Mein persönlicher Schmerzverlauf

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Neuartige Attacken – Migräne oder doch was Anderes?!?! (Romanus)

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  • Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33353

    Lieber Romanus,

    ich glaube, Du hast Dir die Antwort schon selbst gegeben. Du warst durch die Vorkommnisse der letzten Zeit über Deinem Kraftlimit und das rächt sich jetzt leider.

    Mein herzliches Beileid zum Tod Deiner Mutter. 🥺💖

    Habe Geduld mit Dir und Deinem Körper, gönne Dir Ruhe, wann immer es Dir möglich ist. Und wenn es nicht möglich ist, dann erst recht.

    Alles Gute und liebe Grüße
    Bettina

    Romanus
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 35

    Liebe Bettina,

    erstmal danke! Es war alles sehr kurz und heftig, was meine Mutter betrifft.

    Womöglich hast du damit Recht. Ich möchte dir aber ehrlich sagen, dass mich diese dauerhafte Migräne fertig macht (auch psychisch). Es sind doch ziemlich starke Symptome, die ich momentan spüre, und ich habe sie, obwohl oder vielleicht gerade weil ich gerade den Stress reduziert habe. Ich habe Angst davor, dass das jetzt wie so manches Mal ein paar Wochen andauern wird – und es ist sehr frustrierend, wenn man denkt, man hat die Attacke überstanden und dann kommt am nächsten Tag die nächste.
    Danke aber, dass du so gut erreichbar bist. Ich schätze deine (Lebens-)Erfahrung sehr!

    Liebe Grüße
    Romanus

    Jasmin
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 760

    Hallo Romanus,
    zunächst mal schließe ich mich an und möchte dir meine Teilnahme zum Tode deiner Mutter aussprechen. Ich habe meinen Mann durch Krebs verloren mit 57 Jahren, kann mir die Umstände also vorstellen. Im September ist meine Mutter verstorben und von daher kann ich aus Erfahrung sagen, dass die Migräne in der eigentlichen Erholungsphase deutlich schlechter werden kann, beide Male (wobei ich nun deutlich geschützter durch Ajovy bin). Nimmst du noch etwas leicht sedierendes dazu um etwas runter zu fahren? Ein Antidepressivum? Nur so als Idee..
    Man muss sich tatsächlich etwas Zeit geben und nicht noch dagegen ankämpfen, sondern möglichst akzeptieren, dass es gerade eine schwere Lebensphase ist. Deine Mutter war ja noch viel zu jung, das steckt man nicht so weg, nur weil sie nun nicht mehr leiden muss oder was sonst andere manchmal dazu sagen.
    Die Verbindung zur Mutter ist etwas sehr besonderes.
    Ich wünsche dir liebe Menschen an deine Seite!
    Liebe Grüße

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33353

    Lieber Romanus,

    dass Dich diese Attacken fertigmachen, kann ich sehr gut nachvollziehen.

    Behandle sie konsequent mit Triptan, damit sie sich nicht endlos hinziehen. Und vielleicht kannst Du mehr Ruhe in Dein Leben bringen, trotz allem.

    Liebe Grüße
    Bettina

    Romanus
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 35

    Liebe Jasmin, liebe Bettina,

    erstmal zu deiner Nachricht, Jasmin: Danke für deine Anteilnahme! Ich muss zugeben, dass ich selbst erstaunt war, dass ich nach dem Tod meiner Mutter Anfang März soweit gut funktioniert habe. Ja, die erste Woche war ziemlich migränig, aber dann lief alles soweit. Ich war auch in der Schule arbeiten und habe dann angefangen, hier etwas zu renovieren.
    Ich hoffe, es klingt nicht komisch, aber ich hab trotz meiner 33 Jahre mit meiner Mama zusammen gewohnt. Wir waren ein super Team und sie war der wichtigste Mensch für mich. Ich bin froh, dass ich sie bis zum Ende begleiten durfte, auch wenn es viel zu früh war. Aber du kannst das leider aus ähnlichem Grund sehr gut nachvollziehen – das tut mir leid.

    Was ich nicht erwartet habe, ist, dass mich jetzt so ne massive Migräne einholt. Vielleicht hab ich aber einfach zu viel gemacht in letzter Zeit und jetzt reagiert sich der Kopf massiv ab.
    Ich kann mir sonst nicht erklären, warum ich jetzt seit 7 Tagen so starke Symptome habe, und sie wie aus dem Nichts kommen. Gestern Abend ging es mir noch ziemlich gut und heute Morgen steh ich auf und mir ist heiß, fühl mich überfordert und jede klitzekleine Anstrengung fühlt sich wie ein Marathonlauf an und macht mich fertig. Das beängstigt mich schon, auch wenn ich aus der Vergangenheit weiß, dass ich manchmal bei Migräne so ne Phase habe, in der ich das Gefühl habe, dass alles zu anstrengend ist.

    Und zur Medikation: Ich nehme Escitalopram seit bald 1 Jahr, weil ich durch den Stress, den ich mir mache, früher immer wieder panikartige Zustände bekommen habe und nicht schlafen konnte. Das ist zumindest seitdem nicht mehr so.


