Mein persönlicher Schmerzverlauf

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Neuvorstellung Ka.tha – Migräne

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  • Ka.tha
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    Beitragsanzahl: 59

    Liebe alle,

    ich bin ganz neu hier und wollte mich kurz vorstellen.
    Ich habe, wie so viele hier, seit vielen Jahren – fast 20 – Migräne und schon versucht einiges dagegen zu Unternehmen: Hausarzt, Neurologe, Prophylaxe (Betablocker), Akupunktur, MRT etc. In den letzten fünf Jahren hat die Migräne stark zugenommen und mittlerweile befinde ich mich im MÜK (nehme täglich Triptane, seltener Naproxen).
    In Kiel habe ich mich bereits angemeldet, da ich aber noch eine Weile auf einen Platz warten muss, versuche ich die Medikamente zu reduzieren. Seit Dienstag nehme ich keine Medikamenten mehr. Das ging die letzten Tage auch ganz gut, heute ist es etwas schlimmer. Ich habe dumpfe Kopfschmerzen, Nacken-, Schulter- und Rückenschmerzen, heute etwas Übelkeit. Zur Vorbereitung war ich nochmals bei meinen Ärzten, diese konnten mir leider nicht helfen oder mich in meinem Vorhaben unterstützen. Ich habe außerdem einiges nachgelesen und das Buch „Erfolgreich gegen Kopfschmerzen und Migräne“ von Prof. Göbel gelesen, sowie versucht meine Ernährung umzustellen. Da ich momentan Urlaub habe, möchte ich die Reduzierung aber zumindest versuchen, zur Not habe ich mein Notfallmedikament Imigran als Spray.

    Habt ihr Erfahrungen mit der Medkamentenpause zuhause?
    Da der große Anfall bei mir bisher ausgeblieben ist, bin ich etwas verwundert. Nach welchem Zeitraum muss man mit den „größten“ Schmerzen rechnen?
    Wie lange ist es empfehlenswert die Pause einzuhalten? Ich habe unterschiedliches gelesen, 2 Wochen, 4 Wochen, 8 Wochen, bis man 3 Tage schmerzfrei ist?

    Vielen Dank schon einmal,
    Viele Grüße,
    Ka.tha

    Julia
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    Beitragsanzahl: 8619

    Hallo und dann auch hier noch mal ein liebes Willkommen, liebe Ka.tha

    Schade, dass dir deine Ärzte nicht während der Medikamentenpause helfen können, so schwer ist das doch nun wirklich nicht! Aber wenn du schon ein bisschen hier gelesen hast und auch den Ratgeber von Prof. Göbel schon kennst, ist dir ja nicht alles neu.
    Ich zähl einfach mal ein paar wichtige Dinge auf, die dir helfen können, da gut über die Runden zu kommen. Schade, jetzt ist Freitag Mittag, du kannst dir jetzt nichts mehr aufschreiben lassen, was ich dir raten würde. Oder wäre das eh nicht „erwünscht“ bei den Ärzten?

    Also wichtig ist:
    keine Schmerzmittel oder Triptane nehmen, so lange wie möglich (ohne Unterstützung aber evtl. nicht zu schaffen), bei drei schmerzfreien Tagen in Folge ist die Pause beendet.

    Möglichst was zur Sedierung nehmen, damit du absolut zur Ruhe kommst und das Nervensystem mal total runterfahren kann. Das bedeutet auch tagsüber möglichst nichts tun, nur ruhen. Hast du irgendwas, das dich ruhigstellen kann im Haus? Zum Sedieren könntest du dir Dimenhydrinat, das sind die günstigen Reisetabletten oder das teure Vomex aus der Apotheke, besorgen (möglich bis max. 400mg/Tag, macht dann aber sehr müde !).

    Am Besten den Kühlschrank voll haben oder sich “ bedienen lassen“ , keine Hausarbeit, wenn irgend möglich. Und wenn der Kopf doch noch heftig rebellieren sollte, keiner weiß ob und wenn ja, wann das kommt, Kühlpack oder Pfefferminzstick, aber möglichst kein Triptan.

