Mein persönlicher Schmerzverlauf

Mein persönlicher Schmerzverlauf

Neu im Forum mit chronischer Migräne (Mr.BobHarris)

Ansicht von 7 Beiträgen – 25 bis 31 (von insgesamt 31)
  • Autor
    Beiträge
  • Mr.BobHarris
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 15

    Hi Bettina,

    vielen Dank für deine Rückmeldung. Einer meiner Hauptgründe dafür mit dem Rauchen aufzuhören war tatsächlich, dass ich mir einen postiven Effekt auf meine Migräne erhofft hatte. War auch kein Spaß mit dem Aufhören die ersten 2 Monate aber inzwischen gehts. Der positive Effekt ist leider ausgeblieben, aber jetzt fang ich auch nicht wieder an 😉 Gibt ja auch noch ein paar andere Vorteile.

    Ich habe noch etwas hier im Forum gestöbert und habe gelesen, dass Amitriptylin sehr langsam ausgeschlichen werden sollte. Ich habe vor ein paar Monaten von 50 mg auf 20 mg reduziert, damit bin ich ganz gut zurecht gekommen. Meine Ärztin sagte, ich könnte dann nach ein paar Monaten von 20 mg dirket auf 0 gehen, aber ich glaube das war für mich einfach zu schnell. Wäre zumindest eine denkbare Erklärung für meine Schlaflosigkeit die letzten Tage. Meine Migräne reagiert auf Schlafmangel sehr empfindlich, vielleicht ging es mir die letzten Tage auch deshalb nicht so gut. Ich denke ich werde jetzt erstmal wieder die 20mg nehmen und das Thema bei meinem nächsten Termin nochmal ansprechen. Ich sollte das Ausschleichen vielleicht leiber nochmal etwas kontrollierter und langsamer angehen.

    Ich habe Quetiapin vor einigen Jahren mal eine Zeit lang dauerhaft in releativ geringer Dosierung eingenommen (25mg). Habe da aber immer etwas im Seil gehangen und das Zeug verursacht bei mir auch brutale Fressattacken… Meine Ärztin hat mir das verschrieben, nachdem ich aus Kiel kam, da ich dort auch als Bedarfsmedikation Quetiapin bekommen habe. Allerdings nicht ganz ohne Widerstand, sie sagte dafür müsste ich normalerweise zum Psychiater. Wenn es sein muss, hole ich es mir auch da, aber hoffe ich bekomme es bei Bedarf weiterhin bei ihr. Diazepam schließe ich für mich aufgrund des enormen Suchtpotentials aus. Ich habe aus meiner Vergangenheit eine Suchterkrankung in meiner Akte, da mache ich dem Schicksal mal lieber kein Angebot. Ich habe leider Leute gesehen, bei denen das ganz übel schief gegangen ist. Wollte mich mal nach Alternativen zu Quetiapin erkundigen, aber wahrscheinlich brauche ich dann garkeine.

    Ich denke ich bleibe dann dabei, dass ich Topiramat nur als letzte Option offen halte. Für mich ist da ein Kriterium meine Berufsfähigkeit. Die ist zum Glück relativ wenig eingeschränkt und momentan nicht akut gefährdet. Ich habe wenige Krankentage, bin allerdings während der Arbeit schon öfter beeinträchtgt. Mache dann halt öfter mal früher Schluss, oder kann manche Aufgaben nicht mehr so schnell bearbeiten, oder mache sie dann an anderen Tagen, an denen es mir besser geht, soweit das möglich ist.

    Ich versuche jetzt erstmal wieder etwas zur Ruhe zu kommen, heute geht es mir auch schon etwas besser als die letzten Tage. Die schlechten Phasen gehen bei mir ja in der Regel auch irgendwann wieder vorbei, da versuche ich mich jetzt mal dran festzuhalten.

    Eine Frage noch: Werden bei Migräne eigentlich Muskelrelaxanzien verwendet? Ich habe von meiner Schmerztherapeutin mal Ortoton verschrieben bekommen, da wurde mir in Kiel aber gesagt, das könnte ich auch gerne weglassen. Muss auch sagen, dass das nicht wirklich was hilft. Meine Schulter- und Nackenmuskulatur bringt mich regelmäßig fast um, wobei ich mir teilweise immer noch nicht so ganz sicher bin, wie viel davon wirklich Verspannungen sind und was nicht doch die Migräne an sich ist…

    Viele Grüße

    glückdererde
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 884

    Hallo Bob,

    ich beziehe mich mal ausschliesslich auf das Absetzen von Amitriptylin. Ich weiß, dass gerade Hausärzte teilweise zu schnellem Absetzen raten. Das ist jedoch falsch und nicht ungefährlich! Und Hausärzte sollten es besser wissen, dazu gibt es jede Menge Fortbildungen.

