Migräne im Leben der Frau

Migräne im Leben der Frau

Akutmedizin in der Schwangerschaft

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  • gsrot
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    Hallo,
    ich bin jetzt in der 25. SSW. Ich habe meine Migräneattacken einigermaßen im Griff, d.h. ich nehme bei Bedarf ein Paracetamol-Zäpfchen (1000 mg) und das hilft wenigstens ein paar Stunden. Leider habe ich seit gestern ziemlich heftig Kopfschmerzen vom Nacken her. Da hat mir das Zäpfchen leider gar nicht geholfen und ich habe in der Nacht eine Paracetamol und Aspirin (jeweils 500 mg) eingenommen 🙁 War wohl nicht so toll, aber ich musste heute unbedingt fit sein. Die Schmerzen gingen auch erst mal weg, leider fängt es jetzt aber schon wieder an. Ich hoffe, dass diese Einnahme jetzt nicht zu viel war, das Kind bewegt sich wie normal auch. Aber ich darf jetzt wahrscheinlich erst einmal nichts nehmen, oder? Es wäre super, wenn mir da jemand weiterhelfen könnte! Vielen lieben Dank schon einmal.

    Bettina Frank
    Administrator
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    Liebe gsrot,

    Du hast schon die einzigen beiden, in der Schwangerschaft, erlaubten Medikamente eingenommen. Magnesium hochdosiert kann auch helfen. Hier musst Du nun sehr vorsichtig sein und lieber den Arzt fragen – Neurologe und/oder Gynäkologe. Ist es denn sicher eine Migräne? Eine Gestose sollte sicherheitshalber ausgeschlossen werden.

    Hier ist einiges nachzulesen über Migräne während der Schwangerschaft: http://www.schmerzklinik.de/service-fuer-patienten/migraene-wissen/frau-hormone/

    Alles Gute,
    Bettina

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33377

    Paracetamol: Aktuelle Warnung vor der Einnahme in der Schwangerschaft

    Publiziert am 20. Januar 2011 von Prof. Dr. Hartmut Göbel

    Paracetamol galt bisher als das sicherste Schmerzmittel in der Schwangerschaft. Aufgrund der früheren Datenlagen schien die Sicherheit außer Zweifel zu sein. Schwangeren wurde die nahezu bedenkenlose Einnahme dieses Schmerzmittels bei Schmerzen in der Schwangerschaft empfohlen. Aufgrund aktueller Studien ist jedoch ein sorgfältiges Umdenken bzgl. dieser Empfehlung erforderlich.

    Warnung vor Paracetamol in der Schwangerschaft
    Die Einnahme von Paracetamol durch die Schwangere und Kontakt des Ungeboren mit dem Arzneimittel scheint später bei den Kindern zu einem bedeutsam erhöhten Risiko für die Entwicklung von Asthma und Atemwegserkrankungen sowie möglicher Unfruchtbarkeit bei Jungen zu führen. In den letzten Jahren hat sich global ein deutlicher Anstieg der Häufigkeit von Asthma eingestellt. Paracetamol ist in Deutschland das am häufigsten eingesetzte Schmerzmittel. Es steht auf Platz 1 der am häufigsten verwendeten Arzneimittel. Gleichzeitig stieg die Häufigkeit von Asthma in der Bevölkerung in den letzten Jahren bedeutsam an. Paracetamol kann zu einer Reduktion von Glutathion in der Lunge führen. Es wird angenommen, dass Glutathion für die Entstehung von Asthma eine wichtige Rolle spielt.

    Besonders bedenklich ist der begründete Verdacht eines signifikant erhöhten Risikos für die Entwicklung der Lageanomalie des Hodens bei Jungen (Kryptorchismus). Bei den Betroffenen kann dies später zu einer verminderten Zeugungsfähigkeit und erhöhtem Risiko für das Auftreten von bösartigen Hodentumoren führen. Die Spermienanzahl und die Spermienvitalität im späteren Leben können reduziert werden. Die kombinierte Einnahme von zwei Schmerzmitteln bei Schwangeren war mit einer siebenfach erhöhten Rate eines Kryptorchismus der neugeborenen Jungen verbunden. Es wird der Verdacht geäußert, dass die Auswirkungen von einer Tablette Paracetamol zu 500 mg für das ungeborene Kind schädlicher sein könnte, als die zehn häufigsten Umweltschadstoffe.

    Paracetamol galt bisher in therapeutischen Dosierungen als sicheres, harmloses, verträgliches und auch preiswertes Schmerzmittel. Die Gefahr, dass bei Überdosierung über 150 mg pro kg Körpergewicht irreversible Leberzellschädigungen bis zum Leberversagen ausgelöst werden kann, führte bereits zu einer Limitierung der Packungsgröße im Rahmen der Selbstmedikation. Die neuen Studien begründeten ein bedeutsames Umdenken für die Anwendung bei möglicher, geplanter oder bestehender Schwangerschaft.

