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Aimovig (Erenumab)
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AutorBeiträge
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Hallo Matthias, danke für deine differenzierten Betrachtungen.Ich glaube auch, dass wir zu sehr in unseren Körper hinein horchen und gern die Schuld auf Aimovig schieben.
Mir geht es wie dir, ich profitiere sehr und warte aber mit einem endgültigem Fazit noch ein paar Monate. Sicher kann man aber sagen, dass wir gute Responder sind, aber eben nicht geheilt und weiter sensibel . So ist aber das Leben viel lebenswerter und man sollte dem Mittel eine Chance geben.
LG AndreaClaudiaAnonym
Inaktiv12. Januar 2019 um 20:17 UhrBeitragsanzahl: 54Lieber Matthias
Danke für Deinen Bericht! Ich bin z.B sehr froh zu lesen, dass bei Dir die Nebenwirkungen mit der Dauer nachgelassen haben. Ich sehe es genauso wie Du, dass man nicht alles Aimovig in die Schuhe schieben sollte und kann. Auch braucht jede Prophylaxe seine Zeit, weshalb ich bisher noch nicht berichtet hatte, da ich am Abwarten bin.
Elfes Aufruf hat mich aber an mein Erleben erinnert.
Interessant fand ich es mit der plötzlich auftauchenden und wieder verschwindenden Depression eben schon. Auch würde mich interessieren, ob dies vermehrt passiert und ob wenn ja, das Menschen sind die auch sonst eine Anfälligkeit für Depressionen zeigen.Meine Anregung war so gemeint, dass man es sich auch überlegen darf, wenn man nur erst die Erste Spritze bekommen hat und wenn es krankenkassentechnisch überhaupt möglich ist, den Versuch zu verschieben auf dann, wenn man gerade nicht in einer fetten Depression steckt (mit einer solchen hat man ja genug am Hals). Das heisst aber nicht das Medikament nach einem Monat abzuschreiben sondern einfach die Eingewöhnungsphase zu verschieben auf einen besseren Moment.
Viele Grüsse
PepitaIch denke, man sollte Aimovig so wie jede andere Prophylaxe auch sehen. Wir raten immer, einer Prophylaxe Zeit zu geben und nicht vorschnell zu urteilen und gleich aufzugeben. Die Nebenwirkungen müssen halt tolerierbar sein, das versteht sich von selbst.
Meine Anregung war so gemeint, dass man es sich auch überlegen darf, wenn man nur erst die Erste Spritze bekommen hat und wenn es krankenkassentechnisch überhaupt möglich ist, den Versuch zu verschieben auf dann, wenn man gerade nicht in einer fetten Depression steckt (mit einer solchen hat man ja genug am Hals). Das heisst aber nicht das Medikament nach einem Monat abzuschreiben sondern einfach die Eingewöhnungsphase zu verschieben auf einen besseren Moment.
Hallo Pepita, ich denke, das ist auch verständlich rübergekommen und der Vorschlag ist gut. Bevor man ganz aussteigt, ist es besser, eine Behandlungspause einzulegen und abzuwarten, ob sich die Depression nach Absetzen wieder verbessert.
Liebe Grüße
BettinaAnonym
Inaktiv12. Januar 2019 um 20:51 UhrBeitragsanzahl: 67Wenn man Migräne-Betroffene irgendwie in eine Schublade schieben will, dann gehört da sicherlich ein gewisser Perfektionismus und mehr Empathie als Durchschnitt dazu. Damit auch einhergehend eine gesteigerte Empfindsamkeit. Das ist alles eine gute Grundlage auch mal Depri zu sein. Ich glaube das kennen ganz viele von uns.
Was ich mit meinem letzten Post auch sagen wollte: Wir kennen uns doch besser als jeder andere und haben über die Jahre ein sehr gutes Gespür für uns selber entwickelt. Dann sollte es auch absolut ok sein, nach 2-3 Monaten auch darauf zu reagieren was unser Körper uns sagt und zu experimentieren. Man muss ja nicht stur bei 28 Tagen bleiben, man kann die Zeit zwischen den Spritzen ja auch mal verlängern oder verkürzen. Ich glaube man merkt ganz schnell, was einem gut tut. Es passt nicht alles auf jeden und so muss jeder seine Kombi und seine beste Dosierung finden. Habt Mut dazu.
Anonym
Inaktiv13. Januar 2019 um 10:13 UhrBeitragsanzahl: 54Lieber Mattias
Die Schublade mit der gesteigerten Empfindsamkeit die zum Overload führt wird für viele von uns wahrscheinlich gut passen.
Zeiten mit vermindertem Antrieb und verstimmten Gemüt sehe ich auch einfach als natürliche Vorgänge und einen Teil des Lebens den man so stehen lassen kann.Für mein Erleben ist eine Depression jedoch ein physisch-psychischer Zustand der den Leidensdruck meiner Migräne klar übertrifft und mit einer Verstimmung oder einem Tief nur noch wenig bis gar nichts mehr zu tun hat.
