Mein persönlicher Schmerzverlauf

Mein persönlicher Schmerzverlauf

Mein Schmerzverlauf (Lieselotte)

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  • Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33349

    Ich habe in Afrika weitere Reisende; Beschäftigte kennengelernt, die diese Wirkung kennen und nutzen.

    Wie meinst Du das, inwiefern nutzen?

    Grundsätzlich könnte das ja vielleicht ein Forschungsansatz sein, wenn die Nebenwirkungen nur nicht so gravierend wären. Aber genau dafür ist Forschung ja da: Nutzen und Risiko gegeneinander abzuwägen und gefährliche Stoffe zu extrahieren.

    Liebe Grüße
    Bettina

    Lieselotte
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 53

    Liebe Bettina,

    ich meine das so, dass ich vor vielen Jahren, bei meiner ersten Afrika Reise festgestellt habe, dass ich unter Malarone als Malaria Prophylaxe nicht einen einzigen Tag Migräne während der Einnahmezeit bekommen habe. Trotz Hitze, Anstrengung, 12 Stunden Flug etc. Bei weiteren Reisen hat sich das wiederholt und wenn man sonst 12-14 Tage Migräne pro Monat hat und dann 3-4 Wochen plötzlich gar nichts, unterhält man sich abends in den Lodges mit anderen Reisenden über dieses Phänomen und erfährt immer mehr, dass man kein Einzelfall ist, dass es Leute gibt, die aufgrund dessen in Afrika geblieben sind und Malariaprophylaxe weiterführen, dass es Diplomaten gibt, die sich deswegen aus Afrika nicht wegversetzen lassen usw. Die nehmen Malarone regelmäßig (entweder vom Auswärtigen Amt gesponsert oder rezeptfrei günstiger im Land).

    Gott sei Dank ist Malarone bei uns rezeptpflichtig und sehr teuer. Sonst wäre ich auch Dauerkonsumentin. Dieses Medikament hat Drogencharakter, ist aber mit Abstand die beste Migräneprophylaxe die ich kenne.

    Liebe Grüße
    Lieselotte

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33349

    Liebe Lieselotte,

    danke für die Erklärung, wie Du das meintest.

    Ich möchte aber dieses Statement (vor allem Deinen letzten Satz betreffend) nicht einfach so stehenlassen. Es gibt viele verzweifelte Migränekranke, die noch die richtige Therapie suchen. Wenn sie so etwas lesen, wirkt das wie eine evidenzbasierte Aussage. Ist es aber nicht, es sind trotz allem Anekdoten. Selbst dann, wenn mehrere davon berichten. Mal abgesehen von der potentiellen Lebertoxizität hätte man sicher schon Studien laufen, wäre das ein tatsächlich erfolgsversprechender Ansatz. Deshalb könnte ich mir vorstellen, dass doch nichts dran ist. Das sind aber jetzt nur mal meine laienhaften Überlegungen.

    Dass jemand, der dauerhaft Malorone einnimmt und nun in Afrika lebt, keine Migräne mehr hat, kann ich so nicht wirklich glauben. Wer weiß, was sich sonst geändert hat durch den Aufenthalt in diesem Land. Mal abgesehen davon, dass nicht wenige meinen, Migräne zu haben und diese Diagnose gar nicht stimmt.

    Verstehe mich nicht falsch, ich rede damit Deine persönlichen Erfahrungen nicht klein, denn es sind Deine subjektiven Erfahrungen. Aber bevor man in Richtung „Heilung“ spekuliert, muss eine Substanz in Studien halten, was sie in Anekdoten verspricht.

    Liebe Grüße
    Bettina

    Lieselotte
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 53

    Liebe Bettina,

    ich stimme dir uneingeschränkt zu. So wollte ich auch nicht verstanden werden. So wie ich es heute lese sehe ich auch was du meinst. Bei 39 Grad und Suppenküche im Rheinland ist mein Hirn etwas benebelt. Ich kann natürlich nur sagen, dass ich diese Erfahrung gemacht habe und scheinbar andere auch. Dass ich Malarone als Prophylaxe empfehle, so wollte ich es keinesfalls ausdrücken. Ich warne ja auch ausdrücklich vor den Nebenwirkungen!
    Ich fand nur Daniels Bericht interessant, der mich an meine Erlebnisse erinnerte.

    Liebe Grüße
    Lieselotte

    Lieselotte
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 53

    P.S.: In Richtung „Heilung“ zu spekulieren, würde ich mir nie anmaßen, deshalb spreche ich auch nur von „Unterdrückung“ in meinem ersten Bericht.
    Ich persönlich habe nie mehr als 24 Tabletten an einem Stück genommen und überblicke auch nur diesen Zeitraum als eigene Erfahrung. Alle übrigen Aussagen zu längeren Einnahmen stützen sich nur auf Erzählungen.

    Ich sehe aber, was mein wie ein Statement abgefasster Beitrag bei verzweifelten Migräniker*innen (zu denen ich letztendlich auch gehöre) anrichten könnte.

    ich war auch nur von der Hoffnung getragen, dass sich daraus vielleicht was ergeben könnte

    Lieselotte

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33349

    Danke für Dein Verständnis. 🙂 Und ja, auch ich verstehe Dich.

    Lieselotte
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 53

    Ihr Lieben,

    ich habe gleich zwei Fragen, die aber überhaupt nicht eilig sind, da ich ja weiß, dass ihr viele/alle beim Treffen in Kiel seid.

