Mein persönlicher Schmerzverlauf

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Lina und die Berufswahl

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  • heika
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 6961

    Liebe Lina,

    ich möchte dich sehr ermutigen, das Botox auszuprobieren. Es ist tatsächlich die Prophylaxe mit den geringsten Nebenwirkungen. Und falls man welche hat, dann ist das höchstens eine lokale Reaktion wie z.B. ein etwas taubes Gefühl oder Spannungsgefühl o.ä., was aber bald wieder verschwindet.

    Auf den Kreislauf wirkt es gar nicht. Du kannst damit eigentlich nichts falsch machen. Es schadet dir nicht und im besten Fall hast du eine positive Wirkung auf die Migräne.
    Botox setzt ja die lokale Erregbarkeit der Nervenzellen herunter und ich hatte manchmal danach ein angenehmes, leichtes „Schutzhelmgefühl“.

    Es kann sein, dass es mehrere Botox-Behandlungen braucht, bis man eine Wirkung spürt, drei sind zur Beurteilung das Minimum.

    Das ist ein sehr wichtiger Aspekt, den du ansprichst, dass man nicht weiß, ob die Migräne ohne medikamentöse Prophylaxe nicht schlimmer geworden wäre. Oft haben Patienten den Eindruck, dass etwas nicht wirkt, dabei haben sie einer Verschlechterung entgegengewirkt.

    Wie schön für dich, dass du so viele liebe Menschen an deiner Seite hast! Das ist so wichtig, gerade weil du viel Kraft für dein Studium brauchst und in einem Beruf arbeitest, in dem du die bist, die viel „gibt“. Umso besser und wichtiger, dass du selber auch mal auftanken kannst.

    Lieber Gruß
    Heika (vor ca. 1,5 Wochen frisch gebotoxt 🙂 )

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33395

    Liebe Lina,

    noch eine weitere Stimme für Botox! Damit machst Du absolut nichts verkehrt und kannst zudem auch Deinen jetzigen Betablocker erst mal beibehalten.

    Ich freue mich auch sehr für Dich, dass Du eine zweite Familie gefunden hast, die sich wirklich Familie nennen kann. Das ist so wertvoll, denn sie gibt Dir die dringend nötige Unterstützung und akzeptiert Dich mit Deiner Erkrankung.

    Liebe Grüße
    Bettina

    Lina
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 120

    Danke euch!
    Ich habe morgen jetzt meinen ersten „Botox-Termin“ und etwas nervös bin ich schon, auch wenn ich in der Theorie weiß, dass es nicht wirklich schmerzhaft sein sollte.
    Trotzdem ist die Vorstellung nicht gerade angenehm.

    Vorallem da mein Kopf Dank starker Attacke heute einfach unglaublich empfindlich ist und eigentlich jede Berührung gerade zu viel ist.

    Und irgendwie ist heute seit langem mal wieder so ein Tag an dem ich mich frage, ob es wirklich verantwortungsvoll ist trotz starker Migräne meinen Wunsch Ärztin zu werden zu verfolgen.

    Was ist, wenn ich doch mal einen Fehler mache, nur weil ich mit starken Schmerzen vielleicht nicht 100% konzentriert bin?

    Oder wenn ich spontan ausfalle und niemand einspringen kann?

    Oder einfach „nur“, wenn ich meinen Patienten gegenüber unfreundlich und ungeduldig werde statt mir Zeit zu nehmen und ihnen ruhig gegenüber zu treten, nur weil meine eigenen Schmerzen in dem Moment gerade vielleicht kaum zu ertragen sind?

    Sorry für das Jammern, das war einfach nicht so mein Tag heute.
    Die Migräne hat mich heute früh morgens schon geweckt, der Tag war so voll (wenn auch sehr interessant), mir ist immernoch übel und ich ertrage das Pochen in der Schläfe und der Stirn gerade echt schlecht, obwohl es inzwischen eigentlich alles im aushaltbaren Rahmen ist Dank Medikamenten.

    Morgen sieht die Welt bestimmt schon wieder anders aus und wenigstens habe ich den Medikamententag heute auch so richtig ausgenutzt. 😉

    Ganz liebe Grüße und gute und hoffentlich schmerzfreie Nacht ❤️
    Lina

    Daniela
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1127

    Liebe Lina,

    wirklich jeder hier darf mal jammern und deine Bedenken zu äußern ist in meinen Augen kein jammern, es ist total nachvollziehbar, dass du dir Sorgen machst.

    ABER: Alleine dass du dir solche Gedanken machst, zeigt mir, dass gerade du genau das richtige machst.

    Ich beglückwünsche jeden Patienten, der dich als Ärztin bekommt!

    Jeder Mensch, egal ob mit oder ohne Migräne, hat auch mal schwache oder schwere Momente. Du wirst lernen, damit umzugehen. Es gibt so viele Möglichkeiten als Arzt später, du wirst einen guten Weg für dich finden, davon bin ich fest überzeugt.

    Ich drücke dir die Daumen, dass der Botoxtermin gut läuft und dass es dir Erleichterung bringt!

    Grüßle Daniela

    • Diese Antwort wurde vor 1 Woche, 6 Tage von Daniela geändert.
    heika
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 6961

    Liebe Lina,

    ich kann mich Daniela nur anschließen, das ist definitiv kein Jammern. Du berichtest von deinen Bedenken und das zeigt dein großes Verantwortungsbewusstsein. Und dass du ein typisches Migränehirn hast, dass denkt und denkt und denkt. Denkt, was ist und was sein wird und ob du dem allen gerecht werden kannst. So denken übrigens viele Migräneköpfe in vielen verschiedenen Lebenssituationen, du bist in guter Gesellschaft. 😉

    Wie wäre es, wenn du dich später als Ärztin in der Schmerzklinik Kiel bewirbst? Ich glaube, du könntest perfekt dorthin passen. 🙂

    Die Piekserei ist nicht angenehm, aber machbar.
    Schau einfach, wie es dir geht, wenn die Spritzen an die heute besonders empfindlichen Stellen gesetzt werden. Ich hatte das auch mal und fand den „Gegenschmerz“ eher ablenkend als doppelt schlimm an diesen Stellen.

    Es gibt ja noch viele andere Punkte, an denen gespritzt wird, vielleicht erst einmal bei diesen anfangen.
    In meiner Schmerzpraxis gehen sie auch ein wenig nach dem Motto vor „follow the pain“, da bekommt man nicht ganz strikt nach Schema gespritzt, sondern auch ein wenig flexibel; da mehr, wo die Schmerzpunkte besonders sitzen, und woanders dafür weniger.

    Ich lasse auch immer eine Spritze in den Kaumuskel setzen. Dass es gut wirkt, merke ich dann daran, dass mir später bei voller Wirksamkeit das Kauen von Rohkost anstrengend erscheint.

    Alles Gute für nachher und du kannst ja dann berichten.

    Lieber Gruß
    Heika

    Lina
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 120

    Danke für eure lieben Worte! 🥰

    Es war wirklich aushaltbar, wenn auch auf der rechten Seite (die im Moment „schmerzgeplagter“ ist) deutlich schmerzhafter.

    Jetzt hoffe ich einfach ganz doll, dass das Botox jetzt tut was es soll.

    Ganz liebe Grüße
    Lina

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