Dies ist unsere Gruppe zum Migräne- und Kopfschmerz-Chat und sie funktioniert folgendermaßen: Um ca. 12:00 Uhr des jeweiligen Chat-Tages wird die Kommentar-Funktion aktiviert. Will man eine Frage eintragen, klickt man in das Fenster der Kommentarfunktion. Hat man eine Frage eingetragen, sieht man unter seinem Beitrag “Antworten”. Diese Antwortfunktion benutzt Prof. Göbel, um die Antwort auf die vorherige Frage einzustellen. Prof. Göbels Antwort ist dann ein wenig eingerückt und unterscheidet sich daher auch optisch von den Fragen. Sollte der Fragesteller zum selben Thema noch eine Folgefrage haben, bitte auch auf “Antworten” klicken – aber nur dann! Sonst bitte immer in das Kommentar-Fenster schreiben. Nach dem Chat wird die Kommentar-Funktion wieder deaktiviert bis zum nächsten Chat-Tag. Alle Fragen und Antworten bleiben in diesem Blog erhalten und bestimmte Themen können jederzeit mit der Such-Funktion wiedergefunden werden. Alle Aktionen werden am Chat-Tag auch auf der Startseite des Headbook aufscheinen.
Fragen können nur am jeweiligen Chat-Tag ab 12:00 Uhr eingetragen werden. Bitte immer auf das aktuelle Datum in der Überschrift achten, das unter “Live-Chats” eingetragen ist.
Guten Abend Herr Prof. Göbel,
ich leide seit 20 Jahren an hoch chronifizierte Migräne. War auch schon in einer Schmerzklinik, ohne Erfolg. Wurde eher schlimmer. Habe vor 2 Wochen Botox bekommen. Seit dem viel stärkere Kopfschmerzen und Migräne. Kann das sein? Ich halte das nicht mehr länger aus. Nehme auch Amioxid 75mg, meine Psyche geht steil Berg ab. Akutbehandlung: Sumatriptan oder Relpax. Vor 6 Monaten wurde eine Spondylartropathie festgestellt, die mir ja auch starke Schmerzen bereitet. Kann die Migräne damit zusammen hängen? Ich suche nach einer Lösung.
Vielen Dank für Ihr Engagement.
Kerstin
Liebe Hasi 1969,
bei Ihrer sehr komplexen und bisher therapierefraktären Situation wird eine einfache Lösung kaum zu finden sein. Man muss kleine Schritte sich vornehmen und möglichst sämtliche Bereiche der Migräneakuttherapie und der Migränevorbeugung durch Verhalten und ggf. auch durch Medikamente angehen. Eine schnelle Lösung aus dem Handgelenk wird dabei leider nicht zu erwarten sein. Gleichwohl gibt es sehr viele Möglichkeiten, die konsequent eingesetzt auch schwerverlaufende Migräneleiden verbessern können. Es ist Ihnen zu empfehlen, eine spezialisierte Kopfschmerzbehandlung in einem Kopfschmerzzentrum aufzusuchen.
Freundliche Grüße
Hartmut Göbel
Lieber Herr Prof. Göbel!
Bei schweren Migräneattacken nehme ich Zomig Rapimelt Schmelztabletten – 2,5 mg. Dieses Triptan hilft mir wunderbar.
Oft habe ich Migräne mit leichteren bis mittelstarken Schmerzen.
Pro Monat habe ich ca. 2 Mal Migräne mit extrem starken Schmerzen, 4-5 Tage habe ich Migräne mit leichteren bzw. mittelstarken Schmerzen. Zurzeit nehme ich im Monat an ca. 4-5 Tagen Medikamente (Triptane oder Schmerzmittel) .
Meine Frage: wie soll Migräne mit leichten-mittleren Schmerzen behandelt werden? was ist für den Körper am Besten? Triptane, Schmerzmittel?
Auch die leichteren Schmerzen sind nämlich in der Arbeit nicht leicht ohne Medikament zu ertragen…
Vielen Dank.
Mit besten Grüßen
Sabine D.
Liebe Sabine,
wenn Sie sehr gut Rizatriptan-Schmelztabletten zurechtkommen, können Sie auch mittelstarke oder leichtere Attacken damit behandeln. Die Verträglichkeit der Triptane ist in aller Regel sehr gut, bei der von Ihnen genannten Einnahmefrequenz ist nicht von einer negativen Wirkung auf den Körper auszugehen. Entscheidend ist, dass Sie damit zielführend effektiv behandeln können, wenn das der Fall ist, ist auch der Einsatz sinnvoll.
Freundliche Grüße
Hartmut Göbel
Sehr geehrter Herr Prof. Göbel,
vielen Dank, dass Sie sich auch heute Zeit für unsere Fragen nehmen.
Ich habe im Forum gelesen, dass Sie auch im Falle der Einnahme von Vomex dazu raten, es nicht öfter als 10mal im Monat zu nehmen. Es dient doch aber nicht der Schmerzreduzierung, welchen Grund gibt es also dafür?
Nochmals danke für Ihre Antwort und Ihnen und Ihren Mitarbeitern schöne Feiertage.
Molly
Liebe Molly,
bitte lies hier unsere Diskussion zum Vomex. Es tritt bei zu häufiger Einnahme eine Gewöhnung ein, daher sollte man auch Vomex nicht öfter als an 10 Tagen im Monat einnehmen. Es zählt nicht in die 10/20-Regel!
Liebe Grüße
Bettina
Liebe Molly,
auch bei häufiger Einnahme von Vomex kann ein Gewöhnungseffekt entstehen. Es kann dann eine Frequenzzunahme für die Notwendigkeit der Einnahme auftreten. Dies gilt sowohl für die Übelkeit als auch für den Schmerz. Genau ist diese Situation jedoch für Vomex noch nicht untersucht. Jedoch aus Vorsichtsmaßnahmen raten wir, auch für Vomex die 10-20-Regel einzuhalten.
Freundliche Grüße
Hartmut Göbel
Sehr geehrter Herr Prof. Göbel,
auch ich möchte mich heute wieder mit einer kurzen Frage an Sie wenden.
Gibt es zur Unterbrechung eines Status migraenosus eine medikamentöse Alternative zu Kortison oder Aspisol, unabhängig von der Optimierung der prophylaktischen Maßnahmen?
