Visuelle Störungen, Sensibilitätsstörungen, Sprachstörungen und andere neurologische Ausfälle.
Zum Einstellen eines Beitrags bitte immer auf „Forum“ klicken. Dann öffnen sich alle Foren, die in dieser Gruppe schon bestehen. Nun kann man sich ein passendes Forum für seinen Beitrag aussuchen. Ist das passende Thema nicht dabei, bitte auf „Neues Thema“ klicken und somit ein neues Forum eröffnen. Aussagefähige Überschrift wählen, Beitrag einstellen und unter „Tags“ die relevanten Suchwörter eintragen.
Transcranielle Magnetstimulation bei Aura?
Schlagwörter: Transcranielle Magnetstimulation
-
AutorBeiträge
-
Ja, die Chaos-Theorie spielt hier rein. Allerdings hat dies nicht wirklich etwas mit Chaos zu tun, also dem unvorhersehbaren Verhalten solcher Systeme.
Sie haben ja die Gratwanderung erwähnt. Ich versuche es an diesem Beispiel einmal zu erklären:
Beim Wandern auf einem Grat führt jeder falsche Schritt sofort zum Absturz. Im Chaos sind unzählige solcher Wege verborgen.
Systeme, die chaotisches Verhalten zeigen, dienen daher wegen ihrer vielen Wege mit Absturzgefahr als Testobjekte für Verfahren die eine Gratwanderung kontrolliert ermöglichen sollen, selbst wenn man mal daneben tritt.
Solche Verfahren nennt man auch dann Chaos-Kontrolle, wenn sie auf nicht-chaotische Systeme mit instabilen Lagen angewandt werden, wie zum Beispiel die Hirnrinde oder auch tiefere Hirnregionen beim THS.
Es geht also um das erreichen von einem bestimmten, gewünschten Zielzustand mit möglichst wenig und minimal-invasiven Eingriffen.
Bei essentiellen Tremor werden solche Verfahren, coordinated reset genannt, von Peter Tass und Volker Sturm in der THS erprobt. Das wäre ein Beispiel in einer klinischen Testphase, welches aus meiner Forschungsrichtung kommt.
In der Migräneforschung stecken wir noch am Anfang.
Etwas mehr im Detail und technischer habe ich dieses Thema nun auch in meinem Blog aufgenommen. Der ein oder die andere hat vielleicht schon dieses Bild dazugehörige Bild auf meiner Homepage gesehen.
Anonym
Inaktiv5. September 2010 um 13:15 UhrBeitragsanzahl: 1356EMDR wird ja in der Psychiatrie schon lange angewandt.
Man müsste den Begriff „lange angewandt“ vll. etwas definieren. Für dich mag es lange sein, ich finde, dass diese Methode, die 1987 bis 1991 entwickelt und erst 2006 wissenschaftlich anerkannt wurde, doch noch ziemlich neu ist. Die Anwendung scheint auch immer neue Gebiete zu umschließen.
Die Anwendung beschränkt sich jedoch nicht auf die Traumatherapie: Mittlerweile wird EMDR auch eingesetzt bei nahezu sämtlichen Angststörungen, Phobien, substanzgebundenen Süchten, psychosomatischen Störungen, Schmerzzuständen – und die Indikation weitet sich immer mehr aus. Sogar ein spezielles Coaching-Konzept wirkt höchst effizient auf der Basis von EMDR.
quelle: http://www.emdr-akademie.de/emdr/anwendung/index.html
@bettina said:
Was ich mir aber irgendwie nicht vorstellen kann, ist die Tatsache, dass hier viel mit Lichtimpulsen gearbeitet wird. Wenn man als Migräniker bei Sonnenschein durch eine Baumallee hindurchfährt, ist das ein Migränetrigger erster Güte. Ich habe sogar bei geschlossenen Augen große Probleme. Auch die Augenlasertherapie scheint wohl so ähnlich zu funktionieren. Hier gibt es keinerlei Erfolge zu verzeichnen, abgesehen vom Placeboeffekt, der natürlich auch besser ist als nichts. 😉
Lichtreize werden bei EMDR nicht angewandt, nur haben diese Lichtreize bei Dr. Francine Shapiro dazu geführt, dass eine Augenbewegung stattfand (bilaterale Stimulation).
