mich lediglich bzgl. der Medikation mit Tilidin.
Du schreibst, dass du kürzlich in Kiel warst. Was heißt denn kürzlich genau? Wurde dort eine klare Diagnose gestellt, welche Kopfschmerzformen bei dir vorliegen? Es ist oft schwierig die KS Arten zu unterscheiden. Die Therapie hängt aber sehr davon ab, das genau zu wissen. Vielleicht kannst du an dem Punkt nochmal ansetzen.
Alles Liebe
SternchenLiebe Algos,
ich habe eine Frage zu folgendem Satz aus deinem Beitrag vom 31.10.2023, 9:59 Uhr.
seit kurzem nehme ich Tilidin-Tropfen, die eine sehr gute Wirksamkeit in der Akutbehandlung bei mir haben.
Welche Wirkung nimmst du genau wahr? Hast du damit einen schmerzstillenden Effekt und wenn ja, inwieweit? Oder ist es eher eine beruhigende Wirkung, die eine indirekte Wirkung auf den Schmerz hat?
Ich habe vor Jahren in Absprache mit meinem Schmerztherapeuten einen Versuch mit Morphin über einen Zeitraum von 5 Monaten gemacht (keine retardierte Form). Es hatte leider überhaupt keine Auswirkungen auf den Schmerz und als Nebenwirkung massive Verstopfung. Dieser konnte ich hilfreich mit Movicol aromafrei begegnen.
Eines Abends hat mein Kopf sehr stark geschmerzt, es ging nichts mehr, und ich selbst war nicht mehr in der Lage war, das Morphin einzunehmen. Mein Mann hatte es nicht „auf dem Schirm“, so dass ich an diesem Abend ohne Morphin eingeschlafen bin. Am nächsten Morgen hatte ich beim Aufwachen Entzugserscheinungen, die ich bis dato weder kannte noch erlebt habe. Spaßig ist was anderes…
Möglicherweise ist dieses Risiko bei dir minimiert, da du es scheinbar bei Bedarf und nicht täglich einnimmst.Auch wenn Tilidin kein klassisches Prophylaxemedikament bei Migräne ist, wäre es ohne bisher hilfreiche medikamentöse Prophylaxe in retardierter Form, wie es deine Neurologin in Erwägung zieht, einen Versuch wert. Außerdem würde dich deine Neurologin bei diesem Versuch begleiten. Bei ihr fühlst du dich – so wie ich dich verstehe – in kompetenten Händen, was sicher sehr wertvoll, hilfreich und vielleicht ein Stück weit beruhigend ist.
Wenn ich diesen Schritt wagen würde, würde ich ganz sicher mit der kleinsten möglichen Dosierung beginnen, um schneller wieder absetzen zu können. Ist die anfängliche Dosis höher, müsste man womöglich ausschleichen.
Mit meinen Überlegungen erhebe ich keineswegs Anspruch auf die Wahrheit, es sind meine laienhaften Überlegungen.
In Anbetracht der Tatsache, dass auch ich noch immer keine wirksame medikamentöse Prophylaxe gefunden habe, wäre meine Risikobereitschaft für dieses „Experiment“ hoch, gerade weil ich sowohl einen erfahrenen Neurologen als einen erfahrenen Schmerztherapeuten an meiner Seite habe, beiden vertraue ich.
Zum von dir erwähnten Buch “Frei sein im Schmerz”: wenn dir die Lektüre hilft, könnte sich das doch zumindest als eine (Teil)Lösung betrachten lassen. Ich sehe es so: alles, was hilfreich ist, ist ein Teil der Lösung – wie klein oder groß er auch sein mag. Allerdings versteht jeder einzelne unter dem Begriff „Lösung“ möglicherweise auch etwas ganz unterschiedliches.
Alles Gute und liebe Grüße
KatrinViva la Vida! 🍀
Liebe Sternchen,
Du schreibst, dass du kürzlich in Kiel warst. Was heißt denn kürzlich genau?
ich habe das absichtlich so schwammig formuliert, da ich hier in der Öffentlichkeit keine genaueren Zeitangaben posten möchte.
Wurde dort eine klare Diagnose gestellt, welche Kopfschmerzformen bei dir vorliegen?
