Mein persönlicher Schmerzverlauf

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Nic3713 – Chronische Migräne, Depression und trotzdem im Job Leistungen bringen

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  • karolina
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    Beitragsanzahl: 122

    Liebe Nic,

    mir tut es unglaublich leid, wie mit Dir umgegangen wird. Ich habe ein bisschen in Deinem Schmerzverlauf gelesen und auch mitbekommen, dass Deine Mutter wenig Verständnis für Deine Situation aufbringen kann und dann auch die Mitteilung Deiner Freundin per Whatsapp. Soetwas muss man erst mal verkraften.

    Aber Du siehst an den vielen ermutigenden und mitfühlenden Beiträgen hier auf Headbook, dass wir da ganz anders denken:

    Du hast keine Schuld an Deiner Migräne und Du hast auch keine Schuld an Deiner Depression und was noch wichtig ist – Du bist nicht alleine, denn viele hier machen gerade ähnliche schwere Zeiten durch oder haben sie gerade überwunden. Wir können deshalb Deine Gedanken und Gefühle sehr gut nachvollziehen.

    Die Gedanken von alchemilla sind da sehr wertvoll und hilfreich. Diesen Beitrag werde auch ich mir noch einige Male durchlesen 🙂

    Ich weiß es klingt absurd, aber ich habe das Gefühl, dass ich meinen Arzt enttäusche. Ein bisschen habe ich auch wegen ihm viel zu früh wieder angefangen zu arbeiten. Nachdem es mir im Mai 2021 ca. 3-4 Wochen besser ging, dachte ich, habe ich keine Berechtigung mehr mich weiter krankschreiben zu lassen.

    Liebe Nic, hake dieses Kapitel erst mal ab. Du hast alles versucht, aber es hat nicht geklappt. Da hast Du Dir nichts vorzuwerfen. Im Gegenteil, denn Du schreibst ja:

    Ich wollte ihm (und natürlich auch mir und allen anderen) beweisen, dass ich nicht faul bin! Das ich arbeiten will!

    Aber dann hast Du gemerkt:

    Mein Leben bestand nur noch aus: Aufstehen, zur Arbeit, dort alles tun, um zu verbergen wie schlecht es mir wirklich geht, nach Hause, aufs Sofa, 4 Stunden in den TV starren, um dann um 18 Uhr wieder ins Bett zu krabbeln. Zuletzt habe ich mich immer wieder gefragt, wozu ich das eigentlich noch mache?

    Und deshalb hast Du erneut einen Schlussstrich gezogen und das ist richtig!

    Versuche jetzt nach vorne zu schauen und finde heraus, was Dir jetzt gut tut. Besprich vielleicht auch mit Deinem Arzt, ob Deine Medikation angepasst werden sollte, um Dich mental zu unterstützen. Vielleicht hast Du auch die Möglichkeit einen Psychotherapie zu beginnen? Ich fand das damals sehr hilfreich und meine Therapie läuft immer noch 🙂

    Bitte mache Dir keine Sorgen, wegen der Doppelzimmer in der Klinik.

    OHJE! Und schon wird’s bei mir wieder kompliziert! Ich schaffe es nicht mit jemanden auf einem Zimmer zu sein. Auf gar keinen Fall. Viele Migräniker müssen sich ja übergeben und ich leide bereits seit 15 Jahren an einer recht ausgeprägten Emetophobie (Angst vorm Erbrechen). Das würde ich nicht aushalten.

    Ich bin da auch sehr empfindlich und froh, wenn ich für mich sein kann. Aber in Kiel wird der Zimmerpartner sehr sorgfältig ausgewählt, es gibt selten Probleme. Wie Du, leide auch ich unter Attacken mit extremer Übelkeit und Erbrechen, habe aber in Kiel die Erfahrung gemacht, dass sofort etwas dagegen unternommen wird. Du wirst damit nicht alleine gelassen.

    Jetzt wünsche ich Dir einen schönen, hoffentlich schmerzarmen Sonntag und hoffe, dass ich Dir ein bisschen weiterhelfen konnte.

    Liebe Grüße
    Karolina

    Christina
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 16

    Liebe Nic,

    Ich hoffe sehr dass es dir etwas besser geht. Ich wünsche dir auch dass du trotz deiner Emetophobie den Schritt in die Klinik wagst. Mir konnte man ambulant einfach nicht mehr weiter psychisch sowie schmerztechnisch und ich war so froh stationärer einfach Mal loslassen zu können und aufgefangen zu werden. Und ich habe das Gefühl das dir das auch sehr gut tun würde.

    Seit kurzem haben wir wieder Kontakt und sie scheint sich Mühe zu geben. Wie gehst du mit deiner Mutter und Oma um?

