Mein persönlicher Schmerzverlauf

Mein persönlicher Schmerzverlauf

Dauerkopfdruck/schmerzen (Jazzyjazz)

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  • jazzyjazz
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    Beitragsanzahl: 3

    Hallo liebe Community und Leidensgenossen ?

    Ich habe seit einiger Zeit jetzt schon oft hier mitgelesen und bin erstaunt wieviele unterschiedliche Schmerzverläufe es doch gibt und bin froh dass ich jetzt hier auch mal die Möglichkeit hab meinen Schmerzverlauf mal darzustellen.

    Zu meiner Person: 22Jahre alt, wohnhaft in der Schweiz, starke Kopfschmerzen seit Kindheit ungefähr seit dem 6/7. Lebensjahr.

    Mein Schmerzverlauf wie er angefangen hat und wie er momentan aussieht:

    Wie schon erwähnt leide ich seit jungen Jahren an Kopfschmerzen. Früher hatte ich ziemlich oft so migräneartige Kopfschmerzen oder Verspannungskopfschmerzen. Ein grausames Pochen im Hinterkopf als würde mir jemand mit dem Hammer im Gehirn umher hämmern und danach elendes Schlechtgehen (ich musste mich zwar nie übergeben aber immer kurz davor). Diese Schmerzattacken sind dann jeweils nur mit dem Einsperren in meinem dunklen Zimmer vergangen oder Schmerztabletten von denen ich sowieso schon viel zu viel konsumiert habe in meiner Kindheit. Mit der Zeit haben sich diese Schmerzattacken aber gelegt (nicht mehr so oft) sowie auch die Verspannungskopfschmerzen da ich angefangen habe mich auch mehr zu bewegen.

    Heutzutage habe ich mehrheitlich immer so einen unganehmen Druck im Hinterkopf/Oberkopf als würde mir jemand den Helm zudrücken auf dem Kopf. Meistens ist er ohne Schmerz verbunden aber ab und zu kann es auch anfangen zu pochen als würde mir man eine Metallplatte im Inneren des Kopfes gegen den Hinterkopf drücken mit seiner ganzen Kraft als würde die Platte rausspringen wollen aus dem Kopf und dann geht es mir meistens auch schlecht und ich will mich übergeben. Es vergeht eigentlich fast keinen Tag wo ich aufstehe ohne diesen Druck zu spüren in meinem Kopf der macht mich wahnsinnig. Hab schon ziemlich vieles ausprobiert von Akkupunktur bis zu einem MRI (alles ok) von Augenarzt zu Naturheilmittel bis zu Sport bis zu Essensumstellung etc. aber nichts hat wirklich geholfen. Ich war mal bei einem Neurologen aber das Einzige was mir der sagen konnte war mir dieses Topiramat zu nehmen als Vorbeugung zu den Kopfschmerzen. Dieses Medikament habe ich bis heute nicht eingenommen aus dem einfachen Grund da ich zu grosse Angst vor diesen Nebenwirkungen habe und der Meinung bin dass nicht immer Medikamente die Lösung sind.. Naja auf jeden Fall habe ich die Hoffnung den Ursprung auf meines Leidens zu finden nicht aufgegeben und werde jetzt demnächst mal meine Schilddrüse untersuchen lassen evt. hat das Ganze auch mit meinen Hormonen zu tun.

    Vielleicht hat jemand ähnliche Beschwerden oder kann mir Tipps geben? Ich wäre mega mega dankbar und wünsche allen hoffentlich einen schmerzlosen Montag ?

    Liebe Grüsse

    Jasmin

    Jojo
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 342

    Willkommen Jazzyjazz,

    Migräne ist eine primäre neurologische Erkrankung. Die Ursache ist seit einiger Zeit bekannt: und zwar liegt die in den Genen. Migräne ist eine vererbte Krankheit, quasi ein „Gen-Defekt“:P

    Alles andere, wie zum Beispiel Hormonschwankungen, kann höchstens ein Trigger sein.

    Heutzutage gibt es viele Möglichkeiten, Migräne zu behandeln. Das ist für uns Migräniker ein wahrer Segen, und erlaubt es uns, überhaupt am „normalen“ Leben teilhaben zu können.

