Attackentherapie

Attackentherapie

Wiederholungskopfschmerz nach Maxalt (Rizatriptan)

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  • Neuron
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 9

    Guten Morgen !
    Ich habe folgendes Problem:
    Ich nehme seit mehreren Jahren Maxalt 5 mg im Durchschnitt 3xmonatlich bei Migräne ohne Aura. In dieser Dosierung waren die Schmerzen meistens nach einmaliger Gabe weg bzw. gut zu ertragen. Seit einigen Monaten tritt häufig nach 5-6 Stunden Wiederholungskopfschmerz auf – im letzten 1/2 Jahr leider mehrfach, sodass ich an 2 oder 3 Tagen hintereinander Maxalt 5mg einnehmen mußte. Im Falle des Wiederholungskopfschmerzes habe ich 1,5 g ASS Brausetablette eingenommen und habe den Nachmittag und Abend gut durchgestanden; musste aber häufig am nächsten Morgen erneut Maxalt einnehmen. Medikamenteninduzierter Kopfschmerz kann ausgeschlossen werden, da 6-8 Schmerzmitteleinnahmen pro Monat und schmerzfreie Intervalle bis zu 3 Wochen.
    Welche Alternativen können empfohlen werden ?
    1. Triptanwechsel ? (auf länger wirkendes)
    2. Erneute Einnahme 5 mg Maxalt bei Wiederholungskopfschmerz innerhalb von 24h ?
    3. Kombination mit Naproxen ? in welcher Dosierung ? 4. 4. Dosiserhöhung auf Anfangsdosis mit 10 mg Maxalt
    Für Antworten/ Erfahrungsberichte wäre ich sehr dankbar !!
    Neuron wünscht euch ein schönes, entspanntes Wochenende , möglichst ohne Schmerzen !!

    heika
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 6940

    Hallo Neuron,
    du schreibst, dass du seit mehreren Jahren Maxalt nimmst. Ich kann dir aus eigener Erfahrung berichten, dass mir Maxalt eine gewisse Zeit auch sehr gut geholfen hat, doch dann die Wirkung nachließ. Zum einen wurde der Schmerz nicht mehr vollständig unterdrückt, zum anderen kam er schneller wieder.
    Ich wechselte damals das Triptan und bekam Imigran als Tabletten. Sie wirkten gut, aber nicht die Wirkung hielt nicht lange an. Später wurde ich auf Allegro umgestellt, weil ich meist 48-stündige Attacken habe und das Allegro länger wirkt. Damit komme ich prima zurecht, auch wenn die Wirkung bei mir erst nach da. 2 Stunden einsetzt.
    Eine Neurologin erzählte mir einmal, dass der Körper sich durchaus an ein Triptan gewöhnen könne und die Wirkung dann nicht mehr so gut sei.
    Ich persönlich würde in deinem Fall eher das Triptan wechseln als mehr Tabletten zu nehmen. Aber ich bin Laie und würde dir raten, das mit einem Schmerzspezialisten durchzusprechen.
    Lieber Gruß
    Heika

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33356

    Lieber Neuron,

    Du hast mehrere (schon von Dir selbst vorgeschlagene) Möglichkeiten:

    1. Wechsel zu einem länger wirkenden Triptan: a) Relpax (Eletriptan) wirkt auch bei schweren Attacken, die Nebenwirkungsrate ist aber etwas höher, b) Allegro (Frovatriptan, c) Naramig (Naratriptan) auch unter Formigran freiverkäuflich in Apotheken zu erhalten. Die Nebenwirkungsrate ist gering, allerdings wirkt es bei schweren Attacken oft nicht so zuverlässig. Einfach mal ausprobieren.

    2. Bei schwereren Attacken die weitere Einnahme von Maxalt, kombiniert mit Naproxen 500 mg.

    3. Wichtig wäre, ca. 15 Minuten vor Einnahme des Triptans ein Antiemetikum (MCP, Domperidon) zu nehmen. Dies verbessert den Weitertransport der Medikamente im Magen- Darmtrakt, der während einer Migräneattacke oft fast zum Erliegen kommt.

