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Wie begann alles, wie entwickelte sich die Erkrankung, verstärkte oder verbesserte sie sich. Wie ging ich damit um in früheren Zeiten, wie verarbeite ich sie jetzt. Was bewegt mich, was macht mir Angst und was gibt mir Hoffnung.
Hier geht es nicht nur um den rein medikamentösen Behandlungsverlauf und was man schon alles versucht hatte, sondern auch um die psychische Ebene und die Erfahrungen, wie mit der Erkrankung umzugehen ist.
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Vorstellung und Frage zu Aquipta (Andrea2910)
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AutorBeiträge
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Hallo zusammen,
vor ein paar Tagen bin ich auf diese Seite gestoßen und habe mir schon zahlreiche Beiträge durchgelesen. Es tut gut, endlich mal unter gleichgesinnten zu sein, die das Leid des Migränepatienten nachvollziehen können.Die erste Migräne (meistens mit Aura und Sehstörungen) hatte ich mit ca. 13 und bin nun mittlerweile Anfang 40. Kurioser Weise, kam meine Migräne vom ca. 17.-24. Lebensjahr zum völligen erliegen und begann erst wieder nach der Geburt meines Sohnes.
Seit nun 17 Jahren ist sie wieder enorm präsent in meinem Leben und ich muss sagen, sie nimmt mir teilweise jegliche Lebensqualität. Vor allem die Angst vor der nächsten Attacke, macht mich quasi zum Einsiedler. Mein Leben besteht nur noch aus zur Arbeit gehen und zuhause sein. Ich traue mir kaum noch Aktivitäten zu, aus Angst vor der Migräne. Mit meinem Neurologen habe ich sämtliche Prophylaxen durch und die einzige, die mir wirklich wieder viele Tage Schmerzfreiheit geschenkt hat, war Flunarizin 10mg. Dieses Medikament ist seit ca. 1 Jahr nicht mehr erhältlich und dementsprechend schlichen sich die Attacken wieder ein. Teilweise um die 20 Schmerztage im Monat. Und auch 6 Wochen Dauerkopfschmerzen sind bei mir keine Seltenheit.
Nun nehme ich seit 2 Wochen Aquipta 60mg und in den ersten Tagen, hörten die Kopfschmerzen auf. Nun sind sie aber wieder seit 5 Tagen präsent. Wie lange hat es bei euch gedauert, bis ihr wirklich eine Wirkung/Besserung verspürt habt? Falls es da überhaupt schon viele Erfahrungen gibt oder jemand es länger nimmt. Und mich würde interessieren, wie geht ihr mit der Angst vor den Attacken um? Schränkt sie euch auch so ein oder habt ihr einen Weg gefunden?
Herzliche Grüße
AndreaLiebe Andrea,
herzlich willkommen im Headbook!
Ich habe auch eine hochfrequente Migräne und kenne wochenlange Migränephasen ebenso. Bislang hat mir noch keine medikamentöse Prophylaxe auch nur annähernd eine Linderung gebracht.
Die monoklonalen Antikörper und die Gepante sind bei mir durch eine schwerwiegende Vorerkrankung kontraindiziert.
Angst vor Attacken habe ich keine. Die Attacken kommen so oder so, ich kann es nicht ändern.
Außer einer drückenden Gewitterstimmung und hoher Lärmbelastung konnte ich auch keine Migränetrigger bei mir feststellen, wobei man inzwischen von einer intensiven Triggersuche sowieso abgekommen ist. Migräne ist eine neurologische Erkrankung, die sehr komplex ist. Von daher können einzelne Ereignisse, nach denen Migräne aufgetreten ist, nur sehr bedingt als Auslöser zugeordnet werden. Oft ist es eine Zusammensetzung von vielen verschiedenen Faktoren, es wird dann nur der letzte wahrgenommen und das führt zu unnötigen Einschränkungen im Leben.
Mein Alltag ist sehr stark von der Migräne beeinträchtig.
Ich habe mich entsprechend darauf eingestellt und versucht, einen für mich guten Weg zu finden.
Für mich persönlich beinhaltet das, dass ich mir nie vornehmen kann, was ich an einem Tag machen möchte, sondern jeden Tag neu entscheide, was an diesem Tag machen kann.