Bei mir wurde chronische Migräne (ICD-10 G43.8/3) mit den Phänotypen Migräne ohne Aura (ICD-10 G43.0), Kopfschmerz vom Spannungstyp (ICD-10 G44.2) und Status Migreanosus diagnostiziert (ICD-10 44.2) diagnostiziert.
Das Tilidin ist eine Notlösung, weil die Akutmedikation keine ausreichende Wirkung hat und die Escape Medikation (Cortison, Diazepam, Aspirin IV) wirkungslos war. Nur Lorazepam hatte eine Wirkung, was ich aber aufgrund des Abhängigkeitspotentials nur max. 3 Tage/Monat nehmen soll. In der Zwischenzeit habe ich aber auch ein Neuroleptikum gefunden, das wirkt. Wobei es mich einfach nur extrem müde macht. Das ist aber sicherlich hilfreich an Tagen mit sehr starken Schmerzen, wo ich einfach nur schlafen möchte, um dem Schmerz zu entkommen.
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Liebe Katrin,
vielen Dank für deine ausführliche Schilderung bzgl. Morphium und die Denkanstöße.
Welche Wirkung nimmst du genau wahr? Hast du damit einen schmerzstillenden Effekt und wenn ja, inwieweit? Oder ist es eher eine beruhigende Wirkung, die eine indirekte Wirkung auf den Schmerz hat?
Tilidin wirkt bei mir einerseits euphorisierend und andererseits reduziert es signifikant den Schmerz. Aufgrund der euphorisierenden Wirkung hat es definitiv auch psychisches Abhängigkeitspotential für mich. Wobei es meines Wissens ein wesentlich weniger potentes Medikament als Morphium ist und weniger Abhängigkeitspotential und NW hat. Allerdings bemerke ich schon jetzt nach wenigen Einnahmen einen Wirknachlass.
Mich hat die gute Wirkung, ehrlich gesagt, überrascht, weil ich im Kopf hatte, dass Opioide in den Leitlinien nicht empfohlen werden. Habe das jetzt nochmal nachgelesen und tatsächlich heißt es, dass diese weniger wirksam als andere Akutmedikamente seien und daher aufgrund von NW und Abhängigkeitspotential nicht empfohlen werden.
Zum von dir erwähnten Buch “Frei sein im Schmerz”: wenn dir die Lektüre hilft, könnte sich das doch zumindest als eine (Teil)Lösung betrachten lassen. Ich sehe es so: alles, was hilfreich ist, ist ein Teil der Lösung – wie klein oder groß er auch sein mag. Allerdings versteht jeder einzelne unter dem Begriff „Lösung“ möglicherweise auch etwas ganz unterschiedliches.
Dieser Teil deines Beitrags hat mich zum Nachdenken gebracht. Vielleicht ist das Wort „Lösung“ zu binär und impliziert auch eine zu hohe Zielsetzung. Vielleicht ist es hilfreicher die einzelnen Bausteine einfach als etwas, das mir im Moment hilft, zu sehen. Ähnlich wie du es in deinen vorherigen Beiträgen beschrieben hast. Dazu zählen Achtsamkeitsübungen, Tilidin, Lorazepam und ein wenig auch Neuroleptika. Das scheint mir eine funktionalere Sichtweise zu sein als von „Lösung“ und „hilft oder hilft nicht“ zu sprechen bzw. so zu denken.
LG
Algos
Liebe Altos,
Okay, dann hast du zumindest etwas an der Hand, was dir im Notfall hilft.
Vielleicht kannst du mit deiner Ärztin ja noch eine Prophylaxe finden, die die Häufigkeit deiner KS drosselt.
Ich wünsche dir viel Erfolg.
Alles Liebe
SternchenLiebe Community,
leider trete ich mit meiner Migräne und der Behandlung derzeit auf der Stelle. Ich habe weiterhin jeden Tag Migräne und mein Besuch im Kopfschmerzzentrum der hiesigen Uni-Klinik lief anders als erhofft. Dort hält man weder einen Versuch mit Vyepti (da gleicher Wirkmechanismus wie Ajovy und Emgality) noch einen zweiten Versuch mit Botox (da zuvor keine Wirkung) für sinnvoll. U. A. hat die Uni-Klinik hier auch Sorge, Vpeti oder Botox gegenüber meiner Krankenversicherung nicht ausreichend begründen zu können. Stattdessen empfahl man mir, dass meine Neurologin mir nochmal Aimovig verschreiben solle, wovon diese aber nicht ganz überzeugt ist. Stattdessen haben wir begonnen Trimipramin auszuschleichen und Opipramol als neue Prophylaxe aufzudosieren.