    Aber, wie gesagt, ohne ärztliche Begleitung oder sogar Klinik ist es oft sehr schwer oder sogar unmöglich, also verzweifel nicht, wenn du es nicht schaffst.

    Kannst du nicht am Montag einen deiner Ärzte um eine vernünftige Medikation bitten? Sinnvoll wäre dann z.B. ein Neuroleptikum wie Melperon oder Atosil und etwas zum Sedieren, wie Diazepam.

    So, das war ein Anfang, wenn du Fragen hast, stell sie bitte. Ich hoffe, du schaffst die Pause mit Erfolg und ohne große Quälerei.
    Alles Liebe,
    Julia

    P.S.

    Ach ja, die Hauptsache habe ich tatsächlich vergessen! Eine gute Pause unterstützt man in aller Regel mit Kortison, und zwar wird in Kiel nach diesem Schema vorgegangen:
    3 Tage 100 mg morgens recht früh, dann absteigend meist um je 2 Tage 25mg über ca. 8 Tage. Das alles mit Protonenpumpenhemmern, wie Omeprazol oder Pantoprazol. Falls du deine Ärzte bitten willst. Das ist sehr wichtig und unterstützt den Erfolg ungemein.
    Sollte man aber nur höchstens 3-4 mal im Jahr machen, darum die Frage, wann wirst du in Kiel sein?

    Ka.tha
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 59

    Liebe Julia,

    Herzlichen Dank für deine schnelle Antwort.

    Ich war auch etwas enttäuscht, dass mir nichts aufgeschrieben wurde. Da ich am Montag mal wieder einen eher heftigen Anfall hatte, hatte ich einfach die Nase voll von den ständigen Tabletten und Mitteln. Ich sehe es einfach als Versuch, wenn es nicht klappt, bin ich ja noch in Kiel angemeldet. Ich kann wohl erst nächstes Jahr nach Kiel, das wird also noch dauern.

    Vielen Dank auch für die Tipps. Reisetabletten habe ich mir vorsorglich besorgt, da mich diese erfahrungsgemäß extrem müde machen.
    Ich weiß nicht, ob ich noch einen Versuch für andere Medikamente unternehmen soll, da das ja beim letzten mal nicht funktioniert hat. Oder ich suche nochmals nach einem anderen Arzt, der mir besser helfen kann. Jetzt muss ich ja, wie du auch gesagt hast, das Wochenende abwarten, mal sehen, wie das läuft.
    Familiär habe ich Unterstützung, das ist schon eine enorme Hilfe:).

    Lieben Dank nochmals für die guten Tipps,
    Viele Grüße Ka.tha

    Julia
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 8619

    Einen Versuch ist es ja immer Wert und kann nie schaden. Aber bist du denn überhaupt im MÜK?
    Vielleicht liest du dich einmal hier bei uns quer durch, und auch auf der Klinikseite hat das Migränewissen viel zu bieten. Auch ein migränekundiger Arzt könnte von großem Vorteil sein, auch für die Zeit nach Kiel. Such mal unter den Schmerztherapeuten!

    Auf jeden Fall wünsch ich dir ein nicht so schmerzreiches Wochenende, und wenn du Fragen hast, weißt du ja, wo du uns findest.
    Grüße zurück,
    Julia

    Ka.tha
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 59

    Liebe Julia,

    Vielen Dank für deine Hilfe ?

    Im MÜK bin ich, denke ich, schon. Nehme schon sehr lange täglich Naratriptan. Auf jeden Fall länger als drei Monate. Meine einweisenden Ärztin sieht es auch so und die Migräne-app warnt mich schon immerzu.

    Ich habe über die Expertensuche eine Ärztin gefunden, ca. 1h entfernt, der nächste freie Termin wäre erst im November. Ich werde es nach dem Urlaub der Ärztin mal mit einem Termin versuchen, den meine andere Ärztin ausmacht. Vielleicht verkürzt sich dann die Wartezeit. Den Versuch mit der Pause wollte ich starten, solange ich Urlaub habe, den habe ich noch 2 Wochen.