Vielen herzlichen Dank für Ihre Antwort und liebe Grüße
Tina
Liebe Tina,
der Status migraenosus ist dadurch charakterisiert, dass die Migräneattacke länger als drei Tage anhält. Dabei gibt es verschiedene Optionen. Zunächst ist zu überlegen, ob bereits ein Triptan eingesetzt worden ist. Wenn nicht, kann natürlich auch noch am dritten Tag ein Triptan versucht werden. Da dies jedoch meistens der Fall ist, wendet man bevorzugt Aspisol an, das intravenös verabreicht wird. In Kombination mit einem Mittel gegen Übelkeit und ggf. auch zusätzlich Diazepam kann dadurch auch eine langbestehende schwere Migräneattacke kupiert werden. Cortison setzt man dann ein, wenn eine schwerwiegende langfristige Attacke besteht, ggf. auch Aspisol nicht wirkt oder Kontraindikationen dagegen bestehen. Ansonsten kann der behandelnde Notarzt auch Medikamente wie z.B. Novaminsulfon verabreichen, es gibt auch noch weitere spezielle Optionen.
Freundliche Grüße
Hartmut Göbel
Lieber Herr Prof. Göbel,
vor einiger Zeit regte Bettina an, auch Fragen zum medikamenteninduzierten Kopfschmerz zu stellen und ich hätte heute folgende Frage dazu.
Ich weiß, dass jede Tabletteneinnahme, egal mit welchem Ergebnis, bzgl. der 10er Regel gezählt werden muss. Ich würde jedoch trotzdem gerne wissen, ob derselbe Mechanismus, der zu einem Mük führt, ebenfalls ausgelöst wird, wenn die Akutmedikamente keinerlei Schmerzreduzierung bewirken (abgesehen davon, dass man überflüssige Einnahmen ganz vermeiden sollte).
Ich danke Ihnen ganz herzlich schon im Voraus für Ihre Antwort und wünsche Ihnen eine möglichst stressfreie Vorweihnachtszeit und erholsame Feiertage.
Liebe Grüße
Martina
Liebe Martina,
als Regel gilt, dass durch Akutmedikation, die an mehr als an 10 Tagen pro Monat eingenommen wird, eine Attackenfrequenzsteigerung zu erwarten ist. Dies gilt unabhängig davon, ob eine Wirkung dadurch erzeugt wird oder nicht. Allerdings ist es bisher nicht im Einzelnen untersucht, insofern ist Ihre Frage sehr treffend und es wäre interessant, ihr einmal ganz exakt nachzugehen. Auf der anderen Seite ist es wenig wahrscheinlich, dass Menschen sehr häufig Triptane einnehmen ohne dass eine Wirkung dabei erzielt wird. Es würde ja auch wenig Sinn machen.
Freundliche Grüße
Hartmut Göbel
Sehr geehrter Herr Prof. Goebel,
da ich vornehmlich unter Schwindel und Augenmigräne leide (teilweise mehr als 16 Tage im Monat), dürfte ein Versuch mit Triptanen wohl bei mir nicht infrage kommen. Kopfschmerzen habe ich so gut wie keine und wenn doch, sind diese gut mit Ibu in den Griff zu bekommen. Es wurde schon auf eine Vestibuläre Migräne mit Meniereähnlichen Symptomen getippt. Dazu kommt ständiger Tunnelblick mit Blickfeldausfällen / Zacken.
Nun meine Frage: Bei Auren handelt es sich doch – wenn ich richtig verstanden habe – um Gefäßverkrampfungen, also zeitweise zu engen Gefäßen. Bei den Kopfschmerzpatienten weiten sich anschließend die Gefäße und der Schmerz tritt ein. Triptane sollen ja die Weitung eindämmen.
Wäre dann nicht bei reinen Aurapatienten ein Versuch mit gefäßerweiternden Medikamenten gerechtfertigt? Flunarizin hat mir mal ein Jahr etwas gebracht, dann leider nicht mehr.
Ich denke da z.B. an Molsidomin. Was halten sie davon?
Danke und viele Grüße
Martin
Noch eine Anmerkung. Ich bin deswegen drauf gekommen, weil bei mir Alkohol so gut hilft. Ich führe das nicht auf die entspannende sondern auf die gefäßerweiternde Wirkung zurück. Alkohol lässt die Symptome teilweise schon nach einem Bier zeitweise verschwinden. Muskelrelaxans (Lorazepam) haben nicht die gleiche Wirkung.
Lieber Martin,
auch Migräne mit Aura kann mit Triptanen behandelt werden, allerdings soll man sie erst dann einsetzen, wenn die Aura abklingt und die Kopfschmerzen beginnen. Wenn Sie in Ihrem Fall mit Ibuprofen ausreichend die Behandlung durchführen können, ist keine Notwendigkeit vorhanden, ein Triptan einzusetzen.
Bei den Auren handelt es sich nicht um Gefäßverkrampfungen. Die Theorie, dass die Gefäße sich verengen, stammt noch aus Mitte des letzten Jahrhunderts. Man hat damals tatsächlich auch Medikamente eingesetzt, die eine mögliche Gefäßerweiterung bedingen. Eine Wirksamkeit hatte sich damit nicht erzielen lassen. Wir gehen heute davon aus, dass während der Auraphase die elektrischen Aktivitäten der Hirnrinde dekompensieren. Diese Dekompensation breitet sich allmählich über die Hirnrinde aus. Dadurch können die sich ausbreitenden Symptome während einer Migräneaura erklärt werden. Die Gefäße werden durch freigesetzte Entzündungsstoffe hochsensibilisiert, dadurch entsteht dann die Schmerzphase.
Freundliche Grüße
Hartmut Göbel
Lieber Herr Prof. Goebel,
zunächst einmal vielen Dank, dass Sie sich auch in der Vorweihnachtszeit die Zeit nehmen, unsere Fragen zu beantworten.
Mich hat in der letzten Zeit immer wieder die Frage der Rolle des Serotonins bzgl. des Schmerzgeschehens beschäftigt. Ist es richtig, dass ein hoher Serotoninspiegel auf Schmerzen
allgemein (damit meine ich alle Schmerzarten außer Migräne) schmerzlindernd wirkt, bei Migräne jedoch eine gegenteilige Wirkung hat? Und wirkt sich die Höhe des Spiegels zu unterschiedlichen Zeiten, z.B. anfallsfreie Zeit oder wenn die Migräne sich ankündigt oder auch während der Attacke, sogar unterschiedlich aus? Könnte man ev. durch entsprechende Ernährung darauf Einfluss nehmen?
Ich entschuldige mich schon im Voraus für diese mehrteilige Frage, aber ich wusste
nicht, wie ich mich hätte kürzer verständlich ausdrücken können.
Ich wünsche Ihnen schon jetzt erholsame und besinnliche Feiertage und alles Gute,
vor allem auch selbst Gesundheit, für das neue Jahr.
