Mein persönlicher Schmerzverlauf

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Maestra: Meine Kopfschmerzkarriere … hat hoffentlich bald ein Ende

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  • orchidee68
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    Liebe Katja, das hört sich doch alles sehr gut an. Natürlich bis auf Deine schwere Aufgabe der Sterbebegleitung. Das tut mir sehr leid!
    Bezüglich Betablocker: sie beeinflussen die Herzvariabilität beim Sport, Dein Herzschlag ist nicht mehr so schnell anpassungsfähig, Dein Puls geht nicht mehr so hoch, wie es die Intensität mancher Sportarten bräuchte. Ich habe mir sagen lassen, dass sich das sehr unangenehm anfühlt. Ist aber wie Bettina schon sagte eher relevant für so Leute wie mich, die viel im Puls hohen Intervallbereich trainieren und auch viel Sprungkraft brauche. Wenn der Herzschlag da „stecken“ bleibt, autschi.
    An sich ist Intervalltraining übrigens hoch effektiv für den Aufbau von Kondition und den Abbau von Gewicht 😉 Und es spart Zeit. 30 min Intervall sind ca. so effektiv wie 1 Stunde ohne. Also wenn Dein Kopf es zulässt und nur dann, möglichst 3 x pro 30 Minuten im Tempo walken, darfst ruhig außer Atem kommen.
    Gegen Bäume treten ist auch super 😉 Wenn das hilft gegen Schmerzen, kaufe ich mir einen Wald.
    Liebe Grüße!
    Andrea

    Maestra
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 217

    Andrea, da muss ich mich mal kurz mit dir austauschen … anscheinend bist du da sehr gut informiert.

    Also es ist so, dass ich von der Sporttherapeutin und dem Kardiologen gesagt bekam, dass ich wegen dem Herzfehler und der Migräne ganz vorsichtig mit Ausdauersport (in meinem Falle Walken oder Nordic Walking) anfangen MUSS. Zu hohe Belastungen haben bei mir aber immer mit Migräne geendet. Also gabs die Anweisung, eine Pulsuhr anzulegen.

    Derzeit bewege ich mich nur im „Fettverbrennungsbereich“ … in meinem Fall niemals höher als 135 Herzschläge die Minute. Das halte ich konstant über 40-45 Minuten und bin dann auch wirklich ausgelutscht. 😀

    Nun war ich ja wie gesagt gestern ziemlich wütend und bin also in den Wald zum Heulen und Schreien und geriet dabei immer mehr ins Laufen … walken war das zum Teil nicht mehr und mein Puls sprang sofort innerhalb weniger Sekunden von 135 auf 160 … also nichts dramatisches, aber es hielt mich dennoch sofort auf. 😉 Schließlich bekam ich ja von 3 Leuten (Sporttherapeutin Kiel, Kardiologe und mein Lauftrainer) die Ansage, dass ich mich nur im Fettverbrennungsbereich aufhalten soll … die Begründung: zu hohe Belastung macht bei mir Migräne!

    Aber ich bekam gestern keine Migräne … eher im Gegenteil … ich bin heute sogar komplett schmerzfrei, was meiner Meinung nach die Behauptungen, dass Ausdauersport sehr gut bei Migräne ist, immer mehr glaubhaft für mich macht! 🙂 Sowas motiviert natürlich ungemein!

    Nun bin ich jetzt sehr gut auf die Betablocker eingestellt (Ruhepuls bei 60-70 statt 120) und ich habe gestern gemerkt, dass ich doch erheblich mehr leisten kann, als ich dachte.

    Nun denke ich über deine Wort nach, dass die Kondition mit Interwall viel besser trainiert werden kann.
    Irgendwann lande ich ja in der Tat beim Intervall, oder?

    Mein Lauftrainer (hier vor Ort der Vereins-Guru für den Lauftreff) hat mir ein Buch empfohlen, worin seiner Meinung nach ein super Plan für kleine Moppelchen 😉 drin ist. Diesen Plan hat er an meine besonderen „Migräne-Bedürfnisse“ noch etwas angepasst und herausgekommen ist dies:

    1. – 4. Woche: Zügiges Gehen (also Walken) mit Läufer-Armarbeit
    5. – 8. Woche: Zügiges Gehen mit Läufer-Armarbeit und Steigungen
    10. – 12. Woche: 1 min laufen, 10 min gehen … im Wechsel
    13. – 15. Woche: 1 min laufen, 7 min gehen
    16. – 18. Woche: 1 min laufen, 5 min gehen
    19. – 20. Woche: 1 min laufen, 3 min gehen
    usw. usw.