    @Bettina
    : Es ist tatsächlich die Heftigkeit der Symptome, die mich sehr mitnimmt. Manchmal bekomm ich dabei auch stark negative Gedanken, wie dass es jetzt immer so bleiben wird etc. Das ist aber sicherlich nur eine Spielart meines Kopfes, aber es macht es nicht besser.

    OK, das mit dem Triptan ist womöglich ein fruchtbarer Ansatz, denn dieses Reingleiten in immer neue Attacken ist schrecklich.

    Liebe Grüße euch!
    Romanus/Andreas

    Jasmin
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 760

    Lieber Andreas,
    diesen Verlauf nach dem Todesfall kenne ich ähnlich, anfangs ist da noch Adrenalin freigesetzt, die Anspannung fällt etwas ab und man wundert sich möglicherweise selbst, wie man erstmal weiter funktioniert, aber dann…
    Nach dem Tod meiner Mutter ging es mir die ersten Wochen noch recht gut, ich habe sie 5 Jahre durch Demenz begleitet, wollte dann meine Freiheit (von Verantwortungsgefühl) wieder mehr genießen, danach ging es mir aber drei Monate schlechter, ich schlief schlecht, hatte mehr Kopfschmerzen und war dauernd erschöpft – das ist Trauer.. es bedeutet nicht, dass man dauernd weinend in der Ecke sitzt. Ich dachte schon das Ajovy hilft nicht mehr und habe an allem gezweifelt. Irgendwann wurde es wieder besser, über die Zeit.
    Es freut mich, dass ihr eine gute Beziehung hattet, das ist nicht selbstverständlich.
    Bei der Sterbebegleitung wurde unweigerlich viel Stresshormon verbraucht, nun tobt sich der Kopf erstmal aus.
    Es wird sich wieder einkriegen und eine Zeit lang brauchst du vermutlich mehr Triptane um nicht zu doll abzustürzen. Ich wünsche es dir!!
    Ich bin froh, dass du deine Erfahrung mit Escitalopram genannt hast und dass es sogar positiv auf den Schlaf wirkt. Ich werde wahrscheinlich mein Antidepressivum umstellen müssen und dachte bislang, dass Escitalopram eher ungünstig auf den Schlaf wirkt und vor allem fitter macht. Aber vllt kann ich bei meinem baldigen Besuch bei einem Psychiater entsprechend dafür offen sein. Danke also😊
    Alles Gute für dich und liebe Grüße,
    Jasmin

    • Diese Antwort wurde vor 2 Stunden, 18 Minuten von Jasmin geändert.
    Romanus
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 35

    Liebe Jasmin,

    ich antworte dir heute nur schnell wegen des Escitalopram – danke aber dir in erster Linie für deine Worte. Vielleicht kennst du das ja auch, aber eben gerade vor so 15 min wurde mir plötzlich ganz komisch und musste erstmal auf die Toilette rennen und dann tat der Kopf wieder mehr weh. Ist schon sehr unschön meine Migräne gerade…

    Aber zum Escitalopram: Du hast Recht. Man sagt, dass das Escitalopram eher fitter machen soll. Ich hab das so nicht wirklich erlebt. Das mag aber auch daran liegen, dass das Escitalopram für meine Zwecke genau das richtige ist. Ich war nämlich an einem Punkt – auch durch die Migräne -, dass ich vor jedem und allem nervös und aufgeregt war. Das ging so weit, dass ich nachts nicht mehr einschlafen konnte. Ich habe mir da Druck gemacht, schlafen zu müssen, um am nächsten Tag fit zu sein. Und, das kannst du dir denken, geht das erst recht schief. Das heißt, ich lag aufgeputscht im Bett und hab sehr schlecht geschlafen. Das Escitalopram hilft mir aber gegen diese panikartigen Gedanken/Ausbrüche und deswegen bin ich jetzt viel entspannter, was das Einschlafen betrifft. Es mag aber bei vielen anderen wirklich anders herum laufen und das Escitalopram putscht sie auf.

    Darf ich dich fragen, was du zurzeit nimmst?
    Ich hatte auch mal Mirtazapin bekommen fürs Schlafen, aber das hat nicht so wirklich viel bewirkt (v. a. war ich bald daran gewöhnt), außer dass ich mal an Gewicht zugenommen habe.

    Zum Rest hoffentlich morgen noch was.

    Liebe Grüße
    Andreas

    Jasmin
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 760

    Ich mehme seit 2012 Doxepin vor allem zum Schlafen, nun stiegen aber meine Leberwerte, was häufig bei trizyklischen Antidepressiva ist, in der reduzierten Dosis wieder besser nun.
    Mirtazapin habe ich auch mal genommen, war nicht so hilfreich.
    Ich würde den Arzt fragen, ob du vllt zusätzlich eine kleine Dosis von einem trizyklischen Antidepressivums nehmen kannst um etwas besser zur Ruhe zu kommen, vorübergehend bis sich das System etwas beruhigt hat.
    Gute Nacht!

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