Tobi
Lieber Tobi,
Serotonin ist einer von vielen Botenstoffen im Nervensystem, der für die Vermittlung von Empfindungen, Wahrnehmungen, Steuerungsmechanismen etc. verantwortlich ist. Es kann sowohl aktivierend als auch hemmend wirken. Man muss sich Serotonin ähnlich wie das Postleitzahlsystem vorstellen. Es gibt verschiedene Unterrezeptoren. Je nach Typ empfangen diese Unterrezeptoren unterschiedliche Serotoninsubtypen. Insofern kann sowohl eine Schmerzlinderung durch das Serotonin, als auch eine Schmerzaktivierung möglich sein. Es gibt Überlegungen zu einer möglichen schmerzlindernden Diät. Diese sieht so aus, dass man möglichst eine ausgewogene Ernährung zu sich nimmt. Im Vordergrund sollten Kohlenhydrate stehen, dann Eiweiß und möglichst wenig Fett. Diese Ernährung wird generell von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlen, wenn Sie sich einmal auf der dortigen Homepage umschauen, finden Sie ausführliche Informationen zu einer zeitgemäßen gesunden Ernährung.
Freundliche Grüße
Hartmut Göbel
Ich leide seit ca 40 Jahren an Migräne. Selbst im Alter hat sich keine wesentliche Besserung eingestellt.
Immer noch zwischen 6 und 10 Fällen pro Monat.
Auffallend ist bei mir, dass offensichtlich ein Zusammenhang mit den Wetterschwankungen besteht.
Ich nehme z.Zt. nur noch das Schmerzmittel Voltaren Migräne. Die früher eingenommenen Triptane habe ich seit einigen Jahren abgesetzt.
Gibt es bei Witterungseinflüssen noch ein sonstiges Mittel zu Verbesserung ?
Was halten Sie von dem Nahrungsergänzungsmittel „Migravent“. Ich nehme es seit einigen Wochen. Eine entscheidende Verbesserung ist jedoch noch nicht eingetreten.
Vielen Dank
Guenter
Lieber Günter,
jede abrupte Änderung kann eine Migräneattacke auslösen. Insbesondere sind Wetterveränderungen bekannte Faktoren für die Migränetriggerung. Das Wetter kann man bedauerlicherweise nicht ändern, vielleicht ist es auch besser so.
Was Sie jedoch ändern können ist: Sie können sich und Ihren Körper robuster machen gegen solche Änderungen, indem Sie sonstige Verhaltensmaßnahmen berücksichtigen, die wirksam zur Migränevorbeugung eingesetzt werden können. Dazu gehören z.B. die Regulation des Tagesrhythmus, ein gleichmäßiger Tag-Nachtrhythmus, regelmäßige Mahlzeiten, regelmäßige Pausen, das Erlernen eines Entspannungstrainings und ggf. auch eine medikamentöse Vorbeugung. Nahrungsergänzungsmittel können im Einzelfall zusätzlich eine Wirkung haben, wenn, wie Sie berichten, eine entsprechende Wirkung ausbleibt, ist eine Weiterführung der Medikation nicht zielführend.
Freundliche Grüße
Hartmut Göbel
Guten Tag Herr Prof Dr. Göbel,
Ich habe chron. Migräne und jetzt die vierte Botox – Behandlung hinter mir.
Schmerztherapeut Dr. Lux im Marienhospital Lünen
Habe gute Erfahrung gemacht (ca. 20% Schmerzmittel- und 30% Attacken – Reduzierung) aber trotzdem eine Frage dazu. Nachdem ich mal wieder in ihrem Buch geblättert habe, ist mir aufgefallen, dass der behandelnde Arzt die Schläfen und die untere Stirn nicht in die Botox – Behandlung mit einbezieht.
Von meinem Neurologen konnte ich dazu erfahren, dass gerade die untere Stirn sehr wichtig wäre bei der Behandlung, zu den Schläfen machte er keine Aussage.
Sollten Schläfen und untere Stirn mit einbezogen werden?
Liebe Gelborange,
zur Behandlung der chronischen Migräne mit Botox gibt es verschiedene Vorgehensweisen. Die aktuelle Zulassung bezieht sich auf das sogenannte PREEMPT-Schema. Dabei werden auch verschiedene Injektionen im Bereich der Stirn und der Schläfen vorgenommen. Es ist jedoch durchaus denkbar, dass im individuellen Fall der behandelnde Arzt diese Stellen auslässt und dafür an anderen Stellen das Medikament injiziert. Entscheidend ist jedoch, dass so oder so eine gute Wirksamkeit erzielt ist, was Sie ja angeben. Das PREEMPT-Schema beschreibt die Injektion entsprechend der Zulassung mit bestätigter Wirkung. Dies muss jedoch nicht bedeuten, dass im Einzelfall nicht auch andere Injektionsschemata wirksam sind, ein Beleg dafür steht jedoch aus.
Freundliche Grüße
Hartmut Göbel
Sehr geehrter Herr Prof. Göbel,
Ich habe ca. ein Jahr lang bis März 2013 Amitriptylin eingenommen (bis 100 mg), dann ausgeschlichen wegen Nebenwirkungen am Herz. Die ersten Schritte relativ problemlos, die letzten 5 Tropfen aber sehr mühsam. (übel, appetitlos, Herzklopfen, schlaflos..)
Aufgrund einer längeren Cortisontherapie (40mg-2,5mg) mit daraus resultierender Schlaflosigkeit habe ich Juni bis Okt 2013 nochmals täglich 2-3 Tropfen Amitriptylin genommen.
Nach Beenden von Cortisons u. Amitriptylin (von 2 Tropfen auf Null) Anfang November bekam ich innerhalb ein paar Tagen statt der gewohnten Verstopfung folgende Symptome: täglich morgens Durchfall, Übelkeit, Appetitlosigkeit, starke Magen-Darmgeräusche mit Anfällen von extremem Hungergefühl (ohne Appetit), zittrig, Angstgefühle, depressive Phasen (die habe ich aber auch so manchmal).
Nun frage ich mich, ob diese Symptome eine rein psychische Ursache haben. Allerdings war der Beginn so eindeutig mit dem Absetzen des Amitriptylins verbunden, dass ich gerne wissen möchte, ob Sie es für möglich halten, dass ich auf das Absetzen dieser geringen Menge Amitriptylins so außergewöhnlich stark reagiere.
Vielen Dank nochmals und eine frohe Weihnacht
Malaya
Liebe Malaya,
es ist nicht anzunehmen, dass das Absetzen von 2 Tropfen Amitriptylin für die von Ihnen beschriebenen Symptome verantwortlich sein kann. Vermutlich ist die zugrundeliegende Erkrankung dafür eher relevant. Es ist aber auch denkbar, dass völlig davon unabhängige Störungen die Symptome bedingen. Alles in Allem ist es sehr unwahrscheinlich, dass Amitriptylin über eine Abdosierung von 2 Tropfen auf 0 Tropfen entsprechende Symptome bedingen kann.
Freundliche Grüße
Hartmut Göbel
Sehr geehrter Herr Prof. Göbel,
wenn die Einnahme eines Magenschutzes bei Kortisontabletten davor oder gleichzeitig nicht möglich war, macht es dann überhaupt Sinn, das Stunden später noch nachzuholen?
