Mein persönlicher Schmerzverlauf

Mein persönlicher Schmerzverlauf

Hey, ich bin Möhin und ganz neu hier!

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  • Möhin
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    Beitragsanzahl: 17

    Hallo ihr geduldigen Zuhörer und Zuhörerinnen

    Es geht endlich mal wieder weiter:

    Ich ging also wieder arbeiten. Ich hatte noch Schmerzen beim PCMousen.

    Mal gings mir superschlecht und ich fühlte mich müde und sehr schlapp und dann wieder war ich extrem aufgedreht – machmal sogar überdreht, als hätte ich zuviel Energydrinks genommen.

    Ich bekam schnell schlechte Laune wurde reizbarer.

    Es wurde chronisch und ich hatte gar keinen normalen Zustand mehr. Ich rutschte von einer Stimmungsschwankung in die Nächste.

    Ich wurde auch immer empfindlicher. Früher war ich nur bei Migräneanfällen licht, geruchs, und geräuschempfindlich. Plötzlich war ich es immer.

    Ständig brach ich bei jeder Kleinigkeit in Tränen aus. Zum Beispiel bei Filmen oder Musik.

    Zudem funktionierte mein Geruchsinn nicht mehr. Wenn ich zum Beispiel an einer Rose roch, stank sie nach faulen Eiern. Das gleiche beim Geschmack. Alles schmeckte bitter oder anders als sonst.

    Dazu gesellten sich immer stärkerwerdende Konzentrationsprobleme. Eines Tages war ich nicht mehr in der Lage zu arbeiten. Ich meldete mich krank und blieb es ab da. Da ich nicht berufsfähig mehr war, sprang meine Risikolebensversicherung ein und zahlt mir eine Rente. Bis jetzt.

    Ich wurde dann psychiatrisch auf den Kopf gestellt und man stellt eine emotional instabile Persönlichkeitsstörung fest.

    Aufgrund der zusätzlichen Anlage zur starken Migräne und Depressionen in der Verwandschaft, habe ich das volle Programm um einen Teufelskreislauf zu entwickeln, der sich immer wieder gegenseitig hochpuscht.

    Aufgrund meiner instabilen Emotionslage entsteht schnell eine starke innere Anspannung, die ich nach innen verdränge und so Migräne, Ängste und Depressionen pusche, die wiederum Anspannung auslösen.

    Tja, da ich vorher nie in psychiatrischer Behandlung war (ich war nach aussen hin nie besonders auffällig) hatte ich auch nie gelernt mit meiner inneren Gefühlslage umzugehen.

    Dadurch habe ich mir innerlich geschadet. Aber so ist es jetzt.

    Inzwischen nehme ich neben Topiramat noch Amitriptylin, Lamotrigin und Fluoxetin.

    Ich habe in den letzten Jahren einige Medis ausprobiert. Auch viel gegen meine Depressionen und Ängste. Die meisten haben mir Linderung verschafft.

    Deswegen sehe ich auch einen Fortschritt. Ich musste auch mein ganzes Leben auf den Kopf stellen und vieles verändern. Von Ernährungsumstellung über Lebenseinstellung zu Stressbewältigung und so weiter.

    So mein Schmerzbericht ist jetzt nun zu Ende. Ich hoffe ich habe euch nicht zu sehr erschrocken mit meinem Extrembeispiel.

    Aber eins möchte ich euch doch noch ans Herz legen. Achtet euch selbst, hört auf eure innere Stimme und Träume und seid euer bester Freund!

    LG Möhin

    alchemilla
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 3992

    Liebe Möhin,

    habe vielen Dank für deinen tapferen Bericht.
    Er macht schon ganz schön nachdenklich.

    Ich hoffe, dass dein Appell im letzten Satz und die Medikamente dir so viel Stabilität bringen, dass du das Leben AUCH genießen kannst.
    Wenigstens ab und an.

    Liebe Grüße
    alchemilla

    Möhin
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 17

    Liebe alchemilla

    ich genieße das Leben jetzt mehr als damals. Ein sehr wichtiger Punkt in meinem Leben, den ich geändert habe und hoffe auch noch lange halten kann. Ich habe meine Krankheit mehr als Teil von mir akzeptiert als damals. Dadurch habe ich gelernt gelassener und fröhlicher zu sein. Es bringt mir nichts mehr gegen Wände zu laufen. Ich mache lieber das Beste draus.

    Danke für deine Anteilnahme

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33346

    Liebe Möhin,

    keinesweg hast Du uns verschreckt mit Deinem Bericht. Vielmehr macht er Mut, nicht aufzugeben und für sich selbst die beste Lösung zu finden. Das ist Dir gut gelungen, finde ich, und dass Du das Leben jetzt wieder genießen kannst, freut mich doppelt. 🙂

    Machst Du neben den Medikamenten auch noch eine Therapie?

    Liebe Grüße
    Bettina

    Möhin
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 17

    Ja, ich hatte seit einigen Jahren verschiedene Therapien:

    Begonnen habe ich mit Verhaltenstherapie mit Einzelgesprächen beim Psychotherapeuten, dann DBT Therapie in der Gruppe für Emotional instabile Persönlichkeiten, eine Arbeitstherapie in einer Holzwerkstatt um meine Sozialen Kompetenzen am Arbeitsplatz zu stärken und momentan Ergotherapie am PC, um meine Konzentration, Gedächtnis und Ausdauer zu trainieren.

    Gegen die Migräne habe ich Erfolg mit
    Phytotherapie (Weihrauch)
    Ernährungsumstellung (Süße, Mehle und künstliche Inhaltsstoffe meiden)
    Bewegung und frische Luft (Laufen, Schwimmen und Radfahren)
    Entspannung (Atemübungen, Akupressur, YOGA, PME)

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33346

    Liebe Möhin,

    Du arbeitest an der ganzen Front und das ist klasse. 🙂 Irgendwann werden all diese Maßnahmen dazu beitragen, das es Dir wieder besser geht. Vielleicht kannst Du sogar wieder mal arbeiten? Dafür drücke ich ganz fest die Daumen.

    Liebe Grüße
    Bettina

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