Hier könnt Ihr über Euren persönlichen Schmerzverlauf berichten. Sei es Migräne, Aura, Sonderformen der Migräne, Spannungskopfschmerz, Clusterkopfschmerz, Neuralgien, oder sonstige Schmerzzustände.
Wie begann alles, wie entwickelte sich die Erkrankung, verstärkte oder verbesserte sie sich. Wie ging ich damit um in früheren Zeiten, wie verarbeite ich sie jetzt. Was bewegt mich, was macht mir Angst und was gibt mir Hoffnung.
Hier geht es nicht nur um den rein medikamentösen Behandlungsverlauf und was man schon alles versucht hatte, sondern auch um die psychische Ebene und die Erfahrungen, wie mit der Erkrankung umzugehen ist.
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Vorstellung Jasmin
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AutorBeiträge
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Hi,
Wo fange ich an? Ich bin Jasmin und 38 Jahre alt.
Mein aktueller Stand ist, dass ich seit Dezember Aimovig bekomme und ich dadurch nur noch 3-4 leichte Migränetage habe, die ich mit Naproxen oder einem Triptan gut behandeln kann. Dass meine ganzen Kopfschmerzen Migräne sind, habe ich erst vor einem 3/4 Jahr rausgefunden. Dazu kommt noch eine chronische Depression. Die hatte ich bis vor ein paar Jahren durch Sport gut im Griff. Doch dann hat jegliches Training Kopfschmerzen ausgelöst.So gut Aimovig mir auch hilft, an der Stelle leider nicht. Ich habe versucht mit Krankengymnastik wieder in Bewegung zu kommen, leider ohne Erfolg. Ein Thema bei dem ich nicht weiterkomme.
Naja soweit komme ich gerade irgendwie klar, aber hatte mich dann hier angemeldet und schon ein wenig umgeschaut, weil ich zum Bespiel damit überfordert bin, wenn ich keinen Rückzugsort finde. Habe das in einer anderen Gruppe schon näher erklärt.
Mmh und das mit dem Sport ist ein großes Thema, bei dem ich mich selten verstanden fühle und mit Physio, Arzt und Therapeut nicht weiter komme. Eventuell schreibe ich dazu auch irgendwann mal was.
Hallo Jasmin,
ich habe deinen Beitrag zum Lärm auch gesehen. Aber wie Heika schon sagt, so isoliert ist das schwer zu beantworten.
Löst bei dir der Lärm denn auch Migräne aus? Oder stört es dich nur wenn du schon Migräne hast.
Langfristig gesehen würde es sich dann lohnen, sich eine ruhigere Wohnung zu suchen. Langfristig, denn so was ist ja nicht von hier auf gleich gemacht.
Ich lebe in einer Gegend, in der sehr intensiv Fasnacht gefeiert wird. Da ich diese Leidenschaft nicht teile, war das anfangs schwer zu ertragen – wir wohnten damals auch mittendrin, keine Chance dem Lärm zu entkommen. Als sich eine Gelegenheit ergab, von der Hauptstraße wegzuziehen, haben wir die ergriffen… Es war nur eine Parallelstraße zur Hauptstraße und da hat man kaum mehr was mitbekommen.
Alternative: nicht anwesend sein, bei diesem Anlass. Wir haben da dann halt Urlaub geplant.
Wenn es jetzt mal einzelne Tage laut ist, kommt ein bisschen drauf an was du persönlich brauchst. Wenn du dich hinlegen musst wird das sicher schwer, wenn du nicht bei Bekannten unterkommen kannst. Ansonsten tun mir leichte Spaziergänge in der Natur gut. Man kann sich auch draußen (z. B. in Parks) gut lange aufhalten.
Anderer Ansatz: Noise Cancelling Headset. Damit kannst du gegensteuern. Man kann entweder beruhigende Geräusche abspielen oder Musik oder Hörbücher. Ich hab Overearhedsets, die sind sehr angenehm auch längere Zeit tragbar.
