Welche Therapie ist wirksam? Welche Probleme können auftauchen?
Im Avatar sehr Ihr den Kopf des Gereon von Köln, welcher Schutzpatron gegen Kopfschmerzen ist.
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Formigran und Naproxen
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AutorBeiträge
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Guten Morgen,
ich habe Naratriptan 2,5mg als Migränemedikament. Ich nutze da momentan Formigran. Zusätzlich wurde mir für meine Migräne während der Periode Naproxen 500 verschrieben. Ich habe das bisher immer vermieden, weil ich Angst vor zu vielen Medikamenten hatte, aber ich komme jetzt nicht mehr drum herum. Nehme ich denn dann das Triptan und Naproxen gleichzeitig ein oder zeitversetzt? Mit welchen Nebenwirkungen muss ich da rechnen? Habt Ihr gute Erfahrungen damit gemacht?
LG
MarinaLiebe Marina,
da bis zum Wirkeintritt von Naratriptan in der Regel ein wenig Zeit vergeht, könntest du es zeitgleich mit Naproxen einnehmen.
Haben 2,5 mg Naratriptan keine ausreichende Wirkung, könntest du nach Absprache mit deinem behandelnden Arzt auch gleich die empfohlene Tageshöchstdosis von 5 mg ausprobieren.
Die Triptane verhindern eine weitere Ausschüttung der entzündungsfördernden Botenstoffe und sind keine Schmerzmedikamente im eigentlichen Sinn. Naproxen oder andere NSAR wirken gegen die bestehende Entzündung an den Blutgefäßen, so dass die bereits ausgeschütteten entzündungsfördernden Botenstoffe vorerst keine Möglichkeit mehr zum „Andocken“ haben – zumindest für die Dauer der Wirkzeit des NSAR. Mit 10 bis 18 Stunden hat Naproxen im Verhältnis zu anderen NSAR eine deutlich längere Halbwertszeit.
Ob und welche Nebenwirkungen bei dir auftreten, lässt sich nicht voraussagen.
Bei mir führt die Einnahme von Naproxen zu einer Überempfindlichkeitsreaktion, deshalb nehme ich ein anderes NSAR zu meinem Triptan.Liebe Grüße
KatrinViva la Vida! 🍀
Hallo Marina,
zunächst die Frage, warum dir Naproxen verordnet wurde? Reicht das Formigran allein nicht oder ist Naproxen als Alternative gedacht?
Ich selbst habe aktuell eine sehr gute Wirkung mit Naratriptan plus Naproxen zusammen, wenn eins allein nicht hilft. Das vertrage ich sehr gut.
Wenn zunächst Naratriptan (Formigran) wirkt und später die Schmerzen wiederkommen, kann man die Wirkung sehr gut mit Naproxen verlängern, da es – wie Kathrin schrieb – eine lange Wirkzeit hat.
Liebe GrüßeGuten Morgen, liebe Marina.
Deine Fragen kann ich dir ganz einfach beantworten: nimm es!
Ich nehme das Naproxen nahezu immer nach der Sumatriptan-Spritze weil, es wunderbar die Wirkung des Triptane verlängert. Der Einenahmezeitpunkt richtet sich nach der Halbwertszeit des Triptans. Beim Suma, dessen Wirkung nach ca. 2,5 Stunden bei mir vorbei ist, nehme ich es nach etwa 1 Stunde. Naproxen ist gut verträglich, braucht aber ein bisschen Anlaufzeit. Probier es aus, du wirst zufrieden sein. Ich konnte es kürzlich für einige Zeit nicht nehmen, weil ich Blutverdünner nehmen musste, es hat mir seeehr gefehlt.
Dir wünsch ich, dass es dir gut hilft! Und such vor lauter Bedenken nicht nach eventuellen Nebenwirkungen, ich habe gar keine!
Viel Erfolg damit und liebe Grüße,
JuliaVielen Dank für Eure Antworten. Bei mir ist das Problem, dass ich während meiner Periode oft tagelang Migräne und Nackenschmerzen+Spannungskopfschmerzen habe. Seit ich 40 geworden bin, wird es immer schlimmer.
Ich werde es jetzt aber mal mit Naproxen versuchen. Ihr habt mir nochmal Mut gemacht.Hallo Marina,
Ich kann Dir da auch Mut machen, es einfach zu probieren. Ich nehme die Kombi Naratriptan + Naproxen schon lange (und vor allem bei meinen hormonell getriggerten Attacken) und habe vom Naproxen nur eine „Nebenwirkung“: Das Triptan wirkt besser und länger 😉
Bei heftigeren Attacken nehme ich beides gleichzeitig bei etwas schwächeren nehme ich Naproxen erst ca. 2 Stunden nach dem Triptan, wenn ich merke, das Triptan allein reicht nicht aus.
Liebe Grüße
AugusteBei allem Enthusiasmus für die Kombi mit Naproxen – besser ist es, man kommt alleine mit dem Triptan aus. Das ist ja u.a. einer der Vorteile der Triptane, dass sie organschonender sind und in aller Regel viel besser wirksam als Schmerzmittel. Ich kann daher jedem nur raten, es erst ausreichend lange mit Triptanen zu versuchen, die das abdecken, was man benötigt.
