Wie sehr beeinflussen die Hormone das Migränegeschehen? Schwangerschaft und Wechseljahre sind einschneidende Veränderungen im Hormonhaushalt der Frau.
Welche Erkenntnisse gibt es von Seiten der Medizin? Was sind Eure eigenen Erfahrungen?
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Schwangerschaft und Migräne
Schlagwörter: Schwangerschaft-Migräne
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AutorBeiträge
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Hallo, ich habe heute eine Frage für meine Nichte. Sie ist 33 hat 2 Kinder 12 und 13 und arbeitet in 3 Schichten. Sie hat, wie ich häufige Migräne-Attacken mit und ohne Aura. 2-3x in der Woche. Triptane ohne Zuzahlung hlfen so gut, wie gar nicht mehr. Jetzt ist sie in der 5. Woche schwanger mit einem Wunschkind und die Migräne kommt um so heftiger und häufiger. Was kann sie tun, um die Schmerzattacken zu überstehen und evtl. zu reduzieren. Alle Tipps, die ich aus 2xKlinikaufenhalt in Kiel kenne, habe ich auch weiter gegeben, aber es geht ihr wirklich sehr schlecht.
Was kann man mit Medikamenten tun und wie übersteht sie die Schmerzattacken? Ich wäre dankbar für Tipps.. Gruß Heike HeinrichHerzlich willkommen, liebe Heike und danke fürs Umsetzen. 🙂
Wie verliefen denn die ersten beiden Schwangerschaften Deiner Nichte? Hast Du ihr schon zu hochdosiertem Magnesium geraten? Das ist eigentlich das einzige, was sie in der Schwangerschaft zu sich nehmen darf. Ich verweise auch gerne immer auf Prof. Göbels Artikel zu Paracetamol in der Schwangerschaft.
Sonst kann sie einiges mit Verhalten erreichen: für Regelmäßigkeit rund um die Uhr sorgen. Die ersten beiden Kinder sind schon groß genug, dass sie auch Rücksichtnahme erwarten kann. Regelmäßig kohlenhydratreich essen, ausreichend trinken, immer wieder Pausen in den Alltag integrieren, Stress vermeiden, wo immer es geht, versuchen, meist zu selben Zeit ins Bett zu gehen und aufzustehen usw.
Magnesiumcitrat aus den Tütchen kann auch gut zur Attackentherapie eingesetzt werden. Früh genug eingenommen, kann es beginnende Attacken stoppen oder leichter verlaufen lassen. Klappt natürlich nicht immer, aber doch relativ oft. Auch die Aura wird damit günstig beeinflusst. Im besonders schweren Fall kann auch eine Magnesiuminfusion helfen. Alles natürlich nur in Absprache mit Neurologen und Gynäkologen!
Immer mit Sonnenbrille nach draußen gehen, damit keine Attacken über visuelle Reize (Sonne, grelles Licht) getriggert werden können.
Habt Ihr Prof. Göbels Buch Erfolgreich gegen Kopfschmerzen und Migräne im Haus? Hier gibt es auch ein großes Kapitel über Migräne und Schwangerschaft. Auch in dieser Gruppe ist viel nachzulesen. Einfach hier oben mal auf „Forum“ klicken und ein bisschen quer lesen.
Liebe Grüße – auch an Deine Nichte –
BettinaHallo Bettina,
danke für die vielen Tipps. Da ich selbst ja schon 2mal in der Klinik war, zuletzt letztes Jahr November, habe ich all mein Wissen und auch das Buch ihr schon mitgeteilt. Es ist bei den Schichtwechseln so gut, wie gar nicht möglich, den richtigen Rhythmus einzuhalten, deshalb ist es bei dieser Schwangerschaft sehr viel schlimmer, als bei den beiden ersten. Da war sie arbeitslos, bzw. in der Ausbildung. Die Jungs sind sehr lieb und unterstützen ihre Mama sehr, sind wirklich vorbildlich. Die Magnesiuminfusion werde ich ihr mal anraten, damit sie mit ihrem Gynäkologen das besprechen kann. Danke auch für den Tipp mit den Mg-Tütchen.
Was ist mit der Arbeit, sollte sie sich da lieber aus dem Verkehr ziehen lassen? Sie arbeitet bei der Herstellung von Herzschrittmachern, sitzt ständig über dem Mikroskop, bei grellem Licht und hoher Konzentration. Wenn ich nicht irre, wird das mit den Schichten ja sowieso gesetzlich beendet?
Habe auch schon im Forum gestöbert und einiges gefunden von schwangeren, die sicher schon Mamis inzwischen sind. Deshalb die Anfrage, wegen neuer Erkenntnisse und so. Ich weiß ja, Prof. Göbel und sein Team sind immer hart am Ball für uns Schmerzpatienten. So gut, dass es jemanden gibt, der nicht locker lässt, neue Wege zu finden.
Vielen Dank für Euer Engagement
Herzlichst HeikeLiebe Heike,
dann hast Du Deine Nichte ja eh schon bestens aufgeklärt. Wie schön auch, dass die Jungs die Mama so lieb unterstützen. 🙂
Es wäre sicher für sie gesundheitlich besser, wenn sie eventuell immer wieder längere Zeit krankgeschrieben wird. So bald es ihr besser geht, kann sie ja vielleicht wieder einen Versuch starten. Sonst lieber wirklich während der Schwangerschaft mit dieser anstrengenden Arbeit aussetzen. Hierüber wird sie sicher gut beraten werden können von ihren Ärzten.