Außerdem teilte man mir in der Uni-Klinik mit, dass ich bereits alles probiert hätte, was für mich ziemlich ernüchternd war. Sonstige Infusionen könne man mir dort aus abrechnungstechnischen Gründen auch nicht verabreichen, da das eine Ambulanz ist, und ich solle dazu meinen Hausarzt fragen. Der ist aber hoffnungslos überlastet. Eine Alternative wäre noch die Notaufnahme, wo ich aber ungerne mit Migräne hingehen möchte. Allerdings habe ich den Eindruck, dass ich in unserem Gesundheitssystem aufgrund abrechnungstechnischer Hürden und Überlastung leider nur dort die Möglichkeiten einer krankenhäuslichen Versorgung bekomme.
Auf der anderen Seite frage ich mich aber auch, ob es überhaupt noch Behandlungen gibt, um die aktuelle Dauer-Migräne zu durchbrechen. Cortison-Infusionen (bspw. Dexamethason) wären noch eine Möglichkeit. Aber ist das sinnvoll? Es handelt sich bei mir ja nicht mehr einfach „nur“ um einen Status. Ansonsten fällt mir nur noch Ketamin ein. Falls ihr noch Ideen habt, würde ich mich freuen.
Das einzig Gute ist, dass Triptane mittlerweile wieder sehr gut wirken. Aber die Tage zwischen den Behandlungstagen sind eine Qual.
LG
Algos
Liebe Algos,
ich reiche dir mal mitfühlend und virtuell die Hände. Ich befinde mich in einer ähnlichen Situation, wie du sie schilderst, und kann dich verstehen.
Vielleicht wird dir Opipramol eine hilfreiche Prophylaxe, ich wünsche es dir von Herzen.
Was mir noch einfällt: hast du mit deiner Neurologin darüber gesprochen, ob sie dir eine Infusion mit Vyepti geben kann?
Ob „abrechnungstechnische Gründe“ wirklich ein Grund dafür sein können/dürfen, eine Therapie nicht zu verordnen, weiß ich nicht. Doch auch der Arzt kann entscheiden, welche Therapie er für sinnvoll hält und durchführt, und welche er aufgrund der Studienlage, seiner Erfahrung und Prognose nicht empfiehlt. Vielleicht findest du Informationen darüber u.a. im „Ratgeber für Patientenrechte“.
Ich „arbeite“ mit den „Helferlein“ jeglicher Art, die mir JETZT zur Verfügung stehen. Eine leise Hoffnung, dass Rimegepant oder Atogepant bald auf den Markt kommen, hege ich schon – allein der Glaube fehlt mir aufgrund der Kosten…
Deshalb nehme ich diesbezüglich eine eher abwartende Haltung ein, um mich selbst zumindest ein Stück weit vor einer Enttäuschung zu bewahren.Alles Gute
KatrinViva la Vida! 🍀
Liebe Algos,
Dort hält man weder einen Versuch mit Vyepti (da gleicher Wirkmechanismus wie Ajovy und Emgality) noch einen zweiten Versuch mit Botox (da zuvor keine Wirkung) für sinnvoll. U. A. hat die Uni-Klinik hier auch Sorge, Vpeti oder Botox gegenüber meiner Krankenversicherung nicht ausreichend begründen zu können.
dann sollen sie mal in den Leitlinien nachlesen, wo ein Wechsel der unterschiedlichen Antikörper auf jeden Fall empfohlen wird. Nicht jeder Antikörper wirkt identisch, das müsste man dort auch wissen.
Sehr oft tritt eine Wirkung das Botox erst nach der dritten Behandlung ein, manchmal sogar noch später. Es spricht also nichts dagegen, wegen einem einmaligen erfolglosen Versuch nun die Therapie mit Botox einzustellen.
Vpeti oder Botox gegenüber meiner Krankenversicherung nicht ausreichend begründen zu können.