Herzlichen Dank für all Ihren Einsatz für uns Patienten!
Lieber Gruß
Heika
Liebe Heika,
das hängt davon ab, ob eine kurzzeitige Cortison-Stoßtherapie über ein oder zwei Tage durchgeführt wird, oder aber ob eine längerfristige Cortison-Therapie notwendig ist. Wenn nur eine kurzzeitige Cortison-Therapie erfolgt, macht es wenig Sinn, eine Magenschutztablette später einzunehmen. Ist jedoch eine längerfristige Cortison-Therapie geplant, z.B. über 5 bis 15 Tage, sollte eine entsprechende Magenschutztherapie begleitend erfolgen. In diesem letzteren Fall macht es auch Sinn, wenn zu einem späteren Zeitpunkt die Einnahme nachgeholt wird.
Freundliche Grüße
Hartmut Göbel
Lieber Dr. Goebel,
ich habe chronische Migräne, die sich in den letzten 2 Monaten verändert hat.
Ich habe 1 Tag Migräne dann einen Tag keine, dann wieder Migräne. Zudem hat sich eine schwere depressive Episode dazu gesellt.
Was kann das sein und wie komme ich da wieder raus.? Es ist unerträglich so ganz ohne schmerzfreie Phasen zu leben.
Meine Medikation ist 110 mg Venlafaxin morgens und 25 mg Amitriptylin (seit 3 Wochen) abends und bei Migräne, Naratriptan, Vomex und Naproxen 400 mg.
Ich versuche mich an die 20-10 Regel zu halten.
Im voraus vielen Dank für Ihre Mühe !
Liebe Elke,
wenn Sie jeden zweiten Tag an Migräne leiden und abends bei Migräne Naratriptan, Vomex und Naproxen 500 mg einnehmen, scheint es so, als ob Sie die 10-20-Regel nicht einhalten können und an jedem zweiten Tag, d.h. an mehr als 15 Tagen im Monat, Akutmedikamente verwenden. Unter dieser Voraussetzung wird sich sowohl die depressive Episode als auch die Migräne verschlechtern. Zudem werden beide Störungen sich gegenseitig intensivieren. Aus diesem Grunde sollten Sie eine spezialisierte Kopfschmerzsprechstunde aufsuchen und eine genaue Analyse der chronifizierenden Faktoren durchführen lassen, damit ein wirksames Behandlungskonzept aufgebaut werden kann.
Freundliche Grüße
Hartmut Göbel
Guten Tag Herr Prof. Dr. Göbel,
Mein Hausarzt, und ich, möchten das Präparat „Sativex“ bei meinem Chronischem-Cluster-Kopfschmerz zur Linderung und Entspannung nach Attacken anwenden.
Wie stehen Sie dazu?
Danke im Voraus.
Lieber Paule,
Sativex enthält den Wirkstoff von Cannabis. Dies ist bisher nicht bei Clusterkopfschmerz geprüft. Es gibt keine Informationen zur Wirksamkeit. Es ist nach den bisherigen Informationen nicht anzunehmen, dass eine bedeutsame Wirkung zu erzielen ist. Das Präparat ist sehr teuer, die Krankenkassen übernehmen die Behandlung nicht.
Freundliche Grüße
Hartmut Göbel
Guten Tag Herr Prof. Göbel,
ich habe chronische Migräne mit schwerem Verlauf. Triptane helfen wenig (kein MÜK) und Prophylaxemedikamente sind oft wirkungslos bzw. nur kurzfristig wirksam oder schlecht verträglich.
Auf der MEDICA in Düsseldorf wurde dieses Jahr ein Gerät zur externen Trigeminus-Neurostimulation bei Migräne vorgestellt – CEFALY. Über eine Stimulation der Nervi supraorbitalis und supratrochlearis mittels elektrischer Impulse soll eine nachhaltige Schmerzreduktion möglich sein. Das Gerät soll gleichzeitig den elektrischen Widerstand der Haut und den Reizbarkeitskoeffizienten der Nervenfasern messen und durch einen Feedback-Mechanismus die Impulse individuell auf den Anwender einstellen.
Halten Sie den Einsatz eines solchen Gerätes für sinnvoll?
Herzlichen Dank für Ihre Antwort und freundliche Grüße
Betula
Liebe Betula,
das Cefaly-Stimulationsgerät ist eine weitere Methode zur Neuromodulation zur Vorbeugung der Migräne. Es gibt eine Studie, die die Wirksamkeit bei episodischer Migräne nahelegt. Das Gerät ist mittlerweile im Handel auch in Deutschland erhältlich. Es kann leihweise bezogen werden, bei mangelnder Wirksamkeit kann es zurückgegeben werden und es fällt nur eine Leihgebühr an. Die Erfahrungen zur Wirksamkeit sind bisher begrenzt. Aufgrund der Einfachheit der Anwendung und der Wirtschaftlichkeit kann es jedoch im Einzelfall durchaus erwogen werden.
Freundliche Grüße
Hartmut Göbel
Lieber Herr Prof. Göbel,
vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für diesen Live-Chat nehmen. Ich habe eine Frage zu meiner aktuellen Medikation.
Kurz zu meiner Vorgeschichte:
Ich war im Mai 2012 bei Ihnen in der Schmerzklinik, davor litt ich seit 20 Jahren unter immer häufiger und stärker werdender Migräne, zuletzt täglich auftretend sowie zusätzlich auftretender mittelgradig – schwergradiger depressiver Episoden. Ein einseitiger Nervenschmerz auf der rechten Seite, den ich hier im Chat schon als Überreizung des Trigenimusnervs beschrieben, gefunden habe, war /ist immer vorhanden.
In Kiel wurde mir die Wahl zwischen Mirtazapin und Venlafaxin gegeben. Ich nahm zunächst Mirtazapin 30 mg, was den Schmerz auch deutlich abdämpfte, jedoch nicht ganz beseitigte und zudem auch zu einer erheblichen unaufhörlich fortschreitenden Gewichtszunahme (10kg in 4 Monaten) führte, obwohl ich mich stark zügelte und auch regelmäßig Bewegung habe (Hundespaziergang täglich), weshalb ich die Dosis auf 15 mg herabsetzte, um die Gewichtszunahme zu verringern. Bei einem Auslassversuch nach 6 Monaten purzelten sofort die Pfunde ohne weitere Maßnahmen, jedoch wurden die täglichen Schmerzen auch wieder unerträglich.
Ein Versuch mit Venlafaxin zeigte wenig Erfolg, was die Migräne anging, wirkte jedoch sehr gut auf die Stimmung, deshalb nehme ich seither morgens Venlafaxin 150mg und abends Mirtazapin 15mg.
