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Wie begann alles, wie entwickelte sich die Erkrankung, verstärkte oder verbesserte sie sich. Wie ging ich damit um in früheren Zeiten, wie verarbeite ich sie jetzt. Was bewegt mich, was macht mir Angst und was gibt mir Hoffnung.
Hier geht es nicht nur um den rein medikamentösen Behandlungsverlauf und was man schon alles versucht hatte, sondern auch um die psychische Ebene und die Erfahrungen, wie mit der Erkrankung umzugehen ist.
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Nic3713 – Chronische Migräne, Depression und trotzdem im Job Leistungen bringen
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AutorBeiträge
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Liebe Nic,
ich habe meinen Klinikaufenthalt mal ganz ausführlich beschrieben https://headbook.me/groups/klinikberichte/forum/topic/ein-ausfuehrlich-beschriebener-ablauf-eines-klinikaufenthalts-in-kiel/
Bedenke beim Lesen aber bitte, dass sich im Lauf der Jahre Dinge auch ändern können, und nun kommt ja noch Corona obendrauf.Ob du ein Einzelzimmer hast, hängt von deiner Versicherung ab. Falls nein, kannst du ein Einzelzimmer buchen und die Differenz privat bezahlen, das sind pro Tag ca. 90,-€.
WLAN gibt es natürlich und auch einen Fernseher. Damals war er gegen Gebühr, allerdings blieb der bei mir komplett aus. Man lernt viel über Reizvermeidung in Kiel und optische Reize über das Fernsehen sind für ein schwer betroffenes Migränegehirn oft zu viel, auch wenn man es nicht immer spürt.
Die Aufenthaltsdauer beträgt 16 Tage, die Wartezeiten sind unterschiedlich, in der Regel mehrere Monate. Ich kann mir keine bessere Schmerzklinik als Kiel vorstellen, das Warten lohnt sich.
Lieber Gruß
HeikaUnd hier ist die Gruppe dazu, da kannst du sehr viel nachlesen https://headbook.me/groups/klinikberichte/forum/
Liebe Nic,
leider ist mein Beitrag verschwunden, den ich Dir vor ca. 2 Stunden geschrieben habe.
Ich hoffe, er taucht wieder auf. Sonst melde ich mich nochmal.Liebe Grüße
KarolinaDer ist wohl den gerade stattfindenden Wartungsarbeiten zum Opfer geworden. War ganz kurz noch zu lesen, bevor abgeschaltet würde.
Liebe Nic,
jetzt mein zweiter Versuch, nachdem meine erste Nachricht an Dich verschwunden ist:
so, es ist soweit: ich habe die Waffen gestreckt, die Notbremse gezogen und den Job aufgegeben. Es war unglaublich schwer mir einzugestehen, dass ich wirklich krank bin und ich es nicht schaffe, mich so „nebenbei“ zu erholen und gesund zu werden.
Zuerst möchte ich Dir sagen, dass Du Dich für Deinen Schritt nicht zu schämen brauchst und dass Du nicht selbst schuld an Deiner momentanen Situation bist. Du bist tatsächlich krank und Deine Krankheit beeinträchtigt Dich so stark und kostet Dich soviel Kraft, dass Dir zuletzt nicht mehr viel Handlungsspielraum geblieben ist.
Wie schon in meinem Anfangspost geschrieben, ist mir sofort alles zu viel sowie irgendwelche Probleme oder Konflikte auftauchen, die ich früher immer bewältigen konnte.
Bei Deiner momentanen sehr hohen Attackenfrequenz ist Deine Toleranz- und Belastungsgrenze verständlicherweise sehr niedrig.
Zuhause kam relativ schnell der Gedanke: „Jetzt reicht es! Das schaffe ich jetzt nicht auch noch! Das ist jetzt meine Grenze!“
Genau an so einem Punkt bin ich Ende 2019 auch angekommen. Irgendwann sagt einem der Körper, wo es lang geht.
Ich bin froh, diese Fassade nicht mehr länger aufrecht erhalten zu müssen. Das hat wahnsinnig viel Energie gekostet. Ich hatte das Gefühl, dass mein Therapeut diesen Schritt mehr als befürwortet.
Ja, die Fassade aufrecht zu erhalten, kostet viel Kraft und Energie. Aber es kostet auch Mut und Überwindung, den Schritt zu gehen und Deine Arbeitsstelle von Deiner Situation in Kenntnis zu setzen. Das macht man nicht so ohne weiteres. Da steht einem dann das Wasser schon bis zum Hals.