Das verlangt mir eine starke Flexibilität ab (nicht gerade meine Stärke 😉 ) und deshalb sind feste Termine für mich jedes Mal eine Herausforderung, die mich unter Stress setzen.Bei vielen Terminen (z.B. Arzttermine) ist das nicht zu ändern, da versuche ich das dann im Vorfeld so einzurichten, dass an diesem Tag die Einnahme eines Triptans möglich ist.
Doch neulich habe ich z.B. einen wundervollen Massagetermin an eine Freundin verschenkt, weil man bis zu 24 Stunden vorher absagen muss. Migräne ist aber nicht planbar. Ich vertrage Massagen sehr gut, aber nicht während einer Attacke.Konzert- oder Theaterkarten kaufe ich schon lange nicht mehr. Zum einen, weil mich das viele Geld dann reuen würde, zum anderen, weil mir diese ganzen Reize inzwischen sowieso zu viel sind.
Ich bin dankbar, wenn ich meinen ganz normalen Alltag geregelt bekomme.Andere Migränepatienten handhaben das ganz anders. Sie lassen sich von der Migräne möglichst wenig einschränken und planen so, als hätten sie keine. Und wenn dann etwas nicht möglich ist, nehmen sie das gelassen hin, freuen sich aber ansonsten an allem, was dann doch geht. Wobei das alles natürlich stark vom Grad der Beeinträchtigung abhängt. Je mehr Migräne jemand hat, desto mehr Kraft braucht das und diese ist dann woanders nicht mehr übrig.
Was ich aber möglichst vermeide, ist, vor lauter Angst vor Migräne mich unnötig einzuschränken.
Eine gute Kenntnis einer Migräneerkrankung hilft sehr, optimal damit zumgehen zu können. Ich habe schon so viel gelernt und tu es immer noch.
Kennst du das Buch von Prof. Göbel „Erfolgreich gegen Kopfschmerzen und Migräne“. Das ist super Patientenratgeber, der einem ein gutes Konzept an die Hand gibt, wie man am besten mit der Krankheit leben kann.Lieber Gruß
Heika-
Diese Antwort wurde vor 1 Monat, 3 Wochen von
heika geändert.
Hallo liebe Heika,
vielen lieben Dank für die Begrüßung und die Schilderung deiner Erfahrungen mit der Migräne! 😊
Den Patientenratgeber kenne ich noch nicht, werde ich mir aber gleich mal bestellen. Man ist ja offen und dankbar für alles, was man noch ausprobieren könnte, um den Umgang mit der Migräne besser zu bewältigen.
Mir geht es da ganz ähnlich. Ich plane auch gar nicht gerne, weil es mir Druck und Stress macht, da ich ja nie weiß, ob ich dann auch „funktionieren“ werde. Konzerte, Theater oder Kino sind schon viele Jahre nicht mehr möglich, was aber für mich okay ist.
Wirklich traurig bin ich da eher darüber, dass ich mir zum Beispiel Wanderungen nicht zutraue, aus Angst dann mit einer Migräne nicht mehr den Rückweg antreten zu können. Oder die Tatsache, dass ich durch diese Ängste nicht mehr beziehungsfähig bin. Ich bewundere die Menschen, die sich das trotzdem zutrauen und sich das Leben nicht vermiesen lassen. Diese Leichtigkeit ist mir vollkommen abhanden gekommen.
Was die Triggersuche angeht, das habe ich auch schon lange Zeit für mich eingestellt. Wie du schon schreibst, schränkt man sich ja dann noch weiter ein und das auch oft fälschlicherweise. Ich denke, bei mir hat es viel mit den Hormonen zu tun und auch Hashimoto spielt da sicher noch eine Rolle.
Auch das mit den Massagen kenne ich all zu gut. Insgesamt tun sie mir sehr gut, weil auch gerade der Nacken dauerhaft verspannt ist (in migränefreien Phasen keinerlei Probleme damit). Aber bei einer Attacke, mag ich gar nicht angefasst werden und jeder Reiz ist einfach zu viel des Guten.
Und ja, desto häufiger ich Migräne habe, umso größer wird die Angst. Böser Kreislauf..
Ich bin gespannt, was ich hier an neuen Erkenntnissen sammeln kann und freue mich über den Austausch. 😊
Liebe Grüße
AndreaLiebe Andrea,
wenn man als Vorbote einer Migräneattacke oder während einer Attacke Verspannungen im Schulter-Nacken-Bereich hat, verschwinden diese normalerweise mit der Wirkung eines Triptans. Oder nach einer Attacke.