Wenn man dann bei einem kurzwirkenden Triptan landet, das aber am effektivsten ist und man trotzdem die lange Wirkung braucht, kann man diese verlängern mit Naproxen. Aber auch nur, wenn man sonst bei den Attacken zu viele Triptane aufgrund der Dauer der Attacke einsetzen müsste. Der Arzt wird dann entsprechend dazu beraten.
Auch wenn man akut keine Nebenwirkungen wahrnimmt, so belasten NSARs trotzdem die Organe. Vor allem die Magenschleimhaut kann leiden, aber auch Leber, Nieren und Herz. Wer also eine lange Zeit immer diese Kombi nimmt – und sie vielleicht gar nicht zwingend benötigen würde – belastet jedes Mal den Körper doppelt.
Liebe Grüße
BettinaHallo Marina,
was du als Migräne plus Nackenschmerzen plus Spannungskopfschmerzen wahrnimmst, kann auch einfach alles zu 1 Migräneattacke gehören. Nackenschmerzen kenne ich dabei ebenso wie wandernde Kopfschmerzen, vor allem ab Anfang/Mitte 40 während der Menstr. Je nachdem wie viele Attacken du monatlich hast, käme evtl auch eine Prophylaxe in Frage? Nimmst du Magnesium und Vit.B2 wenigstens?
Liebe GrüßeHallo Jasmin,
Magnesium und Vit. B12 nehme ich bereits, aber ich habe nicht das Gefühl, dass es besonders hilft. Die Prophylaxe ist bereits im Gespräch. Mein Arzt wollte erstmal noch abwarten, ob ein paar Verhaltensänderungen die Anfälle reduzieren. Leider sieht es im Moment nicht danach aus. Ich habe vor allem das Gefühl, das meine Hormone starken Einfluss nehmen. Eisprung und Periode sind gerade echte Garanten für Migräne.Ja, da hatte ich auch einige schlimme Jahre, mit Anfang 40 nimmt es bei vielen Migränikern zu. Dafür kannst du mittlerweile von besseren Erkenntnissen profitieren. Wenn die gängigen Prophylaxen nicht funktionieren sollten , hast du heutzutage Zugriff auf Antikörperspritzen, die bei vielen weniger Nebenwirkungen bei guter Wirksamkeit haben. Bei mir hat vorher quasi nichts funktioniert.
Also du hast noch einige Optionen 😉
Viel Erfolg wünsche ich dir!Liebe Marina,
eine deutliche Wirkung von Magnesium und Vit B2 (nicht B12!) merken viele von uns nicht. Trotzdem macht es Sinn, besonders das Magnesium zu nehmen, weil unser Migränekopf da einen erhöhten Bedarf hat. Und wenn man viele Attacken hat, ist es sicher schwer, den Grund, ob Magnesiummangel oder was Anderes, zu erkennen. Es ist einfach eine gute Unterstützung, die außer manchmal Durchfall, fast keine Probleme macht.
Alles Gute,
JuliaEin herzliches Hallo in die Runde!
So ganz punktgenau paßt meine folgende Schilderung nicht zu „Formigran und Naproxen“ aber zum Stichwort „Migrände plus Nackenschmerzen“. Deshalb schreibe ich mal hier weiter.
Im Alter von 62 Jahren liegen die Wechseljahre inzwischen hinter mir. Die Migräne, die mich seit dem 16. Lebensjahr (freundlich ausgedrückt) begleitet, ist geblieben.
Leider hat sie sich seit ca. 2 Jahren an manchen Tagen eine Tarnung zugelegt, die ich nicht sofort durchschaut hatte.
Es beginnt mit sehr üblen Schmerzen gaaanz (Atlaswirbel) oben im Nacken, die sich über die Schultern ausdehnen. Daraufhin entscheidet sich die Migräne, ob sie sich lieber links- oder rechtsseitig festbeißt.
Sinnigerweise passiert dies oft in den frühen Morgenstunden, sodass ich anfangs den Verdacht hatte, mich in der Nacht „verlegt“ zu haben. Matratze getauscht, verschiedene Kissen ausprobiert – die ganze Palette, bis klar war, dass es einfach eine neue Migräne-Variante ist.Nach so vielen Jahren mit Migräne hätte ich im Grunde auch gleich drauf kommen können. Naja, eine Verspannung wäre mir vermutlich lieber gewesen :-).
Und jetzt bin ich doch bei „Formigran und Naproxen“. Ich nahm lange Zeit beide Medikamente gleichzeitig ein. Seit etwa einem Jahr bekommt zuerst Formigran (Naramig) eine Chance und bei Bedarf kommt Naproxen hinterher. Die Entscheidung ob ja oder nein treffe ich aufgrund meiner persönlichen Erfahrung und wie sich der Migräneschmerz eine Zeit lang nach der Einnahme von Naramig verhält.
Euch allen noch einen schönen Nachmittag!
denkpositiv -
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