Mein persönlicher Schmerzverlauf

Mein persönlicher Schmerzverlauf

Mein Verlauf und derzeit hoffnungslose Situation (Sommersonne)

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  • Anonym
    Inaktiv
    Beitragsanzahl: 52

    Hallo von Steffi zu Steffi, ich verstehe deine Wut über die sinnlosen Schmerzen sehr gut und auch die Sichtweise „dann nehme ich einfach Schmerzmittel ohne Ende“, nur leider hat das dann eben nicht zur Folge dass du zumindest dank Tabletten schmerzfrei bist, sondern die Tabletten werden dann irgendwann nicht mehr wirken, und dann geht wirklich gar nix mehr. PS, wir möchten auch Kinder, ich bin quch 33 und habe aufgrund der Migräne einen Wahnsinns Respekt davor. Aufgrund dessen bin ich aktuell dabei, dass ich zu nur einem Kind tendiere. Da ist es besser händelbar dass mein Freund es mir bei Migräneattacken abnimmt und es ist insgesamt mehr Ruhe. Zwei Kinder sind da nochmal ne andere Nummer. Vielleicht wär das ja eine Option? Manchmal muss man vielleicht von Lebenszielen ein bisschen abweichen, so bitter es klingt. Wir werden leider vermutlich nie so belastbar sein wie andere, nie so lange in der Sonne brutzeln können usw. Vielleicht ist die Lösung, das generell ohne Verbitterung zu akzeptieren und Mittelwege zu suchen. Urlaub ja, aber nicht die Rucksacktour durch Bali; Kinder ja, aber erstmal nur eins; Sonne ja, aber mit Hut und nicht 3 sondern 2 Std etc…

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33366

    Liebe Sommersonne,

    viel ist nicht zu ergänzen zu all den wunderbaren, klugen, empathischen und wertvollen Tipps, Hilfestellungen und Empfehlungen all der anderen. Daher nur eine kleine Sache noch von mir:

    Ich möchte mein Leben – Mit Job. Mit Unternehmungen. Mit Sport. Mit wandern. Mit Sonne. Mit Urlaub. Mit zwei Kindern!!

    Ich verstehe Dich, jeder versteht Dich! Das ist eine sch… Krankheit, kann man gar nicht anders sagen. Aber sie ist nun mal da und man muss sich mit ihr arrangieren. Ob man will oder nicht, es bleibt einem nichts anderes übrig. Besser jetzt als später und viel Glas zu zerbrechen und viel Zeit zu verlieren.

    Ein Krebskranker will auch Urlaub haben, Sport machen, wandern, glücklich sein – und einfach nur leben. Er kann es oft nicht, er hat keine Wahl. Wir haben die Wahl und wir können klug und umsichtig mit uns, unseren Angehörigen und der Erkrankung insgesamt umgehen. Wähle diesen Weg jetzt, warte nicht störrisch zu und versuche nicht zu erzwingen, was sich nicht erzwingen lässt. Du wirst das schon hinkriegen, wir alte Hasen haben es ja auch geschafft. 🙂

    Liebe Grüße
    Bettina

    Sommersonne
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 18

    Ihr Lieben,

    ich möchte mich an dieser Stelle ganz herzlich für all die ehrlichen Antworten bedanken. Das Buch von Prof. Dr. Göbel habe ich mir im Januar bestellt und in kurzer Zeit gelesen, habe gestern auch noch einmal reingeschaut. Im Prinzip kenne ich mich selbst inzwischen schon halbwegs gut mit dem Thema aus und versuche vieles umzusetzen… es war nur so frustrierend, wie ein Rückschlag in der letzten Woche.

    Aktuell weiß ich auch nicht richtig weiter: Ich habe mich Samstag und Sonntag schon ganz schlapp gefühlt, hatte ja noch die Erkältung, die ich eigentlich nie bekomme – denke sie hat diesen Anfall extrem getriggert. Samstag und Sonntag konnte ich die Migräne noch dank Novaminsulfon abwenden. Am MOntag dachte ich zunächst, es geht ohne Schmerzmittel, da ich jetzt schon an der kritischen Grenze für den Monat bin, hab sie eigentlich schon überschritten mit 13 Einnahmetagen. Nachmittags fing es an, ich konnte die Sonne auf dem Kopf nicht haben, im Nacken zog es hoch, tief im Kopf spürte ich den Beginn des starken Schmerzes. Ich hatte kein Triptan mehr und die Ibuprofen half mir halbwegs für 2-3 Stunden. Bin dann noch für 1,5 STunden von meinen Eltern zurückgefahren, da wurde es extrem: hab mir am Feiertag noch Triptane bei der Notdienstapotheke besorgt. Dienstag ging es direkt weiter. Lag den ganzen Tag im Bett, Mittwoch auch nur zu Hause ausgeruht. Ich habe sehr viele Triptane (immer Naratriptan) in Kombination mit Novaminsulfon (30 Tropfen) genommen:
    – MOntag 19 Uhr: 1 Tablette
    – Dienstag 5 Uhr nachts: 1 Tablette
    – Dienstag 14 Uhr: 0,5 Tabletten (ich weiß, zu früh innerhalb der 24 Stunden, aber es war nicht zum aushalten)
    – Dienstag 19 Uhr: 1 Tablette
    – Mittwoch: 8.30 Uhr: 1 Tablette
    – Mittwoch: 12.00 Uhr: nochmal nur Novaminsulfon
    – Mittwoch: 18 Uhr: nochmal nur Novaminsulfon
    – Heute: 11 Uhr: „nur“ 1 Tablette

