Mein persönlicher Schmerzverlauf

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Der Schmerzverlauf von Melisa

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  • heika
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    Liebe Melisa,

    Cortison putscht den Körper auf, ich selber nehme an meinen Cortisontagen immer abends eine Sedierung (Dimenhydrinat) zum Schlafen.

    Lieber Gruß
    Heika

    Julia
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    Liebe Melisa,

    das Topiramat ist von den Nebenwirkungen eigentlich die schwierigste Prophylaxe, das würde ich mir 3x überlegen (hab es selbst lange Zeit mit heftigen Problemen genommen). Hat dir deine Neurologin das jetzt wieder empfohlen? Auf jeden Fall würde ich mit 12,5mg beginnen und erst steigern, wenn die Nebenwirkungen weg sind, und bei Wirkung erstmal so bleiben und nicht steigern. Wichtig ist außerdem, da es Organschäden machen kann, eine regelmäßige Kontrolle der Leber- und Nierenwerte. Und auch wichtig: man muss nicht ausschleichen, einfach nicht mehr nehmen.

    Es gibt so viele Prophylaxen, warum dann ausgerechnet das eher problematische Topiramat? Es ist leider bei vielen Neurologen immer noch reflexartig die erste Prophylaxe?!

    Schönen Abend mit möglichst wenig Kopfschmerzen,
    Julia

    Melisa
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    Hallo Ihr Lieben,

    Meine Ärztin aus der Klinik hat sich gemeldet und wie Ihr es auch schon vermutet hattet wurde meine Schmerzmittelpause durch meine Neurologin unterbrochen. Nun ist natürlich das vertrauen eingebrochen und ich habe mir vorgenommen erstmal in der Klinik Ambulant weiter Behandelt zu werden. Rufe dort Montag gleich mal an.

    Ich würde jetzt folgende Schlussfolgerung machen: da die Schmerzmittelpause unterbrochen worden ist. Bin ich von 0 angefangen und befinde mich aktuell wieder in den ersten 2 Wochen, weswegen es mir schlecht geht? Könnte das sein? Wie sieht Ihr das?

    Liebe Julia, ich vermute mit dem Topiramat hast du recht. Das war einfach nur eine verzweifelte Handlung von mir. Die Schmerzen gingen gestern Abend übrigens das 1. mal ganz weg. Jetzt habe ich aber erneut leichtes drücken. Wie viele Tage sollte man eigentlich max. Cortison einnehmen?

    Liebe Grüße
    Melisa

    Julia
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    Liebe Melisa,

    die Cortisonbehandlung müsste, wie alles, was wir hier empfehlen, eigentlich mit der Ärztin besprochen werden. Hast du in Kiel Cortison bekommen? Ganz wichtig! Cortison sollte nur 1x pro Vierteljahr eingesetzt werden! Wenn ja, jetzt Schluss machen.

    Wird sind keine Ärzte! Da aber Wochenende ist, würde ich, wenn noch kein Cortison in Kiel, jetzt das Cortison heute nochmal 100 oder noch absteigend, 2 Tage 80mg, 2 Tage 60mg und evtl. noch 40 mg nehmen. Und ganz wichtig: für absolute Ruhe und Sedierung sorgen, sonst bringt das alles nichts. In Kiel darf man unter Cortison die Treppen nichtmal nutzen. Bist du krankgeschrieben? Das muss unbedingt sein damit das Cortison wirken kann.

    Lieber Gruß,
    Julia

    heika
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    Danke, Julia, du kamst mir grad ein paar Sekunden zuvor. Es ist natürlich ganz entscheidend, ob in Kiel schon Kortison eingesetzt wurde. Wir gehen natürlich davon aus, dass du in der Klinik die notwendigen Infos bekommen hast, liebe Melisa, und nicht von dir aus nach so kurzer Zeit wieder Kortison einsetzen würdest.

    Das mit der Ruhe ist wirklich sehr wichtig, aber wenn man sich selber anders fühlt. Die Wirkung verpufft ansonsten, wenn man sich körperlich belastet.

    Lieber Gruß
    Heika

    Julia
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    Liebe Heika, das nennt man wohl perfektes Teamwork ?

    Melisa
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    Beitragsanzahl: 21

    Liebe Heika, Liebe Julia

    In Kiel habe ich tatsächlich nur 1x während einer Attacke Cortison bekommen. Dies war keine dauerhafte Einnahme bzw. an mehreren Tagen.