Ich selbst weiß aber auch, dass es wie ein Befreiungsschlag sein kann.Tja, nun ist es passiert und es fühlt sich komisch an. Am Dienstag habe ich einen Termin bei meinem Schmerztherapeuten und werde ihm auch sagen, dass ich nun bereit bin in eine Klinik zu gehen. Das schräge ist, dass ich mich fast schäme und das Gefühl habe, dass ich ihn nun wieder enttäuschen muss. Es wieder nicht geschafft habe. Ein anstrengendes Problemkind bin. Immer diese inneren Stimmen, die sagen: „Boah was stellst du dich so an?! Du spinnst! Du bist gar nicht krank! Du hast kein Recht darauf Zuhause zu bleiben und dich auszuruhen!“
Darf ich Dich fragen, wen Du enttäuschst? Meinst Du damit Deinen Therapeuten oder vielleicht Dich selbst? Das Zwiegespräch, dass Du schilderst, kommt mir sehr bekannt vor. Wie eingangs gesagt, ist es nicht Deine Schuld, Du bist nicht das Problemkind, sondern Deine chronische Schmerzerkrankung, die Du Dir nicht ausgesucht hast.
Ich möchte Dir sehr ans Herz legen, zusammen mit Deinem Arzt, die Unterlagen für Kiel so bald wie möglich fertig zu machen und einzureichen. Du musst mit längeren Wartezeiten rechnen.
Kiel war eine tolle Erfahrung für mich und der Aufenthalt hat mir sehr gut getan. Heika hat Dir ja bereits alle Infos über die Klinik zukommen lassen.
Versuche erst mal zur Ruhe zu kommen, mach Dir keine Vorwürfe und nutze die freigewordene Zeit für Dich, vielleicht wirkt sich das alleine schon positiv auf Deine Migräne aus.
Und schreibe gerne wieder hier auf Headbook, wenn Du Hilfe und Unterstützung brauchst.Herzliche Grüße
KarolinaLiebe Nic,
es ist gut und richtig, dass Du die Notbremse gezogen und nicht auf den kompletten Zusammenbruch gewartet hast. Heika hat Dir schon ihren sehr umfassenden Erfahrungsbericht eingestellt, der Dir weiterhelfen wird. Aber auch hier stehen wichtige Informationen, die Du Dir gerne mal durchlesen kannst. https://headbook.me/groups/termin-in-der-schmerzklinik-kiel/forum/
Liebe Karolina, leider weiß ich nicht, was mit Deinem Beitrag geschehen ist. 🙁 Zur Zeit gibt es in Headbook keine Wartungsarbeiten mehr.
Liebe Grüße
BettinaHallo Nic,
Ich melde mich jetzt auch Mal, weil ich alles sehr gut nachvollziehen kann was du durchmachst. Mir ging es ähnlich. Ich hatte vor fast zwei Jahren auch eine Überlastungsdepression (Burnout) die mich total aus dem Ruder geworfen hat. Ich wollte das auch nicht zeigen und eingestehen. Habe mich auch total schuldig gefühlt als ich zusammen gebrochen bin und meine erste Doktorandenarbeit abbrechen musste. Habe das auch lange herausgezögert. Und dann kamen auch ganz schlimme Kommentare von meiner Mutter und Oma, die auch Migräne (aber halt nur ein paar Mal im Monat und nur einen Tag) haben und das eigentlich verstehen müssten. Ich hab dann versucht anders irgendwie weiterzuarbeiten weil ich mich so schuldig gefühlt habe bis ich mit schwerer Depression drei Wochen in die Akutpsychiatrie und anschließend 3 Monate in die Psychosomatik bin. Letztres war eine schwere aber auch gute Zeit weil ich tolle Menschen getroffen habe und bei mir endlich ein Umdenken stattgefunden hat. Ich habe da auch familiär viel aufgearbeitet.