Ich habe unabhängig von meiner Kopfschmerzerkrankung ein Problem mit der Halswirbelsäule und bin dauerhaft stark verspannt. Deshalb gehe ich zur Massage, die bei mir zum Glück auch keine Migräne auslöst. Es gibt Patienten, bei denen ist das leider der Fall.
Ich dachte, ich schreibe das noch mal ausführlich für alle hier, damit man das unterscheidet.
Bei Wanderungen könnte man auch so planen, dass der Rückweg mit Bus oder Zug möglich ist. Oder jemand ist per Handy erreichbar, um dich abzuholen. Wenn du nicht gerade einen einsamen Berg in einer autofreien Gegend besteigst. 😉
Ich finde es durchaus gut, sich etwas zuzutrauen, denn manchmal klappt es ja doch und das ist dann sehr ermutigend.
Eine kleine „private Statistik“ 😉 kann helfen, die Verhältnis zwischen „klappt“ und „klappt nicht“ realistisch wahrzunehmen. Bei uns Schmerzpatienten wiegt das negative Erleben des Verzichts oft schwerer als das positive, so dass sich in der Wahrnehmung vorschnell ein Ach-das-wird-doch-eh-nichts einprägt. Aber manchmal klappt es eben dann doch!Ich war mal richtig happy, als ich bei einer stark gewittrig-drückenden Gewitterlage mal keine Migräne bekam. Denn da reagiert mein Kopf extrem sensibel.
Von unserer Konstitution her haben wir halt auch stabilere und weniger stabile Zeiten. In stabilen geht dann durchaus auch mal mehr.Aber mir geht´s da wie dir, aktuell kämpfe ich mich bereits durch den einfachen Alltag. Wandern – was ist das? 😉
Lieber Gruß
Heika-
Diese Antwort wurde vor 1 Monat, 3 Wochen von
heika geändert.
Herzlich willkommen bei uns, liebe Andrea. 🙂
Heika hat alles schon so super erklärt, das kann ich alles nur bekräftigen.
Mein Leben besteht nur noch aus zur Arbeit gehen und zuhause sein.
Nein, das darf so nicht bleiben. 😉 Die Migräne kommt ja auch, wenn Du nur zu Hause bleibst. Da erlebst Du aber nichts, wirst immer trauriger und gleichzeitig auch immer ängstlicher. Das ist ein unheilvoller Kreislauf, den Du jetzt durchbrechen solltest.
Wirkt die Akutmedikation gut?
Unternimm alles, was Du unternehmen willst. Nimm Akutmedikation mit und wenn die Attacke kommt, dann behandelst Du. Je mehr man sich zurückzieht, desto empfindlicher wird man. Das Nervensystem toleriert dann immer weniger Reize, das muss man unbedingt stoppen. Man sollte natürlich trotz allem die 10/20-Regel im Blick haben. Diese ist übrigens kein Gesetz, sondern ein Richtwert. Und so schnell kommt man auch nicht in einen MÜK, auch damit darf man sich keinen Stress machen.
Ich mache alles wie Gesunde auch. Arbeite, reise, gehe in Konzerte und Opern und lass mich nicht aufhalten. Habe ich eine ganz üble Phase mit vielen Attacken am Stück, werde ich natürlich keine lange Wanderung planen. 😉 Aber sonst schon.
Zieht man sich zu sehr zurück, wird sich unweigerlich eine reaktive Depression einstellen und dann ist das Leben einfach nicht mehr schön.
Also raus in die Natur, triff Freunde und sag auch nicht immer ab, wenn Du vorher ein Triptan nehmen musstest. 😉
So mach ich das und so kann ich trotz meiner chronischen Migräne gut leben.
Die Wirkung von Atogepant kann schnell eintreten, aber auch mal auf sich warten lassen. Wie bei jeder anderen Prophylaxe gibt es natürlich auch hier Nonresponder. Aber davon gehe jetzt mal nicht aus, die Meldungen über das Medikament sind erfreulich.
Alles Gute und liebe Grüße
BettinaHallo Andrea,
Willkommen im Forum.