Trotzdem habe ich im Schnitt 15 Migränetage, oft auch mehr, MÜK ist nicht vorhanden, da ich mich strikt an die 10 er -Regel halte, Akutmedikation an den ganz schlimmen Tagen: Zolmitriptan 5mg + 500mg Naproxen, der einseitige Nervenschmerz ist allerdings nahezu täglich dauerhaft vorhanden. Auch ist meine Stimmungslage immer noch nicht stabil, hatte jetzt im Herbst wieder einen deutlichen Einbruch trotz ADs und auch die Gewichtszunahme ist nach wie vor ein Problem, weshalb ich Mirtazapin nicht höher dosieren kann.
Und zusätzlich ist es schwierig, bei meiner Hausärztin ein Rezept für Venlafaxin und Zolmitriptan zu bekommen – sie meinte, ich solle Venlafaxin für mehre Tage weglassen, wenn ich ein Triptan nehme und auf gar keinen Fall zusammen nehmen und eigentlich würde sie es nie zusammen verschreiben. Ich hielt mich jedoch an Ihre Vorgaben, die auch genau so zutrafen, wie von Ihnen beschrieben. Generell fühle ich mich seither noch immer nicht optimal eingestellt.
Daher meine Frage:
Ist die gemeinsame Einnahme von Venlafaxin bzw. SNRIs und Mirtazapin bzw. tri-/tetrazyklischen ADs längerfristig möglich und sinnvoll?
Um eine bessere Einstellung zu erreichen, ist hierfür eine erneute Vorstellung bei einem anderen Schmerzspezialisten oder einem anderen Neurologen (wie von meiner Ärztin vorgeschlagen) oder ein erneuter Aufenthalt in der Schmerzklinik in Kiel am erfolgversprechendsten – was raten Sie?
Dann noch eine Bitte, auch wenn schon mehrfach geschehen: Könnten Sie (für meine Hausärztin) nochmals kurz in einem Satz bestätigen, dass Triptan und SNRI/SSRI – Einnahme gleichzeitig vertretbar ist – das wäre wirklich sehr nett – vielen Dank!!
Ganz herzlichen Dank für Ihre Antwort im Voraus und Liebe Grüße sowie schöne, gesegnete Feiertage
Nele
Liebe Nele,
ich bitte Dich sehr (!), in Zukunft die Frage kurz zu halten!
Prof. Göbel hatte sich hier sehr deutlich zum Serononinsyndrom geäußert. Diesen Beitrag kannst Du ausdrucken und Deiner Ärztin vorlegen.
Liebe Grüße
Bettina
Liebe Nele,
die gleichzeitige Einnahme von selektiven Serotoninwiederaufnahmehemmern (SSRI) und Triptanen schließt sich nicht aus. Es besteht keine Kontraindikation. Es wird vielmehr nur darauf hingewiesen, dass in seltenen Fällen mögliche Unverträglichkeiten bei gemeinsamer Einnahme aufgetreten sind. Entsprechend soll eine angemessene Überwachung der Patienten erfolgen.
Freundliche Grüße
Hartmut Göbel
Sehr geehrter Herr Prof. Göbel,
ich habe mit Ausdauersport angefangen und hoffe so, die Migräne noch weiter „in Schach“ halten zu können.
Nun ist mir aufgefallen, dass ich manchmal bei einem vermeindlichen Anflug einer Migräne das Ganze durch sofortigen moderaten Ausdauersport aufhalten kann.
Ist das möglich? Oder kann man dann eher davon ausgehen, dass ich mich in der Kopfschmerzform geirrt habe und es sich hierbei eher um Spannungskopfschmerzen handelt. Vom Gefühl her (rechts im Nacken ziehend, dann hoch zum Hinterkopf in Richtung Schläfe, definitiv einseitig) ist es aber Migräne!?
Liebe Grüße
Maestra
Hallo, genau das gleiche habe ich bei mir auch beobachtet. Mache seit Oktober etwas intensiver Ausdauersport, ca 3-4 mal die Woche 1 1/2 Std.schnelles Laufen bei 7 km/h. Des Öfteren habe ich vor Beginn des Trainings gemerkt, dass es rechts vom Schulterblatt, am Nacken entlang wieder hochziehen wollte in die Schläfe. Wenn ich rechtzeitig angefangen habe, konnte ich die Schmerzatacke tatsächlich abwenden. Das habe ich nun einige Male ausprobiert. Es hat jedes mal funktioniert. Allerdings musste ich mich dann unverzüglich auf ins Training machen um den Punkt nicht zu verfehlen, wo es noch klappt. Das geht natürlich nur wenn man gerade zeit hat. Ich finde das gerade super interessant, dass du das auch bei dir beobachtet hast, daher habe ich mich hier direkt angemeldet um dir das zu schreiben. Lieben Gruß Yvonne
Liebe Maestra,
es ist prima, wenn Sie mit leichtem Ausdauersport auch eine beginnende Migräneattacke in den Griff bekommen. Tatsächlich kann durch die verbesserte Sauerstoffversorgung des Gehirns, die bessere Durchblutung sowie durch die veränderte mentale Situation die Migräneattacke noch gestoppt werden.
Das gibt es bei einer beginnenden Migräneattacke genauso wie beim Kopfschmerz vom Spannungstyp. Sie selbst fühlen am besten, was Ihnen gut tut. Wenn es funktioniert, ist es prima.
Freundliche Grüße
Hartmut Göbel
Guten Tag, Herr Prof. Göbel,
Erstmal vielen Dank für Ihren Einsatz und dieses Chat-Angebot.
Ich habe zwei Fragen zum Thema Nervenstimulation bei Migräne. In der Zeitschrift der Migräneliga werden seit einiger Zeit Geräte zur transkutanen Nervenstimulation, d.h. ohne Operation, angeboten. Hierbei geht es wahlweise um den Vagusnerv, den Trigeminusnerv oder auch den Occipitalnerv, der wohl hauptsächlich bei der operativen Methode gewählt wird.
Nun meine Fragen:
1) Was ist grundsätzlich von diesen nichtoperativen Verfahren zu halten? Kennen Sie Patienten, denen damit geholfen werden konnte?
2) Wieso scheint es „irgendwie“ fast egal zu sein, welcher Nerv stimuliert wird? Wieso hat das scheinbar an allen Stellen eine Wirkung? Ist es mehr als nur die Placebowirkung, und wenn ja, welcher Wirkmechanismus steckt eigentlich dahinter?
Danke für Ihre Mühe und eine gesegnete Weihnachtszeit für Sie, Ihre Familie und alle Mitarbeiter der Klinik …
BaluForKanzler
Liebe Balu,
dies hatte Prof. Göbel bereits in einer der letzten Chats zu ähnlichen Fragen geantwortet. Daran hat sich bis jetzt nichts geändert.