Tausche gerne mal das Wort „können“ mit „wollen“ aus. Du bist dort leider anscheinend nicht gut aufgehoben.
Stattdessen empfahl man mir, dass meine Neurologin mir nochmal Aimovig verschreiben solle, wovon diese aber nicht ganz überzeugt ist.
Weil es der billigste Antikörper ist. Deine Interessen sehe ich bei dieser Empfehlung nicht vertreten.
Außerdem teilte man mir in der Uni-Klinik mit, dass ich bereits alles probiert hätte, was für mich ziemlich ernüchternd war. Sonstige Infusionen könne man mir dort aus abrechnungstechnischen Gründen auch nicht verabreichen, da das eine Ambulanz ist, und ich solle dazu meinen Hausarzt fragen.
Sie wollen es offensichtlich nicht, deinem Hausarzt kann man diese Kosten aufgrund seines viel geringeren Budgets nicht aufbürden. Wenn, dann sollte das deine Neurologen machen.
Auf der anderen Seite frage ich mich aber auch, ob es überhaupt noch Behandlungen gibt, um die aktuelle Dauer-Migräne zu durchbrechen. Cortison-Infusionen (bspw. Dexamethason) wären noch eine Möglichkeit. Aber ist das sinnvoll?
Es gäbe die Möglichkeit, viel mit Sedierung zu arbeiten. Cortison sollte so selten wie möglich eingesetzt werden und auf Dauer ist das auch keine Option, wie du richtig feststellst.
as einzig Gute ist, dass Triptane mittlerweile wieder sehr gut wirken.
Wenigstens etwas.
Alles Gute und liebe Grüße
BettinaLiebe Katrin,
danke für dein Mitgefühl. Ich finde es schon immer wieder hilfreich, hier zu lesen, dass es anderen genauso geht wie mir. In meinem Umfeld gibt es niemanden, der so schwer betroffen ist von irgendeiner Krankheit und im Vergleich dazu habe ich dann manchmal das Gefühl, dass es nur mir so geht. Auch wenn ich in abstrakter Weise natürlich weiß, dass es andere Menschen gibt, die genauso oder noch kränker sind. Aber das ist alles weit weg, wenn man zu niemandem Kontakt hat, den das betrifft.
Meine Neurologin verabreicht Vyepti leider nicht selber, aber ich werde sie danach nochmal fragen. Andere Infusionen wie bspw. Aspirin verabreicht sie in ihrer Praxis schon und vielleicht lässt sie sich ja umstimmen.
Die Gepante sind auch meine große Hoffnung. Vor allem da sie keinen MPÜK verursachen. Aber bisher weiß anscheinend niemand, wann sie genau kommen. Weder in Kiel noch in der Uniklinik hier konnte man mir näheres sagen. Und wenn man bedenkt, dass die Gepante schon seit 2019 „bald auf den Markt kommen sollen“, müssen wir uns wohl besser in Geduld üben und nicht aktiv darauf warten.
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Liebe Bettina,
ich muss sagen, dass ich nach dem Termin auch ziemlich down war. Und mein Gefühl war auch, dass es wohl wenig Sinn macht dort nochmal vorstellig zu werden. Ich werde stattdessen mal Kiel kontaktieren und fragen, ob es die Möglichkeit gibt, eine Sprechstunde dort zu bekommen. Entweder per Video oder notfalls würde ich dafür auch anreisen.
Zum Botox muss ich aber klarstellen, dass der Versuch in der Vergangenheit 3 Behandlungen umfasste. Ist aber auch schon einige Jahre her. Ich werde meine Neurologin im nächsten regulären Termin fragen, ob es noch andere Möglichkeiten gibt, wo ich entweder Vypeti oder Botox bekommen kann. Irgendwie scheinen mir Ärzte untereinander sehr wenig vernetzt zu sein, aber vielleicht kann sie mich ja doch in einer Praxis unterbringen, die das macht. Oder vielleicht würde sie Vypeti ja doch selber verabreichen, auch wenn sie es bisher nie gemacht hat. Ich finde immer noch, dass beides einen Versucht wert wäre. Vor Allem weil ich bei mir ansonsten nur noch Prophylaxen aus der dritten oder sogar vierten Reihe übrig sind. Da ist eigentlich alles, wofür es grundsätzlich Evidenz gibt, einen Versuch wert.