Zu Aquipta kann ich dir keine Erfahrungen berichten. Ich erhalte nun seit ca. 2 Jahren Vyepti (Eptimezumab) als Infusion und habe insoweit eine positive Wirkung, dass ich damit durchschnittlich 6,25 Migränetage im Monat habe. Letztes Jahr hatte ich mal wieder einen Auslassversuch, der voll in die Hose gegangen ist und mir zwei miese Monate beschert hatte. Zwei weitere Horrormonate (24 von 30) hatte ich letztes Jahr aufgrund meiner Hormonspirale (menstruelle Migräne) da der Wechsel nötig war und ich doch 4 Wochen vorher hätte wecheln lassen sollen und es dann aber auch noch Probleme dabei gab.
Ich bin aber gespannt, wie die Erfahrungen zu Aquipta sein werden…Und mich würde interessieren, wie geht ihr mit der Angst vor den Attacken um? Schränkt sie euch auch so ein oder habt ihr einen Weg gefunden?
Zeitweise verfalle ich auch immer wieder in diesen Strudel der „Sorge“ vor der nächsten Attacke.
Schlimmer ist es bei mir aber eher, dass ich mir zeitweise nichts vornehme, da ich es ja wegen der Migräne doch wieder absagen muss oder es mir alles zu viel ist. Aber ich merke dann, dass mir was fehlt. Und irgendwie muss das Leben lebenswert sein und da gehören auch Höhepunkte dazu. Nur Alltag macht mich auf Dauer nicht glücklich 😉
Bei mir kommen neben der Migräne auch noch einige orthopädische Probleme dazu und alleine nur regelmäßig Sport, der mir sehr bei meinen orthopädischen Problemen hilft und zwingend notwendig ist, machen zu können, ist schier unmöglich. Mich frustriert dies immer wieder aufs Neue. Und dann raffe ich mich doch wieder auf und mache dann wieder kleine Versuche etwas zu unternehmen. Nach dem Motto: Niemals aufgeben!Es kostet mich immer wieder Kraft und Mut aber ich will einfach nicht einsehen, dass es nur Krankheit in meinem Leben gibt. Das ist wohl ein Antrieb bei mir.
Ansonsten habe ich mein Leben doch schon sehr an die Krankheit angepasst. Ich arbeite nur noch 4 Tage in der Woche und zwei Tage davon im Homeoffice. Das hilft bei der Reizreduzierung. Sonst versuche ich auf mich zu Achten und die klassischen „Migräneregeln“ einzuhalten – mal mehr, mal weniger.Wir haben tatsächlich unseren Sommerurlaub auch schon gebucht. Das stresst mich ein wenig aber ich bin ein grundsätzlich positiv denkender Mensch. Blieb mir im Leben bisher wohl auch nix anderes übrig 😉
Wir machen eine Kreuzfahrt und reisen mit der Bahn an – das beruhigt ich ein wenig. Zur Not pumpe ich mich mit Triptan zu und hoffe, dass es irgendwie klappt!
Ich sage ja: Niemals aufgeben! Das wünsche ich dir auch 🙂Gruß Jasmin
Liebe Bettina,
vielen Dank für die lieben Worte! Ich habe die Nachricht leider gerade erst gesehen und deshalb meine etwas längere Reaktionszeit 😅
Ich muss jetzt leider mal fragen, was du mit der 10/20 Regel meinst? Ich habe zwar schon lange Migräne aber habe es dann auch irgendwann frustriert aufgegeben, mich damit zu beschäftigen, dass mir etwas helfen könnte. Weil eben jeder Versuch, letztendlich eine Enttäuschung und/oder sehr kostenintensiv war.
Leider vertrage ich keine Triptane und kann mir damit nicht helfen. Nehme ich Triptane, wiederholt sich die Aura über Stunden und kehrt immer wieder zurück.
Insgesamt weiß ich ganz genau, was du damit meinst, dass man raus muss und das die Migräne das Leben nicht bestimmen darf. Und doch bin ich tief in dieser Angsstörung gefangen und komme nicht mehr raus. Gerade die Angst vor der Aura und dieses nicht mehr richtig sehen können, zermürbt mich. Ich glaube fast, es ist psychologische Hilfe notwendig. Aber da mal jemanden zu finden..
Ich bewundere das, wie positiv du scheinbar damit umgehst! Irgendwo habe ich diese Leichtigkeit leider verloren.
