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Wie begann alles, wie entwickelte sich die Erkrankung, verstärkte oder verbesserte sie sich. Wie ging ich damit um in früheren Zeiten, wie verarbeite ich sie jetzt. Was bewegt mich, was macht mir Angst und was gibt mir Hoffnung.
Hier geht es nicht nur um den rein medikamentösen Behandlungsverlauf und was man schon alles versucht hatte, sondern auch um die psychische Ebene und die Erfahrungen, wie mit der Erkrankung umzugehen ist.
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JuJu sucht Tipps bezüglich Migräneprophylaxe
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AutorBeiträge
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Hallo zusammen,
Ich will mich kurz vorstellen.
Mein Name ist Judith, werde von vielen aber nur JuJu genannt, bin 25 und habe seit 9 Jahren Migräne.
Als es angefangen hat, war ich bei ca. einer Attake pro Woche. Seitdem hat sich die Migräne immer wieder verändert. Ist mal besser geworden und auch wieder schlechter geworden. Bis vor einem Jahr konnte ich noch relativ gut mit meiner Migräne umgehen. Auch wenn die Attakenfrequenz bei ca. 2-3 Anfällen in der Woche lag, fühlte ich mich nicht so stark beeinträchtigt. Ich war bis vor einem halben Jahr noch Studentin und konnte mir meine Zeit meistens frei einteilen. Seit ca. einem Jahr bin ich bei über 15 Schmerztagen im Monat und komme mit einer Vollzeitstelle so überhaupt nicht klar. Habe nach dem Studium zuerst nur 30 Stunden pro woche gearbeitet, was ok war. Zwei Monate habe ich es Vollzeit versucht. Und bin jetzt wieder bei 30 Stunden. In meinem Berufszweig glücklicherweise kein Problem. Seit Anfang Oktober habe ich einen anderen Arbeitgeber, bei dem ich mich auch verstanden fühle.Habe Anfang diesen Jahres versucht meine Schmerztage durch Beta-Blocker zu verrringern. Bis auf 5 Kilo mehr, hat sich kaum etwas verändert, deshalb wurden sie wieder abgesetzt. Im Moment nehme ich keine Migräneprophylaxe mehr, da ich auf keinen Fall noch mehr zunehmen möchte.
Derzeit ist meine Migräne jedoch für mich ohne eine deutliche Verringerung meiner Schmerztage kaum mehr tragbar. Besonders der Oktober war nur sehr schwer für mich zu ertragen, da ich nur ein paar schmerzfreie Tage hatte. Auch meine Beziehung hat ziemlich darunter gelitten. In der Arbeit habe ich noch versucht so gut wie möglich zu funktionieren, ist schließlich mein erster Monat beim neuen Arbeitgeber, jedoch habe ich zu Hause gar nichts mehr auf die Reihe gebracht. Konnte nicht mehr mit meinen Hunden gassi gehen und an Haushalt war überhaupt nicht mehr zu denken.
Am Donnerstag habe ich den nächsten Termin bei meiner Neurologin. Jedoch wollte ich vorher nachfragen ob ihr Tipps für mich habt. Ich werde auf keinen Fall Medikamente nehmen bei denen ich zunehmen könnte. Auch wenn es für viele nicht nachvollziehbar sein wird, doch ich nehme lieber körperliche Schmerzen in Kauf bevor ich noch ein Kilo mehr zunehme.Eure JuJu
Willkommen im Headbook, liebe JuJu. 🙂
Jede Frau kann Deine Angst vor dem Zunehmen verstehen, da mach Dir mal keine Sorgen. 😉
Es gibt eine Reihe von Prophylaxen, von denen man nicht zunimmt. Wenn Du so viele Attacken hast und die 10/20-Regel nicht einhalten kannst, solltest Du wirklich über eine Prophylaxe nachdenken.
Hochdosiertes Magnesium und Vitamin B2 könntest Du schon mal starten als tägliche Prophylaxe.