    Grundsätzlich sollte auf die Einnahme von Schmerzmitteln in der Schwangerschaft und Stillzeit verzichtet werden. Im Einzelfall kann bei besonders schweren Schmerzen nach ärztlicher Beratung eine Akutmedikation erwogen werden. Allerdings ist dabei zu berücksichtigen, dass insbesondere sog. einfache Schmerzmittel wie Paracetamol nur eine teilweise und kurze Wirkung auf den schweren Schmerzanfall haben, jedoch gleichzeitig nachhaltige lebenslange Risiken für Komplikationen für das ungeborene Kind bewirken können. Den Studien wurde Kritik entgegengehalten, ein ursächlicher Zusammenhang sei noch nicht definitiv bewiesen. Bis Klärung des genauen Zusammenhanges muss jedoch der Grundsatz gelten: Im Zweifel für das ungeborene Leben und gegen die Einnahme von Paracetamol, insbesondere in Kombination mit anderen Schmerzmitteln. Kurzer Nutzen und langfristige lebenslange Risiken stehen aufgrund der neuen Daten bei möglicher oder bestehender Schwangerschaft nicht im ausgewogenen Verhältnis.

    Entgegen früheren Empfehlungen wird daher bei möglicher oder bestehender Schwangerschaft von der Einnahme von Paracetamol in Mono- und insbesondere Kombinationspräparaten abgeraten.

    Anonym
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    Meine Tochter ist momentan von Migräne sehr betroffen (seit sie schwanger ist) – bis jetzt hat sie stets Paracetamol eingenommen, der Gyn. hat es ihr erlaubt.

    Nun habe ich sie eben angerufen, sie soll erst einmal keine nehmen. Was gibt es denn für Alternativen?

    Magnesium nimmt sie schon täglich ein als Prophylaxe.

    LG

    Monika

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33377

    Liebe Monika,

    Deine Tochter soll nicht nur erstmal keine nehmen, sondern überhaupt nicht mehr in der gesamten Schwangerschaft.

    Mit Alternativen ist es sehr schwierig. Paracetamol galt ja Jahrzehnte als DAS Schmerzmittel in der Schwangerschaft. Nun nach so langer Zeit erst erhalten wir aufgrund neuer Studienlage diese Informationen.

    Keine Negativmeldung gab es bis jetzt zu Imigran oder Ibuprofen. Aber wer weiß, womit wir noch überrascht werden in den nächsten Jahren. Am besten und sichersten ist es natürlich, gar nichts zu nehmen. Leicht gesagt, wenn man die Schwangerschaften schon hinter sich hat.
    Aber die allermeisten haben ja gar keine Schmerzen, das muss man ja auch sehen.

    Auch ich hatte während meiner zweiten Schwangerschaft zu Beginn einige Paracetamol genommen. Ab dem 5. Monat hatte ich keinen Anfall mehr. Vor 15 Jahren wurde einem ja sogar empfohlen, dieses Medikament einzunehmen. Jetzt bin ich im Nachhinein noch geschockt. 🙁

    Liebe Grüße
    Bettina

    Anonym
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    Beitragsanzahl: 1356

    Liebe Bettina,

    nun ja, ich habe damals auch gar nichts genommen und ausgehalten… Aber ich hatte auch wenig Migräne aber öfter Spannungskopfschmerzen. Aber eben nicht so gravierend wie sie.

    Sie hat jetzt sehr oft Kopfschmerzen, eigentlich beides und fast täglich- vor ihrer Schwangerschaft war ihr keine Migräne bekannt (im Gegensatz zu meiner anderen Tochter). Sie ist nun krank geschrieben deshalb. Ein großes Problem scheint im Moment ein physisches zu sein… sie schleppt momentan massiv mehr „in den oberen Regionen“ mit sich herum … und sie hatte schon vor der Schwangerschaft Probleme, sie hat leider mehrmals „hier“ geschrieen, als die Oberweite verteilt wurde.

    Ich denke, das könnte ein großer Trigger sein. Und zu den Kopfschmerzen kommen momentan noch massive Ischiasbeschwerden. Sie leidet echt sehr, und das schon im 4. Monat .

    Sie hat es sich echt leichter vorgestellt (und ich auch… )

    Liebe Grüße

    Monika

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33377

    Liebe Monika,

    dass sie krank geschrieben ist, wird ihr sicher gut tun. Die Brust vergrößert sich natürlich in der Schwangerschaft auch noch und ganz extrem während der Stillzeit. Das war bei mir der Fall, ich hätte eigentlich Zwillinge gebraucht 😉

    Dass sich alles wieder zurückbildet, ist ihr ja sicher klar. Wenn die Brust wirklich extrem groß ist und ihr Haltungsprobleme und Rückenschmerzen beschert, sie zudem sehr unglücklich darüber ist, kann sie ja auch über eine Brustverkleinerung nachdenken. In vielen Fällen wird der Eingriff sogar von den Kassen übernommen.