Zum Thema Sedierung: Das funktioniert weiterhin sehr gut mit Lorazepam. Da ich das nur an 3 Tagen/Monat nehmen soll, habe ich es heute mit Diazepam probiert und der Tag war tatsächlich ganz gut. Da ich das häufiger nehmen darf, ist das eine schöne Option zwischen den Triptan-Tagen. Danke dir für den Gedankenanstoß!
LG
Algos
Hallo Algos,
bei mir hat die episodische Migräne 2018 mit einem drei Wochen langen und schweren Status begonnen, der nur mit Kortison beendet werden konnte. Dann hatte ich oft Monate Ruhe, bevor ich wieder in ein schweren langen status migränosus gerutscht bin.
Im August 2022 hatte ich dann eine Corona-Infektion. Seit dem habe ich tägliche Kopfschmerzen bzw. Migräne-Attacken. Das Problem bei mir ist, dass die Attacken beginnen und nie wieder enden zu scheinen. Trotz div. medikamentöser Prophylaxen und Akuttherapien. Ich kann mit Triptane an manchen Tagen nur die Symptome für einige Stunden lindern. Die Migräne klingt eigentlich nie ab. Die Ärzte sprechen von einer chronischen Migräne seit Covid. Mir ist aufgefallen, dass sich die Migräne bei mir durch stärkeren Kopfdruck und erhöhten Puls ankündigt.
Post Covid und chronische Migräne sind so eng miteinander verwoben und machen ähnliche Symptome (Fatigue, etc), dass ich nicht sicher bin, ob es nicht doch ganz alleine die Migräne ist, die mich so niederdrückt. Bin nun seit einigen Wochen krankgeschrieben und soll mich ausrasten. Es ist zwar angenehm, dass der Druck arbeiten bzw. funktionieren zu müssen weg bzw. geringer im Alltag präsent ist, jedoch konnte die Anzahl der Migräne-Tage dadurch auch noch nicht verringert werden.Ich habe nach 13 Monaten Ajovy abgesetzt, da ich mir nicht sicher war, ob es überhaupt noch etwas bringt. Nach über 2 Monaten Pause kann ich sagen, dass es die Schmerzspitzen um 20-30% gekappt hat und die Anzahl schwerer Migräne-Attacken um einige Tage reduzieren konnte, aber eben nicht deutlich.
Meine Neurologin meinte, dass bei solchen Fällen meist nur Vyepti oder ein anderes neues Medikament, dass noch nicht von der Kasse bezahlt wird (Namen habe ich mir nicht gemerkt) anschlägt. Deshalb probiere ich nächste Woche Vyepti aus und hoffe, dass es hilft.
Was derzeit am besten hilft, ist beim Auftreten der Symptome Zolmitriptan 2,5mg zu nehmen und vier Stunden später noch eine Frovatriptan, dass eine Halbwertszeit von über einen Tag hat.
Wie du siehst, bist du nicht allein. Bei dir war es EBV, bei mir Corona. Hoffe, die Forschung findet bald effektivere Mittel zur Behandlung von chronischer Migräne.
Liebe Algos,
Meine Neurologin verabreicht Vyepti leider nicht selber, aber ich werde sie danach nochmal fragen. Andere Infusionen wie bspw. Aspirin verabreicht sie in ihrer Praxis schon und vielleicht lässt sie sich ja umstimmen.
Vyepti verabreichen viele Neurologen nicht, weil es aufwändiger ist und sie auch bestimmte Zusätze benötigen. Kann also sein, dass du sie dazu nicht überreden kannst. Aber vielleicht hat sie eine gute Empfehlung für dich.
Die Gepante sind auch meine große Hoffnung. Vor allem da sie keinen MPÜK verursachen.
Das wird zwar so versprochen und propagiert, ob das dann tatsächlich so zutrifft, wird die Praxis zeigen müssen. Eher muss man davon ausgehen, dass sie auch einen MÜK nach sich ziehen werden. Auch von den Triptanen hatte man damals gedacht, dass sie keinen MÜK erzeugen.
Aber bisher weiß anscheinend niemand, wann sie genau kommen.
