Attackentherapie

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Einfach Triptane nehmen ohne Nachdenken?

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  • susisonne
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    … an alle:
    Sorry,, dass ich mich erst jetzt wieder melde. Wir hatten eine kleine Geburtstagsfeier in der Familie und so herrschte etwas Trubel und ich habe an zwei Tagen jeweils 2 Triptane nehmen müssen …, damit ich bei der Party „dabei sein kann“.

    … an Heika:
    Neh, ich hatte schon Migräne, aber ich denke, die Angst vor einer Attacke hat das Auslösen der Migräne begünstigt.

    susisonne
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 772

    Hallo,

    ich bin echt depri: Hab heute Morgen ein Triptan genommen, um fit zu sein, hier die Frage zu stellen, denn eigentlich hätte ich heute morgen ausgehalten.

    Ich schreib kurz auf …
    Insgesamt Juni (mit heute Morgen) 9 Triptan-Tage und 1 Tag, wo ich nur Naproxen – Unterleibsschmerzen) genommen habe.
    Davon in den letzten Tagen:
    Mi: Triptan
    Do: nichts
    Freitag: Triptan
    Sa: 2 Triptane
    So: 2 Triptane
    Mo (heute): 1 Triptan

    Ich muss jetzt aushalten und weiß nicht, wie ich vorgehen soll, denn wenn ich aushalte, muss ich mich häufig ´übergeben (am Anfang wirkt Domperidon, aber nach ca. einem halben-3/4 Tag kommt zum Kopfschmerz doch die Übelkleit durch und dann kann ich die Tabletten nicht mehr bei mir behalten).

    Dafür habe ich mir jetzt MCP-Zäpfchen 10 mg verschreiben lassen.
    Der Neurologe sagte ja, ich solle bei Migräne (wenn Überschreitung von 10 Triptane im Monat droht) statt Triptane Naproxen nehmen.

    Meine Fragen:
    1. Zählt Naproxen nicht zu den 10-20-Regel, weil kein klassisches Kopfschmerzmittel?

    2. In welchem Stunden-Abstand sollte ich die Gabe von 500 mg Naproxen wiederholen (laut Packungsbeilage maxim. 1250 mg pro Tag? Oder sollte ich bei der ersten Gabe direkt die maxim. erlaubte Einzeldosis von 1000 mg einnehmen?

    3. Kann ich Domperidon, 10 mg, tablettenform und MCP, 10 mg, Zäpfchen kombinieren? Also, wenn es noch einigermaßen gut geht mit der Übelkeit Tablette, weil angenehmer als Zäpfchen und wenn nötig, dann die Zäpchen?
    Kann ich 2-3 Tage jweils die Höchstdosis (laut Beipackzettel 3-4 MPC-Zäpfchen) verwenden?

    Also, nicht das das falsch verstanden wird:) Ich will jetzt keinen Therapieplan, sondern einfach mal fragen, ob jemand Erfahrung hat mit aushalten mit den Medikamenten Naproxen und Domperidon bzw. MCP-Zäpfchen?
    Ich hatte meinen Neurologen, wie ich ja oben im Beitrag geschrieben habe, nach Kortison gefragt, aber er meinte daraufin: “Soweit sind wir noch nicht.” Was ich verstanden habe als: “So schlimm ist es noch nicht.”

    Viele Grüße
    Susisonne

    PS: Wo ich jetzt alles “so schön” aufgeschrieben habe, schicke ich die Fragen direkt auch mal per E-Mail an meinen Neurologen … Drückt mir bitte die Daumen, dass ich die nächsten Tage “gut überstehe” Die Vorstellung im Krankenaus – wegen Verdacht auf Endometriose – werde ich morgen dann wohl nicht wahrnehmen können – schrecklich wie die Migräne “ins Leben pfuscht” – sorry, habe gerade ein Jammer-Tief …

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33401

    Liebe Susisonne,

    also wenn Du Deine Fragen heute sowieso Deinem Arzt schickst, wird er Dich ja sicher auch gut beraten können. Allerdings wundert mich, dass er meint, Kortison wäre noch keine Option für Dich…

    Ganz allgemein und beruhend auf eigenen Erfahrungen, versuche ich nun, Deine Fragen zu beantworten:

    1. Naproxen zählt mit in die 10/20-Regel.

    2. Normalerweise nimmt man zum Triptan, oder leicht zeitversetzt, 500 mg Naproxen. 1000 mg wäre schon auch eine Möglichkeit, da erlaubt, aber meist sollten auch 500 mg ausreichen. Ob die doppelte Dosis nämlich wirklich auch doppelt so gut wirkt, ist die Frage. Sonst nach 24 Stunden die Einnahme wiederholen.

    3. Du kannst die Tabletten mit Zäpfchen kombinieren, aber natürlich nicht die Tageshöchstdosierung überschreiten. 2 -3 Tage Einnahme ist sicher nicht das Problem.