    Ich hatte auch erstmal einen kompletten Kontaktabbruch. Seit es mir psychisch besser geht habe ich sporadischen Kontakt. Wenn ich allerdings merke dass in mir irgendwelche Schuldgefühle geweckt werden wegen irgendwelchen Äußerungen blocke ich sofort und gehe auf gar nichts mehr ein. Das geht aber nur seit ich aufgehört habe mir zu wünschen dass meine Mutter oder Oma für mich da sind. Sie können es einfach nicht und das tut weh aber hat mich auch ungemein befreit besonders hinsichtlich der Schuldgefühle. Es liegt ja dann nicht mehr an irgendwelchen vermeintlichen Fehlern und Unzulänglichkeiten sondern einfach an ihrer Unfähigkeit mit meiner Krankheit umzugehen.
    Mir hat diese Abgrenzung die ich zusammen mit meiner Psychologin und dem Klinikaufenthalt in der Psychosomatik erarbeitet habe unglaublich geholfen. Und es ließ sich dann auch von der Familie auf Freunde etc. Übertragen.
    Ich bin so froh daß ich in diesem Bereich so kompetente Unterstützung gefunden habe und das wünsche ich dir auch. Ich weiß wie weh solche Kommentare tun und es tut mir unglaublich leid das leider viele Menschen einfach überhaupt nicht reflektieren und unüberlegt so viel Schmerz verursachen.
    Liebe Grüße Christina

    Nic3713
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 22

    Liebe Alchemilla,
    kennst du zufällig „The Work“ von Katie Byron? Die arbeitet nämlich ebenfalls mit diesem Ansatz. Sich die Frage zu stellen, wessen Angelegenheit das ist. Ich habe von diesem Konzept vor kurzem von meinem Therapeuten erfahren und kann damit sehr, sehr viel anfangen. Nur das ich halt auch für die Arbeit damit keine Energiereserven mehr hatte ? Aber nun habe ich ja hoffentlich endlich Raum dafür.

    Ja, diese „Überempfindlichkeit“ nehme ich sehr stark wahr. Ich bekomme z.B. grundsätzlich Migräne, wenn ich starke Emotionen habe, sei es durch Ärger negative oder durch positive Aufregung. Und ständig diese sich um jeden Pups tausende Gedanken zu machen. Das blöde ist wohl, dass ich mich damit ja selber nerve! ?

    Ich kann mir nur momentan einfach gar nicht vorstellen, wie es in unserer Gesellschaft möglich sein soll, sich Pausen zu nehmen, wenn man sie braucht oder Leistung nicht als oberste Priorität zu sehen. Aber das kommt hoffentlich noch.

    Liebe Sini,
    genauso habe ich mich in meinen Job auch gefühlt! Wahnsinnig unter Druck! Und ohja….auch ich habe sehr viele große Baustellen! Aber die musste ich dann auch immer wieder runterdrücken, wenn Sie wie so eine Gummiente, die man unter Wasser drückt, immer wieder hochploppte. Keine Zeit. Keine Energie.

    Magst du sagen, warum du jetzt so schnell wieder angefangen hast zu arbeiten? Ich würde mir sehr für dich wünschen, dass es dir damit weiterhin gut geht!

    Liebe Karolina,
    leider habe ich das wohl nicht gut genug erklärt. Nicht ich habe Migräne mit Übelkeit und Erbrechen. Ich habe seit Jahren eine Angststörung. Ich habe Angst VORM Erbrechen auch das von anderen Menschen! Oder besser Panik! So mit Herzrasen und Kreislaufzusammenbruch, wenn ich so etwas mitbekomme. Ich kann damit einigermaßen leben, weil ich halt gewisse Dinge vermeide, wie nachts mit besoffenen Menschen Bahn fahren etc. Das steht jetzt wie eine riesige Wand zwischen mir und der Klinik. Aber Schritt für Schritt. Ich muss mich mal informieren, ob es eine Möglichkeit einer Krankenhauszusatzversicherung gibt, die mich trotz Vorerkrankungen aufnimmt. Ist zwar ein Batzen Geld für mich als nun „Arbeitslose“, aber das muss irgendwie machbar sein.

    Einen Therapeuten habe ich schon seit März 2021. Das Absurde ist, dass ich selbst für den in den letzten Wochen keine Kraft mehr übrig hatte und beinah die Therapie sogar abgebrochen hätte deswegen! U.a. wollte ich auch eigentlich nur, dass er mir gut zuredet und mich motiviert und dabei stärkt den Job weiter durchzuziehen. Weiter zu kämpfen! Aber da er dazu nicht bereit war (Verständlicherweise ?), dachte ich, dass er halt nicht der Richtige für mich ist. Ich war ja nicht bereit mir anzuhören, dass ich mir etwas vormache!

    Das du geschrieben hast, dass ich nicht allein bin, hat mir ein bisschen Pippi in die Augen getrieben. Ja, ich bin soooo froh euch gefunden zu haben! Das erste Mal seit Jahren fühle ich mich nicht von allen nur unverstanden und verurteilt! Das ist ein enorme Erleichterung und ich möchte euch allen DANKE sagen!!!! (***ich bin ein Herzsmiley***)

    Julia
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 8620

    Liebe Nic,

    ich denke, dass dein Problem in Kiel gelöst werden kann, wenn du vorher Bescheid sagst. In Kiel lässt sich eigentlich nahezu jedes Problem lösen, sie müssen es nur kennen. Hast du die Papiere schon abgeschickt, ich hab das gerade nicht im Blick? Entweder schreibst du es deutlich mit rein, oder schickst jetzt hinterher noch einen Brief, in dem du das Zimmerproblem deutlich mit ansprichst, einschließlich des Kostenproblems für dich. Und bittest um kurze Antwort dazu. Eventuell brauchst du dann die Versicherung ja gar nicht. Das Einzelzimmer kostet ca. 94€, ist aber ja auch viel Geld, wer hat schon ein überquellendes Sparschwein?

