Mein persönlicher Schmerzverlauf

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Meine Schmerzgeschichte (Julchen)

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  • Julchen
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    Vielen Dank Bettina!

    Julchen
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 45

    Hallo zusammen,

    ich wollte mich nochmal melden und mitteilen wie es mir momentan so geht.

    Ich nehme jetzt seit ca. 3 Monaten Venlafaxin 75 mg am Morgen ein, zudem 2 Kapseln Migravent Classic und 1 Tütchen Magensium Diasporal morgens, sowie 2 Kapseln Migravent Classic abends.

    Der Juli war seit langem mal wieder ein richtig guter Monat, wo ich nur 2x Schmerzmittel einnehmen musste. Im August habe ich bisher 3x Schmerzmittel konsumieren müssen.

    Mit Blick auf meinen Schmerzkalender stelle ich also fest, dass das Venlafaxin zu helfen scheint. Auch die Nebenwirkungen sind für mich erträglich, lediglich starkes Schwitzen in der Nacht und unruhige Träume, ab und an häufiges Gähnen und Müdigkeit, sowie etwas Übelkeit.

    Auf der anderen Seite macht mir die Anzahl der Tage, an denen ich Kopfschmerzen habe, jedoch weiterhin zu schaffen. Ich habe jeden Tag Spannungskopfschmerz, welcher sich meist mit einem drückenden Gefühl in der Stirnpartie äußert. Zudem habe ich das Gefühl, meinen Tag immer ruhig leben zu müssen, da der SK ansonsten gerne in einer Migräne endet. Am anstrengendsten finde ich jedoch, dass ich das Gefühl, ganz ohne Kopfschmerzen zu leben, gar nicht mehr kenne.

    Was meint ihr, warum der Kopfschmerz bei mir dauerhaft ist und ich keine komplett schmerzfreien Tage mehr erlebe?
    Hättet ihr vielleicht eine Idee, was ich noch ausprobieren könnte?

    Viele liebe Grüße

    Julia

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33342

    Liebe Julia,

    einerseits schön, dass Venlafaxin nun gegen die Migräne zu helfen scheint, andererseits natürlich schade, dass der Spannungskopfschmerz weiterhin täglich vorhanden ist.

    Wurde Dir schon mal Amitriptylin empfohlen? Es ist Mittel der Wahl beim SK und hilft auch vielen bei Migräne gut. Sprich einfach mal mit Deinem Arzt darüber, eventuell empfiehlt er einen Wechsel.

    Sonst scheinst Du ja schon alles Dir Mögliche zu machen, damit Du viel Regelmäßigkeit in Deinem Leben hast. Gerecht ist das nicht …

    Alles Gute,
    Bettina

    Ronja
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 970

    Liebe Julia,

    die Übelkeit und das Erbrechen bei der Migräne ist ganz scheußlich. Ich nehme das Domperidon 10mg reichen bei mir. Das MCP wirkt bei mir gar nicht – man muss die verschiedenen testen, wie es wirkt. Mit Domperidon kann ich manchmal beginnende Attacken stoppen oder rausschieben.
    Aber du fragtest aktuell wegen der Spannungskopfschmerzen.
    Wenn dir Ruhe hilft, wäre vielleicht ein Entspannungsverfahren wichtig. Du hattest PMR angegeben. Wendest du es regelmäig an?
    Ich mache Yoga, das tut mir sehr gut, beruhigt und kräftigt. Auch bei den Entspannungsverfahren sollte man ausprobieren, welches man gerne macht, was gut hilft
    Machst du Ausdauersport? Ist ja für Migräne und für SK gut.

    Alles Gute, herzliche Grüße
    Ronja

    Semi
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 806

    Hallo Julia,

    hattest du denn zwischenzeitlich einen Termin beim Neurologen?

    Oh ja, Übelkeit und Erbrechen bei Migräne ist gruselig, der Kopf schmerzt eh schon und das Erbrechen setzt dem Ganzen dann noch einen drauf.

    Bei bestehenden lauernden leichten Schmerzen, die über den Tag immer nerviger und weder besser noch schlechter werden, habe ich mit Vomex doch recht gute Erfahrungen gemacht. Nachts sieht die Lage oftmals anders aus, da hoffe und bete ich, dass MCP, Triptan und Naproxen im Magen bleiben dürfen bis zum Wirkungseintritt.

