Mein persönlicher Schmerzverlauf

Mein persönlicher Schmerzverlauf

Vorstellung & suche nach einem Tip (Alexander)

Ansicht von 7 Beiträgen – 13 bis 19 (von insgesamt 19)
  • Autor
    Beiträge
  • alchemilla
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 3992

    Aber Schokolade ist nicht Wein.
    Ich weiß von mehrmaligen Selbstversuchen, dass bei mir Rotwein ein absolut sicherer Trigger ist.
    1 Glas – und es dauert keine zwei Stunden, dass die Migräne aufzieht.
    Egal, in welcher Situation. Mit hundertprozentiger Sicherheit. Beliebig wiederholbar. Und ohne jede Asnahme.
    Man hat versucht, mich zu überzeugen, dass richtig guter Bio- Wein nicht so wirkt. Das habe ich allerdings nicht mehr überprüft.

    Ich denke, es ist so, wie Katrin das beschreibt: Jeder macht die eigene Versuchsreihe ganz für sich – individuell.
    Mit dem ganz individuellen Ergebnis, welches nicht verallgemeinbar ist.

    Ich meine: wie unterschiedlich jeder einzelne von uns ist, das sehen wir doch sogar an den gut untersuchten Medikamenten. Da gibt es wissenschaftlich ermittelte Wirkungsprofile und doch ist es bei jedem im Einzelfall unterschiedlich.

    Es geht nicht um Recht-Haben, es geht um eine weise Entscheidung eines jeden von uns.

    In meiner Karriere muss ich auf einiges verzichten, aber das tut nicht wirklich weh.
    Die Überzeugung, dass ich dies oder jenes unbedingt brauche für ein glückliches erfülltes Leben, kann ich getrost mal infrage stellen.

    sternchen
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 4964

    Ihr Lieben,

    es liegt mir fern, hier nun ein Faß aufzumachen. Zumal mir das was ihr schreibt bekannt ist und ich mit vielem in euren Beiträgen übereinstimme. Es gibt sie, die besonders potenten Migränetrigger. Rotwein gehört auch für mich dazu.

    Das alles stelle ich also auch gar nicht in Frage. Ich möchte nur die Blickrichtung in eine andere lenken. Damit das Festfahren in eine gewisse vermeintlich richtige Richtung überprüft wird. Dabei will ich überhaupt nicht sagen was für jeden einzelnen wirklich richtig ist. Denn das weiß ich auch nicht. Ich weiß für mich selbst, dass auch ich schon so manches „Glauben“ gewußt habe. 🙂

    Macht´s hübsch ihr Lieben
    Gruß
    Sternchen

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33349

    Oje, der arme Alexander traut sich wohl bald nicht mehr zurück in dieses Forum. 😉

    Ich würde darum bitten, die Emotionen hier wieder ein wenig rauszunehmen. 🙂 Es wurde eine Frage gestellt und dazu haben sich einige gemeldet. Jeder mit seiner eigenen Sichtweise, zusätzlich zum Teil noch garniert mit Fakten (siehe Erwartungshaltung, die Studie mit der Schokolade). Es ist ein Fakt (!), dass Menschen jahre- und jahrzehntelang auf gewisse Nahrungsmittel verzichten, weil sie selbst daran glauben, dass es einen Trigger darstellt. DAs ist einfach Unsinn und so etwas werden wir immer wieder in Headbook auch so kommunizieren. Ob das allen gefällt oder nicht.

    Ich verstehe das Headbook und dieses Forum so, dass der Austausch unserer unterschiedlichen Sichtweisen uns bereichern kann und nicht dazu dienen sollte, Grüppchen mit Anhängern zu bilden.

    Dafür ist Headbook da und es bedeutet, dass jeder sich dazu äußern kann. Und wo hier eine Grüppchenbildung zu erkennen sein soll, erschließt sich mir nicht. Bitte keine Probleme aufbauen, wo es keine gibt. Dankeschön. 🙂 Und nur weil die eigene Sichtweise nicht bestätigt wird, heißt das nicht, dass da was falsch läuft. Selbstreflexion kann in so einem Fall hilfreich sein.

