Hallo ihr Lieben,
ich habe schon ein wenig gestöbert im Forum und freue mich, diese Seiten gefunden zu haben und damit auch Euch!
Meine Migräne und ich kennen uns seit 30 Jahren, also seit der Pubertät. Ich bin jetzt 45.
Ich habe sehr eindeutig die hormonell bedingte Form, wir treffen uns also stets zum Eisprung und zur Periode. Während der „jungen Jahre“ habe ich das Problem halbwegs lösen können mit der Pille, aber irgendwann passte das nicht mehr. Ich habe auch schon lange Probleme mit einer starken Reizblase, die wurde irgendwann massiv schlimmer, nicht zuletzt durch die Pille.
Vor zwei Jahren dann versuchte ich es mal mit naturidentischen Hormonen, Cremes. Es hat ein wenig geholfen, die Anfälle wurden etwas weniger, aber nicht wesentlich. Dazu kam, dass das Hormonzentrum in München plötzlich nur noch Privatpatienten behandelte und damit war ich raus, ich habe leider keinen Goldesel daheim stehen.
Die Migräne an sich verläuft immer folgendermaßen:
Ich werde plötzlich furchtbar müde. So, als hätte mir jemand eine Schlaftablette untergeschoben. Es ist eine Müdigkeit, die im Kopf ist und nicht zu überwinden ist, außer ich nehme eine Ibu oder Aspirin. Triptane helfen da noch nicht. Ich muss dann einfach schlafen und wenn das Haus über mir abbrennt. Das kann ich niemandem erklären, der oder die das nicht kennt! Wenn mich dieser Zustand unterwegs überfällt, könnte ich mich auf den Boden legen. Ich komme dann grad noch heim, ziehe das nötigste aus und falle ins Bett. Das geht dann ein paar Tage so und ist furchtbar anstrengend, weil arbeiten muss der Mensch ja auch noch…. Manchmal habe ich zwischendurch noch Heißhunger nach Kohlenhydraten. Dann so ca. 2 Tage später folgt die Schmerzphase. Vom Nacken bis zur Schläfe, der Oberkiefer, die Zähne, Sehstörungen, meist alles links. Mir ist selten schlecht, wenn dann nur, wenn ich lange kein Triptan nehme weil ich blöderweise keines dabei habe, nachts mit dem Schmerz aufwache o.ä….deshalb hat es eine Weile gedauert, bis klar war, dass das Migräne ist.
Die Attacke dauert mehrere Tage, ich brauche 3 Triptane pro Anfall und meist noch 2-3 NSRA. Und das 2x im Monat. So schlimm ist bzw. war es seit 2 Jahren, vermutlich durch die Hormonumstellung, die ja so ab 35 schon beginnt- frau glaubt es kaum ;-).
Dazu kam vor einem Jahr so eine Art Fibro. Bis heute habe ich da keine Diagnose. Muskelprobleme, total verhärtete, unglaublich schmerzhafte Stellen, vor allem an den Beinen. Beim Anfall schlimmer, nach Triptan besser. Kein Arzt konnte/kann was damit anfangen, war sogar im Schmerzzentrum, meine schlimmste Erfahrung übriges, kam mir vor wie eine Simulantin! Ich habe jetzt eine ganz tolle Sportheilpraktikerin, die mit Triggerpunktstosswelle und Dry Needling arbeitet, seit dem geht es mir viel besser, was das angeht, aber die Muskelverspannung nimmt immer noch vor den Anfällen zu.
Mir war klar, wenn ich jetzt nicht in die Profilaxe gehe, bekomme ich ein noch größeres Problem bzgl. Medikamentenabhängigkeit. Somit bin ich zum Neurologen und nehme seit 3 Wochen Topamax. Bin jetzt auf 50 mg und habe seit 3 Wochen keinen schweren Anfall mehr gehabt. Heute Mittag habe ich das erste Mal wieder ein Triptan genommen: Eisprung. Es lauert immer so im Hintergrund, kommt aber meist nicht durch, wird abgefangen. Gestern hatte ich so eine Müdigkeitsphase, die Vorankündigng für heute. Aber das ist fast harmlos im Vergleich zu den letzten 2 Jahren.
Die Nebenwirkungen halten sich in Grenzen. Ich bin etwas verblödet, was in der Arbeit sehr stört, ich hoffe, das gibt sich. Ich arbeite gerade an dem Thema krank melden. Ich bin sehr gewissenhaft. Es wäre kein Problem, mal zu fehlen, das Problem mache ich mir selbst. Ich bin sonst recht selbstbewusst, aber beim Arzt um eine AU zu bitten…keine Ahnung warum ich da so ein Problem habe?! Kennt ihr das? Ansonsten muss ich etwas mit dem Gewicht aufpassen, ich bin sehr schlank und das sollte nicht noch weniger werden und ich bin Sportlerin, man schwitzt schlechter stelle ich fest ;-). Nicht gut für den Kreislauf.
Soviel erst mal zu mir! Liebe Grüße!!