    Mein Hausarzt bietet mir immer nur Akkupunktur an, auch wenn ich ihm sage, wie lange ich nun schon die Migräne habe. Er hat mir wegen Verdacht auf Nasennebenhöhlenentzündung Antibiotikum verschrieben, was ich seit gestern nehme- glaube aber nicht, dass ich diese Entzündung habe, es sind eher starke Migränesymptome.

    Ich kenne solche langen Atacken aus Januar… bis zu einer Woche. Ich fürchte morgen früh geht es spätestens weiter mit den starken Kopf und Nackenschmerzen. Ich weiß gerade nicht weiter, ich habe erst übernächste Woche einen Termin beim Neurologen. Ich überlege gerade schon, mich von meinem Freund in die nächstgelegene neurologische Praxis bringen zu lassen, hab mal von Kortison gehört?

    Mein Körper spinnt gerade völlig, ich könnte nur weinen – während er Migräne ist meine Stimmung ohnehin so geprägt, zudem auch geradem weil ich eigentlich durch die ganzen Tabletten nur das schlimmste abhalten wollte – vermutlich hätte das evtl. noch ein Triptan direkt am Montag Mittag… ich habe nun auch noch meine Tage bekommen, was gar nicht passt – selbst wenn das Antibiotikum die Pille unwirksam macht, doch nicht nach einem Tag? Ich bekomme sie sonst frühestens nach drei ausgesetzten Pillen. Was kann ich tun, an wen kann ich mich wenden?

    Ich war zudem heute früh beim EKG, das braucht der medizinische Dienst für meinen Reha-Antrag. Hier war zu sehen, dass ich einen zu hohnen Puls von 108 habe… das könnte von den Triptanen kommen oder? ?

    WAs würdet ihr tun, zu einem unbekannten Neurologen fahren und um Hilfe bitten? Ich habe aktuell keinen festen Neurologen. Ich sehe gar nicht krank aus, ich übergebe mich nicht bei meiner Migräne, aber es geht mir nicht gut…

    Indie
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 184

    Liebe Sommersonne,

    ich habe dir eine Nachricht geschrieben.

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33366

    Liebe Sommersonne,

    auf jeden Fall würde ich zum Neurologen fahren und versuchen, schnell Hilfe zu erhalten.

    Das Antibiotikum hast Du erhalten einfach nur auf Verdacht? Puh, da würde ich aber schon auf genauer Abklärung bestehen. Es ist doch recht wahrscheinlich, dass die Schmerzen durch die Migräne ausgelöst sind. Wäre schade, völlig umsonst ein Antibiotikum einzunehmen.

    In die Reha sollst Du wegen der Migräne?

    Liebe Grüße
    Bettina

    Elfe
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 77

    Liebe Sommersonne,
    von der Option, jetzt Kortison zu nehmen, würde ich dir eher abraten, wenn im Raum steht, dass du eine akute Infektion in den Nebenhöhlen hast. Kortison schwächt das Immunsystem!
    Gute Besserung wünscht dir,
    Elfe

    Erdal
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 2

    Hi, Kopfschmerzen können doch auch von der Kieferfehlstellung kommen? Vllt ist deine Schiene nicht die richtige??

