Mein persönlicher Schmerzverlauf

Mein persönlicher Schmerzverlauf

Laura- auf der Suche nach Hilfe

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    Beiträge
  • Laura
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 6

    Guten Morgen,

    auf der Suche nach Hilfe habe ich dieses Forum entdeckt.
    Ich bin 21 Jahre alt und habe schon seit ich denken kann Migräne und Spannungskopfschmerzen.
    Seit ein paar Wochen habe ich allerdings jetzt noch einen anderen Schmerz.
    Zumindest bin ich der Meinung, dass es ein anderer ist, mein Neurologe hält es auch für Migräne bzw. den Eispickelkopfschmerz.

    Und zwar habe ich in regelmäßigen Abständen ein extremes Stechen in der rechten Schläfe/im rechten Auge. Das Ganze kommt von jetzt auf gleich, dauert ca. eine Minute und verschwindet dann wieder.
    Am Anfang kam es nur ein paar Mal am Tag, jetzt sind es bis zu 100 Mal täglich und ich bin völlig verzweifelt. Die Attacken sind zwar kurz, aber der Schmerz extrem stark.

    Weder Triptane noch Schmerzmittel bewirken etwas. Der Schmerz taucht auch auf, wenn ich bereits Triptane oder Schmerzmittel genommen habe.

    Natürlich ersetzt ein Forum keine Diagnose, aber vielleicht hat ja jemand eine Idee, was es sein könnte.

    Liebe Grüße
    Laura

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33402

    Herzlich willkommen, liebe Laura. 🙂

    Klar, ein Forum ersetzt nie die Diagnose bei einem Arzt, aber Migräne oder Eispickel-Kopfschmerz ist das nicht. 😉

    Sprich Deinen Arzt mal auf das SUNCT-Syndrom an, welches eine Unterform des SUNA-Syndroms ist. https://schmerzklinik.de/paroxysmale-hemikranie-und-sunct-syndrom/ Lies Dich da mal ein, öffne auch das verlinkte PDF. Vielleicht findest Du Dich mit Deinen Symptomen da wieder.
    Trigemino-autonome Kopfschmerzformen sprechen meist auf Triptane nicht an, Ausnahme ist der Clusterkopfschmerz.

    Da man solche kurzen Schmerzintervalle schlecht mit Akutmedikamenten behandeln kann (abgesehen davon, dass die gängigen Schmerzmedikamente und Triptane eh nicht wirken), setzt man bei länger andauernden Schmerzzuständen auf eine medizinische Prophylaxe. Hier haben sich Antiepileptika bewährt. Wichtig wäre halt, dass Dein Neurologe nun auch ein bisschen „weiter“ denkt und auch solche Kopfschmerzformen in Betracht zieht. Dann kann entsprechend therapiert werden.

    Alles Gute und liebe Grüße
    Bettina

    Laura
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 6

    Liebe Bettina,

    vielen Dank für die schnelle und hilfreiche Antwort!
    Ich habe mir den Link mitsamt PDF durchgelesen und dazu würden meine Symptome tatsächlich passen.
    Ich werde meinen Neurologen mal direkt darauf ansprechen.
    Darf ich fragen, wieso du davon ausgehst, dass es weder Migräne noch Eispickelkopfschmerz ist? Kann man das irgendwie sicher ausschließen?

    Ich denke es ja auch nicht, aber mein Neurologe hat bisher gar nichts anderes in Erwägung gezogen, obwohl ich schon mehrfach mit den Symptomen bei ihm war.

    Und müsste ich, wenn es das ist, davon ausgehen, dass die Anzahl der Attacken ohne Behandlung noch weiter zunimmt? Am Anfang waren es deutlich weniger, das hat sich kontinuierlich gesteigert und ist jetzt schon sehr einschränkend.

    Liebe Grüße
    Laura

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33402

    Liebe Laura,

    Darf ich fragen, wieso du davon ausgehst, dass es weder Migräne noch Eispickelkopfschmerz ist? Kann man das irgendwie sicher ausschließen?

    Migräne baut sich in aller Regel langsam auf und bleibt unbehandelt in gleicher Intensität für mehrere Stunden bis zu einigen Tagen bestehen. Verstärkt sich bei körperlicher Aktivität usw. Weitere Symptome und Begleiterscheinungen der Migräne kennst Du ja sicher und kannst sie auch auf den Seiten der Schmerzklinik nachlesen.