    Pro Woche 3x das Ganze, 40-45 min lang. Er hat mir geraten, bei jeder neuen Stufe genau zu analysieren, ob ich das wirklich gut packe … wenn nicht, zurück zur vorherigen Stufe für mindestens eine ganze Woche.

    Das ist ein wirklich sehr sehr schonender Trainingsplan … alle anderen Pläne, die man so im Internet und in Büchern findet, sind bedeutend heftiger und würde ich sicher so auch nicht schaffen.

    Denkst du, dass diese Art von Intervall da ausreichend sein kann, dass ich meine Kondition in „nur“ 30 min dann steigern kann?

    Liebe Grüße
    Katja

    orchidee68
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 62

    Hallo liebe Katja,
    ich bin immer sehr vorsichtig damit, einen Rat bzgl. Sport zu geben, wenn ich jemanden nicht persönlich kenne und dieser Mensch, so wie Du, körperliche „Einschränkungen“ hat, die es zu beachten gilt, um nichts zu verschlimmern.
    Deine Migräne ist Dein Maßstab. Ich mache es für mich selbst so, dass wenn ich merke, meine Migräne wird von einer Sportart oder der Art und Weise wie ich trainiere schlimmer, ändere ich es wieder. Das kann durchaus auch mal phasenweise variieren. Manchmal tut mir das eine gut, manchmal das andere etc. Du wirst ein Gefühl dafür entwickeln mit der Zeit. Wenn Du fest stellst, dass Du Dich problemlos im hochpulsigeren Bereich bewegen kannst, spricht meiner Ansicht nach nichts dagegen, es zu probieren.
    (Ich kann z.B. kein Yoga machen. Diese Verrenkungen und Kopf nach unten Figuren gehen gar nicht.)

    Ich finde es total super, dass Du so motiviert bist und Dir außerdem einen Trainer geholt hast, der Dich begleitet!
    Ich habe jetzt erstmal kurz gebraucht, bis ich den Plan kapiert habe. Dein Trainer verkürzt die Gehphase, die einminütigen Laufintervalle werden häufiger. So lange, bis Du am Ende mehr läufst als gehst. Das passt so.
    Wenn es wirkt , wirst Du merken, dass Du entweder länger laufen kannst, also die Gehpausen nicht mehr brauchst, oder dass Du schneller laufen kannst.
    Du wirst Deine Kondi auf jeden Fall verbessern, alleine dadurch, dass Du dran bleibst. Vergiss das Krafttraining nicht. Muckis sind unsere Fatburner und stabilisieren Deine Knochen, Gelenke und Sehnen. Lass Dir von Deinem Trainer ein paar Übungen aus dem funktionalen Training zeigen. Er weiß damit schon was anzufangen 😉 Da trainierst Du mit Deinem eigenen Körpergewicht und braucht kein Fitnessstudio. Das geht überall, super für vor oder nach dem Laufprogramm oder auch irgendwann darin integriert.
    Viel Spaß!! LG!

    Maestra
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 217

    Danke für deine Einschätzung! 🙂

    Natürlich nehme ich die Migräne als Messlatte. Ist das Joggen im Endeffekt nichts für mich (vielleicht wegen den Erschütterungen), dann ist es halt so.

    Walken und Nordic Walking ist ja auch was. 🙂

    Ich bin am überlegen, ob ich mir für die schweinekalten kommenden Tage, wo Eis und Schnee liegt, einen Ergometer ins Wohnzimmer stelle, um „im Fluss“ zu bleiben. Habe keine Lust, mich bei glattem Wetter auf die Nase zu legen.

    Joa und das Krafttraining vergess ich schon nicht! 😉 Aber die ganzen Übungen mit dem Oberkörper – sei es die Arme, Nacken, etc – kann ich vergessen. Das ist dann bei mir wie bei dir mit dem Yoga … ich kriege sofort Migräne davon. Ich kann mich also lediglich auf Bauch Beine Po und unterer Rücken konzentrieren. 🙂
    Wobei .. stimmt nicht ganz … die Liegestützen „an der Wand“, die sind ok, weil ich da das Gewicht selbst kontrollieren kann.