    Sommersonne
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 18

    Hallo zusammen,

    nach Ewigkeiten (und vielen privaten Veränderungen, wohne u. a. wieder in der Heimat), melde ich mich auch mal wieder… es geht um das Thema Corona-Impfung und Auswirkungen auf Migräne

    Ich habe am 08.06. meine erste Impfung mit Moderna bekommen. Bis auf Müdigkeit habe ich überhaupt nichts bemerkt – ich war schon sehr erstaunt. Drei Wochen lang war alles bestens. Dann, über Nacht fing es an, wie ich es bei mir sonst auch vor einer Migräne kenne (ist sehr ungewöhnlich, bei mir aber so…): Gliederschmerzen, allgemeines Krankheitsgefühl und Unwohlsein, starke Müdigkeit und Abgeschlagenheit, „grippig fühlen“. Ich habe dann am letzten Donnerstag, genau drei Wochen nach der Impfung, ein Triptan genommen, soweit ok, hat gewirkt. Am nächsten Tag kam der Kopfschmerz wieder, allgemein hab ich mich noch schlechter gefühlt. Das ging dann so weiter, zusätzlich leicht erhöhte Temperatur, Durchfall (allerdings nur morgens nach dem Aufstehen), Schweißausbrüche. Ich habe die Migräne zunächst behandelt, wie in der Klinik Königstein gelernt: nach drei Tagen eine Pause, Kombi aus Novalgin und Sumatriptan-Pen bzw. Naratriptan. Nach der Pause am Sonntag war es Montag wieder nicht zu aushalten, Herzrasen kam dazu.

    War beim Arzt: innerhalb der ersten vier Wochen können noch Reaktionen nach einer Impfung auftreten. Ich muss dazu sagen, dass mein Immunsystem ohnehin nicht in Ordnung ist – habe ME/CFS, wem das etwas sagt – ähnelt „Long Covid“ bzw. gehen viele mit Long Covid in CFS über. Ich muss dazu sagen, dass das ME bei mir durch das EBV ausgelöst wurde, ich habe es nur in einer leichten Form. Hatte vom Immunologen dennoch die Impfempfehlung. Bislang habe ich zwar noch niemanden getroffen, dem es auch so geht, aber in der Klinik meinte mein Arzt, dass es durchaus sein könne: ich reagiere grundsätzlich mit Migräne anstatt einer normalen Erkältung (hatte ich seit 2015 nicht mehr), wenn ich Kontakt zu erkälteten Personen hatte – sprich mein Immunsystem gefordert wird.

    Ich bin jetzt bei Tag 7 am Stück und die Intensität lässt nicht nach. Meine Neurologin hat mir das okay gegeben, dass ich aktuell über die normalen Einnahmeregeln hinaussgehen darf. ABER ich habe einfach totale Angst, dass der Zustand nun so bleibt, ohne Medikamente kommt der Schmerz sofot in hoher Intensität (9-10) zurück. Wie gesagt, ich kenne als Reaktion auf Kontakt zu Erkältungsviren, aber dann sind es 3-5 Migränetage am Stück (was ja auch schon lang ist). Ich hab immer mehr Angst, wie lang mein Immunsystem nun beschäftigt ist und dass der Zustand noch ewig so bleibt… Kortison soll ich nicht bekommen, weil es ja kontraproduktiv hinsichtlich der Immunreaktion wäre.

    Ich bin eigentlich FÜR Impfungen, aber ich kann doch so unmöglich in einer Woche schon die zweite bekommen!?

    Ihr habt da vermutlich auch keinen Rat? Weiß nicht weiter, obwohl ich mich wirklich gut auskenne.

    Liebe Grüße

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33366

    Liebe Sommersonne,

    bitte schreibe hinter die Abkürzungen die Begriffe aus, damit auch andere was damit anfangen können. 🙂

    ME/CFS = Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom.

    EBV = Epstein-Barr-Virus.

    Es kann durchaus sein, dass durch die Impfung (sei es jetzt mRNA oder Vektorimpfstoffe) häufigere Attacken ausgelöst werden. Ich hatte nach der 1. AstraZeneca-Impfung mehrere Wochen fast tägliche Attacken, hatte sich dann von selbst wieder aufs normale Maß eingependelt. Also keine Angst, das wird auch wieder besser. 🙂

    Nach der BioNTech-Impfung (hatte Kreuzimpfung) hatte ich mal einen Fatique-„Anfall“, so nenne ich das mal und viele Tage mit sehr verstärkter Müdigkeit. Das ist alles noch im Bereich des Normalen.

    Ich bin eigentlich FÜR Impfungen, aber ich kann doch so unmöglich in einer Woche schon die zweite bekommen!?

    Zieh das jetzt durch, die 2. Impfung muss die Situation keinesfalls verschlimmern. Dein Körper hat sich ja bereits mit den Informationen zum Virus auseinandergesetzt. Gerade auch im Hinblick auf Delta ist es enorm wichtig für Dich und Deine Gesundheit, den kompletten Impfschutz zu erhalten.

    Alles Gute und liebe Grüße
    Bettina

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