Liebe Grüße
Monika
@ Monika: Aber zu was führt denn dann diese Augenbewegung im Gehirn? Ich weiss viel zu wenig über den theoretischen Hintergrund dieser Methode!
Nachdem ich die Ausführungen über TMS hier gelesen habe, bin ich noch neugieriger geworden. Ich werde mich schlau machen und genaueres beim nächsten Termin erfragen.
Ich möchte nun an dieser Stelle auch einmal ausdrücklich warnen die Erwartungen bitte nicht zu hoch anzusetzen. In meinem Blog und auch hier in den Beiträgen versuche ich Informationen von der vordersten Forschungsfront in einfachen Worten darzustellen.
Viele dieser neuen Methoden können noch scheitern oder, selbst wenn nicht, sind diese erst in ferner Zukunft als Therapie anwendbar. TMS befindet sich zur Zeit in einer klinischen Testphase, mehr nicht.
In Deutschland ist es insbesondere die Gruppe von Frau Prof. Antal, die sich damit beschäftigt.
Hallo Herr Dr. Dahlem,
ob mein Verhalten wirklich in diese Diskussion gehört, ist mir im Moment nicht ganz klar.
Ich möchte mich auf Ihre Frage beziehen:
Und gibt es vielleicht andere Möglichkeiten, mit nicht-invasiven Methoden die Hirnaktivität bei Migräne zu beruhigen, etwa mit Lichtreizen bestimmter Frequenz?Ich bin, im Gegensatz zu fast allen hier, nicht unbedingt immer lichtempfindlich. Flackernde Sonne beim Durchfahren einer Allee, Blitzlichtgewitter, Blaulicht von Einsatzfahrzeugen und Discolampen, besonders im Fernsehen , bringen mich fast um den Verstand. Andererseits liege ich schon immer während einer Migräneattacke mit dem Gesicht zum hellen Fenster, möglichst mit Sonne. Genauso beruhigt es meine Migräne, wenn ich stundenlang vor meinem Laptop sitze und da hineinstarre. Die Migräne verschwindet nicht, wird aber viel „flacher“ und ruhiger. Ich kann mich auch während einer Migräne in die Sonne legen, vorausgesetzt es ziehen nicht Wolken in schneller Folge durch.
Meine Migräne lässt sich ganz offensichtlich durch Licht verändern, nicht beenden.
Viel Erfolg bei Ihrer Forschung
Julia
@markus-dahlem said:
Ich möchte nun an dieser Stelle auch einmal ausdrücklich warnen die Erwartungen bitte nicht zu hoch anzusetzen. In meinem Blog und auch hier in den Beiträgen versuche ich Informationen von der vordersten Forschungsfront in einfachen Worten darzustellen.Viele dieser neuen Methoden können noch scheitern oder, selbst wenn nicht, sind diese erst in ferner Zukunft als Therapie anwendbar. TMS befindet sich zur Zeit in einer klinischen Testphase, mehr nicht.
In Deutschland ist es insbesondere die Gruppe von Frau Prof. Antal, die sich damit beschäftigt.
Lieber Herr Dahlem,
es ist klar, dass alles noch ganz am Anfang ist und man natürlich jetzt noch nicht weiß, was letztendlich Bestand haben wird. Es ist aber sehr interessant für uns, hier mitdiskutieren zu dürfen und wer weiß, vielleicht können ja auch Sie ein wenig profitieren durch unsere Erfahrungen aus der Praxis. 😉 Die Theorie kann ja nicht abgekoppelt werden und ich nehme an, dass Sie daher auch den Austausch suchen.
Wir sind auf jeden Fall sehr gespannt, wie es weitergeht.
Liebe Grüße
BettinaLiebe Frau Frank,
es ist meine ganz persönliche Gratwanderung wenn ich einerseits aktuelles aus der Wissenschaft kritisch vermitteln will und andererseits als Wissenschaftler Optimist bin (und sein muss). Mir geht es um die Zukunftsvisionen, sowohl bei der Forschung als auch bei der Kommunikation dieser.