Reagiere ich auf ein Medikament mit einer Depression (wie z.B bei Topiramat) fühle mich innerlich Tod, habe körperliche Schmerzen, kann nicht mehr schlafen und essen, komme nicht mehr aus dem Bett, bin nicht mehr sozialkompetent und möchte sterben. Diesen Preis zu bezahlen wäre ich auch dann nicht bereit, wenn ich von einem Medikament ganz und gar keine und null Kopfschmerzen mehr hätte.
Wenn Elfe von einer richtig schweren Depression nach der Einnahme von Aimovig erzählt die bestehen bleibt und das Mass von “einfach mal Depri sein” übersteigt, finde ich, dass es sich lohnt eine solche Einnahme gut zu überdenken auch wenn die Hoffnung auf das neue Medikament sehr gross war. Ich denke die Schublade für Depressionsbetroffene könnte nämlich sein, sich tendentiell von Allem eher zu viel aufzuladen, von sich zu erwarten dass man alles kann und packt und dabei nicht daran zu denken, dass man auch mal eine Rückzieher machen oder abwarten darf, bis die Bedingungen besser sind.
Liebe Grüsse
PepitaLiebe Pepita, Susisonne, Bettina und Matthias …,
danke, ihr seid ja super, dass ihr auf meine dringende Frage so schnell geantwortet habt!
Ihr habt natürlich recht, dass man nicht jede Befindlichkeitsstörung auf das Aimovig schieben darf und ich doch noch die nächste Spritze abwarten sollte.
Ihr macht mir Mut, dass diese mögliche Nebenwirkung, wie auch bei dir, Pepita, wieder nachlassen kann. Wenn man halt plötzlich so unerwartet tief im Loch steckt, trotz Antidepressiva Einnahme, ist das schon eine Überwindung.
Danke auch für den Tipp mit Novalgin liebe Bettina. Da mir sonst immer nur Triptane geholfen haben und Novalgin „für den Hasen war“, hatte ich es gar nicht mehr auf dem Schirm.
Gut, dass ich euch für den Austausch zu diesen Themen gefunden habe!
Einen schönen Sonntag wünscht euch,
ElfeHallo Zusammen,
auf der Suche nach Erfahrungsberichten mit Aimovig bin ich zufällig auf das „Headbook“ gestoßen und verfolge seither sehr interessiert Eure Erfahrungen.
Mittlerweile habe ich mir zwei Injektionen mit Aimovig gesetzt und mich würde folgendes interessieren: Empfindet Ihr die Injektion ebenfalls als extrem schmerzhaft? Ich bin nicht empfindlich, was Spritzen betrifft, aber bei Aimovig habe ich das Gefühl, mir würde ein Nagel ins Fleisch geschossen.
Ansonsten habe ich das Gefühl, dass die Anfälle nicht mehr so extrem ausfallen und auch etwas weniger geworden sind. Ich bin verhalten optimistisch, denn bisher konnte mir leider noch keine Prophylaxe dauerhaft helfen.
An Nebenwirkungen stelle ich bei mir auch phasenweise leichte Übelkeit und Appetitlosigkeit fest und ich muss Euch sagen, das bekommt mir gut. Hört sich jetzt bestimmt schräg an, aber meine letzte Prophylaxe (Doxepin) hat mir in wenigen Monaten 12kg mehr beschert und aktuell hilft mir diese Nebenwirkung beim Abnehmen. Ansonsten leide ich seit der Einnahme unter mittelschwerer Verstopfung und bekämpfe diese zur Zeit mit Flohsamen.
Jetzt muss man einfach beobachten, ob sich diese Nebenwirkungen geben oder ob das ein Dauerzustand wird. Auf alle Fälle überwiegen bei mir derzeit die positiven Wirkungen und ich drücke allen Betroffenen die Daumen, dass sie ebenfalls von Aimovig oder einem der zukünftigen Antikörper profitieren.Liebe Grüße
Anne-Mone
(Migräne seit 37 Jahren, seit 8 Jahren chronisch)Liebe Elfe,
Danke auch für den Tipp mit Novalgin liebe Bettina. Da mir sonst immer nur Triptane geholfen haben und Novalgin „für den Hasen war“, hatte ich es gar nicht mehr auf dem Schirm.
Novalgin ist auf jeden Fall einen Versuch wert. Mir hilft es komischerweise alleine nicht, aber meist recht gut, wenn das Triptan versagt.
Willkommen, liebe Anne-Mone. 🙂
Auf alle Fälle überwiegen bei mir derzeit die positiven Wirkungen
Das ist schön, denn darauf kommt es an.
Empfindet Ihr die Injektion ebenfalls als extrem schmerzhaft? Ich bin nicht empfindlich, was Spritzen betrifft, aber bei Aimovig habe ich das Gefühl, mir würde ein Nagel ins Fleisch geschossen.
