Migräne im Leben der Frau

Migräne im Leben der Frau

Migräne schlimmer in den Wechseljahren

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    Beiträge
  • Miki
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 10

    Hallo, hat jemand Erfahrung mit Hormon-Untersuchungen und Behandlung bei Migräne, speziell in den Wechseljahren?

    In den letzten 3 Monaten hat sich meine Migräne drastisch verschlimmert. Ich bin an der 10/20 Grenze und die Anfälle sind länger und stärker. Vor ca 6 Monaten war alles super, seit der Zeit nehme ich Aimovig und hatte zuerst eine deutliche Reduzierung. Ein paar Monate lang konnte ich sogar mal wieder ein Gläschen Wein trinken ohne Kopfschmerzen! Oder länger ausgehen. Trotz Aimovig ist das seit 3 Monaten aber leider wieder ganz anders.
    Da bei mir die Wechseljahre angefangen haben, glaube ich dass die Verstärkung mit den Hormonen und Schwankungen zu tun hat.

    Ich würde mich gern mehr dazu informieren.

    Was passiert da im Körper? Macht es Sinn regelmäßige Hormontests zu machen? Kann man mit Bioidentischen Hormonen Erfolge erzielen und wenn ja, wie?

    Bin gespannt auf eure Erfahrungen.

    Viele Grüße

    Auguste72
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 182

    Hallo Miki,

    Meine Migräne hat sich auch mit den Wechseljahren massiv verstärkt. Ich hatte schon immer stark hormonell getriggerte Attacken (neben anderen) und die wechseljahresbedingten Hormonschwankungen waren dann das Öl fürs Migräne-Feuer.

    Meine Neurologin ist total begeistert von naturidentischen Hormonen und wollte sie mir förmlich aufschwatzen, um die Hormonschwankungen auszugleichen und evl. positiven Effekt auch auf die Migräne zu haben. (Verschreiben wollte sie sie aber nicht, das sollte dann schon die Gyn machen. 😉

    Meine Gynäkologin war durchaus zurückhaltender. Hormonstatus hielt sie für nicht zielführend, da er wegen der häufigen Schwankungen in den Wechseljahren nur jeweils eine Momentaufnahme und nicht wirklich aussagekräftig wäre. Wenn frau eine HET mit (bioidentischen) Hormonen macht, muss sie trotzdem herumprobieren, um die richtige, individuelle Dosis zu finden. Jede Frau reagiert anders. Meine Gyn meinte, man könnte mit den Hormonen die Schwankungen schon etwas „abflachen“, so dass auch ein positiver Effekt auf die Migräne möglich wäre.

    Ich habe mich trotzdem dagegen entschieden, weil meine Migräne auf jegliche Art von zugeführten Hormonen negativ reagiert, auch bei geringen Dosen. Zudem sollte ich aus medizinischen Gründen gar kein Östrogen nehmen, könnte also nur mit Gestagenen herumprobieren, worauf ich dann verzichtet habe.

    Einen Versuch wäre es also vielleicht wert. Vielleicht hilft Dir das trotzdem schon ein wenig.

    Liebe Grüße
    Auguste

    sternchen
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 4964

    Liebe Miki,

    zufällig hatte ich letzte Woche dieses Thema im Freundeskreis. Mit Rimkus haben mehrere Freundinnen vor ca. 6-7 Jahren mit Bioidentischen Hormonen gestartet. Heute sind sie sehr zufrieden und bleiben alle dabei.

    Man muss sich in dieses Thema sehr genau einarbeiten und einlesen. Es gibt viele „Fürs und Wider“ und ist außerdem sicher sehr individuell zu betrachten.

    Deshalb schließe ich mich Augustes Aussage an. Ein Versuch kann es wert sein.