Liebe Grüße und alles Gute für Deinen Termin morgen,
BettinaLiebe JuJu,
ich kann dich nur zu gut verstehen, denn das Problem mit dem Zunehmen von den Medikamenten macht mir auch extremen Stress. Zum Glück versteht mein Schmerztherapeut das und hat mir Prophylaxe verschrieben ohne Gewichtszunahme. Zwar hatte mein Dco ein wenig bedenken, weil man von meinem evtl. abnimmt und ich das nicht weiter sollte, aber ich bin so froh, dass er mich nicht für zickig hält wegen meiner Gewichtsphobie aufgrund meiner Krankheitsgeschichte 😉
Auch dein Arbeitszeitproblem kann ich sehr gut verstehen. Toll, dass du da positives Feedback hast und mit deinem Job die Möglichkeit, das Stress rauszunehmen. Das können ja viele beruflich leider nicht, obwohl es notwendig wäre.
Arbeite selbst auch nur noch 3 Tage die Woche halbtags. Habe vor 14 Jahren in Vollzeit angefangen und dann über die Jahre immer weiter reduzieren müssen, besonders auf Anraten meiner Ärzte. Hat aber viel Überredung gekostet. Hatte total schlechtes Gewissen. Heute bin ich froh, dass ich das dann doch gemacht habe. Es erleichtert einfach viel.
Liebe Grüsse an dich
Vielen Dank, für das nette Willkommen.
Ich denke, dass ich gerade auch in nen MÜK gerutscht bin. Die Kopfschmerzen sind nicht besonders stark. Fühlt sich an, als ob mein Kopf in einem Schraubstock steckt. Dazu ist mir übel und schwummrig.
Werde jetzt so lange wie möglich auf eine Tablette verzichten und hoffe, dass meine Neurologin mir am Donnerstag helfen kann.
Hochdosiertes Vitamin B2 und Magnesium habe ich jetzt 8 Monate lang versucht. Allerdings bringts mir nichts und dafür ist mir das Geld dafür dann doch zu schade.
Könntet ihr mir einen bestimmtes Medikament nennen, mit dem man nicht zunimmt? Habe schon von Topiramat gelesen, jedoch hab ich da doch ziemlich angst, was andere Nebenwirkungen betrifft.Liebe JuJu,
es ist belegt, dass Migräneköpfe einen stark erhöhten Magnesiumbedarf haben. Egal, ob du eine direkte Wirkung bemerkst oder nicht, du solltest es nehmen. Wurde mir in Kiel so gesagt. Es ist leider nicht immer so, dass man eins zu eins sagen, ich nehme ein Mittel und habe weniger Migränetage. Evtl. gibt es einfach bessere Voraussetzungen für andere, auch nichtmedikamentöse, Prophylaxen.
Hast du schon die Beiträge über MÜK gelesen. Auch rechts unten in der Sidebar findest du unter Migränewissen so einiges dazu.
Lieber Gruß,
JuliaLiebe JuJu,
alle medikamentösen Prophylaxen können Nebenwirkungen haben (müssen aber nicht – jeder reagiert anders). Ich würde dem Arzt gegenüber den Wunsch, nicht wegen der Medikamente zunehmen zu wollen klar aussprechen und dann wird er dich beraten.
Neben Topiramat gibt es ein paar Antidepressva, auf die man nicht zunimmt (zumindest die meisten Menschen, Ausnahmen gibt es selbst da).
Einen guten Überblick über die Prophylaxen bietet das Buch von Prof. Göbel „Erfolgreich gegen Kopfschmerzen und Migräne“.
Lieben Gruß
RegenbogenLiebe JuJu,
Julias Worte zum Magnesium sind wichtig, denke zumindest darüber nach. 😉
Topamax kann ziemlich belastende Nebenwirkungen haben, das muss man wissen. Man nimmt in aller Regel nicht zu von Sartanen, Venlafaxin, Duloxetin, einigen Kalziumantagonisten … Lass Dich vom Arzt dazu beraten.
Liebe Grüße
BettinaHallo Juju,
ich habe selbst Topiramat / Topamax über 2 Jahre genommen und bin gut damit zurechtgekommen. Das einzige, was bei mir auftrat, waren die Übelkeit und damit weniger Nahrungsaufnahme zu Beginn der Behandlung. Hat sich aber mit der Zeit wieder gelegt und ist verschwunden, als sich mein Körper an Topi gewöhnt hatte.