    Gegen Spannungskopfschmerzen verwende ich das Euminz, hab‘ ich in der Klinik erstmals kennengelernt mit doch oftmals erstaunlich guter Wirkung, zumindest Linderung, war ich zuvor sehr skeptisch, ob das überhaupt hilft. Ich bin bis heute eigentlich erstaunt, wie lindernd Euminz auf Spannungskopfschmerzen einwirkt.

    Aber wie du liest, muss man für sich selbst etwas austesten, welche der zur Verfügung stehenden Medikamente hilfreich bzw. wirkungsvoll sein können.

    Lg Semi

    Julchen
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 45

    Hallo zusammen,

    entschuldigt bitte meine späte Reaktion, aber mir geht es leider nicht sehr gut in den letzten Tagen. Ich habe wieder vermehrt Migräne, das heißt dass sich mein täglich vorhandener Spannungskopfschmerz momentan mindestens jeden zweiten Tag zur Migräne hin steigert, was mir wirklich zu schaffen macht. Ich muss leider wieder vermehrt Schmerzmedikamente einnehmen und fühle mich schlapp und ausgelaugt.

    Mir scheint es, als wäre der Juli einfach mal ein entspannter Monat gewesen, was jedoch nicht im Zusammenhang mit der Einnahme des Venlafaxins steht. Daher überlege ich momentan das Venlafaxin abzusetzen und etwas anderes auszuprobieren.

    @Bettina: Ich habe Amitriptilyn schonmal ausprobiert, jedoch relativ schnell aufgrund der starken Müdigkeit wieder abgesetzt, ebentuell zu vorschnell. Daher würde ich es auch nocheinmal länger ausprobieren, mit dem jetzigen Wissen, dass es Mittel der 1. Wahl ist.

    @Ronja: Ich habe in der Klinik PMR gelernt und nehme mir immer wieder vor es regelmäßig durchzuführen, was mir jedoch recht schwer fällt. Ich habe vor, demnächst einen wöchentlichen Kurs zu besuchen, weil ich denke, dass mich regelmäßig fest eingeplante Termine und das Gruppendasein mehr motivieren, als es alleine zu Hause anzuwenden.

    Ich gehe schon mein Leben lang sehr gerne joggen, muss jedoch sagen, dass ich in letzter Zeit das Gefühl habe, dass das Joggen eine Migräneattacke triggern kann. Daher bin ich ein wenig vorsichtiger geworden und werde im Winter mal das Schwimmen für mich ausprobieren.

    @Semi: Ich war Ende Juli bei einer Neurologin, die ich auch wirklich als sehr engagiert und einfühlsam erlebt habe. Hier will ich weiterhin in Behandlung bleiben. Sie hat mir das Venlafaxin weiter verschrieben, sowie das Sumatriptan zum Ausprobieren. Leider ist es terminlich ziemlich schwierig regelmäßig in Behandlung zu bleiben, da die Ärztin Mo-Fr von 8-12 Uhr praktiziert und ich eben erst spätnachmittags Zeit habe. So muss ich die Termine in meinen Urlaub legen.

    Vomex nehme ich auch manchmal, kann ich jedoch wirklich erst abends kurz vor dem schlafen einnehmen, da es mich sehr müde macht.

    Ich verwende sehr gerne Japanisches Heilpflanzenöl für die Schläfen. Euminz lernte ich auch in der Klinik kennen, das ist mir jedoch von der kühlenden Wirkung her zu schwach.

    Liebe Grüße
    Julia

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33342

    Liebe Julia,

    macht doch nichts, dass Du Dich jetzt erst meldest. Jeder so, wie er kann. 🙂

    Wenn Du Amitriptylin nochmal versuchen willst, nimm es doch in Tropfenform ein. Da kannst Du ganz fein dosieren und sehr niedrig einsteigen. Vielleicht verträgst Du es dann besser.

    Sport kann leider Migräneattacken triggern, daher achte darauf, dass Du beim Joggen nicht ganz außer Atem kommst. Wenn möglich, bleibe vorsichtig dran, denn es scheint Dir ja trotz allem gut zu tun.

    Für einen Arzttermin musst Du freigestellt werden, nimm dafür nicht Deine wertvollen Urlaubstage. So oft musst Du ja nicht hin, vieles lässt sich telefonisch oder per Mail klären.