Reicht Dir diese Antwort von mir aus? Wenn nicht, stelle gerne noch eine ergänzende Frage. Ich versuche, die zeitliche Belastung beim Chat für Prof. Göbel so gering wie möglich zu halten.
Liebe Grüße
Bettina
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Liebe Lilly,
zur Wirksamkeit der sogenannten transkutanen Vagusstimulation mit dem Gerät „Gamma Core“ sind bisher keine wissenschaftlichen Daten bekannt. Es überrascht daher sehr, dass die vertreibende Firma diese Behandlungsmethode bereits vermarktet und als „Durchbruch“ für die Migränetherapie bezeichnet. Darüber hinaus ist dieses Verfahren sehr kostenintensiv und dies zudem noch unnötig, da das Gerät nicht wiederaufladbar ist. Auch das Wirkprinzip erschließt sich nicht. Aus diesem Grunde können wir derzeit dieses Verfahren nicht empfehlen.
Freundliche Grüße
Hartmut Göbel
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Liebe Eva,
Die sogenannte externe Vagus-Nerv-Stimulation ist bisher kein bewährtes Verfahren, für das Wirksamkeitsdaten in der Migränevorbeugung vorliegen. Ein Einsatz ist daher zurzeit in der freien Verwendung nicht zu empfehlen. Es liegen keine wissenschaftlichen Publikationen vor, die die Wirkung zur Migränevorbeugung nachvollziehbar belegen könnten. Insbesondere ist die Behandlung mit den sogenannten Gamma-Core-Gerät überhaupt nicht zu vergleichen mit der Neuromodulation durch die Occipitalis-Nervenstimulation. Diese Behandlung wird auch voll von den Krankenkassen übernommen, es ist eine zugelassene Behandlung.
Die Notwendigkeit für eine stationäre Behandlung ist nicht durch den Abstand zu einer vorgehenden Behandlung begründbar. Sie ergibt sich aus dem Behandlungsverlauf und der entsprechenden Symptomatik. Sollte eine entsprechende schwere Symptomatik bestehen, eine Vorbehandlung nicht effektiv gewesen sein, kann Ihr behandelnder Hausarzt oder Facharzt eine Einweisung begründen.
Herzliche Grüße
Hartmut Göbel
Liebe Balu,
in den letzten Jahren werden sehr intensiv die Möglichkeiten der Neuromodulation zur MIgränevorbeugung untersucht. Die Vorbeugung der Migräne mit der peripheren Vagusnervstimulation ist bisher durch Studien nicht belegt, Wirksamkeitsnachweise sind mir nicht bekannt, wir setzen diese Verfahren daher nicht ein.
Die vorbeugende Behandlung der Migräne mit der Occipitalnerven-Stimulation ist durch wissenschaftliche Studien belegt. Es ist zwar nach wie vor eine sehr neue Methode, die bisherigen Studien geben bedeutsame Hinweise auf eine Wirksamkeit.
Es scheint nicht egal zu sein, wie und welcher Nerv stimuliert wird. Zur Zeit besteht noch die Situation, dass man die bestmögliche Therapieanwendung herausfinden muss, die besten Reizparameter sowie die besten Reizorte werden wissenschaftlich untersucht. Allerdings muss man dabei auch berücksichtigen, dass solche Verfahren immer einem Placeboeffekt unterliegen. Daher ist es im Einzelfall sehr aufwändig, den tatsächlichen Wirkmechanismus zur Wirksamkeit zu analysieren.
Freundliche Grüße
Hartmut Göbel
Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Göbel,
vor 3 Monaten bekam ich zum ersten Mal Botox, morgen ist der zweite Termin.
Insgesamt ging es mir deutlich besser, ich hatte zwar häufig Spannungskopfschmerzen, aber viel weniger Migräne. Allerdings habe ich das Problem, dass seit der Botoxbehandlung die Triptane nicht mehr wirken. Ich habe in den letzten Wochen alle durchgetestet auch in Kombi mit MCP und Naproxen und hatte stets unzureichende oder keinerlei Wirkung. Andere Schmerzmittel wirken auch nicht, das war aber schon immer so. Die Triptane wirkten aber bis zur ersten Botoxbehandlung recht zuverlässig.
Ein MÜK ist ausgeschlossen, da ich durch die Verbesserung deutlich unter der 10er Regel bleiben konnte.
Halten Sie einen Zusammenhang für möglich und was kann ich im Akutfall tun?
Vielen Dank für Ihre Zeit.
Ihnen und Ihrer Familie ein erholsames und besinnliches Weihnachtsfest.
Freundlicher Gruß
Bettina
Liebe Lostway,
typischerweise ist unter einer Behandlung mit Botox eine verbesserte Wirkung der Triptane zu erwarten. Daher ist Ihre individuelle Erfahrung sehr ungewöhnlich. Aufgrund unserer Erfahrung halte ich es nicht für wahrscheinlich, dass die verminderte Wirkung der Triptane mit der Botox-Behandlung zusammenhängt.
Überlegen Sie zusammen mit Ihrem Arzt, ob eine Triptanrotation, d. h., der Wechsel auf ein anderes Triptan eine bessere Wirkung erzielt. Es ist häufig der Fall, dass Triptane nach einer gewissen Zeit einmal ausgetauscht werden müssen, um wieder eine gute Wirkung zu erzielen.
Freundliche Grüße
Hartmut Göbel
Sehr geehrter Prof. Dr. Göbel,
ich (39 J., 2 Kinder) leide an Migräne mit Aura. Seit wenigen Monaten nehme ich nach einem Termin bei meinem Neurologen eine geringe Menge Amitryptilin (10 mg mit der Option die Dosis langsam zu steigern) ein. Ich bin schon seit längerer Zeit auf der Suche nach einer geeigneten Vehrütungsmethode. Meine Gynäkologin ist sehr von der Hormonspirale „Mirena“ überzeugt und sieht in deren Anwendung praktisch keinerlei Nebenwirkungen. Dass ich nun Amitryptilin nehme, bestärkt sie nur in ihrer Meinung, da daher fast alle anderen Möglichkeiten ausscheiden.
Mich schreckt die Langfristigkeit (und eine gewissen „Abhängigkeit“ von meiner Ärztin) der Mirena momentan eher ab. Ich fürchte mich etwas vor den Nebenwirkungen v. a. im Hinblick auf die Migräne.
Meine Frage: Macht es Sinn, vor der Mirena eine gestagenhaltige Pille im Hinblick auf Nebenwirkungen für einen gewissen Zeitraum auszuprobieren (falls es eine solche gibt, die man mit Amitryptilin einnehmen kann)? (Sind die enthaltenen Hormone in unterschiedlichen Präparaten gleich/ähnlich?)
Vielen herzlichen Dank für Ihre Mühen!