    Amitriptylin zählt zu den Antidepressiva mit dem höchsten Risiko für Absetzsymptome, zumindest dann, wenn man es länger als 4 Wochen eingenommen hat. Mindestens drei Deiner derzeitigen Symptome zählen zu den klassischen Absetzsymptomen (sie können natürlich auch andere Ursachen haben): Schlafprobleme, Kopfschmerzen und Muskelverspannungen. Auch innere Anspannung und gedrückte Stimmung deutest Du an. Das sind auch klassische und häufige Absetzsymptome.

    Grundsätzlich gilt beim Abstzen, dass man in ca. 1 Monatsschritten reduzieren sollte. Anfangs kann man eine stärkere Reduktion vornehmen (wie Du das ja auch gemacht hast). Aber umso geringer die ‚Restdosis‘ dann ist, um so kleinschrittiger sollte man vorgehen. Bei Amitriptylin gibt es glücklicherweise Tropfen, da ist die langsame Reduzierung technisch nicht so ein Problem.

    Alles Gute

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33366

    Hi Bob,

    Der positive Effekt ist leider ausgeblieben, aber jetzt fang ich auch nicht wieder an 😉 Gibt ja auch noch ein paar andere Vorteile.

    das bringt Dir einige Lebensjahre, die Du zudem gesünder verleben wirst. 🙂

    Ich habe noch etwas hier im Forum gestöbert und habe gelesen, dass Amitriptylin sehr langsam ausgeschlichen werden sollte. Ich habe vor ein paar Monaten von 50 mg auf 20 mg reduziert, damit bin ich ganz gut zurecht gekommen. Meine Ärztin sagte, ich könnte dann nach ein paar Monaten von 20 mg dirket auf 0 gehen, aber ich glaube das war für mich einfach zu schnell. Wäre zumindest eine denkbare Erklärung für meine Schlaflosigkeit die letzten Tage.

    Ja, es sollte langsam abdosiert werden. Dazu hat Glückdererde schon was geschrieben. Wobei viele es eigentlich recht gut vertragen und zu denen scheinst Du auch zu gehören. Seit wann bist Du denn ganz raus mit dem Amitriptylin? Wenn Du schon monatelang komplett ohne Amitriptylin wärst, sind die jetzigen Schlafstörungen nicht damit in Zusammenhang zu bringen.

    Ich denke ich werde jetzt erstmal wieder die 20mg nehmen und das Thema bei meinem nächsten Termin nochmal ansprechen. Ich sollte das Ausschleichen vielleicht leiber nochmal etwas kontrollierter und langsamer angehen.

    Stimme Dich da bitte lieber mit der Ärztin ab! Wobei man es in niedriger Dosierung alleine als Schlafhilfe sogar beibehalten könnte.

    Diazepam schließe ich für mich aufgrund des enormen Suchtpotentials aus. Ich habe aus meiner Vergangenheit eine Suchterkrankung in meiner Akte, da mache ich dem Schicksal mal lieber kein Angebot. Ich habe leider Leute gesehen, bei denen das ganz übel schief gegangen ist.

    Dann ist es verständlich.

    Wollte mich mal nach Alternativen zu Quetiapin erkundigen, aber wahrscheinlich brauche ich dann garkeine.

    Brauchst Du nicht.

    Eine Frage noch: Werden bei Migräne eigentlich Muskelrelaxanzien verwendet?

    Macht wenig Sinn. Die Beschwerden in diesem Bereich kommen in aller Regel von der Migräneerkrankung. Akute Bandscheibenproblematik mal ausgenommen. Eine gute Prophylaxe bessert auch diese Schmerzen sehr gut. Zusätzlich kann Botox überlegt werden.

    Liebe Grüße
    Bettina

    Mr.BobHarris
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 15

    Hi Bettina,

    das Amitriptylin habe ich driekt vor meinem Urlaub vor etwas über einer Woche abgesetzt, die Beschwerden kamen tatsächlich direkt im Anschluss, daher gehe ich momentan davon aus, dass sie zumindest teileweise durch das Absetzen verursacht wurden. Ich spreche bei meinem nächsten Termin mit meiner Ärztin mal über das weitere Vorgehen, und nehme jetzt erstmal weiter die 20 mg, die ich vor dem Absetzten auch genommen habe. Wie du sagst, als Einschlafhilfe funktioniert es gut bei mir und das hat auch einen postitiven Einfluss auf die Migräne, wenn ich dadurch einen regelmäßigen Schlafrythmus einhalten kann.

    Vielen Dank auch an glückdererde für deine Hinweise, die kann ich dann gut gebrauchen, wenn ich den nächsten Ausschleichversuch angehe. Hätte ich nicht gedacht, dass das Medikament solche Absetzsymptome verursachen kann und wurde auch leider nicht darauf hingewiesen. Aber jetzt hab ich ja dank euch hier im Forum wieder was gelernt.

    Ich denke ich habe auch trotz vieler Versuche noch immer nicht die richtige Prophylaxe gefunden. Mal schauen, was sich da noch machen lässt. Meine Ärtztin wird sicher einen Weg finden, dass ich ohne Topiramat noch die anderen Antikörper probieren kann.