    Eine Frage ist mir tatsächlich noch gekommen. Ich habe noch übrige Tabletten gedunden: Prednisolon Acis 20mg. Das ist zwar von der Dosierung zu niedrig aber zur Not. Würden diese evtl. gehen? Stammen von einer Rückenverletzung.

    Herzlichen Dank,
    Ka.tha

    Julia
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 8619

    Hm, jetzt muss von mir der Hinweis kommen, dass du es nur nehmen solltest, wenn es mit deiner Ärztin abgesprochen ist, wir sind keine Ärzte und dürfen natürlich nichts verordnen! Besonders eine Kortisontherapie muss vom Arzt angeordnet und begleitet werden.

    Außerdem brauchst du natürlich eine größere Menge von 20mg Tabletten für die Pause. Ist der Rest so groß? Mit weniger Kortison bringt es leider nichts.

    Ka.tha
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 59

    Ja, da hast du natürlich Recht. Ich habe sie nur zufällig gefunden und dachte ich frag mal.
    Der Rest ist nicht so groß. Sind noch 8 Tabletten.

    Julia
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 8619

    Neee, die machen absolut keinen Sinn mehr! Aber kannst du nicht am Montag deine Ärztin mit deinem neuen Wissen um Kortison bitten? Dann eine Hunderter-Packung mit 20 mg Tabletten Kortison zum Abdosieren. Ist sie es, die dir die Einweisung nach Kiel gegeben hat? Wenn sie es dir aufschreibt, brauchst du aber auf jeden Fall was zum Schlafen, falls das Dimen nicht ausreichen sollte.
    Viel Erfolg ☺

    Ka.tha
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 59

    Lieben Dank für den Hinweis.

    Die Einweisung hat mir eine andere Ärztin gegeben, anschließend habe ich gewechselt, da ich mich nicht gut aufgehoben gefühlt habe und bei jedem Nasenspray heißt es immer nur, wie teuer die seien.

    Aber meine neue Ärztin kann ich sicher fragen. Dann warte ich einfach mal das Wochenende ab und kontaktiere meine Ärztin am Montag gegebenfalls.

    Herzlichen Dank nochmal für deine Hilfe und ein schönes Wochenende.
    Liebe Grüße!

    Julia
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 8619

    Da warst du wohl auch nicht gut aufgehoben, denn der Preis ist zwar erheblich, aber der MÜK sicher deutlich gravierender!!!

    Dir auch ein schönes Wochenende,
    Julia

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33366

    Willkommen im Headbook, liebe Ka.tha. 🙂

    Julia hat Dir ja schon viele Tipps zur Medikamentenpause gegeben. Gut auch, dass Du Vomex hast zum Sedieren. Kortison putscht sehr auf, ohne Sedierung kann man kaum schlafen. Ideal wäre begleitend auch noch Diazepam für den Abend.

    Alles Gute und viel Erfolg,
    Bettina

    Ka.tha
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 59

    Liebe Bettina,

    Vielen Dank:)
    Mein Versuch ist inzwischen gescheitert. Ich hatte ja nur die Reisetabletten zuhause, von denen ich nichts gemerkt habe. Bis Freitag ging es mir einigermaßen, abends ging es dann los, bis ich um 05:30 morgens heulend im Bad saß und doch mein Imigran Spray verwendet habe. Nun ja…

    Ich werde nun versuchen einen ordentlichen Hausarzt zu finden und einen Termin bei einem Spezialisten zu bekommen und hoffentlich bis Kiel dann durchhalten.

    Hat eine Ernährungsumstellung und das Beachten der Tipps aus dem Buch von Prof. Göbel „Erfolgreich gegen Kopfschmerzen und Migräne“ überhaupt Auswirkungen, wenn man im MÜK ist?

    Vielen Dank nochmals, auch an Julia,
    Viele Grüße,
    Ka.tha

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