    Eispickelkopfschmerz, bzw. primär stechender Kopfschmerz fühlt sich wie ein feiner Nadelstich an, dauert meist nur Sekunden an, leichte bis mittlere Intensität ohne weitere Begleiterscheinungen (weitere Unterscheidung zum SUNCT-Syndrom), ein- bis mehrmals am Tag. Therapie ist nicht nötig, tritt oft auch in Begleitung zu anderen Kopfschmerzformen wie z. B. Migräne auf. Es zeigt sich dann insgesamt eine erhöhte Schmerzempfindlichkeit, so kann auch die gesamte Kopfhaut schmerzen und das Haarekämmen unangenehm werden lassen.

    Ich denke es ja auch nicht, aber mein Neurologe hat bisher gar nichts anderes in Erwägung gezogen, obwohl ich schon mehrfach mit den Symptomen bei ihm war.

    Dann halte ihm mal das PDF unter die Nase. 😉

    Und müsste ich, wenn es das ist, davon ausgehen, dass die Anzahl der Attacken ohne Behandlung noch weiter zunimmt? Am Anfang waren es deutlich weniger, das hat sich kontinuierlich gesteigert und ist jetzt schon sehr einschränkend.

    Das kann man jetzt nicht so einfach sagen. Du solltest auch eine weitere Diagnostik erhalten, um ein symptomatisches SUNCT-Syndrom auszuschließen. Dieses kann nämlich auch entstehen als Folge von Erkrankungen der hinteren Schädelgrube. Keine Panik, wäre nur Ausschlussdiagnostik. 🙂

    Lass Dir zeitnah einen weiteren Termin beim Neurologen geben und besprich mit ihm diese Optionen.

    Liebe Grüße
    Bettina

    Laura
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 6

    Liebe Bettina,

    danke für die Antworten. Ich habe Montag wieder einen Termin bei meinem Neurologen und werde das mal direkt ansprechen und das PDF mitnehmen.
    Mal sehen, ob das was bringt.

    Wie würde man denn Erkrankungen im hinteren Bereich der Schädelgrube ausschließen? ? Durch ein MRT?

    Besonders unerträglich ist es, wenn ich auch rechts noch Migräne habe.

    Liebe Grüße
    Laura

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33402

    Liebe Laura,

    mach das mal und besprich alles mit dem Arzt.

    Wie würde man denn Erkrankungen im hinteren Bereich der Schädelgrube ausschließen? ? Durch ein MRT?

    Ja, aber das wäre eh nur Ausschlussdiagnostik. Wenn das überhaupt angeregt wird, mach Dich bitte deshalb nicht verrückt. Ich habe es nur der Vollständigkeit halber erwähnt. 🙂

    Liebe Grüße
    Bettina

    Laura
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 6

    Guten Morgen,

    mein Arzttermin war leider nicht wirklich erfolgreich. Er hat sich kaum was angeguckt, angehört.
    Fragte mich, ob ich Stress habe und empfahl mir eine Therapie, um mit den Schmerzen besser umgehen zu können.

    Außerdem meinte er, dass wir uns die Zeit nach einer anderen Ursache für die Schmerzen zu suchen sparen könnten, ich hätte schließlich bekannte Migräne und die zeigt sich dann jetzt eben mal anders.

    Wenn ich mir jetzt einen neuen Arzt suche, warte ich Monate auf einen Ersttermin. Ich möchte einfach nur, dass dieser Schmerz wieder besser wird.
    Meine Migräne und die Spannungskopfschmerzen haben mir ja oft schon den letzten Nerv geraubt, aber das jetzt ist zu viel.

    Liebe Grüße
    Laura

    Rosarot
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 12

    Hallo Laura,

    Das ist echt eine bittere Erfahrung für dich.
    Du hast diesen Schmerz,dein Arzt nimmt deine Lage anscheinend nicht ernst genug (oder weiß selbst keinen Rat?) und dann schiebt er alles auf“ist halt psychisch/Stress „.