    Viel Erfolg,
    Julia

    karolina
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 122

    Liebe Nic,

    entschuldige bitte, Du hast Dich da wirklich sehr gut ausgedrückt – ich hab´s nur nicht kapiert. Ich denke, wie Julia Dir geschrieben hat, gibt es sicher eine Lösung für Dich, ohne Zuzahlung für ein Einzelzimmer.

    Super, dass Du schon einen Therapeuten hast!

    U.a. wollte ich auch eigentlich nur, dass er mir gut zuredet und mich motiviert und dabei stärkt den Job weiter durchzuziehen. Weiter zu kämpfen! Aber da er dazu nicht bereit war (Verständlicherweise ?), dachte ich, dass er halt nicht der Richtige für mich ist. Ich war ja nicht bereit mir anzuhören, dass ich mir etwas vormache!

    Dann scheint er ja doch genau der Richtige zu sein. 😉

    Danke für Deinen Herzsmiley 🙂

    Liebe Grüße
    Karolina

    Julia
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 8620

    Vielleicht reicht ja auch schon eine Person ohne Brechgefahr ? ? Auf jeden Fall vorher ansprechen.
    Liebe Grüße

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33377

    Ich möchte mich auf die letzten beiden Beiträge von Julia und Karolina beziehen.

    Die Klinik erhält für das Bett eines Versicherten lediglich den Betrag, für den die-/derjenige versichert ist. Die Klinik zu bitten, ein Einzelzimmer ohne Aufzahlung zur Verfügung zu stellen, bedeutet, dass die Klinik die Differenz tragen müsste. Wenn wir hier in Headbook nun solche „Versprechen“ machen, würden viele Versicherte ohne Versicherung fürs Einzelzimmer darum bitten. Dass das nicht möglich ist, sollte einleuchten.

    Julia
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 8620

    Das hatte ich auch nicht gemeint, Bettina. Da gab’s sicher ein Missverständnis.

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33377

    Entweder schreibst du es deutlich mit rein, oder schickst jetzt hinterher noch einen Brief, in dem du das Zimmerproblem deutlich mit ansprichst, einschließlich des Kostenproblems für dich. Und bittest um kurze Antwort dazu. Eventuell brauchst du dann die Versicherung ja gar nicht. Das Einzelzimmer kostet ca. 94€, ist aber ja auch viel Geld, wer hat schon ein überquellendes Sparschwein?

    Ich denke, wie Julia Dir geschrieben hat, gibt es sicher eine Lösung für Dich, ohne Zuzahlung für ein Einzelzimmer.

    Na ja, diese Kommentare ließen schon den Schluss zu. Und damit es eben keine Missverständnisse gibt, von mir der kurze Hinweis.

    Julia
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 8620

    Ja, stimmt, das war blöd ausgedrückt! Sorry

    Vielleicht kannst du unsere beiden Beiträge löschen? Wenn Karolina einverstanden ist?

    Nic3713
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 22

    Liebe Bettina,

    per Mail habe ich einen Post von dir angezeigt bekommen, den ich jetzt hier nicht mehr sehe.

    Mir war aber wichtig zu sagen, dass ich das Mutmachen bezüglich meiner Emetophobie und der Klinik nicht so verstanden habe, dass ich kostenlos ein EZ ergattern könnte. Ich will mir auch gar nichts erschleichen. Aber vielleicht gibt es ja noch mehr Patienten dort, die sich eben mit Migräne nicht übergeben müssen. Dann wäre ja ein DZ auszuhalten.

    Wie auch immer. Ich werde wohl mal schauen, was es für Alternativen zur Klinik gibt. Vielleicht ja eine Tagesklinik oder etwas Ambulantes? Es wird nicht gehen mit der Klinik in der Form. Das wäre als würde man einen Migräniker mit einer Spinnenphobie in ein Zimmer mit einer freilaufenden Vogelspinne packen und dann erwarten, dass er dann gesund wird. Das funktioniert einfach nicht. Und ich weiß natürlich dass meine Panik total unsinnig ist, aber sie ist nun mal leider da 🙁

    karolina
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 122

    Liebe Bettina,

    ich schließe mich Julia an, das war nicht meine Absicht, gerne kann mein Beitrag gelöscht werden. Ich würde Ihn dann ohne den missverständlichen Hinweis auf das Zimmer wieder einstellen.
    Hab` ihn vorsichtshalber kopiert :-), da gestern eine Nachricht von mir verschwunden ist.

    Liebe Grüße
    Karolina

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