    1.) ich habe die PMR nach Jacobsen lange vernachlässigt und praktiziere jetzt wieder.
    Nach Anspannen der Gesichts- Kopf- und Nackenmuskulatur bleibt trotz guten Entspannens nach einigen Wiederholungen ein muskelkaterähnlicher, aber stärkerer Schmerz zurück. Nicht sofort, das baut sich langsam auf. Es ist sehr unangenehm und ich habe fast das Gefühl, dass dieser Schmerz triggern könnte.
    Was ist zu tun? Weiterüben ??? Oder Weglassen??? Also Kopf, Gesicht, Nacken.

    2.) ich befinde mich auf der Arbeitgeberseite, was auch nicht immer leicht ist und musste am Freitag eine Mitarbeiterin entlassen, die sehr viel Unheil angerichtet hatte.
    Das hat dann auch vor dem Gespräch gleich eine schlimme Migräne-Attacke hervorgerufen, an der ich heute immer noch knapse. Kennt jemand ein gutes Buch um für solche Situationen Stress-resilienter zu werden ? Ich habe auch gelernt „Nein“ zu sagen, aber es macht mir sehr viel aus.

    Liebe Grüße
    Lieselotte

    glückdererde
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 884

    Liebe Lieselotte,

    Ich weiss nicht, nach welcher Anleitung Du PMR machst. Man braucht und soll die Muskeln gar nicht stark anspannen. Sondern ganz leicht nur, so dass man auf den Unterschied zwischen Entspannung und Anspannung gerade so achten kann. Also nur ganz wenig anspannen! Und auch nicht allzu häufig: Bei einer Muskelpartie (z.B. Unterkiefer) reicht einmal gaaaaanz leicht anspannen, Spannung ein paar Sekunden halten und dann wider loslassen. Nachspüren!

    Probier es mal ganz leicht aus.

    Deine zweite Frage ist schwieriger zu beantworten. Wenn Du Dich auf andere einschwingen kannst und ein wenig empathisch bist, wird eine Entlassung von jemandem immer eine deutliche Herausforderung sein. Du kannst auf Widerstand, Aggressionen, Wut, Verzweiflung etc. treffen und das ist immer Stress auch für Dich!

    Entspannungsverfahren sollten wir möglichst nicht nur in Notzeiten praktizieren sondern möglichst täglich. Umso häufiger wir Entspannungsverfahren praktizieren, um so eher können wir in Stresssituationen auf sie zurück greifen.
    Also: üben, üben, üben…

    Lohnt sich. Eine einfache Lösung für solche Stresssituationen gibt es nicht wirklich. Atemübungen natürlich.

    Liebe Grüße

    Lieselotte
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 53

    Ganz lieben Dank, glückdererde,

    Das habe ich tatsächlich völlig falsch gemacht. Ich spanne immer bis zur Schmerzgrenze an. Ich dachte, dass ich das vor 20 Jahren in der VHS mal so gelernt hätte.

    Dann fang ich jetzt an richtig zu üben, üben , üben …..

    Danke!

    Katrin
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1276

    Liebe Liselotte,

    ich kann mich Glückdererde nur anschließen.

    Das tägliche Üben der PMR kann dir im Alltag dabei helfen, deine Anspannung eher und besser wahrzunehmen, um dann in genau dem Moment zu entspannen, loszulassen.

    Häufig wird das Körpergefühl überdeckt oder geht verloren, weil die Tage meist sehr gefüllt und eng getaktet sind, so dass vielleicht keine Zeit bleibt, seinen Körper zu spüren. Der schickt seine leisen „Warnsignale“ schon recht früh, nur achten oder hören wir nicht so schnell darauf. Und so baut sich stetig die Anspannung auf, bis wir sie irgendwann spüren.

    Wenn mir die leichte Anspannung während der PMR im Kopf-, Nacken- und Schulterbereich nicht gut tut, lasse ich sie in dem Bereich einfach weg. Meist weiß ich vorher schon, dass ich heute lieber „nur“ den Rest anspanne. Die Entspannung in den anderen Bereichen überträgt sich dennoch ein Stück weit auch in den zuvor nicht angespannten Bereich.

    Ich kenne unterschiedliche Anleitungen zur PMR. Manche empfehlen 2, andere 3 Wiederholungen. Ich denke, da kann selbst auch innerhalb einer Übungseinheit variieren: dort, wo man im Alltag mehr anspannt, kann man beim Üben 3 Einheiten durchführen, damit der“Lerneffekt“ für den Körper vielleicht ein bisschen besser ist. Und beim Rest führt man 2 Wiederholungen durch.

    Alles Liebe
    Katrin

    Viva la Vida! ?

    glückdererde
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 884

    Liebe Lieselotte,

    es gibt eine, wie ich finde, sehr schöne Anleitung bei der Techniker Krankenkasse. Ich finde sie gut, weil sie nicht so seicht oder ‚heilig‘ ist, sondern ein wenig nüchtern.

    Links sind ja hier nicht gerne gesehen. Du kannst also die Suchmaschine Deiner Wahl aufrufen, und dort ‚pmr tk online‘ eingeben.

    Da gibt es dann eine Seite der TK unter Life Balance. Da sind online 4 Versionen zum üben: 2 mit Musik und 2 ohne. Jeweils eine Kurz- und eine Langversion, die habe ich schon ganz vielen Leuten empfohlen.

    Viel Erfolg!

    Liebe Grüße

    Lieselotte
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 53

    Liebe Katrin, lieber Glückdererde,

    Nochmal vielen Dank ??!
    Mit sachlich, nüchtern komme ich gut zurecht.
    Das Weglassen werde ich im Zweifel beherzigen.
    Das mit dem Lerneffekt ist eine hilfreiche Information.

    Schönen Samstag Abend
    Lieselotte

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