Was kann man tun, um mit der Schmerzerkrankung besser leben zu können? Wie verhalte ich mich Familie und Freunden gegenüber, wie kläre ich auf?
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Migräne und die liebe Verwandtschaft/Umwelt
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AutorBeiträge
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Ich weiß nicht ganz, ob das Thema hier richtig ist, aber irgendwie gehört es ja zum Verhalten dazu.
Mir ging es in letzter Zeit ziemlich schlecht, täglich Migräne und ich habe auch eine Schmerzmittelpause zu Hause gemacht. Also war ich auch oft auf die Hilfe meines Mannes angewiesen, Einkaufen, Hausputz und vieles andere. Mein Mann versteht mich sehr gut, denn er hat auch manchmal Migräne also zwischen uns kein Thema.
Nun ist die Mutter meiner Schwägerin gestorben und ich konnte nicht zur Beerdigung weil ich einen schlimmen Anfall hatte. Da habe ich dann ,, Nein“ gesagt, das hat mir dann nicht grade Symphatie in der Verwandschaft beschert. Gestern Abend war mein Mann bei Schwager und Schwägerin, da hat sie doch tatsächlich gesagt, er wäre das Opfer meiner Krankheit, ich würde ihm sein ganzes Leben verbauen.
Ich bin so geschockt und traurig wegen dieser Äußerung und weiß gar nicht so recht wie ich darauf reagieren soll. Würde ich sie anrufen und zur Rede stellen, würde das mir letzlich nur eine neue Migräne bescheren, weil ich mich ziemlich aufregen würde. Ich weiß nicht ist es die Lösung einen Menschen zu verlassen weil er krank ist und oft vieles nicht machen kann.
Hat jemand von Euch auch solche Erfahrungen gemacht?sternthaler
Liebe sternthaler,
Dein Thema ist hier richtig. 😉
Ich glaube, unter ähnlichen Problemen haben nicht wenige zu leiden. Außenstehende können diesen Leidensdruck nicht nachempfinden und reagieren dann halt mehr oder weniger unsensibel, oder, wie im Falle Deiner Schwägerin, sogar unverschämt.
Hier hilft wirklich nur allgemeine Aufklärung und selbstbewusster aufzutreten. Die Einstellung Deiner Schwägerin wirst Du wahrscheinlich nicht ändern können. Trotzdem würde ich mir solche Äußerungen ganz energisch verbitten. Lange Diskussionen darüber wären wahrscheinlich nicht zielführend und bescheren Dir eine neue Migräne. Das wäre es mir nicht wert.
Dein Mann steht hinter Dir und das ist es, was für Dich zählt. Er wird sein Verhalten Dir gegenüber nun sicher nicht ändern. Eventuell könnte ja Dein Mann sich noch zu dieser Sache äußern?
Ich finde es sehr bewundernswert, dass Du eine Medikamentenpause zu Hause erfolgreich durchziehen konntest. Dies funktioniert nur, wenn der Partner mitzieht, sonst kann man es von vorneherein vergessen.
Denke nun an Dich, Deine Familie und vor allem an Deine Gesundheit. Besser, man umgibt sich nicht zuviel mit Menschen, die einem nicht gut gesonnen sind. 😉
Kopf hoch und alles Gute 🙂
BettinaLiebe Sternthaler,
du schreibst, dass dich dein Mann SEHR GUT versteht und dass die Migräne zwischen euch kein Thema ist.
Hey, das ist doch super, spitze, prima! Freu dich!Wie hat denn dein Mann auf diese Anschuldigungen reagiert, du würdest ihm sein ganzes Leben verbauen? Wenn er das nicht so sieht und das Schwager und Schwägerin so mitteilt, reicht das doch eigentlich.
Wenn man einen Menschen wirklich lieb hat, steht man allumfassend zu ihm, auch zu all seinen Schwierigkeiten. Migräne ist schlimm und Migräne ist eine große Belastung, wenn man keine hilfreiche Therapie zur Hand hat. Aber wenn ihr beide das doch hinbekommt, sollen die anderen reden, was sie wollen.