    Akupunktur wirkt nicht über den Placeboeffekt hinaus. Was die Ernährung angeht, so soll man als Migräniker auf regelmässige Essenszeiten achten, und genügend Kohlenhydrate zu sich nehmen. Alle anderen Ernährungsumstellungen werden keinen positiven Einfluss auf die Migräne haben.

    Leichter und regelmässiger Ausdauersport hingegen kann die Migräne positiv beeinflussen.

    Mich würde interessieren, wie du deine Anfälle behandelst. Triptane sind nämlich das Mittel erster Wahl bei Migräne, und können Anfälle gut kupieren.

    Falls man über einen längeren Zeitraum an mehr als an 10 Tagen im Monat behandeln muss, sollte man über eine Prophylaxe nachdenken. Dazu gehört dann zum Beispiel Topiramat, welches die Attackenhäufigkeit und-schwere herabsetzen kann. Da Topiramat jedoch viele Nebenwirkungen haben kann, empfiehlt man in der Regel ein nebenwirkungsärmeres Medikament zur Prophylaxe, wie zum Beispiel Betablocker.

    Ist es denn bei dir so, dass du meist an mehr als an 10 Tagen im Monat deine Schmerzen behandeln musst?

    Lies dich doch auch bitte mal zum Thema Magnesium ein. Magnesium kann sowohl vorbeugend, als auch im Anfall gut helfen.

    Führst du ein Schmerztagebuch? Kennst du schon die Migräne-App der Schmerzklinik Kiel?

    LG

    Jojo

    jazzyjazz
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 3

    Hallo Jojo 🙂

    Vielen Dank für deine Nachricht und dein Interesse!

    Ja leider glaube ich auch dran dass Migräne vererbbar ist ich habe eine Tante die hat ganz schlimme Migräneanfälle. Ja ich habe meistens mehr als 10x im Monat diese Kopfschmerzen also es hat an Häufigkeit leider zugenommen. Früher habe ich noch Novalgin genommen aber das hilft fast nicht mehr und wenn dann nur noch bei pochenden Schmerzen. Ich nehme fast gar keine Medikamente mehr weil bei mir nichts mehr hilft das Einzige was mir hilft ist der Schlaf.
    Jetzt habe ich mal noch mit Magnesium angefangen mal schauen ob das was bringt. Ein Schmerztgebuch habe ich mal geführt für einen Zeitraum aber danke für den Tipp hab mir grad die App runtergeladen 🙂

    Kannst du mir vielleicht noch andere Prophylaxen empfehlen also Medikamente die nicht so krasse Nebenwirkungen haben?

    Ganz liebe Grüsse und danke

    Jasmin

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33383

    Willkommen im Headbook, liebe Jazzyjazz. 🙂

    Es war gut, dass Du Topamax als erste Prophylaxe nicht genommen hast, denn es kann mit vielen Nebenwirkungen daherkommen. Man setzt Topamax nie als erste Prophylaxe ein aus diesem Grund. Überhaupt wird es eh nur noch zurückhaltend eingesetzt.

    Besser wäre es, mal einen Betablocker zu versuchen. Die Verträglichkeit ist in aller Regel gut, ebenso profitieren viele von ihrer Wirkung.

    Hochdosiertes Magnesium und Vitamin B2 können unterstützend gut helfen.

    Grundsätzlich musst Du ein wenig runterkommen von dem Gedanken, dass Dir alternative Therapien bei einer neurologischen Erkrankung helfen können. Bis jetzt hattest Du allerlei Sinnloses versucht und dadurch Zeit verschwendet. 😉

    Hab schon ziemlich vieles ausprobiert von Akkupunktur bis zu einem MRI (alles ok) von Augenarzt zu Naturheilmittel bis zu Sport bis zu Essensumstellung etc. aber nichts hat wirklich geholfen.

    Damit kommst Du leider auf keinen grünen Zweig, aber das ist Dir ja bereits aufgefallen.

    Lies mal ein wenig quer bei uns, schau in der Sidebar ins Migränewissen und hole Dir mal Prof. Göbels Patientenratgeber „Erfolgreich gegen Kopfschmerzen und Migräne“.