    Vielleicht würde ihr Krankengymnastik helfen, oder Osteopathie? Sie soll alles ausprobieren, was ihr Linderung verschaffen könnte.

    Liebe Grüße
    Bettina

    Anonym
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    Über eine Verkleinerung wurde schon vor einiger Zeit nachgedacht, sie hatte sogar schon einen Termin im Krankenhaus, der dann allerdings vom Krankenhaus abgesagt wurde, da sie schon ihr Budget ausgeschöpft hatten.

    Dann hatte sie noch einige Monate zum Überlegen… und hat es wieder verworfen. Mir war allerdings auch nicht wohl dabei, weil ich auch dachte, es wäre günstiger, sie würde erst einmal Kinder bekommen… Aber nun stellt es sich anders dar. Wer weiß, ob sie überhaupt stillen kann…

    Schaun mer mal – ich denke auch, sie sollte erst einmal Krankengymnastik etc. versuchen. Vll. bringt ihr das ja Erleichterung.

    LG

    Monika

    alchemilla
    Teilnehmer
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    Meine Gyn hat mir erzählt, dass ihre Tochter in der Schwangerschaft ganz extrem Migräne hatte. Sie kommen aus der Anthroposophen-Ecke und haben alles an „sanften“ Möglichkeiten ausgeschöpft. Letztendlich bekam sie Cortison, um die Schmerzen wenigsten mal zu unterbrechen.
    Aber Genaues weiß ich nicht.
    Sie meinte, es habe wohl nicht mit einem Überschuss eines Hormons zu tun, sondern eher mit den Schwankungen.
    Das sagt man bei uns Wechseljahres-Frauen ja auch, aber ich habe beobachtet, dass auch eine Östrogen-Dominanz respektive Progesteron-Mangel sicherer Migränetrigger ist. Vielleicht können sie (per Speichelprobe, nicht per Blutabnahme) das mal überprüfen?
    Ich wünsche ihr so sehr eine Erleichterung

    LG
    Gisela

    Anonym
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    Beitragsanzahl: 1356

    Danke dir, liebe Gisela. Ich werde ihr diesen Tipp mal mit auf den Weg geben. Montag hat sie extra wegen der Migräne einen Gyn-Termin. Bisher hat sie die Hausärztin krank geschrieben, hat dem Gyn. nur davon berichtet, auch von den Ischiasbeschwerden, er hat das aber im Rahmen der Vorsorge so ziemlich „weggewischt“.

    Mit Schmerzen durch die Schwangerschaft, das wünsche ich keinem… (ich hatte auch „die Ehre“ – allerdings Nierenkoliken). Schwangerschaften sollte man genießen dürfen!

    Liebe Grüße

    Monika

    alchemilla
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 3992

    Ich wünsche ihr alles gute, vor allem einen verständigen Arzt.
    Bisher habe ich nämlich die Erfahrung gemacht, dass Gyns von Migräne nix, GAR nix verstehen und umgekehrt: die Neurologen nichts von Hormonen.
    Wenn sie wenigstens aufgeschlossen sind, das ist ja schon was.
    Ischias-Beschwerden hatte ich auch jedes Mal, wusste nicht, wie sitzen und wie liegen.
    Und heftigste Übelkeit die ersten drei Monate. (Ich habe da festgestellt, wie viel Werbung in Fernsehen sich mit Essen beschäftigt, ich hätte jedes Mal rausrennen können)
    Vielleicht ist Schwangerschaft DESWEGEN kein Genuss, damit man auch bereit ist, die Geburt hinter sich zu bringen, trotz allem.
    Nur Migräne, das fände ich echt gemein!!!

    LG
    Gisela

    Anonym
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    Beitragsanzahl: 1356

    Da triffst du sicher den Nagel auf den Kopf, wenn du sagst, dass Gyn keine Ahnung von Migräne haben (es sei denn, sie leiden selbst darunter 😉 ). Er wusste noch nicht mal, dass Magnesium hilft… und verschrieben bekommt sie es natürlich auch nicht. Sie soll sich halt die Brausetabletten von Rossmann holen…

    Ich hoffe, dass er am Montag wenigstens etwas zugänglicher ist. – Sie weint nämlich mittlerweile ständig los, wenn sie nur daran denkt. Zu allem Übel hat mein Schwiegersohn auch noch Nachtschicht…

    Ach ja, egal wie alt… 😉 – man teilt doch irgendwie jeden Kummer der Kinder.

    LG

    Moni

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