    Viele Grüße

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33366

    Hi Bob,

    die Beschwerden kamen tatsächlich direkt im Anschluss, daher gehe ich momentan davon aus, dass sie zumindest teileweise durch das Absetzen verursacht wurden.

    dann ist die Sache klar.

    Wie du sagst, als Einschlafhilfe funktioniert es gut bei mir und das hat auch einen postitiven Einfluss auf die Migräne, wenn ich dadurch einen regelmäßigen Schlafrythmus einhalten kann.

    Auf jeden Fall!

    Meine Ärtztin wird sicher einen Weg finden, dass ich ohne Topiramat noch die anderen Antikörper probieren kann.

    Das ist anzunehmen. Vor allem auch, wenn Du ihr vermittelst, dass Du es lieber nicht einsetzen möchtest.

    Liebe Grüße
    Bettina

    Mr.BobHarris
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 15

    Hallo in die Runde,

    ich könnte gerade mal wieder ein paar Ratschläge und Unterstützung gebrauchen. Nachdem sich meine Migräne während meines Sommerurlaubs so starkt verschlimmert hat, war ich inzwischen nochmal bei meiner Ärztin, da ich dringend mal wieder eine Perspektive gebraucht habe und die weitere Medikation besprechen wollte. Nach dem Absetzfail mit Amitriptylin bin ich jetzt in Absprache mit ihr erstmal weiterhin bei 25mg geblieben.
    Ich hatte mir noch viele Gedanken über Topiramat gemacht. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass ich mich durch meine chronische Migräne stark genug beeinträchtigt fühle, um dem Medikament vielleicht mal eine Chance geben zu wollen. Ich bin zwar nicht so extrem stark betroffen, wie manche Mitleidende hier im Forum, aber meine Freizeitgestaltung ist stark eingeschränkt, ich bin im Beruf in meiner Leistungsfähigkeit eingeschränkt und habe über die Jahre natürlich auch psychische Beeinträchtigungen davongetragen. Meine Schmerzerkrankung dominiert mein Leben momentan sehr stark, sodass mir die Option es mal mit Topiramat auszuprobieren, trotz so mancher Schreckensgeschichten durchaus plausibel erschien. Es gibt ja auch hier im Forum einige „Mutmacher-Beiträge“ von Patienten, denen es gut geholfen hat. Auch meine Ärztin hat mir gesagt, dass viele ihrer Patienten das Medikament gut vertragen und eine gute Wirksamkeit erzielen. Also habe ich mit ihr besprochen, dass wir das jetzt mal ausprobieren und sie hat es mir verschrieben.

    So weit die Theorie… Praktisch habe ich mich heute erstmal krankschreiben lassen, da ich momentan aufgrund der Nebenwirkungen auf keinen Fall arbeiten kann. Ich habe etwas Magen-Darm-Probleme, hält sich aber noch in Grenzen. Vor allem aber fühle ich mich völlig erschlagen, schläfrig, benommen, k.o. und kann mich überhaupt nicht konzentrieren. Auto fahren wäre momentan auch nicht die beste Idee. Gestern Abend und heute im Verlauf des Tages hatte ich auch eine starke innere Anspannung und Unruhe. Ich nehme jetzt 25mg seit einer Woche und bin über die Wirkungen ehrlich gesagt ziemlich besorgt. Ich frage mich, ob ich da jetzt in der Eindosierungsphase einfach mal durch muss, oder ob das nicht doch eine schlechte Idee war. Ist das normal, dass einen das am Anfang so umhaut? Lässt das mit der Zeit nach? Wird das vielleicht bei einer Dosissteigerung sogar noch schlimmer? Ich konnte heute nur zu meiner Hausärztin, die konnte mir da nich wirklich viel zu sagen. Meine Schmerztherapeutin wird sich morgen telefonisch bei mir melden, sodass ich das natürlich auch mit ihr noch besprechen werde. Ich denke gerade darüber nach, ob ich das Topiramt nicht doch wieder absetzen sollte… Würde mich über eure Rückmeldungen freuen.

    Viele Grüße

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33366

    Hallo Bob,

    und habe über die Jahre natürlich auch psychische Beeinträchtigungen davongetragen.

    dass Topiramat bei Depressionen kontraindiziert ist, wirst Du wahrscheinlich schon wissen. Es kann leider auch Depressionen neu auslösen, also hier aufpassen!

    Was Du so an Nebenwirkungen schilderst, ist ziemlich „normal“ beim Eindosieren. Manche starten auch erst mal nur mit 12,5 mg, damit einen die Nebenwirkungen anfangs nicht so sehr umhauen. Es zählt halt nun mal zu den Prophylaxen mit den meisten und teils auch am schwersten behindernden Nebenwirkungen. Auch wenn es Menschen gibt, die super damit zurechtkommen.

    Mit Dosissteigerung verstärken sich erst mal die Nebenwirkungen. Man sollte daher erst dann wieder hochsteigern, wenn die Nebenwirkungen erträglich sind.

    Liebe Grüße
    Bettina

Ansicht von 7 Beiträgen – 25 bis 31 (von insgesamt 31)
  • Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.
Nach oben