    Liebe Grüße
    Bettina

    PS: Deine PN ist ja damit beantwortet. 🙂

    Anonym
    Inaktiv
    Beitragsanzahl: 54

    Liebe Jazzyjaz

    Ich bin auch aus der Schweiz, 37 Jahre alt, habe seit Kindheit Kopfschmerzen, seit mehreren Jahren täglich und so, dass ich zur hälfte der Zeit im Bett liege.

    Bei mir ist es auch so, dass der Schlaf am allermeisten hilf.

    Ebenfalls habe ich lange geglaubt, dass man mit Medikamente nicht Probleme Lösen soll, hatte das innere Bild, den „Ursprung“ meiner Krankheit finden zu können, dann einfach diesen Knopf zu lösen um somit in der Folge wieder geheilt und schmerzfrei zu sein. Das hat aber nicht geklappt, viel Geld und Zeit gekostet (und zwar Zeit, in der alles nur schlimmer geworden ist) und Heute bin ich anderer Meinung.

    Betreffend Schlaf:
    Ich nehme täglich einen Kaffeelöffel voll Baldrian. Dazu 1/8 Tablette Remeron. Remeron ist ein Antidepressivum welches in geringer Dosis den Schlaf anzustösst (verschreibungspflichtig). Mir hilft das. Für die Prophylaxe habe ich mit Amitriptylin sehr gute Erfahrungen gemacht – man nimmt dieses am Abend und schläft damit ebenfalls sehr gut und tief und lang.

    Falls Du einen Tip für einen guten Neurologen in der Schweiz brauchst, bitte melden.

    Liebe Grüsse
    Pepita

    jazzyjazz
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 3

    Hallo liebe Community 🙂

    Bei mir wurde neulich angeblich eine Okzipitalneuralgie festgestellt anhand von zwei Nervblockaden am Hinterkopf. Leide seit sicher 5 Monaten an täglichen Schmerzen am Hinterkopf die ich so noch nie hatte zuvor. Ich nehme seit ca. zwei Monaten schon Amitriptylin 50mg als Prophylaxe aufgrund der täglichen brennenden/elektrisierenden Schmerzen am Hinterkopf die meist in die Augen und in den Nacken ausstrahlen. Von der Besserung merke ich jedoch noch nicht so viel evt. noch zu niedrige Dosis? Weiss jemand ob man das Amitriptylin kombinieren kann mit dem Pregabalin? Das sollte ja bekanntlich gegen Nervenschmerzen auch helfen. Hat jemand gute/schlechte Erfahrungen gemacht mit dem Pregabalin? Würde mich über ein Feedback sehr freuen 🙂

    Wünsche allen schmerzfreie Tage 😀

    Liebe Grüsse

    Jasmin

    soulsurfer
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 301

    Liebe Jasmin,

    Ich nehme seit einiger Zeit Pregabalin wegen atypischem Gesichtsschmerz und einer neu hinzugekommenen Trigeminusneuralgie mit brennendem/stechendendem Dauerschmerz zwischen den Attacken. Das Pregabalin vertrage ich super und die Beschwerden sind deutlich zurückgegangen. Leider ist es aber bei Nervenschmerzen oft so, dass ein Medikament allein nicht ausreichend wirkt.

    Häufig werden Antidepressiva (meist trizyklische wie Amitriptylin) mit Antikonvulsiva wie Pregabalin, Gabapentin oder Carbamazepin in der Behandlung kombiniert. Trotzdem kann in vielen Fällen keine völlige Beschwerdefreiheit erreicht werden.

    Ich nehme seit ein paar Tagen neben dem Pregabalin das Antidepressivum Duloxetin und hoffe, dass sich die Schmerzen hierdurch weiter bessern werden.

    Im Großen und Ganzen ist es ein Ausprobieren, was am besten hilft.
    Wenn dir dein Arzt eine Behandlung mit Pregabalin vorschlägt und nichts gegen die Einnahme spricht, dann probiere es aus 🙂 Wir reagieren ja alle verschieden, aber den Versuch ist’s wert 🙂

    Wünsche dir, dass du die Schmerzen bald in den Griff bekommst! 🙂

    Liebe Grüße

    soulsurfer

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