Ich habe gemerkt, dass nur wenige Menschen, die nicht Migräne haben, verstehen können, was das für einen selber bedeutet. Und habe aufgehört, mich da ausführlich zu erklären oder Dinge verständlich machen zu wollen.
Allerdings gilt das Nichtverstehenkönnen auch für andere Bereiche: behinderte Kinder, Alzheimer, Fehlgeburten, frühe Todesfälle, usw. Ich kann versuchen, mich in andere hineinzuversetzen, doch nur jemand, der es selber durchlitten hat oder durchleidet, kann es in der ganzen Tiefe erfassen.Deshalb ist dieses Forum hier auch so kostbar: Da wirst du verstanden, weil hier jeder mit dem Thema „Migräne“ zu tun hat!
Lieber Gruß
heikaLiebe Sternthaler,
wie schon Bettina sagte, würde ich mir auch solche Bemerkungen energisch verbieten. Aber dazu müsste eigentlich zuerst dein Mann etwas sagen. Denn nur er kann sagen, wie er zu dir steht, wie er deine Krankheit sieht und ob es tatsächlich Entbehrungen für ihn sind, wenn er dir hilft. Wie hat er denn reagiert?
Und liebe Sternthaler, es ist ganz schwer für die Anderen etwas mitzufühlen, was sie selbst nicht haben und was man auch nicht sieht. Jeder Mensch, der ein Bein verloren hat – also eine sichtbare Krankheit hat- erlebt mehr Mitgefühl als Migräniker es je bekommen werden. Das sieht man ja nicht. Also ist es für die anderen unverständlich. Oder wenn man ein Triptan einwirft und eineinhalb Stunden später wieder funktionieren kann, war es wohl nicht schlimm. Solche oder ähnliche Dinge sind mir schon gesagt worden.
Aber vielleicht hat es deine Schwägerin in ihrem Schmerz über den Verlust der Mutter auch nicht so schlimm gemeint, wie sie es gesagt hat. Oder es ist falsch angekommen. Vielleicht fragst du einfach mal ganz ruhig nach, wie sie es gemeint hat. Das Nichtansprechen der Situation lässt dir sonst auch keine Ruhe. Sprech es an, dann weisst du Bescheid und kannst deine Konsequenzen – wenn nötig – ziehen.
Alles Liebe und Gute
YvonneHallo Elfe,
mein Mann hat natürlich gesagt, dass es nicht so ist und war ganz schön sauer. Aber er hat mit meiner Schwägerin auch nicht diskutiert, weil es sinnlos ist mit ihr über was zu reden. Sie ist der Meinung sie hat die Weiheit mit Löffeln gefressen und nur sie hat in allem Recht. Das ist auch bei vielen anderen Themen so und sie würde auch von ihrer Meinung nicht abweichen wenn ihr einer was erklärt der richtig Ahnung davon hat. Mit dem Tod ihrer Mutter hat das nichts zu tun, nur denkt sie im Moment, sie kann alles Mögliche von sich geben, man müßte ja jetzt mir ihr Nachsicht haben. Ich habe für mich entschieden, dass ich sie erstmal voll links liegen lasse und mich auf keine Diskussion mit ihr einlasse, es schadet mir nur. Ich habe heute mit meiner Freundin (wohnt nur eine Strasse weiter und hat auch Migräne, ist auch EU Rentner) gesprochen und die kennt meine Schwägerin auch, sie hat auch gesagt es bringt nichts mit dieser Frau zu diskutieren, eher lernt eine Kuh fliegen.
Für mich ist gut, dass es auch Menschen gibt die mich verstehen, ganz besonders in Momenten wo es mir nicht so gut geht. Aber aufgeben werd ich trotzdem nicht, ich muss mit meiner Migräne leben so gut wie es eben geht, auch wenn mich einige nicht verstehen.Anonym
Inaktiv2. Februar 2010 um 18:05 UhrBeitragsanzahl: 1356Liebe Sternthaler,
auch ich kann deinen Ärger und die Enttäuschung verstehen. Vor allen Dingen finde ich es ziemlich unfair dir gegenüber, dass man solche Bemerkungen macht, wenn du gar nicht zugegeben bist. Ich hoffe, dein Mann hat entsprechend reagiert und die „liebe Verwandtschaft“ in die Schranken gewiesen.