Und für Baulärm (Bohren, Presslufthammer bei Stahlbeton) hab ich auch noch richtigen Gehörschutz.
Für „sanfteren“ Lärm, wie Konzerte oder Kino, wo ich auch noch was mitbekommen will, hab ich Musikergehörschutz – das sind Inears (also Stöpsel im Ohr), gibt es aus hartem Kunststoff oder weich aus Silikon, da sind Filter drin, die die Lärmspitzen dämpfen, aber Sprache gut durchlassen.Noch was zum Thema Sport. Als ich ganz neu hier im Forum war, war Sport auch ein Thema für mich. Ich wollte abnehmen, hab es aber, stark mit Migräne belastet einfach nicht geschafft Sport in meinem Alltag unter zu bringen.
Ich bekam dann die Ansage, langsam zu machen. Einfach nur mehr Bewegung hilft schon.
Du hast mal sehr viel Sport gemacht, so wie ich das lese. Vielleicht kannst du ganz langsam wieder anfangen. Du hast ja jetzt weniger Migräne. Grundsätzlich kann leichter Ausdauersport sehr gut tun. Das kann man langsam steigern. Erwarte nur nicht zu schnell zu viel.Soweit mal für heute.
Alles Gute dir!Grüßle Daniela
Ups, Julia wars nicht Heika 😊
Auch hier noch mal ein herzliches Willkommen im Headbook, liebe Jasmin. 🙂
Naja soweit komme ich gerade irgendwie klar, aber hatte mich dann hier angemeldet und schon ein wenig umgeschaut, weil ich zum Bespiel damit überfordert bin, wenn ich keinen Rückzugsort finde. Habe das in einer anderen Gruppe schon näher erklärt.
Darauf habe ich Dir in der Gruppe „Verhalten“ eben ausführlich geantwortet. 😉
Mein aktueller Stand ist, dass ich seit Dezember Aimovig bekomme und ich dadurch nur noch 3-4 leichte Migränetage habe, die ich mit Naproxen oder einem Triptan gut behandeln kann.
Das ist doch super! 🙂
Dazu kommt noch eine chronische Depression. Die hatte ich bis vor ein paar Jahren durch Sport gut im Griff. Doch dann hat jegliches Training Kopfschmerzen ausgelöst.
Gegen Depressionen wirkt der Antikörper nicht, aber das weißt Du sicher. Wie wird Deine Depression behandelt (Medikamente, Verhaltenstherapie o.Ä.)? Es ist ganz wichtig, hier anzusetzen. Eine gute Therapie kann auch bewirken, die extreme Reizempfindlichkeit wieder herabzusetzen. Dadurch könntest Du wieder mehr am Leben teilhaben, was Dir insgesamt guttun würde.
Mmh und das mit dem Sport ist ein großes Thema, bei dem ich mich selten verstanden fühle und mit Physio, Arzt und Therapeut nicht weiter komme. Eventuell schreibe ich dazu auch irgendwann mal was.
Du hast nun eine Frequenz, die auch regelmäßigen Sport wieder zulassen würde. Woran hakt es im Speziellen?
Liebe Grüße
BettinaDanke schonmal an Daniela, Julia und Bettina für eure Antworten. 🌸
Ohje also jetzt verstehe ich den Sinn der Vorstellungsrunde hier. 🙈
Wollte gar nicht so weit ausholen, aber so kann man meine Sorgen gar nicht so richtig verstehen.