Daneben haben sich mein Sprachstörungen schon sehr verstärkt phasenweise und auch mein Gedächtnis hat mir mehr Schwierigkeiten bereitet. Aber ehrlich gesagt, war das für mich akzeptabel, da meine Anfälle mit der Zeit weniger stark ausgeprägt waren, sie besser auf Triptane angesprochen haben und auch die ganzen Begleiterscheinungen der Migräne davor und danach abgenommen hatten und ich diese chron. Dauerkopfschmerzen zwischen den Migräneanfällen nicht mehr hatte.
Für mich mehr Vorteile als Nachteile.Ich höre oft, das Topi nicht verschrieben wird wegen der starken Nebenwirkungen. Zu selten höre ich, dass es sehr positiv wirken kann. Muss man individuell betrachten. Manchmal finde ich, dass einem beim Lesen über Topi ja fast Angst gemacht wird. Klar, dass die Nebenwirkungen bedacht werden müssen, ist wichtig, aber so negativ sehe ich persönlich das Topi nicht.
Wollte nur mal die andere Seite von Topi vorstellen ;- ohne es zu verharmlosen.
Hoffe, du findest für dich die richtige Medikation unter Beratung deines behandelnden Arztes.
LG ivitho
Liebe Juju,
mir geht es ähnlich wie dir. Ich bin auch erst 24 Jahre alt und bald mit meinem Master Studium zu Ende. Derzeit sehe ich mich allerdings nach Abschluss im Sommer Teilzeit arbeiten.
Vor einem Jahr sah das noch ganz anders aus… ich hatte noch ganz andere Ziele. Ein Auslandspraktikum hat das nächste geschlagen, um meinen cv aufzupeppen. In der Tasche natürlich immer ein Triptan dabei..
Ich war vor zwei Wochen stationär in einer Schmerzambulanz und nehme Topamax ein (zusätzlich Magnesium und Vitamin B2). Bislang geht es mir gut damit. Meinen nächsten Kontrolltermin habe ich in einem Monat.
Ich mache weiterhin Ausdauersport, Entspannungsübungen, ich habe meinen Studentenjob auf 5 Stunden die Woche reduziert, ich suche immer die Gespräche mit meinen Eltern und guten Freunden, wenn es mir schlecht geht. Und ich denke daran, dass es alles ein Prozess ist, der jeden Tag wächst. Nichts geht von heute auf morgen. Mir wurde also scheinbar nicht nur die Migräne mitvererbt sondern auch viele Verhaltensweisen, die eventuell zu Migräne führen (auch das kann man nicht mit Sicherheit sagen – aber das verrät mir mein Körpergefühl) –> Einfach mal in bestimmten Situationen, wo man normalerweise angespannt da sitzt, locker lassen, ausatmen. Das kann man trainieren. Wie gesagt – es ist alles ein Prozess, ein Umdenken. Und für mich geht das nur mit Umstrukturierung. Ich gönne mir die Zeit und ich denke mit Teilzeit bzw. 30 Std. oder weniger gehst einen richtigen Schritt in die richtige Richtung.
Liebe Grüße
LacoccinelleLiebe Ivitho,
natürlich hilft Topamax manchen Betroffenen sehr gut und sie vertragen es auch. Deshalb wird es ja nach wie vor verschrieben. Allerdings darf man nicht übersehen, dass es auch irreversible Nebenwirkungen haben kann (leider selbst erlebt) und daher müssen Nutzen und Schaden sehr gut gegeneinander abgewogen werden.
Ich erlebe es heutzutage sehr oft, dass gleich als 1. Prophylaxe Topamax verschrieben wird und das ist einfach falsch, wenn man noch nicht die Prophylaxen der 1. Wahl versucht hatte.
Tatsache ist, dass es Prophylaxen gibt, die weit mehr Nebenwirkungen haben als andere und das sollte auch erwähnt werden.