    Wir hatten hier das Thema Wein, welches korreliert mit der Tatsache, dass der Trigger Wochenendmigräne mit reinspielen kann. Das wurde offen besprochen und das darf auch offen besprochen werden.

    Die Migräneattacke ist eine Folge von vielen Triggern die kumulieren und irgendwann das Fass zum Überlaufen bringen. Ein Glas Wein kurz vorm Überlaufen des Fasses „kann“ als Trigger fungieren, so wie andere Faktoren auch. In der guten Phase gehen auch zwei Gläser Wein ohne Folgen. So stellt sich das zumindest für die meisten Patienten dar und so wird das auch unermüdlich in den Vorträgen der Klinik transportiert.

    Und wir setzen uns hier täglich dafür ein, dass das Leben der Menschen nicht zusätzlich beeinträchtigt wird durch eventuell unnötigen Verzicht auf was auch immer.

    Liebe Grüße
    Bettina

    Alexander
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 4

    Hallo,

    sorry, dass ich mich erst jetzt wieder melde, ich war im Urlaub (Barcelona) und hatte auch sonst noch einige Dinge zu erledigen!
    Herzlichen Dank für die vielen lieben & interesanten Anworten, es waren durchaus Ausagen dabei, die ich mal ausprobieren kann und die neu für mich waren, einiges wusste ich auch schon! Also es ist nicht so, dass ich ein absoluter „Migräneneuling“ bin, ich kenne mich schon etwas aus, ich habe einiges im Internet und auch ein Buch über Migräne gelesen!
    Ich will auch nicht jammern, ich weis, dass es vielen hier viel schlimmer geht mit ihrer Migräne als mir!
    Ich hab nur gedacht, vielleicht hat ja jemand eine Erfahrung gemacht ein Glas Wein zu trinken, ohne am nächsten Tag Migräne zu bekommen……vielleicht noch einen Kasten Bier dazutrinken, oder jeden Tag Wein zu trinken und nicht nur am Wochenende ?
    Das seltsame ist halt, dass ich manchmal ein Glas Wein (oder auch zwei) trinke, und am nächsten Tag doch keine Migräne habe!?
    Ich denke, dass der veränderte Rythmus am Wochendende (Wochenendmigräne, davon hab ich schon gehört) schon auch mit reinspielt. Der Stress der Woche läßt nach, ich stehe später auf und gehe später schlafen; das ein wenig zu ändern wäre vielleicht ein guter Ansatz, werde ich mal versuchen!
    Das mit dem Naratriptan ist glaub ein wenig falsch rübergekommen, also das mit dem hohen Preis ist mir letztendlich egal solange es hilft! Und es ist durchaus auch nicht so, dass wenn ich von dem Glas Wein leichte Migräne am nächsten Tag habe einfach Gedankenlos Naratriptan „einschmeiße“, ich kann auf das Glas Wein schon verzichten, das ist kein Problem für mich.
    Die seltenen starken Migräneanfälle bekomme ich meist nicht durch das Glas Wein, das ist unterschiedlich, kann ich noch nicht so richtig zuordnen!? Einen der stärksten Anfälle die ich je hatte, hatte ich z.B. anfang des Jahres als ich aus der Sauna kam, ich war kurz davor zu ? Seltsam, ich geh häufiger in die Sauna, und hab normalerweise keine Probleme damit!?
    Einen ganz starken Anfall hatte ich auch vor vielen Jahren nachdem ich einige Gläser schweren Portwein getrunken hatte, aber damals hatte ich noch keine Ahnung von Migräne, ich dachte, das ist halt Kopfweh weil ich zuviel getrunken habe…..heute trinke ich natürlich keinen Portwein mehr!
    Aber ich esse sehr gerne Schokolade, und ich konnte noch nie einen zusammenhang zur Migräne herstellen, war mir auch neu, dass das ein Trigger sein kann?!
    Nochmals Danke für die vielen Hilfreichen Beiträge, ein paar Ansatzpunkte habe ich jetzt schon!