    Aber wie gesagt, Dein Arzt wird Dir sicher einen Therapieplan erstellen können. Wegen Kortison würde ich ganz gezielt nachfragen. Wenn keine Gegenanzeigen bei Dir bestehen, frage ich mich, wie schlecht es Dir noch gehen muss, bis die Einnahme gerechtfertigt wäre. 😉

    Liebe Grüße
    Bettina

    susisonne
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 772

    Hallo Bettina,

    „wie schlecht es Dir noch gehen muss, bis die Einnahme gerechtfertigt wäre.“

    – Reicht ja schon, wenn ich unbarmherzig mit mir bin …
    Neh, ich hab jetzt noch mal überlegt: Vielleicht setzt er Kortison auch nur beim „Entzug“ ein …

    Aber dass Du nun schreibst, wovon ich ja auch ausgegangen bin (nachdem was ich in den letzten Wochen hier im Forum gelesen habe), dass Naproxen mit zur 10-/20-Regel gehört, lässt mich das doch ein wenig an den Neurologen zweifeln …:
    Ich hatte oben im Beitrag ja schon den Wortwechsel mit ihm zitiert. Hier noch mal:
    „Er meinte, ich solle dann Naproxen nehmen, aber halt nicht mehr als 10 Triptane. Ich: “Ja, aber wenn ich dann mit dem Naproxen über 10 Tabletten-Tage komme.” Er: “Das macht nix.”“

    Ich warte nun mal ab, was er antwortet und werde berichten.
    Danke für Deine Infos!
    Lieben Gruß
    susisonne

    Anonym
    Inaktiv
    Beitragsanzahl: 85

    Die 10-Tagesregel gilt nach meiner Erinnerung aus Kiel auch für alle anderen Schmerzmittel, selbst für lokale Schmerzsalben wie Mobilat oder Diclofenac. Ich hatte neben der Kopfschmerz/Migräneproblematik auch starke Schulter-Armschmerzen und hatte dafür in Kiel Diclofenac-Gel dabei. Neben den Schmerztabletten durfte ich auch das Gel nicht mehr auftragen, da es sonst die Medikamentenpause gesprengt hätte. Auf Nachfrage ist mir nach den zwei Wochen nochmal ausdrücklich bestätigt worden, dass alle Schmerzmittel in diese 10-Tagesregel fallen.
    Ich würde Dir nach dem was Du schreibst deshalb dringenst zu einer klinischen Medikamentenpause raten. Ambulant habe ich es mehrfach versucht gehabt und hab es nie wirklich über einen längeren Zeitraum geschaft. In Kiel war es unterstützt durch das Cortison und die Pause aus dem stressigen Alltag eher ein nicht gedachtes Kinderspiel. Ehrlicherweise muss man dazu sagen, dass es wie bei vielen Patienten nach ca. 11 Tagen zu einem heftigen Umstellungskopfschmerz kam, aber auch den habe ich nach 2 bis 3 Tagen gut überstanden gehabt.

    Gruß

    Tomasz

    susisonne
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 772

    Hallo!

    Ich hatte heute morgen meinen Arzt per E-Mail angeschrieben und nun kurz nach 19 Uhr die Antwort erhalten.

    Ich hatte ihm in der E-Mail mitgeteilt, dass ich in diesem Monat bislang 9 Triptane-Tage habe (davon 4 in den letzten 4 Tagen) und einen Naproxen-Tag. Da ich ihn ja schon beim persönlichen Gespräch letzte Woche nach Kortison gefragt habe und er nicht „darauf ansprang“, habe ich ihn in der heutigen E-Mail nicht mehr darauf angesprochen (und gehofft, er würde selbst was dazu sagen).

    Er hat nun geantwortet, dass ich bei Schmerzen stärker 5 direkt Naproxen 1000mg nehmen soll, sonst würden 500mg reichen …(sein Kalender geht bis 10, wobei ich mind. 6 habe; bei ausgehaltener Migräne 10).

    Also nix von wegen, Sie dürfen nicht mehr als 10 Schmerzmittel-Tage haben. Ich trau mich nun nicht ihn noch mal gezielt anzusprechen; ich fürchte, er würde ziemlich „sauer“ sein, wenn ich ihm noch mal sage „Im Migräne-Forum Kiel steht aber …“. Ich hatte ihn ja letzte Woche schon darauf angesprochen – siehe meine Beiträge oben. Er ist ja selbst Kopfschmerz-Experte (von der Liste). Was würdet Ihr machen?

    Lieben Gruß und Euch einen entspannungsreichen sonnigen Abend!
    Susisonne

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33401

    Hmm, ist schwierig. Du weißt ja jetzt selbst, dass Du Dich auch beim Naproxen zurückhalten solltest. Trotzdem würde ich ihn auf Kortison ansprechen. Da wird er sicher nicht „sauer“ sein, kann ich mir nicht vorstellen.

    Hast Du Vomex, Diazepam oder ein Neuroleptikum im Hause? Damit können die Schmerzen auch gedämpft werden und zusätzlich macht ein Neuroleptikum auch eine Schmerzdistanzierung.

    Liebe Grüße
    Bettina

    susisonne
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 772

    .. mal gucken, ob ich mich überwinden kann (ich schreib Dir eine PN).