    Liebe Grüße
    Bettina

    Ronja
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 970

    Liebe Bettina,

    für einen Arztbesuch wird man nicht freigestellt, leider nicht. Nur ein akuter Notfalltermin beim Arzt zählt als Grund , dass die Arbeitszeit weiter angerechnet wird.
    Ein geplanter und terminlich vorbereiteter Arztbesuch soll in die Freizeit gelegt werden. Falls das nicht geht, man nur während der Arbeitszeit einen Termin bekommt, wird diese Zeit von der Arbeitszeit abgezogen, man muss die Zeit also irgendwann nacharbeiten und darf sich freuen, dass man überhaupt weg darf. So ist es zumindest bei mir.
    Denn was hat der Arbeitgeber mit meiner Krankheit und meinen Arztterminen zu tun?!
    Aber man muss ja nicht so oft hin.

    Herzlich, Ronja

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33342

    Da bist Du falsch informiert, liebe Ronja! Die Neurologin arbeitet nur vormittags, Julia ist auf den Termin bei der Neurologin angewiesen, also hat sie das Recht, während der Arbeitszeit einen Termin dort zu vereinbaren. Und zwar auch dann, wenn kein akuter Notfall vorliegt.

    Der Arbeitgeber ist verpflichtet, in diesem Fall weiterzuzahlen, die Arbeitszeit wird NICHT abgezogen.

    Liebe Grüße
    Bettina

    Julchen
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 45

    Hallo ihr Lieben,

    ich möchte momentan ungerne bei der Arbeit ausfallen, weil ich gerade erst eine Ausbildung begonnen habe. Ich habe Anfang Oktober einen Termin bei meiner Neurologin bekommen und werde mir dann wahrscheinlich das Amitriptilyn verschreiben lassen. Bis dahin werde ich jedoch schonmal das Venlafaxin ausschleichen. Dafür wurde mir von der Ärztin ein Rezept über Venlafaxin 37,5 mg zugeschickt, weil ich momentan 75 mg nehme und das Venlafaxin, meines Wissens nach, langsam ausgeschlichen werden sollte.

    Würdet Ihr mir empfehlen mit dem Ausschleichen lieber am Wochenende zu beginnen oder merkt man davon nicht viel, wenn man es langsam macht? Wie lange muss ich dann die 37,5 mg noch nehmen?

    Ich hoffe, dass die starken Kopfschmerzen bald endlich nachlassen. Ich habe wirklich momentan damit zu kämpfen, nicht jeden Tag ein Schmerzmedikament bzw. Triptan einnehmen zu müssen. Ich denke, dass es definitiv Migräne ist, auch wenn ich es immer schwer vom SK unterscheiden kann. Aber die Tatsachen, dass der Kopfschmerz mir so zu schaffen macht, oft einseitig pochend hinter dem Auge ist und bei jeder Bewegung verstärkt wird, sprechen schon eher für Migräne.

    Ich wünsche euch einen schönen Abend und eine angenehme Nacht!

    Liebe Grüße Julia

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33342

    Liebe Julia,

    schleiche das Venlafaxin über mindestens 2 Wochen aus und ich würde auch noch dann gut eine Woche sie noch jeden zweiten Tag nehmen. Wenn Du so langsam ausschleichst, wirst Du wahrscheinlich keine Probleme haben. Aber starte doch am Freitag, Wochenende steht ja vor der Tür.

    Wenn Du Anfang Oktober dann den Termin hast, bist Du schon ganz raus und kannst über eine neue Prophylaxe nachdenken.

    Alles Gute,
    Bettina

    Ronja
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 970

    Liebe Julia,

    ich hatte beim Absetzen des Antidepressivums Probleme, habe mich eingehend damit beschäftigt und würde dir dringend davon abraten, das Venlafaxin jeden 2, Tag zu nehmen.
    Dieser ständige Wechsel in der Dosis irritiert das Nervensystem ganz enorm. Das Venlafaxin wirkt ja auf der Ebene der Botenstoffe im Gehirn und durch das auf und Ab in der Dosis gibt es eiin rauf und runterregeln der Gehirnbotenstoffe. Das belastet das Gehirn sehr.
    Wenn man behutsam runterdosieren möchte, kann man mit der Kügelchen-Methode mit der Dosis runtergehen – ganz langsam ist am besten.
    Was hat dir dein Arzt zum Abdosieren angeraten?

    Alles Gute für dich, herzliche Grüße
    Ronja

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