Die Medikamente bestehen bei mir aus Dolormin und Paracetamol, kombiniert mit Koffein und bei Bedarf MCP Tropfen. Aber wirkt alles nicht mehr all zu gut. Und nach 24 Schmerztagen im März, sind meine Leberwerte dann auch nicht mehr so berauschend. Aquipta habe ich gestern Abend dann mal weggelassen und dieser Druck (kann es nicht richtig beschreiben) im Kopf ist heute weg. Zufall, Nebenwirkungen..Keine Ahnung. Mit Übelkeit hatte ich auf jeden Fall schon zu kämpfen.
Immerhin habe ich mich überwunden, mich im Fitnessstudio anzumelden. Gut, das war jetzt im März weniger erfolgreich aber ich hoffe auf Besserung und langsam mal wieder Schritte in ein Leben zu machen, dass außerhalb meiner Wohnung und Arbeitsstätte stattfindet.
Ich wünsche dir einen tollen, sonnigen Tag!
Liebe Grüße
AndreaHallo Jasmin,
danke für deine Nachricht und die Schilderung, wie du mit allem umgehst. Es tut wirklich gut zu lesen, dass man hier unter Gleichgesinnten ist, die nachvollziehen können, was man meint. Was natürlich noch schöner wäre, wenn es gar nicht notwendig wäre und es die Migräne nicht geben würde.
So einen Horrormonat habe ich jetzt auch hinter mir. 24 Schmerztage und man geht wirklich auf dem Zahnfleisch. Da fällt es manchmal schwer, positiv zu bleiben. Aber zum Glück, ist das bei mir dann immer nur mal ein Tag, an dem ich ein Tief habe und danach geht’s mental wieder Berg auf.Ich habe mir vor 4 Jahren die Gebärmutter entfernen lassen und muss sagen, dass es dadurch insgesamt betrachtet, wirklich besser geworden ist und die Migräne dann unregelmäßiger wurde. Muss aber auch dazu sagen, dass ich unter akutem Eisenmangel und ständiger Anämie gelitten habe. Was die Migräne sicher sehr begünstigt hatte.
Ich kenne dieses „Vermeidungsverhalten“ nur zu gut, schon im Vorfeld Dinge abzusagen oder gar nicht erst zu planen weil, es könnte ja zur Migräne kommen. Auch Termine stressen mich da oft weil ich denke, an dem Tag musst du aber funktionieren.
Toll, dass du Urlaub gebucht hast! Ich nehme an, danach hast du dieses Gefühl von, „gut, das wir das gemacht haben“ ☺️
2022 und 2023 habe ich mich auch tatsächlich in den Flieger gesetzt und in den Urlaub getraut. Und bis auf den Flug (tierische Kopfschmerzen), war es wirklich toll. Und danach ging es dann Berg ab und heute würde ich mich das nicht trauen. Vielleicht einfach aufgrund der Häufigkeit der Migräne, in der letzten Zeit.Hast du vor, Aquipta auszuprobieren? Ich habe das Gefühl, nach 3 Wochen Einnahme sagen zu müssen, das es nicht das Richtige für mich ist.
Vielen Dank für den guten Zuspruch und klar, aufgeben ist keine Option ☺️
LG
AndreaHallo Andrea,
die einzige, die mir wirklich wieder viele Tage Schmerzfreiheit geschenkt hat, war Flunarizin 10mg. Dieses Medikament ist seit ca. 1 Jahr nicht mehr erhältlich
Ich habe gerade mal nachgeschaut. Flunarizin ACIS hat einen Lieferengpass, der aktuell bis 31.07.2025 angezeigt wird. Aber Flunarizin-CT 5 mg wird mir in mehreren Online-Apotheken (u.a. Shop-Apotheke, Disapo, DocMorris, Medpex) als sofort lieferbar angezeigt. 100 Stk.=PZN 07320570, 50 Stk.=PZN 07320564.
Vielleicht kannst Du mal in der Apotheke nachfragen?
Liebe Grüße
AugusteLiebe Andrea,
Ich habe die Nachricht leider gerade erst gesehen und deshalb meine etwas längere Reaktionszeit 😅
das ist doch gar kein Problem. 😉 Jeder antwortet dann, wenn es für einen passt.
Ich muss jetzt leider mal fragen, was du mit der 10/20 Regel meinst?
Um einen Medikamentenübergebrauchskopfschmerz (MÜK) zu vermeiden, sollte man nicht öfter als an 10 Tagen im Monat behandeln. Es zählen dabei nicht die einzelnen Medikamente, sondern tatsächlich nur die Behandlungstage. So kann man an einem fiesen Migränetag auch zwei Triptane nehmen und eventuell noch Naproxen, es zählt aber nur als ein Behandlungstag.