    Von Diazepam oder einem Neuroleptikum habe ich noch nix gehört bzw. habe ich auch nicht hier.
    Ein Vomex-Zäpfchen musste ich heute entsorgen (abgelaufen). Hatte mir wohl mein früherer Hausarzt – vor unserem vor einigen Jahren – mal verschrieben. Wusste gar nicht mehr, dass ich davon was hatte.
    Sind Vomex-Zäpfchen denn wohl besser als MCP-Zäpfchen? Kann ich Vomex frei in der Apotheke kaufen?

    Lieben Gruß
    Susisonne

    Anonym
    Inaktiv
    Beitragsanzahl: 85

    Hallo Susisonne,
    in Kiel werden Vomex (als Tablette) oder das niederpotentes Neuroleptikum (z.B. Melperon als Tablette 25 mg) verabreicht, um den Schmerz in der Medikamentenpause besser zu ertragen. Es soll schmerzdistanzierend wirken.
    Bei mir wirkt es so, dass ich umnebelt bin und einfach nur schlafen will, egal ob Schmerz oder nicht. MCP-Tropfen haben bei mir diese Wirkung nicht. Sie helfen vielleicht dem Magen aber haben nicht die schmerzdistanzierende, sprich umnebelnde Wirkung. Von daher sollte man bei beiden Mitteln insbesondere aber beim Neuroepileptikum vorsichtig sein und z.B. nicht Auto fahren. Vomex ist meines Wissens frei verkäuflich (z.B. als Reisetablette zu nehmen). Ich nehme auch ein Jahr nach meinem Aufenthalt in Kiel noch diese Mittel, um die 10-Tagesregel einzuhalten oder wenn der Schmerz eh erst am Abend kommt und ich vor Schmerzen dann nicht schlafen kann.
    Auch mein Schmerzarzt zu Hause hat mir früher mehr als 10 Schmerzmittel pro Monat verschrieben oder zumindest davon gewusst. Was sollte er auch machen? Wichtig war doch, dass ich erstmal schmerzfrei bin und am Leben teilnehmen kann. Kiel stand von seiner Seite als Option für mich, aber ich brauchte eine Weile um da wirklich nachzuhaken und das Angebot anzunehmen. Heute weiß ich, ich hätte viel früher darauf drängen sollen.

    Gute Besserung

    Seestern

    alchemilla
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 3992

    Hallo, susisonne,
    ich würde vom Forum nichts erwähnen. Ich kann das gut nachvollziehen, dass Ärzte sich ein bisschen blöd vorkommen -und dann sauer sind- wenn man ihre Kompetenz gegen die Weisheiten eines Forums abwägt. Dass UNSER Forum einfach exquisit ist, weiß er ja nicht.
    Vielleicht kannst du dich selbst so sehr kundig machen und überzeugen, dass du ihm einfach sagen kannst: “ ICH möchte mal eine Medipause mit Cortison-Unterstützung ausprobieren.“
    Egal, woher du das hast, einfach ICH MÖCHTE .. .
    Viele Ärzte respektieren das, wenn man selbst eine eigene Meinung hat und die Verantwortung übernimmt. (Manche können damit allerdings auch g a r nicht umgehen).
    Probier mal aus, wie sich das anfühlt, wenn du so auftreten würdest.

    susisonne
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 772

    Hallo!

    Danke für Eure Beiträge!! Ich geh noch mal in mich und werde dann entscheiden!

    Ich denke auch, dass Forum ist „exquisit“ und ich hab manchmal den Eindruck, dass ich besser informiert bin als der Neurologe (oder ist das eine überhelbliche Einschätzung 🙁 )?

    Lieben Gruß
    Susisonne

    Anonym
    Inaktiv
    Beitragsanzahl: 85

    „…Ich denke auch, dass Forum ist “exquisit” und ich hab manchmal den Eindruck, dass ich besser informiert bin als der Neurologe (oder ist das eine überhelbliche Einschätzung )?“

    Schwer zu sagen. Fakt ist, dass man hier in erster Linie die „Kieler Schule“ vertritt. Mir hat diese nach vielen Jahren des Schmerzes und nach der Suche auf einen Ausweg sehr sehr geholfen. Ich will aber auch nicht verheimlichen, dass es auch in Kiel Patienten gab, die nicht so zufrieden waren. Auch in Kiel gibt es keine Wunder und wohl nur in den seltensten Fällen ist jemand hinterher völlig geheilt. Aber es kann, wenn man sich darauf einlässt, ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung sein. Heute habe ich unheimlich an Lebensqualität hinzu gewonnen.
    Dein Arzt kann das alles was in 14 Tagen Kiel passiert ambulant mit Dir nicht leisten. Er wird eher alles dafür tun, dass es Dir kurzfristig besser geht, sprich Du schmerzfrei über den Tag kommst. Und da helfen nunmal oft nur Schmerzmittel. Was soll er machen? Oft können Ärzte wegen der Budgetierung nicht genug Triptane verschreiben. Dem Migräne-Patienten ist damit auch nicht geholfen.

    Liebe Grüße

    Seestern

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