Also los ging es vor 8 Jahren, ich hatte plötzlich immer häufiger Kopfschmerzen, die nicht mehr mit Ibuprofen und Schlafen behandelbar waren. Ich hatte dann sehr viel ausprobiert, wurde untersucht und so richtig weiter bin ich nicht gekommen. Es gab dann auch mal Phasen wo es besser war und dann wieder schlechter. Tatsächlich hatte ich auch mal ein Triptan probiert, aber das hatte ich zu dem Zeitpunkt viel zu spät eingenommen und es hat nicht gewirkt. Und die Aussage war damals, wenn das Triptan wirkt ist es Migräne. Falsche Schlussfolgerung, wenn es nicht wirkt, ist es keine Migräne. Heute bin ich schlauer.Über die Jahre gab es also viele Situationen auf die ich nicht vorbereitet war und unerträglichen Schmerzen ausgehalten habe. Ich hatte also immer wieder das Gefühl der Situation ausgeliefert zu sein, musste das aushalten und niemand konnte mir helfen, weil auch niemand wusste, woher die die Schmerzen kommen. In meinen schlechtesten Zeiten hatte ich täglich Kopfschmerzen mit 2 Attacken in der Woche. Da lagen die Nerven blank und Lärm in der Umgebung gaben mir den Rest.
Und klar habe ich diversen Hörschutz zu Hause, aber den kann ich nur eine begrenzte Zeit tragen.Wie schon geschrieben, hat sich letztes Jahr die Situation geändert. Ich habe einiges über Migräne gelernt, ich weiß, wie ich Triptane einsetzte und habe nun eine gute Prophylaxe. Die Angst dem wieder ausgeliefert zu sein ist geblieben. Nach und nach taste ich mich an verschiedene Themen ran. Zu bestimmten Situationen brauche ich aber auch erstmal Abstand und/ oder einen Notfallplan. Wie eben diese Festival- Situation. Das beschäftigt mich also nicht jeden Tag, aber ich möchte vorbereitet sein.
Daran teilnehmen ist also erstmal keine Option und ist auch nicht so mein Ding, da eher an Jugendliche gerichtet.Generell zu Reizen:
Ich habe auch schnell gemerkt, dass ich Licht, Gerüchen und anderen Reizen im Alltag nicht aus dem Weg gehen kann. Ich glaube, dass ich das immer besser abwägen kann. Also auch ein Besuch bei Douglas geht mal klar. 😅Zur Depression, ich habe seit ein paar Monaten wieder eine Therapeutin.
Und zum Sport, das war meine Zeit in der ich den Kopf freibekommen habe, unter Menschen war und Spaß hatte. Aber das hat Migräne ausgelöst, manchmal direkt danach, manchmal auch erst am nächsten Tag.
Nun hatte ich versucht mit Krankengymnastik wieder vertrauen zu bekommen und eine Grundfitness aufzubauen, damit ich an irgendeinem Punkt wieder anknüpfen kann. Nur leider funktioniert das nicht und ich habe nach den leichtesten Übungen wieder Schmerzen. Ich war auch schon einige Mal beim Lauftreff zum Walken. Das geht, aber ich finde es furchtbar und es macht keinen Spaß. Es fällt mir jedes Mal schwerer hinzugehen.Irgendwie hab ich jetzt doch den roten Faden verloren, aber hoffe das gibt ein paar Einblicke.
Liebe Jasmin,
schön, dass du dir einen eigenen Verlauf angelegt hast, denn wenn du den weiter für den Kontakt nutzt, wird es im Laufe der Zeit für dich und auch für uns immer einfacher, sinnvoll zu kommunizieren. Die Migräne und ihre Folgen sind meist eine Dauerbeschäftigung und es treten im Laufe der Zeit immer mal wieder neue Fragen und Probleme auf.
Und um schnell einen guten Überblick über die Probleme unserer Köpfe zu erlangen, würde ich dir gerne den Ratgeber von Herrn Prof. Göbel „Erfolgreich gegen Kopfschmerzen und Migräne“ empfehlen. Eine wichtige Hilfe, um, wie Prof. Göbel immer sagt, schnell sein eigener Anwalt sein zu können.
Ich hoffe, du fühlst dich wohl bei uns.
Liebe Grüße,
JuliaHallo Jasmin,
ja so langsam wird das Bild etwas klarer.
Ich bin auch nicht so der Festivaltyp. Da ist einfach alles viel zu laut und zu bunt.