    Am Montag, 15.3. ab 21:00 Uhr ist Live-Chat hier im Forum. Da könntest Du Deine Frage auch nochmal persönlich an Prof. Göbel stellen.

    Liebe Grüße
    Bettina

    Tomi
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 74

    Hatte ich bei Maxalt genauso !
    Es wurde immer schlimmer, der Schmerz kam schnell wieder und war dann fast stärker als zuvor !
    Am Anfang dachte ich Supermittel, aber dann…klar wird eine Gewöhnung eintreten.
    Am Besten komme mit Allegro klar, Relpax ist stärker, aber da habe ich viele NW.
    Allerdings scheint bei allen Triptanen eine Gewöhnung einzutreten, in letzter Zeit muß ich bei Allegro manchmal 3-4 Stunden warten und manchmal noch eine hinterher nehmen.
    Ich nehme allerdings inzwischen zuviel, 10-11/monat., aber eine Attacke „ohne“ halte ich nicht mehr durch, da sie 3- 4 Tage dauern kann. Hat sich im Laufe der Zeit (8 Jahre mit Triptanen) immer mehr gesteigert, früher dauerte ein Anfall max. 24 Std. und durch Schlaf ging es immer weg !
    Schuld der Triptane ?

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33356

    Beitrag von Elvira:

    dieser überlegung möchte ich mich gerne anschließen. bevor ich mit maxalt anfing, halfen mir auch noch tomapyrin…..das ist jetzt ca. 11 jahre her…seither nur mehr maxalt und die attackenhäufigkeit und -dauer stiegen an.
    liegt das nun an dem übergebrauch ca. 10 triptane im monat? wobei ein mik wie schon öfter angesprochen auch nicht auszuschließen ist….ein teufelskreis….
    elvira
    ps. im moment bin ich wieder mal soweit topamax in erwägung zu ziehen….habs schon mal 12 wochen genommen, allerdings da hat es nix geholfen…aber irgendwie gehen mir die ideen für eine prophylaxe schön langsam aus….mein nächster neurotermin ist ende märz, bis dort hin sammle ich mal wieder ideen 😉

    Neuron
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 9

    Liebe Bettina, Elvira, Heika und Tomi !
    Vielen Dank für Eure Antworten. Ich bin wirklich froh dieses Forum entdeckt zu haben; ich dachte ich wäre mit meinen „Triptanproblemen“ ein Einzelfall !!
    Manchmal tut REDEN/SCHREIBEN auch schon der Seele gut …..
    Euch allen noch einen schönen Abend !!
    LG Neuron

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33356

    Lieber Neuron,

    wie Du siehst, bist Du kein Einzelfall. 😉 Ich hatte mal einige Wochen lang Maxalt probiert, die Wirkung war aber nicht optimal. Gott sei Dank wirkt AscoTop bei mir nach 6 Jahren immer noch zuverlässig, vorausgesetzt, ich bin nicht im MÜK.

    Liebe Grüße
    Bettina

    carine
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1

    Liebe Mitglieder und Moderatoren,

    nachdem ich heute morgen aufgrund einer heftigen Migräneattacke einer Bekannten absagen musste und dabei wieder mal festgestellt habe, dass es unheimlich schwierig ist, einer Nicht-Migräne-Geplagten zu erklären, wie fies man sich bei einem Anfall fühlt, beschloss ich einem Migräneforum beizutreten. Und schon beim Lesen einiger Fragen und Antworten fühle ich mich verstanden!

