Migräne und Begleiterkrankungen

Migräne und Begleiterkrankungen

CMD – Cranio-mandibuläre Dysfunktion

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  • Peti
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    Beitragsanzahl: 2

    Hallo, hat jemand Erfahrungen mit CMD – craniomandibulärer Dysfunktion im Zusammenhang mit Häufigkeit und Stärke der Migräne und möglichen Behandlungen?

    Ich leide schon seit über 20 Jahren an Kopfschmerzen. Diagnose des Schmerztherapeuten: Migräne, die durchschnittlich 5-6 Mal monatlich auftritt und sich bisher mit Triptanen (Relpax) einigermaßen in den Griff bekommen ließ. Seit Anfang Juli habe ich aber fast täglich Kopfschmerzen. Außerdem zeitweise starke Schmerzen beim Zubeißen. Die obersten Halswirbel sind fühlbar nach links bzw. darunter nach rechts verschoben. Ursache soll eine sich verstärkende Kiefergelenkfehlstellung sein. (Das könnte auch wirklich sein, da ich seit einer Weißheitszahnentfernung vor 23 Jahren den Mund nicht richtig weit aufkriege und eine Seite beim Kauen bevorzuge. Außerdem hat mich mein Arzt darauf hingewiesen, dass ich den Kopf immer leicht schräg halte und ihn nicht gleichmäßig weit in beide Richtungen drehen bzw. neigen kann.)
    Strategie ist jetzt: Lockerung der völlig verhärteten Schulter- und Halsmuskeln, Korrektur der Halswirbelstellung und Stärkung der Kau- und Halsmuskulatur durch das ”Head-Balance-Gerät”, damit das Kiefergelenk dann hoffentlich wieder an die richtige Position rutscht und dort bleibt. Letztendlich verspricht er sich durch die Beseitigung der Fehlstellung, dass nicht nur die akuten täglichen Schmerzen verschwinden, sondern auch die Migräneattacken seltener und schwächer werden, da die Fehlstellung im Kopfbereich als ständiger Stressbereiter wegfällt.

    Habt Ihr davon schon gehört oder sogar eigene Erfahrungen damit gemacht?

    Peti

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33372

    Liebe Peti,

    wurdest Du schon mit Botox behandelt?

    Birgitta
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 21

    Hallo,

    ich möchte gerne wissen, ob jemand positive Erfahrungen mit Botox gemacht hat?

    LG
    Birgitta

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33372

    Ich habe gute Erfahrungen mit Botox gemacht. Habe zwar keine CMD, aber oft starke Verspannungen an der Kaumuskulatur, den Schläfen, im Nacken- und Schulterbereich. Außerdem gibt es Studien, die die positive Auswirkung auf die Migräne belegen können. Man muss es einfach mal ausprobieren. Natürlich hilft es nicht jedem.

    Liebe Grüße
    Bettina

    nina
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 124

    Hallo Peti,
    ich habe leider auch Erfahrung mit CMD, wobei diese Diagnose ja auch recht schwammig ist. Letztendlich könnte man das wahrscheinliche bei vielen diagnostizieren, nur hat nicht jeder Beschwerden dadurch. Lockerung der Nacken-, Schulter-, Kiefermuskulatur ist bestimmt sinnvoll, dieses Head-Balance-Gerät kenne ich nicht, wird wohl aber einen ähnlichen Zweck erfüllen wie die sonst üblichen Aufbissschienen, oder?
    Wenn es gelingt, die Muskulatur zu entspannen und vor allem die Entspannung zu erhalten, kann ich mir gut vorstellen, dass auch Migräne seltener werden könnte, da ein Auslöser wegfällt. Komplett verschwinden wird sie vermutlich nicht, möglicherweise aber die Spannungs-KS.
    Ob man Botox speziell bei CMD einsetzt, weiß ich nicht, mir hat es noch keiner vorgeschlagen. Möglicherweise geht es auch gar nicht?? Bei chronischer Migräne ist es sicher hilfreich.
    LG NIna