Liebe JuJu, wenn es Dir in der Hauptsache darum geht, nicht zuzunehmen, dann lasse Dich auch ausführlich zu anderen Prophylaxen beraten. Aber bitte vom Arzt und nicht von Dr. Google. 😉
Liebe Grüße
BettinaJuju, ich würde dir einfach bzgl. einer Prophylaxe vorschlagen, deinem Arzt eine Empfehlung zu machen oder ihm mitzuteilen vor welchen Nebenwirkungen du Angst hast.
Mein Schmerztherapeut war z.B. immer über eine Eigeninitiative dankbar.
Bzgl. Topamax: Zunächst habe ich Betablocker eingenommen, die jedoch über einen Zeitraum von 6 Monaten keine Wirkung erzielt haben. Daraufhin wurde mir Topamax verschrieben und schon nach 1,5 Monaten stellt sich eine Wirkung ein. Ich kann nur sagen: Vertraue deinem Arzt und finde die Balance zwischen verantwortungsvoller Medikamenteneinnahme und deinem persönlichen Nutzen. Ich finde ein Leben mit 15 Migräne Tagen im Monat nicht mehr lebenswert und bin froh, dass vorerst ein Medikament anspringt. Alles weitere wird sich zeigen. Und man muss nicht den Teufel an die Wand malen.
Liebe Grüße
Hi,
ich habe jetzt lange nur mitgelesen, bei diesem und einigen anderen Beiträgen…
Aber jetzt geb ich doch meinen Senf dazu 🙂Ich habe vor einigen Jahren schon mal Amitriptylin als Vorbeugung genommen. Vor ziemlich genau einem Jahr habe ich es wieder abgesetzt, weil ich dachte ich wäre müde davon. Mittlerweile glaube ich zu wissen, dass das Ami unschuldig war. Aber das ist ein anderes Thema.
Im Zuge dieser Maßnahme (Einnehmen von Amitriptylin) habe ich gute 20 kg zugenommen. Aber nicht vom Medikament selber – sondern weil es mir auf einmal gut ging 🙂
Ich hatte so eine harte Phase davor – nicht nur durch die Migräne – hatte Gallensteine, ne OP, Komplikationen, etc…. als mir das Amitriptylin Erleichterung brachte – und das hat es – ich hatte 3 Monate KEINE Attacke… hab ich das Leben genossen 😉 dazu gehörte für mich viel Süßes *g*. Naja; und nachdem ich dann dieses Forum gefunden hatte, und ich gelernt habe wie genau das Ami auf meine Ernährung Einfluss nimmt hab ich ziemlich gewissenhaft gegenwirken können.Mein Arzt hat mich damals nicht aufgeklärt. Ich hatte keine Ahnung, dass es sehr häufig zu Gewichtszunahme kommt.
Da ich gerade auch wieder eine eher schlechte Phase durchmache, fange ich gerade wieder an mit Amitriptylin. Jetzt weiß ich, welche Gefahren mir drohen und ich hoffe, dass ich nicht wieder zunehme….denn 15 von den 20kg hatte ich schon wieder runter *g*.
Aber ich weiß ja jetzt worauf ich achten muss.
Mir ist wichtig dir mitzugeben: man nimmt nicht automatisch vom Medikament zu, man sollte nur wissen, wie es wirkt, damit man entsprechend gegensteuern kann.
Und das zweite was ich sagen möchte: für mich ist der Job die Konstante im Leben. Ich arbeite als Feinmechanikerin Vollzeit – und da der Laden läuft, seit Januar Überstunden (20 pro Monat – der Rest geht auf Gleitzeit). Für mich käme es nicht in Frage, nur wegen der Migräne Teilzeit zu arbeiten. Klar hab ich auch mal Fehltage; aber da mir die Arbeit Spaß macht würde mir echt was fehlen, wenn ich das reduzieren würde.
Mein Privatleben ist komplizierter 😉 Eine Familie, die meint Migräne ist nur Einbildung – ein arbeitsloser Ehemann – da geh ich lieber arbeiten *g*.
Also ich meine damit, ein guter Job, bei gutem Arbeitsklima, mit ergonomischem Arbeitsplatz – kann auch gut tun 🙂
Ich hoffe ihr könnt nachvollziehen was ich meine 🙂
Grüßle Daniela
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