Andrea
Liebe Andrea,
grundsätzlich gilt als Vorsichtsmaßnahme, dass man bei einer Migräne mit Aura möglichst auf eine hormonelle Kontrazeption verzichten sollte. Letztlich ist das Risiko nicht genau zu beziffern. Wenn aber überhaupt eine Hormontherapie erwogen wird, sollte aber eine möglichst einfach reversible Art in Form einer oralen Medikation zunächst erwogen werden.
Die Pille wirkt unterschiedlich je nach individueller Anwendung und Situation, daher können keine allgemeinen Aussagen gemacht werden. Ideal wäre es, man könnte auf die Anwendung der Pille verzichten und auf andere Möglichkeiten der Kontrazeption zurückgreifen.
Freundliche Grüße
Hartmut Göbel
Sehr geehrter Herr Dr. Göbel,
seit 21.10.13, da war ich bei ihnen in der Klinik, nehme ich 75mg Anafranil.
Die Wirkung auf die Migräne ist positiv (5 Triptane), die Nebenwirkungen, im wesentlichen Müdigkeit (sehr), trockener Hals und Schwitzen beinträchtigen mich aber im Alltag.
Kann ich versuchsweise die Dosierung auf die Hälfte reduzieren?
Grüße aus dem Süden Deutschlands
Albert
Lieber Albert,
tatsächlich kann bei positiver Wirkung eine Reduktion von Anafranil erfolgen. Normalererweise reduziert man in 25 mg-Schritten. Sie könnten also zunächst auf 50 mg reduzieren, vielleicht bleibt dann die Wirkung erhalten. Sie können auch auf 25 mg insgesamt reduzieren.
Im weiteren Verlauf kann dann entschieden werden, ob diese Therapie weiter aufrecht erhalten werden soll, oder ob dann insgesamt ausgeschlichen werden kann.
Freundliche Grüße
Hartmut Göbel
Sehr geehrter Herr Prof. Göbel,
soweit ich es verstanden habe, zielen einige Schmerzmittel darauf ab, die Ausschüttung von Prostaglandin zu unterdrücken. Ein Hormon, welches für die Schmerzübermittlung verantwortlich ist.
Laut Wikipedia werden drei Typen von Prostaglandinen unterschieden … Serie1, 2 und 3.
Schmerzmittel sollen die Serie-2 unterdrücken, hemmen aber als unerwünschten Nebeneffekt auch die Bildung der beiden anderen. Diese werden beschrieben als „natürliche Gegenspieler“ der Serie-2.
Ist es denkbar, dass manche Schmerzmedikamente dadurch mehr Schaden verursachen, als dass sie nutzen, indem sie in den natürlich geregelten Hormonhaushalt eingreifen?
Als Folge stelle ich mir z.B. vor, dass immer mehr Schmerzmittel eingenommen werden muss, und eventuell eine Abhängigkeit daraus resultiert.
Im ersten Moment spürt der Patient Erleichterung, aber nicht auf Dauer … vielleicht der Beginn eines Teufelskreises?
Vielen Dank und Beste Grüße
Gerhard
Lieber Gerhard,
die sogenannten nichtsteroidalen Antirheumatika hemmen verschiedene Enzyme. Diese werden in Cox 1 und Cox 2-Enzyme unterteilt. Tatsächlich haben sie im Körper mannigfaltige Wirkungen. Aus diesem Grunde sollte man Schmerzmittel immer nur verübergehend und im Akutfall einsetzen. Das gilt insbesondere bei Kopfschmerzen, hier sollte man Akutmedikamente an maximal 10 Tagen pro Monat einsetzen. Ansonsten passt sich der Körper an die Medikation an. Die Folge kann sein, dass die Kopfschmerzen in ihrer Häufigkeit und in ihrer Intensität zunehmen.
Deshalb kann eine moderne Schmerztherapie nie alleine mit Schmerzmittel erfolgen, weitere Maßnahmen sind immer erforderlich.
Freundliche Grüße
Hartmut Göbel
Hallo Herr Prof. Göbel,
ich befand Mich bei Ihnen 2011 schon mal in Ihrer Klinik. Leider damals mit nich ganz Positiver Erfahrung, aber das gehört hier nicht her.
Ich habe seit 10 Jahren eine Kopfschmerzart die scheinbar bisher nicht diagnostiziert worden ist. Kurzzeitige, plötzlich auftretende Stiche unterschiedliche Stärke an einer Stelle, quer durch den Kopf wandernd, völlige Zufälligkeit, überhaupt keine Routine oder dergleichen erkennbar.
2011 kam ich auf Empfehlung der UKM Kopfschmerzambulanz zu Ihnen. In dem 14 tägigen Programm wurde eine Medikamentation aufgestellt wo sich aber innerhalb der 14 Tagen keine Wirkung abzeichnete da meine Schmerzen auch mal für Wochen oder Monate nicht da sind und dann Plötzlich wiederkommen. Somit ist Mir eine kurzzeitige Aussage nicht möglich. Die weitere Nachbehandlung hatte dann die UKM Kopfschmerzambulanz übernommen.
Die Kopfschmerzambulanz hat mittlerweile gesagt das man alles mit Mir durch habe und man Mir nicht mehr helfen kann bezüglich der Schmerzen. Eine 4 tägige stationäre EEG Überwachung habe Ich dort auch mitgemacht, ohne ein Ergebniss.
Ich begab Mich nun in die Behandlung bei dem regionalem Schmerzzentrum Osnabrück, auch hier wurde Mir mittlerweile dargestellt das ja bereits alles mögliche versucht wurde und man nun nicht mehr weiter Versuchen könne.
Medikamente nehme ich derzeit nicht ein da man ja bereits alles ausprobiert hat, so die UKM und Schmerzzentrum Osnabrück.
Ich stelle Mir nun die Frage ob ich noch Mal zu Ihnen nach Kiel kommen sollte. Sei es Ambulant (War ich nach der Stationären Behandlung bei Herrn Dr. Heinze) oder auch Stationär.
Würden Sie diesen schritt begrüßen oder haben Sie hier noch einen anderen Vorschlag zwecks Behandlungsmöglichkeiten?
Vielen Dank für Ihre Antwort!
Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie eine angenehme Weihnachtszeit.
Freundlichen Gruß
Thorsten
Hallo Thorsten,
Dein Einleitungssatz erstaunt mich etwas, wenn ich ehrlich bin. Wenn Probleme während Deines stationären Aufenthalts aufgetreten sind, wäre es am Sinnvollsten gewesen, Du hättest das direkt mit der Klinik geklärt. Hier im Chat Andeutungen zu machen, aber gleichzeitig auf die Beantwortung Deiner Fragen zu hoffen, halte ich für etwas „unglücklich“.