    Meine Neurologin meinte, wenn es wieder ein Status Migränosus wird, könne ich den damit behandeln. Aber genaueres hat Sie tatsächlich nicht gesagt. Habe letzte Woche auch an 2 Tagen jeweils 100mg genommen.

    Aber gut, ich bin froh das ich wenigstens einige Fragen hier los werden kann, es scheint ja noch relativ viel Aufklärungsbedarf zu geben. Ich werde nun die Medikamente sicherheitshalbar weglassen und einen wirklichen „spezialisten“ aufsuchen ?

    Besten Dank!

    Julia
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    Ach, und Melisa: nicht gleich mit der Neurologin erzürnen, der ambulante Termin in Kiel wird wahrscheinlich dauern. Frag, ob per Telefon oder Mail schon angefangen werden kann, die kennen dich im Haus ja schon. Müsstest evtl. deine Kassenkarte schon hinschicken.

    Gute Besserung,
    Julia

    Julia
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 8621

    Liebe Melisa,

    wir haben uns vorhin überschnitten, darum jetzt noch zu deinem Beitrag.

    Deine Neurologin scheint wirklich nicht zu den Migräne-Spezialistinnen zu gehören. Wobei das nötige Wissen zur Behandlung mit Cortison eigentlich zum Basiswissen aller Ärzte gehören sollte. Dass es Cortison gibt, ist ein Segen, aber man muss wissen welche Probleme ein falscher Einsatz machen kann! Mit einer zu häufigen oder zu hohen Dosierung über längere Zeit kann man schwere Schäden anrichten. Dagegen ist eine einmalige und nötige hohe Dosierung, sogar im Bereich auch über 1000mg, eher weniger gefährlich. Nur das müssen wir Patienten nicht wissen, dafür gibt es ja die Ärzte!

    Vielleicht kannst du ja in Kiel recht bald andocken, ich wünsch es dir sehr, weiß aber, wie der Kalender momentan aussieht. Darum ist es wichtig, dass du alle deine Fragen hier stellst! Eventuell macht deine Neurologin bei Vorschlägen von uns mit, oder deine Hausärztin hilft dir vorübergehend?

    Generell ist es wichtig bei der Dosierung von Prophylaxen sehr niedrig einzusteigen. Damit ist es deutlich leichter, eine gute Wirkung zu bekommen. Und lange genug, man sagt möglichst 3 Monate, probieren ob es wirkt. Gibt man zu schnell auf, verpasst man eine mögliche gute Prophylaxe, die man dann meist nie wieder probiert. Die Ärzte neigen oft dazu, so wie es im Beipackzettel steht, zu hochdosiert anzufangen.

    Jetzt wünsch ich dir erstmal, dass das Cortison geholfen hat und dein Kopf Ruhe gibt. Und ganz wichtig, du kannst uns alle Fragen stellen. Was wir beantworten können, wird evidenzbasiert nach Kieler Vorbild beantwortet! Jede Frage und Antwort ist im Sinne von Headbook ein Geschenk, von dem zigtausende Leser täglich profitieren.

    Alles Liebe,
    Julia

    Melisa
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    Beitragsanzahl: 21

    Liebe Julia,

    Meine Hausärztin ist leider auch nicht der beste Ansprechpartner auf dem Gebiet. Sie hat mich weitere 3 Wochen Krankgeschrieben und meinte, mein befinden wäre der „entzug“. Sie ist auch der Meinung das Kopfschmerzerkrankungen insbesondere die wiederkehrenden wie Migräne, auch „Psychosomatisch“ sind. Man fühlt sich dann irgendwann total unwohl und denkt „hmm vielleicht hat Sie ja doch recht“ ?

    Bin jetzt 2 Tage ohne jegliche Medikamente ausgekommen. Es ist zwar nicht mehr ein richtiger schmerz da, aber ich merke den Kopf. Habe gesehen das dieser Ausdruck hier öfter verwendet wird und fand es ziemlich passend ? Hoffe das dies auch bald verschwindet!