Leider wurde die Migräne dort weniger gut betreut, da die einfach keine Spezialitäten dafür waren. Deswegen bin ich dann wegen der chronischen Migräne (20 Schmerztage) erst in München in eine Schmerzklinik (kann ich nicht empfehlen) und letzten Dezember nach Kiel. Die Migräne ist noch nicht besser (ich warte noch auf die Wirkung der Prophylaxe) aber es geht mir insgesamt besser damit. Ich habe in beiden Kliniken (Psychosomatik, Schlemmerklinik Bad Tölz und in Kiel) sehr viel gelernt und fühle mich tatsächlich überhaupt nicht mehr schuldig und gehe sehr offen mit allem um ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Ich habe ein zweites Doktorandenstipendium bekommen das im April anfangen soll. Ich habe zwar sehr große Angst dass ich es mit der Migräne nicht schaffe (wie ich in meinem Schmerzverlauf geschrieben habe) aber es wissen alle um mich herum inklusive meiner Betreuer sowohl über die Migräne und die Depression bescheid und sie unterstützen mich. Ich kann dir also nur Mut machen in eine gute Klinik zu gehen, dir Zeit zu lassen und alles offen zu kommunizieren. Seit ich das tue geht es mir sehr viel besser, vor allem psychisch.
Ich hoffe das konnte dir ein wenig helfen und Mut machen!
Alles liebe
ChristinaHallo liebe Nic,
Auch ich möchte dir versichern, dass du das absolut Richtige getan hast. Ich war schon 2 mal in meinem Leben an genau diesem Punkt und zur Zeit hoffe ich, dass ich dran vorbei Schrammen kann.Ich hatte deine Zeilen gelesen und mir überlegt, dir zu schreiben. Deine Situation hat mich aber so an meine erinnert, so dass ich weder dich noch mich weiter durch eine Kommunikation runterziehen wollte.
Ich bin selbstständig und habe meinen Kunden letzte Woche offen kommuniziert, dass es mir nicht gut geht und es zu Absagen kommen kann/wird. Die Reaktionen waren alle positiv, sodass ich jetzt schon entspannter bin.
Konzentriere dich darauf, dir Gutes zu tun jetzt!!!!
Ich wünsche dir schnelle Besserung:-)
Alles Liebe,
TscharliLiebe Karolina,
ja, es ist ganz schlimm. Ich habe die ganze Zeit das Gefühl, ich sei selbst Schuld. Selbst Schuld an der Migräne, selbst Schuld an der Depression. Ich muss noch ständig daran denken, als mir im Oktober eine Freundin per Whats App mitteilte, ich solle mich nicht so anstellen. Für „so etwas“ (damit meinte sie die Depression) gäbe es schließlich Tabletten. Ihre Schwester hätte ja Krebs und die geht auch mit einem Lächeln durchs Leben usw. Das hat mich schwer getroffen. Von dieser Person musste ich sofort Abstand nehmen. Aber der Stachel sitzt tief!
Ja genau! Ich habe natürlich gespürt, dass ich total erschöpft bin. Hab alles getan, um irgendwie durchzuhalten. Am Ende habe ich alle restliche Energie für den Job gesammelt, Alles andere wurde aussortiert. Kein Sport, keine sozialen Kontakte mehr. Ich bin mittlerweile das erste Mal in meinem Leben einsam, weil ich auch Konflikte mit Freunden nicht mehr aushalten konnte. Mein Leben bestand nur noch aus: Aufstehen, zur Arbeit, dort alles tun, um zu verbergen wie schlecht es mir wirklich geht, nach Hause, aufs Sofa, 4 Stunden in den TV starren, um dann um 18 Uhr wieder ins Bett zu krabbeln. Zuletzt habe ich mich immer wieder gefragt, wozu ich das eigentlich noch mache?
Ich weiß es klingt absurd, aber ich habe das Gefühl, dass ich meinen Arzt enttäusche. Ein bisschen habe ich auch wegen ihm viel zu früh wieder angefangen zu arbeiten. Nachdem es mir im Mai 2021 ca. 3-4 Wochen besser ging, dachte ich, habe ich keine Berechtigung mehr mich weiter krankschreiben zu lassen. Ich hatte das Gefühl, ihn sonst auszunutzen und nicht die Berechtigung zu haben, so noch weiter Zuhause zu bleiben. Ich wollte ihm (und natürlich auch mir und allen anderen) beweisen, dass ich nicht faul bin! Das ich arbeiten will!
