Mein persönlicher Schmerzverlauf

Mein persönlicher Schmerzverlauf

Emily hat Migräne und möchte sich austauschen

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  • Emily
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    Liebe Heika,

    oh ja, gegen meinen Medikamentengeiz brauche ich noch Ermutigung. ?

    Diese 18 Tabletten reichen ja gerade mal für zwei Monate. Ich glaube aber (ja, ich glaube es nur), dass meine Hausärztin sich nicht über das Ausmaß der Schmerztage im Klaren ist. Als ich einmal kurz nach der Vergabe des Rezeptes bei ihr saß, sagte sie, sie könne mir nicht schon wieder eines ausstellen, das andere wäre ja noch nicht so lange her.
    Ich habe noch durch die Zeit beim Neurologen einen kleinen Tabletten-Vorsprung. Ich habe mir also auch immer wieder ein Rezept geholt, als ich noch Tabletten hatte. Ich brauche einen Vorrat, der gibt mir Sicherheit.
    Die Öffnungszeiten der Praxis erlauben mir nicht, andauernd da hinzufahren. Das macht mir zusätzlich Stress.
    Aber ich habe auch das im Sinn, was du mir empfiehlst: beim Neurologen nun auch wieder um ein Rezept bitten.

    Die Sache mit der Post ist interessant. Das werde ich meiner Hausärztin mal vorschlagen. Wenn ich jetzt aber nicht krank werde, bin ich so schnell nicht wieder dort.
    Auf jeden Fall hoffe ich, dass ich bald entspannter bin und das Triptan am Abend zur Selbstverständlichkeit wird.

    Julia
    Teilnehmer
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    Liebe Emily,

    ich bin mir sicher, das Buch wird dir ein guter und immer hilfsbereiter Ratgeber sein! ?
    Gab jedenfalls noch nie Klagen… ?

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33366

    Liebe Emily,

    nun hast Du schon viele gute Tipps und Anregungen erhalten. Das freut mich und schön, dass Du es trotz großer Erschöpfung mit der Vorstellung geschafft hast.

    Deine Hausärztin hat übrigens nicht das Budget für die teuren Triptan-Verschreibungen, das bitte unbedingt bedenken. Dafür ist der Neurologe da, der 1. das Budget hat dafür und 2. sowieso der Ansprechpartner der Wahl ist für eine neurologische Erkrankung. Also dringend über einen Wechsel zum Neurologen nachdenken und Deine Hausärztin somit entlasten.

    Über die Befunde im MRT wurde auch schon geschrieben, sind fast immer nur Zufallsbefunde ohne Relevanz.

    Beim Neurologen bekam ich auch Citalopram verschrieben, das habe ich einige Monate genommen und verspürte anfangs auch eine Wirkung, die ich rückwirkend allerdings als Placebo-Effekt einstufen möchte.

    Das wird wohl kein Placebo gewesen sein, sondern anfängliche Wirkung, die dann wieder nachgelassen hat. Nicht selten benötigt man nach einer gewissen Zeit eine höhere Dosis, um wieder Wirkung zu haben.

    Rizatripan wirkt gut bei Dir, aber es hat nur eine kurze Wirkzeit. Daher würde ich an Deiner Stelle unbedingt auch mal langwirkende Triptane testen. Diese wären Eletriptan (wirkt stark und lange), Allegro (wirkt eher schwach, aber am längsten von allen Triptanen), Naratriptan (eher schwache Wirkung, aber stärker als Almotriptan, dafür auch lange Wirkung). Naratriptan gibt es auch als Formigran freiverkäuflich in der Apotheke, teste es doch schon mal. Damit wärst Du auch unabhängig von Verschreibungen und hättest sozusagen einen Puffer.

    Lege unbedingt Deine privaten Aufzeichnungen bei, wenn Du im nächsten Jahr einen Verschlimmerungsantrag stellst. Wenn Du dann einen Neurologen hast, kann er Dir auch entsprechend etwas bescheinigen.

    Liebe Grüße
    Bettina

    heika
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    Das stimmt natürlich, dass es immer auch sehr darauf ankommt, was man sich vom Hausarzt verschreiben lässt. Bei meinem Frovatriptan muss ich für eine 12er-Packung eine Zuzahlung von über 35,-€ leisten, die Kosten halten sich für den Hausarzt bei diesem Medikament im Rahmen.
    Niemals würde ich auf die Idee kommen, dort regelmäßig um z.B. die teuren Imigran-Pens zu bitten. Da würde mein HA auch höchstwahrscheinlich und durchaus berechtigt streiken.