    Bezüglich der richtigen Prophylaxe bin ich des öfteren gescheitert. Topiramat, Flunarizin hatte ich vor einigen Monaten für jeweils 7-10 Tage probiert und angst bekommen weil die Nebenwirkungen sich verschlimmerten. Amitryptilin und Candesartan ebenfalls vor kurzem in der Klinik. Nun wäre ich ja theoretisch dran mit den Betablockern, habe aber angst das diese meinen Blutzucker verschlechtern, da ich eh eine Insulin Resistenz habe. Bin eigentlich auch ein Mensch der am liebsten ganz ohne Medikamente auskommen möchte, aber es ist mir auch bewusst das dies so nicht weitergeht. Nun frage ich mich, habe ich eventuell den Medikamenten eine zu kurze Chance gegeben? Sollte ich nochmal die anderen probieren? Oder den weg mit den Betablockern wagen? Wenn das auch nichts wird, wären die Antikörper ja dran. Ich war eigentlich sehr zuversichtlich was die angeht. Allerdings lese ich hier auch immer mehr von Nebenwirkungen ?

    Liebe Grüße
    Melisa

    Julia
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 8621

    Liebe Melisa,

    an deiner Stelle würde ich jetzt erstmal versuchen, Rat und einen Termin in Kiel zu bekommen. Vielleicht helfen die normaleren Temperaturen und die Krankschreibung ja schon, deinen Kopf etwas zu beruhigen. Wichtig ist jetzt, ganz viel Ruhe und ein etwas entspannteres Rangehen, besonders der Angst nicht so viel Raum zu geben. Medikamente sind ja erstmal keine Bedrohung, sondern ein Segen für uns Migräniker. Ich bin schon „sehr lange jung“? und habe die Zeiten ohne mögliche Hilfe erlebt. Jedes neue Medikament, das es gab und auch helfen konnte, war für mich ein riesiges Geschenk. Und so sehe ich das immer noch!

    Jetzt auf eigene Faust Prophylaxen auszuprobieren würde wahrscheinlich weiter scheitern. Ich kenne im Hamburger Osten einen praktischen Arzt, der ein recht gutes Migräne-Wissen hat und sehr nett ist, eventuell wäre das eine Übergangslösung?

    Einen ruhigen und schmerzarmen Sonntag,
    Julia

    heika
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 6961

    Liebe Melisa,

    ich habe den Eindruck, dass dir deine Angst sehr im Weg steht. Natürlich ist es frustrierend, wenn man eine medikamentöse Prophylaxe ausprobiert und die Nebenwirkungungen einen umhauen. Dennoch braucht es manchmal viel Geduld und Durchbeißen, um einen Schritt weiter zu kommen.

    Ich bin auch so ein Typ wie du, der am liebsten gar keine Medikamente nehmen möchte, doch die Triptane sind meine besten Freunde, die mir jederzeit helfen und mir mein Leben erleichtern. Deshalb habe ich sie richtig gern. 😉

    Mir ging es über Monate hinweg sehr schlecht, meine Migränefrequenz war extrem hoch, ich kam aus den Schmerzen gar nicht mehr richtig raus. Also entschloss ich mich zu einer medikamentöse Prophylaxe, auch wenn es mir innerlich gegen den Strich ging.
    Ich las den Beipackzettel – jedoch außer den möglichen Nebenwirkungen, um einen Nocebo-Effekt zu vermeiden. Diesen Teil des Beipackzettels habe ich meinem Mann zu lesen gegeben, der es dann zuordnen kann, wenn ich bei mir etwas festelle, was passen könnte. 😉

    Ich habe das tripzyklische Antidepressivum langsam eingeschlichten und mich fast 6 Wochen wirklich durch Nebenwirkungen durchgequält. Ich weiß ja durch das viele Lesen hier in HB, dass Nebenwirkungen im Laufe der Wochen nachlassen können und dass eine positive Wirkung auf die Migräne erst spät einsetzen kann.

    Und genauso ist es bei mir. Wochenlang hatte ich starke Nebenwirkungen ohne Wirkung auf die Migräne, und dann von einem Tag auf den anderen setzte eine positive Wirkung ein und ich habe wieder migränefreie Tage, sogar am Stück.

    Manchmal braucht es viel Geduld, Durchhaltevermögen, Mut und Zuversicht, wenn man eine medikamentöse Prophylaxe in Angriff nimmt. Ich war an einem Zeitpunkt auch kurz davor aufzugeben, doch ich setze mir dann innerlich gewisse Fristen („Wenn es bis dahin immer noch so ist, dann…“), das hilft mir ganz gut. Ich hirne dann nicht dauernd über dieses Thema nach, ob ich jetzt aufhören solle oder doch noch nicht.

    Lieber Gruß
    Heika

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