Es hängt wohl noch an den Erstattungsregeln, die zu klären sind. Wann sie also endlich auch bei uns erhältlich sein werden, kann bisher leider noch niemand sagen.
Ich werde stattdessen mal Kiel kontaktieren und fragen, ob es die Möglichkeit gibt, eine Sprechstunde dort zu bekommen. Entweder per Video oder notfalls würde ich dafür auch anreisen.
Gute Idee, manches ist auch über eine Videosprechstunde zu klären.
Ich finde immer noch, dass beides einen Versucht wert wäre. Vor Allem weil ich bei mir ansonsten nur noch Prophylaxen aus der dritten oder sogar vierten Reihe übrig sind. Da ist eigentlich alles, wofür es grundsätzlich Evidenz gibt, einen Versuch wert.
Auf jeden Fall sollten diese Optionen noch versucht werden.
Zum Thema Sedierung: Das funktioniert weiterhin sehr gut mit Lorazepam. Da ich das nur an 3 Tagen/Monat nehmen soll, habe ich es heute mit Diazepam probiert und der Tag war tatsächlich ganz gut. Da ich das häufiger nehmen darf, ist das eine schöne Option zwischen den Triptan-Tagen. Danke dir für den Gedankenanstoß!
Lorazepam und Diazepam sind beides Benzodiazepine mit hohem Abhängigkeitspotenzial. Diazepam wirkt halt doppelt bis dreifach so lange wie Lorazepam und ist vielleicht einmal eingenommen effektiver als das eher kurz wirkende Lorazepam.
Liebe Grüße
BettinaLiebe Community,
nach längerer Pause möchte ich euch ein Update geben und habe eine Frage an euch.
Meine Neurologin hat sich in der Zwischenzeit bereit erklärt, mir Vyepti zu verabreichen, nachdem die Uniklinik es abgelehnt hat. Seit Beginn der Prophylaxe im Januar haben sich die Migränetage fast halbiert und liegen nun wieder bei 15 Tagen/Monat, was ungefähr dem Stand von 2022 entspricht. Aber deutlich besser als 2023. Zuletzt habe ich 300mg erhalten.
Allerdings hat die Wirksamkeit der Akutmedikation seit ca. einem halben Jahr nachgelassen, d.h. Triptane (in Kombination mit NSAR) haben keine Wirksamkeit mehr. In den Jahren zuvor waren von den verfügbaren Triptanen nur Eletriptan (40mg oder 80mg), Sumatriptan s.c. und Sumatriptan oral (100mg) wirksam (i. d. R. augmentiert mit Naproxen). Diese wirken jetzt nicht mehr. Ich habe außerdem nochmals Rizatriptan, Zolmitriptan (oral) und Almotriptan ausprobiert, obwohl diese in der Vergangenheit unwirksam waren. Leider ebenfalls ohne Wirkung. Als nächstes werde ich Zolmitriptal nasal testen.
Ich könnte außerdem noch Frovatriptan und Naratriptan testen, aber beide waren in der Vergangenheit unwirksam und ich halte es daher für unwahrscheinlich, dass diese jetzt wirken.
Ich habe außerdem verschiedene NSAR zur Augmentation ausprobiert (neben Naproxen noch Novalgin, Ibuprofen und mit Thomapyrin intensiv auch eines der unpopulären Kombinationspräparate). Die Triptane waren auch mit diesen NSAR unwirksam.
Das Einzige, was weiterhin sehr gut wirkt, sind Tilidin-Tropfen. Wobei ich diese an ca. 4 Tagen/Monat nehme.
MÜK halte ich für sehr unwahrscheinlich, da ich dieses Jahr nur einen Monat mit 10 Einnahmetagen hatte und ansonsten zwischen 5 und 8 lag. Auch die Klinik spricht nicht für MÜK, da sich Art, Anzahl und Ballung der Migränetage nicht verändert haben. (Und sich deutlich von 2023 unterscheiden, wo sehr wahrscheinlich MÜK vorlag.).
Habt ihr Vorschläge, was ich noch als Akutmedikation testen könnte?
LG
Algos
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Diese Antwort wurde vor 8 Monaten, 4 Wochen von
Algos geändert.
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Diese Antwort wurde vor 8 Monaten, 4 Wochen von
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