    Emily
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 44

    Liebe Bettina,
    du hast natürlich Recht, das Budget eines Hausarztes muss man auch immer im Auge behalten, daher bin ich ja so froh, dass ich mittlerweile die 18er-Packungen verschrieben bekomme. Ich werde sehen, ob mir der Neurologe auch normale Tripane verschreiben wird. Ein langwirkendes Triptan möchte ich auf jeden Fall ausprobieren, ich werde Eletriptan in die Sprechstunde nehmen (gedanklich natürlich nur) und hoffe, dass er mitgeht. Allegro habe ich schon öfter gelesen, nutzt mir aber nichts, wenn die Wirkung eher schwach ist. Mit Rizatriptan 10 mg erziele ich verlässlich eine gute Wirkung. Darunter möchte ich nicht bleiben.
    Mit dem Citalopram weiß ich nicht so recht, ob das anfänglich wirklich eine Wirkung war, die ich zu spüren meinte. Ich wollte es ja unbedingt. Grundsätzlich ist mir aber nach relativ kurzer Zeit aufgefallen, dass ich eigentlich wie immer denke und empfinde – daher ist mein Verdacht, es war nur das Wollen. Und da beim Absetzen überhaupt kein Unterschied zu merken war, fühlte ich mich bestätigt. Die Dosis wurde erhöht, zuletzt auf 20 mg.
    Formigran habe ich vor Jahren schon probiert, damals war das ganz neu frei verkäuflich in der Apotheke. In meiner Erinnerung empfinde ich die Wirkung jedoch nicht besser als beim Rizatriptan.
    Das mit meinen Aufzeichnungen mache ich natürlich. Ich habe diese ja jetzt beim Widerspruch eingereicht und werde bei einem eventuellen Verschlechterungsantrag diese Unterlagen überarbeiten und direkt mit einreichen.
    Ich hatte noch überlegt, ob ich dieses Beschreiben meines Alltags auch dem Neurologen vorlegen sollte, aber ich glaube, das ist Unsinn. Ich werde ihm vorerst auch gar nichts von meinem Antrag erzählen. Oder doch? Da bin ich etwas unschlüssig.

    Liebe Grüße Emily

    Emily
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 44

    Liebe Heika,

    heute nun war ich bei meiner Ärztin, denn ich habe immer noch und schon wieder und überhaupt viel zu viel Migräne, so dass ich nun erst mal bis zum Ende der Woche eine Pause habe. Dabei habe ich deinen Rat befolgt und die Schwester gefragt, ob es möglich ist, einen frankierten Umschlag zu hinterlassen und mir ein Rezept auch mal zuschicken zu lassen. Grundsätzlich würde es gehen, aber nur mal als Ausnahme, nicht fortlaufend. Das ist mir auch recht klar und ich werde beim nächsten Besuch einen Umschlag platzieren. 🙂

    Heute habe ich nicht schon wieder ein Rezept bekommen, ganz klar, das letzte stammt erst aus dem Juli. Meine Zuzahlungen liegen in der Regel bei 5 Euro, aber meine Kasse ändert immer wieder die Rabattverträge. Im Juli habe ich mal wieder ein Rizatriptan einer mir noch unbekannten Forma erhalten. Ich muss jedoch sagen, dass ich bisher keinen Unterschied in der Wirkung festgestellt habe.

    Liebe Grüße Emily

    Emily
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 44

    Ich habe mal noch eine Frage zur 10/20-Regel.

    Gilt diese pro Monat oder muss man das fortlaufend betrachten? Ich nutze ja nun die App und die bescheinigt mir 13 Triptan-Tage in den letzten 30 Tagen. Also Alarm.
    In diesem Monat bin ich aber erst bei Tag 9.