OHJE! Und schon wird’s bei mir wieder kompliziert! Ich schaffe es nicht mit jemanden auf einem Zimmer zu sein. Auf gar keinen Fall. Viele Migräniker müssen sich ja übergeben und ich leide bereits seit 15 Jahren an einer recht ausgeprägten Emetophobie (Angst vorm Erbrechen). Das würde ich nicht aushalten. Eine Zuzahlung von 150 Euro pro Tag für ein EZ kann ich mir beim besten Willen nicht leisten. Was eine grande Kacké! Ich muss mich mal schlau machen, ob es noch möglich ist eine Krankenzusatzversicherung abzuschließen. Habe aber die Befürchtung, dass mich mit meiner Vorerkrankung wohl keine nehmen wird 🙁
Liebe Heika,
lieben Dank für deinen Hinweis. Habe deinen Bericht bereits gelesen (war sehr hilfreich!) und in der Gruppe werde ich heute mal stöbern.Liebe Christina,
ja solche Kommentare von Familie und Freunden sind sehr schwer zu ertragen. Ich habe als die Migräne und das Burnout/die Depression vor einem Jahr akut wurden, habe ich den Kontakt zu meiner Mutter erst einmal abgebrochen. Da kamen dann so total genervte Aussagen wie: „Was du hast schon wieder Migräne?! Aber du sitzt doch jetzt nur Zuhause rum!“ (da war ich gerade mal ca. eine Woche krankgeschrieben). Und irgendwie habe ich das Gefühl, meine Mutter hat sich in meinem Kopf festgesetzt und treibt mich die ganze Zeit an, ja wohl arbeiten zu gehen und endlich aufzuhören so anstrengend zu sein! Ganz furchtbar. Seit kurzem haben wir wieder Kontakt und sie scheint sich Mühe zu geben. Wie gehst du mit deiner Mutter und Oma um?Sehr gut! Ich vermute, dass es schon einmal eine sehr große Erleichterung ist, wenn das Umfeld ob Job oder Studium Bescheid weiß und einen unterstützt. Dieses ewige Verstecken und so tun als wäre alles super hat mich zusätzlich so viel Kraft gekostet. Gestern habe ich mich aufgerafft und bin zu einer der letzten Freundinnen gefahren, die noch übrig sind. Ich habe bewusst meine dunklen Augenringe nicht zugekleistert. Zur Arbeit habe ich das immer getan und dennoch wurde ich oft darauf angesprochen, wie schlecht ich doch aussehe. Nun steh ich dazu: ja, ich seh schlecht aus, weil es mir schlecht geht!
Liebe Tscharli,
schön, dass du mir geschrieben hast. Ich kann deine Bedenken mir zu schreiben sehr gut nachvollziehen. Dieses Gefühl kenne ich auch, dass ich ja immer gerne anderen helfen mag und es mir gut tut Menschen zu treffen, denen es auch nicht gut geht und auf der anderen Seite total vorsichtig sein muss, dass da nicht so ein Sog noch weiter nach unten entsteht.Dann bist du ja aktuell in einer sehr ähnlichen Situation was deinen Job etc. angeht. Toll, dass du so mutig warst, mit deiner Krankheit offen umzugehen. Auch bei mir ist so was wie Erleichterung entstanden. Und trotzdem kommen mehrfach täglich die Gedanken: „Sag mal bist du bekloppt?! Hast du das jetzt wirklich gemacht?!“
Eure Nic
Liebe Nic,
ich möchte dir hier meine Gedanken zu deinen Berichten auch einmal anbieten:
Deinem Arzt -er ist dein Atbeitgeber gewesen?- gegenüber brauchst du deinem armen Gehirn keine weiteren Schuldgedanken mehr zu zu muten. Da bist du jetzt ‚raus. Und damit fertig zu werden, ist allein seine Angelegenheit.Für uns Migräniker ist es oftmals sehr, sehr hilfreich, zu unterscheiden, was wessen Angelegenheit ist.
Wir machen uns immer wieder einen Kopf um die anderen. Und wir gehen oft fälschlicherweise davon aus, dass die Dinge für sie so belastend sind, wie wir denken. Und oft ist das gar nicht real so, sondern nur in unserer Vorstellung.Bei deinem Kummer kann es dir vielleicht helfen, dir klar zu machen, WAS denn die Migräne eigentlich ist:
Du bist mit einer genetisch verankerten, angeborenen Empfindsamkeit ausgestattet. ( was an sich nicht schlecht ist)
Diese ist dafür verantwortlich, dass du dir so viele Sorgen machst und alles so tief empfindest.
Und sie sorgt auch dafür, dass die Energiespeicher deines Gehirns extrem leicht geleert sind, gerade wegen der Empfindsamkeit.
Aus diesem Energiemangel-Zustand entwickelt sich die Migräneattacke.Daraus schließen wir, dass du erstens für deine Gene nichts kannst und zweitens eine komplette Vermeidung von Migräneattacken eigentlich völlig illusorisch ist.