    susisonne
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 772

    Hallo Peti,

    mir wurde auch gesagt, ich würde nicht richtig zubeißen u. dadurch wohl Migräne (ich denke es hat bei mir auch was mit Stress zu tun). In dem Zusammenhang habe ich mich auf die Suche nach Chiropraktikern gemacht u. auch nach einem Zahnarzt, der darauf spezialisiert ist. Ich habe zwar die Adressen, bin aber noch nicht aktiv geworden (immer wenn ich keine Migräne habe, will ich am liebsten nix davon wissen, aber momentan wird´s doch schlimmer, so dass ich mich einfach drum kümmern will.). Kannst mir gerne eine private Nachricht senden. Ich kann Dir komischerweise keine schicken.

    Viele Grüße!
    susisonne

    PS: Wohne übrigens in der Nähe von Oldenburg

    Peti
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 2

    Hallo,
    nach vielen Vor-Urlaubs-Überstunden bin ich mal wieder da.
    Bettina, Botox habe ich noch nicht bekommen.
    Nina, Susisonne, die Aufbissschienen sollen doch wohl das Knirschen verhindern und den Kiefer in der Position halten. Aus dieser Position soll er aber ja gerade herauskommen. Mit dem Head-Balance-Gerät geht es in erster Linie darum, die Kaumuskulatur und alles so in dem „Aufhängungsbereich“ drumrum zu stärken, zu trainieren und auf beiden Seiten wieder gleich stark zu kriegen. Ich mache das jetzt seit 1 Woche und hatte noch keine neue Migräneattacke (mag Zufall sein!) Die schiefen Halswirbel werden erst anschließend vom Chiropraktiker eingerenkt. Momentan hätte es noch keinen Sinn, die falsch belasteten Muskeln würden alles wieder in die falsche Position ziehen. Jetzt ist erst einmal Urlaub angesagt. Ich berichte Euch anschließend über meine Kau-Trainings-Fortschritte!
    Liebe Grüße aus dem heute total verregneten Hannover!
    Peti

    Heyfisch
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 14

    Hallo,
    bei mir wurde im Jahr 2007 Migräne mit Aura (starken Sehstörungen) diagnostiziert. Nachdem ich im letzten Jahr eine Kieferklemme hatte wurde CMD festgestellt – für mich ist mittlerweile klar, dass die Migräne ein Symptom der CMD ist. Da bei mir die übliche Schienentherapie nicht geholfen hat, mache ich eine spezielle Kieferorthopädische Behandlung und Osteopathie. Seitdem habe ich kaum noch Migräneattacken – vorher nahmen diese kontinuirliche zu und insbesondere die Sehstörungen hatte ich dauerhaft. Daher kann ich von mir aus sagen, dass die Migräne von der Zahnfehlstellung gekommen ist.

    Liebe Grüße,

    Heyfisch

    Eine Therapie mit Botox ist bei CMD – wie so viele andere Therapieformen auch – lediglich eine Symptombehandlung! Und ich kenne Betroffenen bei denen sie kontraproduktiv gewirkt hat!

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33372

    Hallo Heyfisch,

    ich freue mich für Dich, dass die Migräne so gut zurückgegangen ist durch die Behandlung der CMD. Ich wünsche Dir weiterhin dauerhaften Erfolg.

    DMD, Kieferfehlstellungen, Verspannungen usw. können Migräne triggern, sie sind aber nicht die Ursache. Migräne ist nicht das Symptom irgend einer anderen Erkrankung, sondern eine eigenständige neurologische Erkrankung. Wie wir ja alle immer wieder feststellen, gibt es eine Menge Trigger, welche die Migräneattacken auslösen können.