    Julia
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 8619

    Liebe Emily,

    schnell mal von mir ein bisschen Nachhilfe: im Internet gibt es die beiden eigentlich recht gut verträglichen Triptane Almotriptan und Naratriptan recht günstig. Leider sind sie in den Apotheken sehr teuer. Bei Medizinfuchs kannst du den billigsten Anbieter rausfinden. Ich bestelle immer bei Medikamente per Klick, die sind zwar nicht so günstig, verschicken aber schon ab 10€ Einkauf versandkostenfrei und immer sehr schnell und zuverlässig. 2Tabl. 2,94€ statt ca.10€ in der Apotheke.
    Einen Versuch ist es Wert, denn sollten sie dir helfen, bist du so ein bisschen unabhängiger vom Wohlwollen deiner Ärzte, bis das Problem evtl. geklärt ist.
    Ich bestelle mir mein sehr gut wirkendes Almotriptan im INet, weil die Extrazuzahlung zum Rezept um die 70€ beträgt, da wird es so billiger.

    Lieber Gruß,
    Julia

    P.S. Die Regel gilt pro Monat, alles andere macht wenig Sinn und bringt nur ein großes Durcheinander! Wobei ein Ausreißermonat noch nicht gleich schlimm ist. Man sagt, ab 3 Monate wird’s „gefährlich“! Ich passe aber auch auf, dass es sich nicht gerade um den Monatswechsel immer häuft, so nach dem Motto, neuer Monat neues Glück ?.

    heika
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 6942

    Mal per Post ist immer noch besser als gar nichts. 😉 Tja, liebe Emily, man macht es uns manchmal wirklich nicht leicht.
    Ich habe beim HA mal ein Triptanrezept erbeten (12er-Packung), obwohl ich 4 Wochen zuvor schon mal ein Rezept mitgenommen hatte. Da kam von ihm auch ein Kommentar dazu. Ich erklärte ihm dann, dass er bitte nachschauen soll, dass ich davor etliche Wochen lang keines hatte und jetzt halt gerade da sei und das so am einfachsten sei.

    Julia
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 8619

    Und immer etwas früher nachbestellen, als unbedingt nötig. Dann wächst langsam ein kleiner Vorrat. Meiner reicht immer für drei Monate, obgleich ich auch nie Probleme bei meinem Arzt in Kiel bekommen würde. Das ist aber auch Glück!

    Emily
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 44

    Liebe Julia,

    bei mir ist halt momentan der Schnitt der letzten 30 Tage etwas ungünstig, im Monat bin ich auch mit der heutigen Einnahme im Rahmen.
    Ganz gelegentlich habe ich auch schon vier schmerzfreie Wochen gehabt, so alle anderthalb Jahre mal. Das letzte Mal war dies Anfang des Jahres und ich war fast euphorisch, ob die Migräne mich möglicherweise verlassen wird.

    Einen kleinen Triptan-Vorrat habe ich immer da. Und ich hoffe, am Montag vom Neurologen noch etwas zu bekommen. Ob er mir wohl das Rizatriptan und zum Testen ein langwirkendes Triptan verschreibt? Plus Prophylaxe?

    Julia
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 8619

    Liebe Emily,

    da drück ich dir für Montag doch mal die Daumen ?.

    Wirkungsvoller ist es aber auf jeden Fall, sich so schlau zu machen, dass man, wie Prof. Göbel immer wieder sagt, sein eigener Anwalt sein kann. Erst wenn wir uns unserer Sache immer sicherer werden, können wir auch besser beurteilen, wieviel Ahnung unsere Ärzte von Kopfschmerzbehandlung wirklich haben. Wir können nicht erwarten, dass jeder Arzt jedes Untergebiet seines Faches perfekt beherrscht, das ist nicht möglich. Dann kommt es darauf an, ob man es mit gutem Willen zusammen schafft. Da müssen wir selber aber auch erst mal wissen, was wir wollen und brauchen.
    Aber sei schon mal selbstsicher am Montag und äußere deine Wünsche!

    Und zu der Monatsregel: am 23. schon bei Tag 9 mit der Tabletteneinnahme, da würden bei mir schon alle Ampel auf rot gehen. Ich leiste mir nicht gern mehr als 6-7 Meditage/Monat. Bin aber auch Rentnerin, da ist es natürlich leichter. Insgesamt rechnet man aber immer die letzten 3 Monate, bevor man über einen MÜK spricht. Trotzdem ist Vorsicht immer geboten.

    Ja, ein guter Monat und man ist felsenfest überzeugt, geheilt zu sein! ?

    Schnell viel Wissen erreichst du, wenn du hier nicht nur die Antworten auf deine eigenen Fragen liest, sondern alles. Da kommt ganz schnell ganz viel Erfahrung zusammen ?.

    Viel Spaß dabei,
    Julia

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