Die Wissenschaftskommunikation erfüllt für mich drei Zwecke:
(a) sie schafft ein positives Klima für Forschung, die ja immerhin auch staatlich gefördert wird,
(b) es macht mir Spaß, Wissen zu vermitteln,
(c) es bringt meine Forschung weiter!Dieser letzte Punkt (c) macht eine Rückmeldung so wichtig, sei es aus den Foren (wie z.B. der vorletzte Beitrag von Julia), gerne auch per Email oder als Kommentar in meinem Blog. Das haben Sie völlig richtig bemerkt. Aber mehr noch, die Rückmeldung unterstützt auch die Punkte (a) und (b).
Nicht umsonst unterstützt zB das BMBF die „Wissenschaft im Dialog“ und ein Dialog geht nur mit einer aktiven Beteiligung beider Seiten. Deswegen finde ich Ihr Forum mit dem Live Chat mit Prof. Göbel auch so bemerkenswert!
Herzliche Grüße
Markus DahlemWieso eigentlich hohe Erwartungen?
Meine persönlichen Erwartungen konzentrieren sich auf die neue Prophylaxe, die Prof. Göbel mir in Kiel verordnet hat. Ferner setze ich auf das bewährte Entspannungstrainig, ausreichend Schlaf, Ausdauersport etc… 😉
EMDR in der Schmerztherapie finde ich aber ganz spannend, und das Erlebte stimmt mich auch neugierig.
Lieber Herr Dahlem,
also ich denke, von diesem Austausch hier können wir alle nur profitieren. Wir erfahren sozusagen an forderster Front von den neuen Entwicklungen/Entdeckungen – wie z.B. zum Thema Glutamat, Ihre Aura-Forschungen – und Sie als Forscher erhalten direktes Feedback und Anregungen abseits jeglicher Studien.
Ich glaube auch nicht, dass unsere Erwartungen zu hoch oder unrealistisch sind, wie Simone richtig bemerkt. Auch bei den CGRP-Antagonisten müssen wir uns ja noch in Geduld üben, aber es tut einfach gut zu wissen, dass etwas unternommen wird. In der Zwischenzeit sind wir ja gut versorgt und haben eben dieses Forum, das uns Halt und jederzeit die neuesten Informationen bietet. Was will man mehr? 😉
Herzliche Grüße
Bettina FrankWieso eigentlich hohe Erwartungen?
Vielleicht bin ich hier schon etwas sehr vorsichtig. Nachdem ich las
Nachdem ich die Ausführungen über TMS hier gelesen habe, bin ich noch neugieriger geworden. Ich werde mich schlau machen und genaueres beim nächsten Termin erfragen.
wollte ich zumindest dem Eindruck entgegenwirken, dass TMS nun etwas sei, was zZ mit Absprach des behandelnden Arztes schon als Therapieansatz persönlich getestet werden kann. Dies ist ja nicht so.
Ich rede auch öfter mit Journalisten und dann kommt schon mal eine Schlagzeile, wie Physiker stoppen fatale Migräne-Lawine im Kopf. So etwas ist schon bedenklich und ärgert mich, weil es eben genau das tut, Erwartungen wecken. Zumal in der Printausgabe die Schlagzeile weitaus weniger scharf formuliert war „Wie Physiker die Migräne stoppen wollen“ (ansonten gleicher Artikel!) und jene andere nicht von der Journalistin stammte, sondern erst für die on-line Ausgabe erfunden wurde.
Aber jetzt weiche ich selbst vom eigentlichen Thema ab.
Da können Sie aber froh sein, dass Sie es bei uns nicht mit Journalisten zu tun haben. 😉 Was bezüglich „Berichterstattung“ manchmal abläuft, bereitet ganz sicher nicht nur Migränikern Kopfschmerzen!
Machen Sie sich da nur keine Sorgen: Wir sind hier eine sehr gut informierte Gruppe und bleiben auf dem Boden der Tatsachen.
Hier noch ein interessanter Artikel zum Thema Hirnstimulation.
-
AutorBeiträge
- Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.