Ich mag schon Kontraste, aber in andrem Zusammenhang.
Diese Angst vor dem „Ausgeliefertsein“ ist mit deiner Erfahrung total verständlich – aber wie Bettina schon erwähnt hat mittlerweile unnötig.
Du kannst dir jetzt nach und nach wieder mehr zutrauen.
Beim Sport musst du dir halt was suchen, was dir Spaß macht und gut funktioniert. Ich hab als Kind und Jugendliche Rhythmische Sportgymnastig gemacht – das geht jetzt nicht mehr. Ich schau es mir noch gerne an, aber selber machen? No way!
Damals bin ich auch leidenschaftlich Inliner gefahren. Vor 3 Jahren habe ich mir neue Inliner gekauft – richtig schnelle. Und beim ersten Versuch hing ich nach 10 Minuten an einer Straßenlaterne… Offensichtlich hab ich doch einiges verlernt und einfach so losfahren funktioniert grad nicht. Hat mich anfangs echt frustriert. Habs noch nicht aufgegeben, aber suche noch einen Ort zum üben.
Eigentlich schwimme ich echt gerne, aber hier in der Gegend gibt es kein Schwimmbad, wo man sinnvoll Bahnen schwimmen kann, bzw. keines das sinnvoll zu meinen Arbeitszeiten (oder Geldbeutel) passt.
Manchmal ist es nicht so leicht was zu finden. Aktuell geh ich einfach laufen (eher Nordic Walking oder spazieren, als joggen). Wenn ich Energie loswerden muss, dann den Berg hoch, wenn nicht dann bleib ich unten 😏
Letztes Jahr war ich 7 Wochen in einer psychosomatischen Klinik. Da hab ich angefangen zu häkeln 🤪
Ich bin 44 – weit weg von „Omaaktivitäten“. Aber dank youtube ist das zu einer neuen Leidenschaft geworden. Gerade wenn es mir psychisch nicht gut geht tut mir das echt gut – meine Hände sind beschäftigt und ich kann trotzdem denken, oder einen Podcast hören. Oder ich häkel Amigurumi, da muss man zählen und mitdenken, da ist mal keine Gelegenheit zum Grübeln.Vor der Klinik hätte ich nie gedacht, dass mir das liegt – jetzt ist es mein liebstes Hobby geworden. Also sei einfach offen und schau, was dir Spaß machen könnte – probier auch mal was neues aus.
Grüßle Daniela
Liebe Jasmin,
Ich habe einiges über Migräne gelernt, ich weiß, wie ich Triptane einsetzte und habe nun eine gute Prophylaxe. Die Angst dem wieder ausgeliefert zu sein ist geblieben.
irgendwie verständlich, dass sich die Angst vor dem Ausgeliefertsein noch länger „hält“. Aber hier kann man gegensteuern und Du bist ja auch in Therapie. Es wird wieder besser werden mit der Zeit und das Vertrauen kommt zurück.
Generell zu Reizen:
Ich habe auch schnell gemerkt, dass ich Licht, Gerüchen und anderen Reizen im Alltag nicht aus dem Weg gehen kann. Ich glaube, dass ich das immer besser abwägen kann. Also auch ein Besuch bei Douglas geht mal klar. 😅Super, damit bist Du am richtigen Weg. 🙂
Ich war auch schon einige Mal beim Lauftreff zum Walken. Das geht, aber ich finde es furchtbar und es macht keinen Spaß. Es fällt mir jedes Mal schwerer hinzugehen.
Das bringt dann nichts. Wie Daniela schon geschrieben hatte, sollte Dir der gewählte Sport Spaß bringen.
Hilfreich kann sein, sich vor dem Sport (was immer Du auch machst) aufzuwärmen. Sehr wichtig ist, nie nüchtern Sport zu betreiben! Also vor dem Sport zumindest eine kleine Portion Kohlenhydrate essen und auch etwas trinken.Liebe Grüße
Bettina -
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