Diese genetische Veranlagung stellt uns eigentlich die Aufgabe, auf diese Energiespeicher extrem gut und fürsorglich auf zu passen.
Wie auf ein kleines Kind.
Wir sollten dafür sorgen, dass sie nicht ausgepowert werden,
dass sie so oft, wie es nur geht, gefüttert werden,
dass man liebevoll mit ihnen ( mit sich selbst) umgeht,
dass man immer wieder Pause macht, in sich geht und sich fragt: was brauchst du jetzt?
Und nicht mehr so oft fragt, was die anderen brauchen.Mutter und Oma kannst du reden lassen. Sie drücken damit nur ihre eigene Hilflosigkeit aus in dem Wunsch, es möge dir besser gehen. Sie haben keine andere Möglichkeit, als das so zu tun.
Besser ist es, mehr Abstand her zu stellen ,wenn das überhaupt geht.
Aber glauben musst du ihnen das nicht.
Still für dich sagen, ja, ich wünschte ja auch, dass es anders wäre und dann wieder dir selbst Gutes tun.Ich hoffe, dass dir solche Ideen ein bisschen helfen.
Liebe Grüße
und einen schönen Sonntag nur für dich ganz alleinealchemilla
Hallo Nic,
ich kann mich sehr gut in deine Situation hineinversetzen. Mir ging/ geht es in gewisser Weise ähnlich wie dir.
Letztes Jahr im Spätsommer stand ich kurz vor’m Burnout. Die Migräne hatte sich schon seit einem halben Jahr deutlich verschlechtert gehabt, ich hatte massiv Druck auf Arbeit und meinte auch immer, irgendwie durchhalten zu müssen und zu funktionieren. Bin dann mehrmals fast auf Arbeit heulend dagestanden und letztendlich heulend bei meinem Schmerztherapeuten zusammengebrochen. Das war mir zwar unendlich peinlich, aber es war einfach irgendwann mal alles zu viel und ich musste mir eingestehen, dass es so nicht weitergeht. Mein Schmerztherapeut hat mich dann auch in eine Schmerzklinik geschickt (nicht nach Kiel, sondern woanders hin, da ich neben der Migräne leider noch einige andere Baustellen habe). Damit habe ich auch erst einige Zeit gehadert, mich aber dann letztendlich doch dazu entschieden, das zu machen.
Nachdem ich dann auch noch einen kleinen Autounfall hatte, war’s mir auf Arbeit endgültig zu viel. Ich hab dann versucht etwas die Stunden zu reduzieren. Das hat aber nur zu noch mehr Druck und Ärger seitens meines AGs geführt und auch zu finanziellen Sorgen. Letzendlich wurde mir gekündigt, nachdem das mit dem Klinikaufenthalt feststand. Anfangs war das zwar echt heftig für mich, aber im Nachhinein ist es denke ich besser so. Wahrscheinlich hätte ich früher oder später eh selbst gekündigt, weil ich mich da absolut nicht mehr wohlgefühlt habe und mit dem Druck nicht mehr klarkam. Ich bin da leider auch recht sensibel, was das betrifft.
Zum Glück habe ich schnell was Neues finden können. Ist zwar dieselbe Tätigkeit, aber die Bedingungen sind an sich besser und ich hoffe vor allem auf weniger Druck seitens des AGs (mein neuer AG weiß um meine gesundheitlichen Probleme, das habe ich gleich offen kommuniziert). Ich frage mich nur, ob es gut war, so schnell wieder arbeiten zu gehen (eine gute Woche nach dem Klinikaufenthalt). Die ersten drei Wochen waren jetzt schon sehr anstrengend und erschöpfend für mich. Dennoch geht es mir psychisch besser als vorher.
Auch dass die eigene Familie Druck macht und vieles nicht so ganz versteht, kenne ich nur zu gut. In meinem Fall machen sich meine Eltern halt unglaubliche Sorgen, dass ich mein Leben gar nicht auf die Reihe bekomme und ihnen dann wieder auf der Tasche liege. Sie wissen sich einfach nicht besser zu helfen und stammen selbst noch aus einer Generation, in der sie selbst so erzogen wurden und geben das halt so weiter. So allmählich finde ich Wege, wie ich es ihnen besser verdeutlichen kann, wie es mir geht und das klappt zwar noch nicht immer, aber immer besser.
Ich drücke dir die Daumen, dass du dich nun erstmal wieder ein bisschen erholen kannst um dann wieder nach vorne zu schauen.
LG
Sini -
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