    Liebe Grüße
    Bettina

    susisonne
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 772

    Hallo Heyfisch,

    „Da bei mir die übliche Schienentherapie nicht geholfen hat, mache ich eine spezielle Kieferorthopädische Behandlung und Osteopathie.“

    Sorry, habe gesehen, dass ich Dich unter einem anderen Thema dazu befragt habe. Nun will ich passenderweise hier noch mal fragen:
    1. Hattest Du bzw. hast Du eine Kieferfehlstellung. (Ich frage, weil ich einen Kreuzbiss u. auch Probleme mit meinem Kiefer habe.)
    2. Was wird bei dieser speziellen kieferorthopädischen Behandlung denn gemacht?
    3. Was macht denn die Osteopathin? Behandelt sie Deinen Kiefer?

    Viele Grüße!
    Susisonne

    Heyfisch
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 14

    Hallo Bettina,
    ich frage mich nach wie vor, ob die Diagnose „Migräne“ bei mir nicht eine Fehl- bzw. Verlegenheitsdiagnose war, da nichts anderes in Frage kam, blieb Migräne einfach übrig. CMD wird in den USA auch als „Big Imposter“ bezeichnet, weil sie sich hinter so vielen Erkrankungen verstecken kann. Viele Mitbetroffene erst nach jahrelangen Ärzteodysseen die „richtige“ Diagnose erhalten.

    Hallo Susisonne,
    zu 1. Ich hatte eine starke Kieferfehlstellung, die sich jedoch entgegen der landläufigen Meinung erst im Erwachsenenalter manifestiert hat. Als ich die Veränderungen bemerkte, suchte ich diverse Zahnärzte auf (sogar eine Uniklinik) und wurde damit vertröstet, dass alles in Ordnung sei und sich die Zähne im Erwachsenenalter nicht mehr verschieben würden. Letztendlich hat sich dies als Trugschluss herausgestellt.

    zu 2. Zu kieferorthopädischen Behandlungen kann man einiges kontroverses schreiben – nur so viel – es gab im Jahr 2008 eine Studie der HTA (im Auftrag des Gesundheitsministeriums) die gravierende Mängel in der wissenschaftlichen Fundierung festgestellt hat.
    Ich mache eine biofunktionelle KFO mit einer festen Spange (Multiband) – diese wird immer individuell nachjustiert um Fehl- und Vorkontakte zu beseitigen.

    zu 3. Auch hier gibt es wieder ganz unterschiedliche Ansätze und Meinungen – meine Osteopathin behandelt während der KFO den Kiefer nicht, da die Spange schon sehr stark auf den Kiefer wirkt. Da sich mein ganzer Körper der Asymmetrie des Kiefers angepasst hatte, arbeitet sie hauptsächlich an der Aufrichtung der Achsen und entspannt gezielt bestimmte Muskelgruppen. Von anderen Betroffenen habe ich gehört, dass ein direktes Arbeiten am Kiefer /-gelenk eher zu einer Verstärkung der Symptome führt. Auch die oft im Internet angepriesenen Kiefergelenks- und HWS-Übungen sind mit Vorsicht zu genießen, und sollten beim Auftauchen von Symptomen nicht weitergemacht werden.

    Viele Grüße,

    Heyfisch

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33372

    Hallo Heyfisch,

    ein erfahrener Neurologe kann Migräne ganz eindeutig feststellen. Migräne sollte nun wirklich keine Verlegenheitsdiagnose sein, sondern von einem Fachmann entweder festgestellt, oder ausgeschlossen werden. Sollte sich die Migränediagnose bestätigen, wäre es sicher anzuraten, diese adäquat zu behandeln. Mal ganz abgesehen von Deinen anderen Problemen mit CMD.

    Es ist ja auch nicht gesagt, dass nach „erfolgreicher“ Behandlung der CMD die Migräne verschwindet. Daher würde ich Dir raten, Dich auch primär um die Migräne zu kümmern.

    Alles Gute und liebe Grüße
    Bettina

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