Davon habe ich bis jetzt noch nicht gehört oder gelesen. Aber es melden sich sicher noch andere zu dem Thema.
Liebe Grüße
BettinaHier ein aktueller Artikel der Schmerzklinik zu Erenumab (Aimovig).
NICE: Erenumab zur Vorbeugung der Migräne ist nicht kosteneffektiv sagt Leitlinien-Entwurf
London, 10. Januar 2019. Das nationale Institut für Gesundheit und Versorgungsexzellenz (National Institute for Health and Care Excellence, NICE) bewertet für das Gesundheitsministerium des Vereinigten Königreiches Leitlinien für Gesundheitstechnologien, die klinische Versorgungspraxis und Prävention. Die Leitlinien basieren primär auf der Analyse der Wirksamkeit und der Kosteneffektivität. NICE bewertet, ob neue Behandlungsmethoden einen Mehrwert im Vergleich zu anderen Behandlungen zur Verfügung stellen, die nicht zum Zuge kommen, wenn die neue Therapieform eingesetzt wird.
In einem Entwurf zur Bewertung von Erenumab zur Vorbeugung der Migräne formuliert NICE, dass Erenumab (Aimovig) nicht kosteneffektiv sei. Die Leitlinie analysierte Erenumab zur Vorbeugung der chronischen und episodischen Migräne bei Erwachsenen, welche vier oder mehr Migräneepisoden pro Monat oder mehr aufweisen und bei denen mindestens drei andere vorbeugende Behandlungen nicht wirksam waren.
Die vorliegenden Studien würden nach Auffassung von NICE belegen, dass Erenumab eine klinisch effektive Behandlung sei. Jedoch schlussfolgerte das Komitee, dass die vorliegenden Studien nicht das Patientenspektrum widerspiegeln würden, welches im Gesundheitswesen behandelt werde. Zudem würden die Studien nicht die erforderlichen Vergleichsdaten zu den bisherigen Medikamenten zur Verfügung stellen. Aus diesem Grunde würden strengere Maßstäbe an die Bewertung der Kosteneffektivität angelegt als üblicherweise, wenn Unsicherheiten bezüglich der Wirksamkeitsbelege bestehen würden.
Artikel weiterlesen: http://www.schmerzklinik.de/2019/01/13/nice-erenumab-zur-vorbeugung-der-migraene-ist-nicht-kosteneffektiv-sagt-leitlinien-entwurf/
Liebe Bettina,
kann dieser Artikel bedeuten, dass die KK aimovig nicht übernehmen auf Dauer wegen ungünstiger Kosten-Nutzen-Rechnung?@alle: ich möchte noch zu Nebenwirkungen von Aimovig beitragen, dass sich mein Körper offensichtlich dran gewöhnt hat. Im ersten Zyklus hatte ich häufiger Schwindel, Übelkeit, Schmerzen in den Beinen von Krampfadern (hatte ich seit zig Jahren nicht) und – wie bereits berichtet – in der zweiten und dritten Woche weniger Migräne als üblich. Immunweiten Zyklus nun nur drei (!!) Schmerztage mit nur 1mal triptanbedarf (übliche Wirkung) und die Nebenwirkungen verachwunden. Morgen folgt die dritte Spritze. Ganz ehrlich: für mich ein völlig neues Lebensgefühl, ich konnte alle Termine diesen Monat einhalten wie geplant, mein Kopf ist klarer und oft habe ich schon Bedenken, alles sei nur ein wunderschöner Traum….
Vorher seit 35 Jahren Migräne, seit ca.15 Jahren 10-25 Tage/Monat.Somit würde ich das mit den Nebenwirkungen abwarten, wenn nicht die Migräne selbst tatsächlich schlimmer als vorher ist.
Liebe Grüße
JasminLiebe Jasmin,
kann dieser Artikel bedeuten, dass die KK aimovig nicht übernehmen auf Dauer wegen ungünstiger Kosten-Nutzen-Rechnung?
keine Ahnung, wie sich alles noch weiter entwickeln wird. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass nach der Zusage später mal wieder eine Zurücknahme dieser zu erwarten ist. Das Medikament müsste halt in Europa auch mal billiger werden.
Schön, dass es Dir so gut geht!
Liebe Grüße
BettinaHallo Jasmin,
als ich das erste Mal wegen Migräne im Krankenhaus war, gab es gerade die ersten Tests für Triptane. Kurz danach kamen sie auf den Markt. Sie waren sündhaft teuer und es gab sie nur zu Packungen mit 3 und 6 Stück. Kaum zu glauben, oder? Und bei weitem nicht jeder Arzt war bereit, sie zu verschreiben.
Irgendwie erinnert mich das an die Einführung von Aimovig. Ich denke ebenfalls, dass die Verschreibungsmöglichkeit nicht mehr zurück genommen wird und dass das Medikament mittelfristig günstiger wird.
Hoffen wir also mal das Beste.
Liebe Grüße
Anne-Mone -
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