Es stimmt, dass Prof. Göbel und die Schmerzklinik führend sind, wenn es um neue Erkenntnisse zur Migräne- und Kopfschmerztherapie geht.
Liebe Grüße
BettinaHi, ich habe dies alles in der ssw auch durch gemacht. Ich wurde allerdings freigestellt. Da hatte ich schon mal eine sorge weniger. Dies würde ich deiner nichte auch raten. Soweit ich weiß kann das auch der frauenarzt veranlassen. Denn Artikel zu paracetamol in der ssw gab es zu der Zeit noch nicht daher habe ich viel paracetamol genommen. Und was auch einigermaßen gut geholfen hat war minzöl was ich auf den Nacken geschmiert habe.
Hallo Heike,
deine Nichte könnte sich durch ein Attest von Ihrem Arzt auch allgemein wegen Migräne bei der Häufigkeit von der Schichtarbeit frei stellen lassen. Das wäre medizinisch gut begründbar. Vielleicht haben sie dort einen Betriebsarzt, an den sie sich wenden könnte.
Während der Schwangerschaft könnte sie sich insgesamt frei stellen lassen, den Schichtdienst rausnehmen lassen oder sich für 50% krank schreiben lassen. Das hat einen Freundin von mir gemacht, die gerne arbeiten wollte, nur Vollzeit war zu anstrengend für sie.
Mir tut auch Pfefferminzöl bei aufziehender Migräne gut, das kühlt schön. Andere können den Geruch gar nicht ertragen.
Viele Grüße
AnikaHallo Ihr Lieben, ganz lieben Dank für die Infos, das mit den 50% ist eine gute Idee, ich gebe es ihr auf jeden Fall weiter. Aber auch ganz freistellen halte ich für möglich, ich denke, sie muss nur den Mut aufbringen, ihren Arzt darauf an zu sprechen.Das Euminz habe ich auch aus den Augen verloren, da ich es nicht so häufig nehme. Aber ich habe noch einiges da. Das werde ich ihr geben.. Ich war gerade in der Apotheke, um die Magnesiumtütchen zu holen, Die Apothekerin hat mir noch Schüssler salze empfohlen, die heiße 7, auch Magnesium, das man in Kombination zu den Tütchen geben soll. Gibt es da Erkenntnisse?
Liebe Bettina, Anika und Susi, ich bin froh, dass es Menschen gibt, die ihr Wissen teilen und Mitgefühl vermitteln, das hilft seelisch auch ganz toll.
Ich danke Euch ganz herzlich. Ich bin 59 Jahre und habe ja auch seit meiner Kindheit Migräne, als ich schwanger war, gab es so viele Erkenntnisse nicht und ich musste ohne Hilfe da durch, deshalb freue ich mich, jetzt meine Nichte unterstützen zu können, auch mit Eurer Hilfe. Liebe Grüße HeikeLiebe Heike,
Deine Nichte soll auf jeden Fall den Arzt ansprechen und eigentlich sollte so etwas selbstverständlich sein. Die hat Probleme, ist schwanger und ihre Gesundheit geht einfach vor!
Die heiße 7 kann sie dazunehmen, schadet zumindest nicht. 😉 Aber die Tütchen sind halt effektiver, wenn sie akut Hilfe braucht.
Es tut wirklich gut, wenn man sich austauschen und gegenseitig helfen kann. So profitieren alle, gleichzeitig ist man dem allen nicht mehr so ausgeliefert.
Liebe Grüße
Bettinahallo Bettina, danke sehr für die netten Worte. Im Moment liegt sie jetzt schon den dritten Tag und ist ganz fix und fertig, hat gar keine Kraft, sich über die Schwangerschaft so zu freuen, wie sie will. Aber jetzt hat sie erst mal die Magnesiumtütchen und Ibuprofen hat sie nun auch genommen, dass es erträglicher wird.
Leider sind wir räumlich ziemlich weit getrennt, ich bin in Erfurt und sie Inder Nähe von Frankfurt/M; da hat sie ihre Jungs erst mal zur Apotheke geschickt.Ich freue mich jedenfalls, dass wir beide Hilfe und Unterstützung bekommen. Wir sehen uns an Pfingsten und ich werde in Ruhe mit ihr die nächsten Schritte bereden, ich halte Euch auf dem Laufenden
Liebe Grüße HeikeEs tut mir richtig weh, das zu hören. 🙁 Ibuprofen kann sie – in absoluten Notfällen – bis zum 6. Monat mal nehmen. Danach auf gar keinen Fall, da es Schäden am Kind bewirken kann. Ich würde ihr so wünschen, dass es auch mit Magnesium klappt, evnetuell auch mal mit einer Infusion.
Liebe Grüße
BettinaHallo Bettina, ok, das werde ich ihr ausrichten, aber mit Paracetamol ist sie ja genauso schlecht dran. Ich denke nach dem heutigen Tag wird es auch erst mal vorbei sein und ich spreche dann in Ruhe mit ihr. Dann muss sie dringend das mit ihrem Arzt klären.. Ich hoffe, das war jetzt einmalig so, das hoffe ich für sie.
Danke liebe Bettina für den RatAnonym
Inaktiv15. Mai 2013 um 17:52 UhrBeitragsanzahl: 1354Hallo Heike,
eigentlich darf deine Nichte vom Gesetzgeber aus, gar keine Schichtarbeit mehr arbeiten.
Wird ihr keine Normalschicht angeboten oder ist das nicht möglich, dann wird sie von ihrem Gyn. krankgeschrieben.LG
Dusty -
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