    Meine Frage insofern ich in dieser Gruppe richtig bin: Ich habe starke Migräne bevorzugt vor und während meiner Menstruation und versuche diese Tage dann mit Sumatriptan und Ibuprufen im Wechsel zu überbrücken. Leider tut dies meinem Magen langfristig überhaupt nicht gut. Könnte es vielleicht sinnvoll sein, eine Weile eine leichte Pille zu nehmen? Bin allerdings schon Ende 40. Und gilt die Regel – ein Triptan/Woche – noch oder gehen auch mal 2-3 Triptane (zB. 2,5 mg Sumatriptan? (Da ich neu bin, weiß ich jetzt nicht, ob die Frage schon woanders beantwortet wurde).

    Viele Grüße
    Carine

    heika
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 6940

    Hallo Carine,

    ich kenne nur die 10-20-Regel. Man sollte pro MONAT an nicht mehr als 10 Tagen Schmerzmittel nehmen. Solltest du an einem Tag zwei Mal ein Triptan benötigen, zählt dies als ein Einnahmetag.

    Warum nimmst du Sumatriptan und Ibuprofen im Wechsel?

    Außenstehende können meist wirklich nicht nachvollziehen, was es heißt, Migräne zu haben und wie man sich während einer Attacke fühlt. Früher habe ich noch viel mehr erklärt und mich gerechtfertigt, wenn ich mal wieder „ausgefallen“ bin, heute spare ich mir das meistens. Es ist halt so bei mir. Auch wenn mir das selber natürlich auch anders lieber wäre…

    Lieber Gruß
    Heika

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33356

    Hallo liebe Carine,

    leider können viele „Nichtbetroffene“ nicht erahnen, wie schlecht es uns oft geht. Das verletzt und macht gelegentlich auch einsam.

    Heika hat Dir ja schon gut erklärt, wie die Regel funktioniert. 20 Tage im Monat sollten ohne Schmerzmedikamente sein. Auch sollte man nicht an drei hintereinanderfolgenden Tagen Triptane/Schmerzmittel einnehmen um einen MÜK (Medikamentenübergebrauchskopfschmerz) zu vermeiden.

    Hormone beeinflussen die Migräne meist eher nicht – nicht selten sogar in die negative Richtung. Ich stelle Dir hier einige Threads aus unserem Vorgängerforum rein, da kannst Du mal die Erfahrungswerte unserer Mitglieder lesen. Klickklick – und hier noch eine Diskussion aus diesem Forum: Klick.

    Reicht das Triptan alleine nicht aus in der Attacke?

    Liebe Grüße
    Bettina

    alchemilla
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 3992

    Hallo, Carine,
    hier noch eine Ergänzung:
    da die von Hormonschwankungen ausgelöste Migräne in der Regel ziemlich lange dauert, hat man gerade dafür Naramig oder allegro empfohlen. Das sind Triptane, die lange vorhalten. Sie sind aber niedriger dosiert als andere.
    Vielleicht belastet das dann den Magen nicht so sehr.
    Mir geht es allerdings auch so wie dir, dass das Triptan allein nicht ausreicht, zusammen mit Paracetamol bin ich dann aber schnell ganz schmerzfrei.
    Frag mal deinen Arzt danach.
    LG
    Gisela

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33356

    Mit den Dosierungen hat es nicht direkt zu tun, ob ein Triptan besser wirkt, als ein anderes. Gutes Beispiel ist Sumatriptan: Imigran Tabletten (Sumatriptan) gibt es mit 100 mg, die Imigran Inject enthalten nur 6 mg. Trotzdem wirkt die Inject viel schneller und stärker, als die 100 mg, die in der Tablette enthalten sind. Die 6 mg gehen direkt und ohne Umwege ins Blut.

    Dann gibt es zwischen den verschieden Triptanen auch geringe chemische Unterschiede. Daher können z.B. von den 100 mg Imigran nur ein kleiner Teil vom Körper aufgenommen werden, der dann zur Wirkung gelangen kann. „Mein“ AscoTop mit den 5 mg Wirkstoff kann anscheinend viel besser und wohl fast komplett vom Körper aufgenommen werden. Die Wirkungsweise unterscheidet sich noch zusätzlich.

    Liebe Grüße
    Bettina

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