    Naja … Fakt ist, ich will vom Speck weg. Und ich möchte wieder fit werden. Und ich möchte einmal in meinem Leben von mir behaupten können, dass ich Joggen kann. 😀 Und wenn nebenbei die Migräne damit noch gebessert wird, dann bin ich ein glücklicher Mensch! 😀

    Nebenbei bemerkt … ich schwitze extrem stark bei kleinsten Anstrengungen. Morgens aufstehen und das Kind zur Schule fertig zu machen, bedeutete für mich einmal anschließend umziehen. Dies ist scheinbar eine hübsche Nebenwirkung vom Amitriptylin!
    Nun befinde mich gerade in der 4. Woche meines „Trainings“ und was soll ich sagen? Ich schwitze nicht mehr so stark bei den kleinsten Dingen! 🙂

    Ich kann es drehen und wenden wie ich will … ich muss aktiver werden. Den Nebenwirkungen und der Migräne davon laufen …

    orchidee68
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 62

    Ich glaube, der beste Rat den ich die geben kann ist: nicht so viel nachdenken . 🙂 ein Plan ist wichtig, spass ist wichtiger. Dann wirst du Erfolg sehen und dran bleiben. Wir sind für Bewegung geboren, damit kann unser Körper ganz viel anfangen, viel mehr als mit Stühlen und Sofa. Er sagt dir schon, wann es passt und wann nicht. Schönen Abend!

    Tanni
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 2102

    Jetzt kann ich dir endlich mal gut antworten: Lauf, Katja, LAUF 😀

    Im Ernst, ich finde es super, dass du das Paket „Bewegung“ jetzt so konsequent anpackst! Dein Trainingsplan sieht in meinen Augen auch durchaus machbar aus – ich wünsche dir, dass deine Migräne es ebenso sieht!

    Eigentlich kann ich mich Andrea nur anschließen: Das wichtigste ist der Spaß dabei! Und Kondition wirst du aufbauen, egal ob du mit oder ohne Intervalle trainierst 🙂 Einfach dran bleiben!

    Noch 2 kleine Tipps am Rande – die wurden mir nahegelegt, als ich gerade wieder frisch in den Laufsport eingestiegen bin:

    – Nach dem Training aus dem letzten Loch zu pfeifen ist nicht unbedingt optimal. Die richtige Dosis hast du, wenn du am Ziel angekommen bist und denkst „Eigentlich könnte ich da locker noch ein paar Minuten bzw. ne kleine Runde ranhängen“ – ob es für den Körper damit einfacher ist, sich zu regenerieren, kann ich nicht beurteilen – aber damit hast du auf jeden Fall den psychischen Effekt, dass du weißt, dass eine Steigerung drin ist.
    Ich konnte mich nie motivieren, weiterzumachen, als ich vor Jahren nach jedem Lauf halbtot war – jetzt komme ich nach einem Lauf an und freue mich schon auf den nächsten… 😉

    – Wenn du dann später mit der Abwechslung Gehen-Joggen anfängst und merkst, dass du nach der zweiten, dritten oder welcher-auch-immer Geh-Phase nicht mehr rund in den Laufrhythmus beim Joggen kommst, dann signalisiert der Körper, dass er lieber nochmal einen Gang runter fahren möchte…

    Ich wünsche dir alles Gute und jetzt im Moment vor allem auch die nötige Kraft, um den Schicksalsschlag zu verarbeiten und dann wieder nach vorne zu sehen!

    Liebe Grüße, Tanni

    orchidee68
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 62

    Tanni, dem ist nichts hinzu zu fügen -;) bzgl Schwitzen, meine Mutter und ein Freund von mir nehmen betablocker, die beiden schwitzen seit dem bei der kleinsten Anstrengung. Glg

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33377

    Genau! Spaß ist das A und O bei jedem Sport, nur dann hält man auch langfristig durch.

    Maestra
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 217

    Ich vermelde Unglaubliches … trotz schwerer emotionaler Zeit hat der November es gut mit mir gemeint. Nie im Leben hätte ich im Juni daran geglaubt.

    Wollt ihr mal sehen?

    Juni: 23 Tage Migräne / 13 Tage behandelt
    Juli: 16 Tage Migräne / 7 Tage behandelt
    August: 14 Tage Migräne / 5 Tage behandelt
    September: 19 Tage Migräne / 7 Tage behandelt
    Oktober: 16 Tage Migräne / 7 Tage behandelt
    November: 9 Tage Migräne / 4 Tage behandelt

    😀

    Und das Beste?! Ich bin dazwischen wirklich KOMPLETT schmerzfrei! Kein Nacken, kein Ziehen im Hinterkopf, kein G A R N I C H T S … ich bin so happy gerade!

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33377

    Das ist ein sensationeller Erfolg, liebe Maestra! Weiter so! 🙂

    Rosinante
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 496

    herzlichen Glückwunsch Maestra. Dann genieße die Adventszeit

    Cla
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 36

    Super Maestra, ich freu mich für dich 🙂 ich lese deine Einträge und Erfolge immer gerne. Ich sehe oft Parallelen zu meiner Geschichte. Und ich bin auch gerade sehr sehr happy dass sich mein Leben in eine positve Richtung bewegt. Ich habe so viel gelernt hier im Forum, alleine nur durchs mitlesen.

    Ich wünsche euch allen eine frohe und lichterfüllte Adventszeit 🙂

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