Liebe alle,
it’s been a while… aber ich möchte euch nicht um meine wertvollen Erfahrung in den letzten Monaten bringen 😉 – daher kommt hier nun endlich mein Bericht zu meinem Klinikaufenthalt und meinem Schmerzverlauf seither.
1. Klinikaufenthalt in Kiel
Im Dezember letztes Jahr war ich in der Schmerzklinik Kiel. Dort und dann anschließend Zuhause habe ich endlich die Medikamentenpause geschafft. Ich war stolz wie nach dem Abitur als die App 0 Einnahmetage in den letzten 30 Tagen angezeigt hat und musste gleich einen Screenshot anfertigen ;). Ein großes Lob an die Klinik und all (!) ihre Mitarbeiter. Endlich eine kompetente und funktionierende Behandlung zu erhalten, welch eine Erleichterung für einen Schmerzpatienten! Hier wird jeder einzelne Patient noch in seiner Individualität wahrgenommen. Sogar ein Aufenthalt vor Weihnachten wurde mir ermöglicht, damit ich die Feiertage mit meinem Sohn verbringen konnte.
2. Nach der Medikamentenpause
Nun ist gut ein dreiviertel Jahr vergangen. Ich habe 1-2 Anfälle pro Woche, die ich mit Akutmedikamenten behandle und ca. 15-20 Schmerztage (vorher im Medikamentenübergebrauch 30 Tage). Ich nehme Candesartan, Betablocker und bekam bis vor kurzem Botox. Endlich keine Medikamente (bis auf die Betablocker, diese sind aber niedrig dosiert), die dick oder müde machen. Es gibt Tage, da geht es mir ganz gut und andere… aber das kennen wir ja alle. Insgesamt hat sich meine Situation gebessert. Aber natürlich muss ich zugeben, dass es als alleinerziehende Mama mit Vollzeitjob schon schwierig ist. Ich bemühe mich einen geregelten Tagesablauf einzuhalten, am Wochenende auch um fünf aufzustehen, fällt mir aber schwer. Von wegen the early bird chatches the worm und so. Große Probleme hatte ich mit der Ernährung und Schwindel. Dank eurer Hilfe im Forum, wird das aber besser. Herzlichen Dank an alle, die hier beraten und helfen!!!
3. Nächster Schritt
Vor ein paar Tagen habe ich Emgality erhalten und gespritzt. Auch wenn ich etwas Bedenken habe und weiß, dass es nicht jedem helfen kann, bin ich gespannt, wie die Wirkung bei mir ausfallen wird, und hoffe, meinen Alltag etwas eigenständiger und besser meistern zu können. Gerade mein Sohn leidet unter den vielen Einschränkungen (und seit dem Klinikaufenthalt auch sehr an Verlustangst). Ich würde gerne wieder etwas mit ihm unternehmen können. Das geht momentan nicht wirklich, da jede Änderung im Tagesablauf Kopfschmerzen verursacht. Aber wir geben nicht auf, auch ein Leben mit chronischer Migräne hat seine Vorteile: Jeder ist ausgeschlafen, da auch Mama um halb neun ins Bett muss 😉
Herzlichen Dank an alle Ärzte und Mitarbeiter in Kiel, an alle hilfsbereiten Menschen hier im Forum!