    Ähnliche Erfahrung hatte ich auch (in meinem Schmerzverlauf).
    Ich hatte Krampfanfälle zur Migräne bekommen. Die wurden dann als psychisch diagnostiziert(klar,bei einer berufstätigen Alleinerziehenden liegt Stress ja nahe).
    Mit der Erhöhung von Topiramat gingen sie aber weg.
    Hier war ich auch an einen Arzt geraten,der vorschnell auf psychisch tippte.

    Auf der anderen Seite bin ich aufgrund meiner Migränegeschichte in therapeutischer Behandlung.
    Es hat mir so viel geholfen diesen Weg mit meiner Therapeutin zu gehen.
    Ich kann nur empfehlen, wenn du eine/n gute/n Therapeut/in bekommen kannst,die dich unterstützt, dann nehme das Angebot ruhig an.

    Ja,bei einem Facharzt oder Schmerzambulanz zeitnah einen Termin zu bekommen ist fast unmöglich.
    Bietet vielleicht ein Neurologe eine Akutsprechstunde an (geht bei meinem nach vorherigen Anruf und entsprechend langer Wartezeit)?

    Ich wünsche dir alles Gute,
    Deine Rosarot

    Rosarot
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 12

    Also meinte die Wartezeit im Wartezimmer…

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33402

    Liebe Laura,

    Außerdem meinte er, dass wir uns die Zeit nach einer anderen Ursache für die Schmerzen zu suchen sparen könnten, ich hätte schließlich bekannte Migräne und die zeigt sich dann jetzt eben mal anders.

    ups, das ist unbefriedigend. Eventuell per Mail inkl. PDF noch mal das Problem darlegen und ihn bitten, doch auch in diese Richtung zu sehen? Dann hätte er Zeit zum Recherchieren (kein Arzt kann alle Kopfschmerzarten adhoc kennen!) und lässt sich vielleicht dann darauf ein. Wenn er komplett blockt, dann würde ich auf die Suche nach einem neuen Neurologen gehen. Hilft ja nichts, Du brauchst vernünftige Betreuung für eine eventuell neue Kopfschmerzform.

    Er sollte Dich und Deine Wahrnehmungen ernst nehmen, zumal Du ja auch Deine sonst gewohnte Migräne kennst und die Schmerzen unterscheiden kannst.

    Liebe Grüße
    Bettina

    Laura
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 6

    Liebe Bettina,

    danke, ich hatte der Praxis jetzt nochmal eine Email mit pdf geschickt (das hatte ich ihm aber auch da gelassen, hatte es in ausgedruckter Form mitgenommen).
    Mal sehen, ob da noch was kommt.

    Liebe rosarot,

    danke auch dir! Wenn ich davon ausgehen würde, dass mir therapeutische Unterstützung gerade etwas bringen würde, würde ich sie auch in Anspruch nehmen.
    Allerdings fehlt mir aus meiner Sicht zur Zeit erstmal eine Diagnose und vorallem irgendeine Option diesen Schmerz wieder zu verbessern.

    Auch wenn ich eigentlich weiß, dass es nichts bringt, habe ich schon mehrfach alle möglichen Schmerzmittel durchgetestet, in der Hoffnung, dass doch irgendeins so hilft, dass ich dann erstmal Ruhe habe. Einfach gar nichts tun, wenn es so schlimm ist, finde ich so schwer.

    Liebe Grüße
    Laura

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33402

    Liebe Laura,

    Auch wenn ich eigentlich weiß, dass es nichts bringt, habe ich schon mehrfach alle möglichen Schmerzmittel durchgetestet, in der Hoffnung, dass doch irgendeins so hilft, dass ich dann erstmal Ruhe habe. Einfach gar nichts tun, wenn es so schlimm ist, finde ich so schwer.

    sollte es diagnostisch in Richtung SUNCT gehen, dann helfen natürlich die bisher getesteten Akutmedikamente nicht. Aber natürlich bringt es was, eine vernünftige Diagnose und daraus abgeleitet dann die entsprechende Therapie zu erhalten. Auch aus diesem Grund ist es nötig, sich andere mögliche Diagnosen anzusehen. Tut das der Arzt nicht, ist er keine Hilfe für Dich. In dem Fall würde ich wechseln, aber bestenfalls klappt es ja doch noch mit ihm.

    Lass nicht locker, es gibt Hilfe für Dich!

    Liebe Grüße
    Bettina

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