Leider vertrage ich keine Triptane und kann mir damit nicht helfen. Nehme ich Triptane, wiederholt sich die Aura über Stunden und kehrt immer wieder zurück.
Triptane sollten nicht während der Aura eingesetzt werden, weißt Du das? Sie wirken auch nur gegen die Kopfschmerzen und sollten erst dann eingesetzt werden. Machst Du das so?
Insgesamt weiß ich ganz genau, was du damit meinst, dass man raus muss und das die Migräne das Leben nicht bestimmen darf. Und doch bin ich tief in dieser Angsstörung gefangen und komme nicht mehr raus. Gerade die Angst vor der Aura und dieses nicht mehr richtig sehen können, zermürbt mich. Ich glaube fast, es ist psychologische Hilfe notwendig. Aber da mal jemanden zu finden..
Definitiv solltest Du Dir helfen lassen! Telefoniere gleich mal rum, lass Dich auf Wartelisten setzen und gib nicht auf! Es geht um Dein Leben und Deine Lebensqualität.
Ich bewundere das, wie positiv du scheinbar damit umgehst! Irgendwo habe ich diese Leichtigkeit leider verloren.
Das kann wieder kommen. War bei mir auch nicht immer da und auch heute hadere ich noch manchmal damit. Da es aber nichts bringt und einem unnötig Kraft kostet, lass ich es schnell wieder sein. 😉
Die Medikamente bestehen bei mir aus Dolormin und Paracetamol, kombiniert mit Koffein und bei Bedarf MCP Tropfen. Aber wirkt alles nicht mehr all zu gut. Und nach 24 Schmerztagen im März, sind meine Leberwerte dann auch nicht mehr so berauschend.
Kein Wunder, dass Du keine zufriedenstellende Wirkung hast. Nicht nur, dass diese Medikamente bei Migräne oft nicht zuverlässig wirken, so hast Du auch einen bunten Mischmasch, der nicht nur problematisch für Deine Organe sein könnte, sondern auch schneller in einen MÜK führen kann. Monosubstanzen sind besser fürs empfindliche Nervensystem eines Migränepatienten.
Ich habe das Gefühl, nach 3 Wochen Einnahme sagen zu müssen, das es nicht das Richtige für mich ist.
Gib dem Antikörper noch eine Chance. 😉
Alles Gute und liebe Grüße
BettinaHallo Andrea,
zum Thema psychologische Hilfe bekommen: ich habe auch eine Angststörung und war letztes Jahr um diese Zeit an dem Punkt, wo ich dringend Hilfe gebraucht habe. Deshalb schreibe ich dir meine Erfahrung. Ich bin, auf Anraten meines Schmerztherapeuten, einfach in eine psychosomatische Klinik hier vor Ort gegangen und habe gefragt, wie ich Hilfe bekommen kann. Hier wars so, dass ein stationärer Platz in einer Klinik schneller zu bekommen war als eine ambulante Therapie.
Das hab ich dann erst mal gemacht. 7 Wochen. Das klingt krass, war aber das beste was ich tun konnte. Da bekam ich eine klare Diagnose, hatte eine tolle Betreuung und habe andere tolle Menschen kennen gelernt. Und als ich da zur Ruhe gekommen war, konnte ich dann planen, wie ich weiter machen will. Man bekommt direkt in der Klinik Sozialberatung und Infos, wie man im Anschluss weiter machen kann.
Es hat dann zwar schon auch noch eine Weile gedauert, bis ich eine Therapeutin gefunden hatte – aber durch die Klinikzeit war ich gestärkt genug um das dann gut zu schaffen.
Hol dir auf jeden Fall Hilfe – von alleine geht diese Angst eher nicht weg.
Grüßle Daniela
Hallo Auguste,
vielen lieben Dank für diesen so wertvollen Hinweis! Mein Neurologe hat mir die 5mg verschrieben und ich habe sie auch tatsächlich in der Apotheke bekommen. Nun bin ich wieder etwas besserer Hoffnung, dass ich in den nächsten Wochen etwas Ruhe finde und mein Kopf mal nicht mehr schmerzt.
Das war wirklich ein toller Tipp, auf den ich selber nicht gekommen bin.Liebe Grüße
Andrea -
Diese Antwort wurde vor 1 Monat, 3 Wochen von
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