    Alles Liebe
    Sternchen

    Nordsonne
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 11

    Liebe Miki, ich bin seit 3,5 Jahren postmeno und muss sagen, dass die Wechseljahre bzgl. der Migräne über mehrere Jahre sehr üble Phasen hatten, sowohl was die Intensität als auch die Häufigkeit betrifft. Leider habe ich in der ersten Zeit nicht gewusst, dass die schlimmere Migräne mit den WJ zu tun hatte; ich habe die WJ „nur“ mit Hitzewallungen / Schweißausbrüchen und schlechter Laune in Verbindung gebracht, das hatte ich in den Anfangsjahre aber alles nicht. Auch keiner der Ärzte hat eine Verbindung von damals Perimenopause und verstärkter Migräne hergestellt. Als ich dann die Idee hatte, dass meine diversen Probleme mit den WJ zu tun haben könnten und ich entsprechend gegoogelt habe, war die Erkenntnis groß.
    Wenn ich also vor 10, 12 Jahren über die WJ gewusst hätte, was ich jetzt weiß und vor allem, dass sie bei mir sooo lange anhalten werden – evtl. hätte ich es mit Hormonen probiert.
    Inzwischen ist es besser mit der Migräne, auch wenn sie nicht weg ist. Es gibt längere sehr gute Phasen und eher schlechte. Hormonschwankungen bemerke ich immer noch, die können auch noch etliche Zeit nach der Menopause auftreten, da flackert die Hormonproduktion immer noch mal auf. Ich habe dann öfter Migräne, zzgl. anderer WJ-Symptome, und die Medikamente wirken nicht so gut wie bei nicht-hormoneller Migräne.
    Ich habe mich gegen eine Hormonersatzherapie entschieden. Rimkus soll wegen der sehr individuellen Dosierung recht gut sein, kostet aber viel und muss ja über Monate bzw. Jahre angewendet und bezahlt werden, wenn man denn überhaupt eine guten Rimkus-Arzt findet. Das ist bei mir nicht drin. Die normalen (bioidentischen) Hormone auf Rezept können meines Wissens u.a. Kopfschmerzen/Migräne und Schwindel als Nebenwirkung haben, und deshalb traue ich mich nicht ran. Natürlich könnte ich es mal über 3 Monate ausprobieren, aber sehenden Auges in eine längere schwere Migräne-Phase zu gehen, das traue ich mich nicht. Wie soll ich wissen, ob es einfach eine schlechte Phase ist oder ob es die Nebenwirkungen sind? Vielleicht hat hier jemand Erfahrungen diesbezüglich?
    Ich kenne Frauen, die v. a. wegen psych. Probleme oder auch massivster Schweißausbrüche Hormone nehmen und „ein bisschen Kopfweh“ als Nebenwirkung gerne ertragen.
    Ich habe auch gelesen, dass eine Hormonersatztherapie bei schon vor den WJ bestehender Migräne kontraindiziert ist, ebenso bei Thrombose-Vorerkrankungen, auch wenn es nur in der Familie ist. Meine Mutter hatte(e) Thrombose, was meinen Entschluss, nichts zu nehmen, noch verstärkt. Vielleicht kann jemand hier mehr dazu sagen?
    Herzliche Grüße, Nordsonne.

    • Diese Antwort wurde vor 1 Jahr, 5 Monaten von Nordsonne geändert.
    Karin
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 2

    Liebe Nordsonne,

    ich befinde mich zur Zeit in der Schmerzklinik Kiel (unglaublich gut hier!). Nur leider wurde mir auch keine Hoffnung gemacht daß die Migräne sich mit Anfang der Wechseljahre bessert. Habe von meiner FA Famenita und Estragest-Gel verschrieben bekommen. Famenita nehme ich schon, immerhin schlafe ich seitdem wieder besser durch. Estragest-Gel liegt im Regal, traue mich nicht es zu nehmen, als Nebenwirkung „Kopfschmerzen“.Laut meiner FA muss ich es einfach versuchen, vielleicht wird es dann besser mit der Migräne. Mach mir da wenig Hoffnung. Eine schlimme Zeit mit den Wechseljahren, wenn die Migräne zu allen anderen Beschwerden noch hinzu kommt.
    Vielleicht hat ja jemand Erfahrung mit Migräne und bioidentischen Hormonen. Wird die Migräne damit schlimmer? Oder doch besser?

    Nordsonne
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 11

    Liebe Karin, inzwischen bin ich 4 Jahre postmeno und endlich, endlich!!! wird es besser! Nachdem der vergangene Herbst, als ich hier auch geschrieben hatte, nach einem recht guten Sommer noch mal sehr unerfreulich war, ist es seit Dezember viel besser. Sogar trotz Corona kurz vor Weihnachten.
    Da es auch bei meiner Mutter postmeno allmählich!!! besser wurde, scheint das bei mir auch so zu sein. Das Hormonlevel pendelt sich nach der letzten Blutung insgesamt auf einem niedrigen Stand ein, kaum noch Schwankungen. Aber bei mir hat das eben fast 4 Jahre gedauert. Ich hatte ja neben der Migräne auch alles mögliche andere an WJ-Beschwerden, und alles zusammen meldete sich über lange Zeit immer gemeinsam, sodass ich ziemlich sicher bin, dass es Hormonschwankungen waren. Zunächst ging das quer durch die Monate, nach und nach wurde es zyklischer. Auch jetzt habe ich ca. alle 4 Wochen noch mal einen kleinen Symptom-Cocktail inkl. leichter Kopfschmerzen bzw. Migräne, die ich aber manchmal gar nicht medikamentös behandeln muss.
    Wenn Du am Anfang der Wechseljahre bist, wie ich deinem Post entnehme, kann sich die ganze Sache ja noch lange hinziehen. Bei mir waren es von den ersten WJ-Symptomen (die ich damals gar nicht als solche erkannt habe) über die Hochphase in der Perimenopause bis jetzt 15 Jahre!!! Hätte ich das gewusst, hätte ich aus jetziger Sicht und mit einem/einer guten Gyn an meiner Seite vielleicht doch bioidentische Hormone ausprobiert.
    Es hängt ja auch vom Beruf ab – könntest Du Dich denn ohne Probleme ggf. mal für eine längere Zeit krankschreiben lassen und die Hormone und ihre Wirkung in Ruhe ausprobieren bzw. die Nebenwirkungen abwettern?
    Alles Gute für Dich! LG Nordsonne

    Karin
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 2

    Liebe Nordsonne,

    ich werde das Estragest-Gel dann in meinem Sommerurlaub mal ausprobieren. Obwohl ich auch einen sehr verständnisvollen Chef habe. Man hat ja schon die Hoffnung dass sich durch den dann stabilisierten Hormonspiegel auch die Migräne etwas bessert. Du hast mir auf jeden Fall Hoffnung gemacht daß es irgendwann mal besser wird. Wechseljahre + Migräne ist wirklich eine schlimme Kombi.

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