Ich musste mir auch schon oft was wegen der Erkrankung meines Sohnes anhören. Leider haben nur die wenigsten Menschen überhaupt eine Ahnung, wie sehr man in seinem Leben durch eine aggressive Migräne eingeschränkt ist.
Uns hat es sehr geholfen, die Familie über die Migräne umfassend zu informieren. Dazu eignen sich sehr gut Auszüge von den Büchern von Prof. Göbel. Auch der „Nano-Beitrag“ wurde von uns angepriesen. Jetzt kommen keine „dummen Sprüche“ mehr in unsere Richtung, es wird höchstens gefragt, wie es dem Jungen denn geht, mehr nicht. Die Kritik ist eher dem Interesse gewichen.
Ich drücke dir die Daumen, dass ihr eine für dich annehmbare Lösung findet. Stress und Ärger mit der Verwandtschaft muss man nun wirklich nicht auch noch haben.
Ganz liebe Grüße
Monika
Hallo Monika,
das mit den Auszügen aus Büchern oder entsprechenden Sachen aus dem Internet habe ich auch schon versucht, aber diese liebe Schwägerin glaubt wirklich alles besser zu wissen. Sie hat ja schließlich studiert und ist Lehrerin und da glaubt sie, dass alles was sie sagt richtig ist. Langsam glaube ich auch diese Frau hat eine Pesönlickeitsstörung und nicht ich, was sie ständig von mir behauptet.
Pamela
Liebe Sternthaler,
dann ist es wirklich besser, diese Person links liegen zu lassen. Alles was nicht gut für dich ist und du kannst am Besten beurteilen, was nicht gut für dich ist, musst du abschaffen. Ich weiss, wenn es immer so einfach wäre; das Säckchen guter Ratschläge für Andere aufzumachen, ist immer einfach. Doch du bist ja nicht umsonst Migränikerin. Solchen Ärger brauchst du nun garnicht.
Toll, wenn dein Mann direkt für dich in die Bresche gesprungen ist. Vergiss deine Schwägerin, bleib bei deinem Mann, der liebt dich so wie du bist. Auch mit der aggressiven Migräne.
Alles Liebe
Elfe
Arme Krümel 🙁 , das ist eine große Belastung.
Wie alt ist denn Dein Kind? Hier ist wirklich viel zu bedenken. Hast Du Familie um Dich rum, die Dich unterstützen könnten? Freunde?
Liebe Grüße
BettinaPS: Ich habe Dir eine PN geschrieben. Schau mal oben nach unter Benachrichtigungen. 😉
Ich kann nur bestätigen, was hier ja schon erwähnt wurde;
SUPER von deinem Mann, dass er dich unterstützt und dich auch schützt.
Vergiss deine Schwägerin, die weis einfach nicht, was für ein Glück sie hat, dass sie nicht unter Migräne leidet.
Also ich muss sagen, dass es wirklich toll ist, wenn man in der Familie Verständnis hat.
Meine 2 Söhne (einer wohnt nicht mehr zu Hause) haben selbst Migräne und mein Vater hatte selbst bis zu seinem 50ten Lebensjahr Migräne. Die wissen was los ist, wenn ich sag mich hat es wieder mal erwischt. Dann wird auch rücksicht genommen.
Das ist sehr wichtig.
Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass dich dass mit deiner Schwägerin nicht mehr belastet.
Viele Grüße juleHallo zusammen!
Ich finde, dass sterntaler das richtig gemacht hat. Es fällt einem
zwar manchmal schwer, „Nein“ zu sagen, aber es ist auf jeden
Fall richtig und gleichzeitig wichtig.Ich finde das ganz toll von Dir, sterntaler. Da sollte ich mir mal
eine Scheibe von abschneiden.Gruß Peter
Hallo,
ich habe ja jetzt die Verwandschaft verbannt, die mich wegen meiner Migräne nicht verstanden hat. Gestern bei meiner Geburtstagsfeier habe ich gemerkt wie heilsam es doch ist, sie nicht mehr sehen zu müssen. Es war richtig entspannend, ich denke das war eine meiner besten Entscheidungen.
Sternthaler -
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