    Gruß, Alexander

    Jojo
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 342

    Hallo Alexander,

    Da habe ich gleich eine gute Neuigkeit für dich. Du kannst getrost weiter Schokolade essen ? Sie löst nämlich keine Anfälle aus.

    Migräne ist eine Reizverarbeitungsstörung. Du musst dir das folgendermaßen vorstellen: ein Fass, das immer wieder gefüllt wird und dann auf einmal vor dem Überlaufen steht. Dieser „Tropfen zuviel“, der dann den Anfall auslöst, kann alles sein: Sauna, Lärm, Schlafentzug usw.

    Das heißt aber auch im Umkehrschluss, dass all diese Faktoren nicht zwingend zu einem Anfall führen. Ist man gerade in einer guten Phase, kann man all diese Reize gut verarbeiten.

    Deshalb macht es auch keinen Sinn, alle möglichen Trigger zu vermeiden und auf vieles zu verzichten. Zum Beispiel dann eben auf das Glas Wein.

    Viel wichtiger ist es, dafür zu sorgen, dass man möglichst gut mit Reizen umgehen kann. Regelmäßigkeit, Ruhepausen, Kohlenhydrate, leichte Bewegung an der frischen Luft: all dies kann dem Migränikerhirn helfen, Reize besser zu verabeiten.

    Läuft das Fass dann über, kommt es zu ein Energiedefizit. Typische Anzeichen sind zum Beispiel das Gähnen (Sauerstoffmangel) oder der Heißhunger vor dem Anfall.

    Und genau daher kommt der Mythos, dass Schokolade Migräne auslöst. Es handelt sich um eine ganz einfache Verwechslung von Ursache und Konsequenz. Der Körper signalisiert bei anbahnendem Anfall den Energiedefizit und der Migräniker bekommt unbändige Lust auf Süßes (-> schnelle Energie). Der Migräniker isst dann zum Beispiel Schokolade, und kurze Zeit später kommt der Schmerz.

    Dabei hat aber die Schokolade nicht den Anfall ausgelöst, sondern der war schon am kommen.

    Ich hoffe, ich konnte mich einigermaßen verständlich ausdrücken, und dir einige Zusammenhänge klar machen ? Lass dir die Schokolade weiterhin gut schmecken.

    LG

    Jojo

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33349

    Hallo Alexander,

    Jojo hat Dich schon super aufgeklärt, dazu kann ich mir jetzt weitere Kommentare ersparen. 🙂

    Das seltsame ist halt, dass ich manchmal ein Glas Wein (oder auch zwei) trinke, und am nächsten Tag doch keine Migräne habe!?

    Nein, das ist nicht seltsam, sondern der ganz normale Lauf. Das eine Mal bist Du schon kurz vor der Migräne, dann kommt sie halt auch nach dem Glas Wein, das Du am Wochenende in der Entspannungsphase trinkst. Das nächste Mal eben nicht, weil Du gerade eine bessere Phase hast und das Fass noch nicht kurz vor dem Überlaufen ist, wie Jojo so schön erklärt hat.

    Baue Dir keinen Käfig, genieße die Dinge des Lebens, die Dir wichtig sind. Informiere Dich gut (hier bei uns z. B.), lies Prof. Göbels Patientenratgeber „Erfolgreich gegen Kopfschmerzen und Migräne“ und lass Dir nichts einreden von wegen Trigger, wenn nur Korrelation und Kausalität verwechselt werden. 😉

    Liebe Grüße
    Bettina

    Alexander
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 4

    O.k., vielen Dank nochmal, sehr gut erklärt…..das hab sogar ich verstanden ?

Ansicht von 7 Beiträgen – 13 bis 19 (von insgesamt 19)
  • Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.
Nach oben