Wurde denn abgeklärt, ob es sich bei Deiner Kopfschmerzart um den sog. Eispickelkopfschmerz handeln könnte?
Hallo Frau Frank,
Zu der einen Sache: es wurde damals abgeklärt hatte dann aber für Mich eher den Effekt das die 14 Tage nicht Optimal genutzt werden konnten da es am Ende auftratt.
Aber wie gesagt erwähnt gehört es hier nicht her, es sollte eher dazu dienen warum ich evtl gerne noch Mal zu Ihnen in die Klinik um evtl die Zeit optimaler nutzen zu können.
Zum Kopfschmerz, nein, das wurde bei Mir bisher nicht gesagt, vom hören sagen her ist es Mir ein Begriff, aber dagegen behandelt, sofern das möglich ist, wurde es bisher nicht.
Grüße,
Thorsten
Lieber Thorsten,
ich bedaure sehr, dass sich Ihr Verlauf so hartnäckig und bisher therapieresistent erweist. Ich stimme völlig zu, dass eine erneute Bewertung des Verlaufs durch die direkte Untersuchung eine Möglichkeit darstellt.
Besprechen Sie bitte diese Option mit Ihrem derzeit behandelnden Arzt, ob er aufgrund der Gesamtsituation eine stationäre Behandlung empfiehlt, oder aber ob zunächst eine ambulante Vorstellung erfolgen sollte. Wir würden dann gerne den Verlauf neu bewerten und versuchen, mit Ihnen zusammen eine Therapiemöglichkeit zu finden.
Freundliche Grüße
Hartmut Göbel
Lieber Herr Prof. Göbel,
Meine Spannungskopfschmerzen sind zu 90 % im Nacken – und Hinterkopfbereich. Lassen sich dadurch irgendwelche Erkenntnisse ziehen?
Vielen herzlichen Dank für Ihre Antwort und
Ihnen und Ihrem Team ein schönes Weihnachtsfest und alles Gute für das Neue Jahr
Lieber Jogger,
die Region im Nacken- und Hinterkopfbereich wird von den gleichen Nervenkernen im Hirnstamm versorgt, die auch für Kopfschmerzen verantwortlich sind. Daher sind bei häufigen Kopfschmerzen auch Nacken- und Hinterhauptskopfschmerzen typisch. Sie sind jedoch nicht Ursache, sondern in aller Regel Folge der hohen Empfindlichkeit in diesem Bereich. Aus diesem Grunde sollte primär eine wirksame Kopfschmerztherapie gefunden werden, dann lösen sich auch die beschriebenen Kopfschmerzen im Nacken- und Hinterkopfbereich.
Freundliche Grüße
Hartmut Göbel
Lieber Herr Prof. Göbel
Ist Ihnen bekannt, dass sich unter der Einnahme der Pille / Cerazette / Gestagen ( 13 Jahre Einnahme durchgehend )
Kopfschmerzen , Migräne , Erschöpfung und u.a. Muskelschmerzen und Gelenkschmerzen
Bilden können ?
Lieben Dank für Ihre Antwort und
Eine schöne Weihnachtszeit für Sie und Ihre Familie und Team
Sanni
Liebe Sanni,
die Einnahme von Kontrazeptiva können sehr häufig zu Kopfschmerzen führen. Die von Ihnen beschriebenen Symptome wie Erschöpfung, Muskel- oder Gelenkschmerzen können Nebenwirkungen von Kontrazeptiva sein.
Es ist zu überlegen, ob nicht eine Pause erwogen und auf andere Möglichkeiten zurückgegriffen wird.
Freundliche Grüße
Hartmut Göbel
Lieber Herr Prof. Göbel,
meine Frage an Sie bezieht sich auf einen nun bei mir seit 7 Monate anhaltenden Migränezustand, der bisher nicht durchbrochen werden konnte.
Im Juni diesen Jahres mischte sich zu meinem täglichen Kopfschmerz immer häufiger eine Migräne – seit Juli habe ich nun jeden Tag durchgängig Migräne (ohne dass ein MÜK vorlag – ich nahm keine Medikamente ein, weil diese nicht gut wirken – auch keine Triptane).
Damals bekam ich bei meinem Schmerzzentrum: Infusion 500ml Ringer + 100SDH + 1g ASS. Dann nahm ich 5 Tage lang je Prednison 100mg ein – keinerlei Besserung. Dann: 12 Tage Novaminsulfon (6 Tage 80mg, 6 Tage je 120mg) – dazu abends Diazepam. Auch keine Besserung. Anschließend: Topiramat brachte schon bei 50mg gute Besserung, jedoch auch enorme Nebenwirkungen, sodass ich es wieder absetzen musste. Jetzt soll ich abends 20 mg Amitriptylin nehmen und dazu morgens 20mg Citalopram. Mir wurde auch die Möglichkeit offen gelassen, es noch einmal stationär mit Infusionen zu versuchen.
Da ich mit meinen Kräften langsam am Ende bin, meine Frage nun, ob es aus Ihrer Sicht sinnvoll ist, nochmal Infusionen zu geben, um dann anschließend mit einer Prophylaxe weiter zu machen oder nicht? Ich weiß nicht, welchen Weg ich zuerst wählen soll..
Ich danke für Ihre Antwort.
Layla
Liebe Layla,
aus Ihren Schilderungen ist zu entnehmen, dass sich möglicherweise eine chronische Migräne entwickelt, oder aber dass ein hochfrequenter Status migraenosus besteht. Jedenfalls ist nicht auszuschließen, dass doch ein Kopfschmerz bei Medikamentenübergebrauch als koeffizienter Faktor dazukommt. Eine einfache Lösung kann hier nicht ohne Weiteres gefunden werden im Hinblick auf die Komplexität, die ambulante Therapieresistenz im bisherigen Verlauf, scheint es mir vorteilig, dass Sie mit Ihrem Arzt zusammen überlegen, ob eine stationäre Behandlung erwogen werden sollte.
Eine einfache Methode, die das Problem löst, besteht aufgrund der Schilderung leider nicht.
Freundliche Grüße
Hartmut Göbel
Sehr geehrter Herr Prof.Göbel,
Wir danken Ihnen für die Möglichkeit auf diesem Wege Kontakt aufnehmen zu können und auch für Ihre Antwort.
Unsere inzwischen 16 jährige Tochter hat seit über einem Jahr sehr viel Kopfschmerzen und inzwischen auch Migräne. Angefangen hat es mit einem Infekt ohne Fieber, aber Schlappheit, Kopfschmerzen und leicht geschwollenen Lymphknoten am Hals. Von da an hatte unsere Tochter ständig Kopfschmerzen. Im Krankenhaus wurden ein EEG und ein EKG gemacht, ihr zweimal Ibuprofen 600 gegeben, welches nur die Kopfschmerzen linderte, aber nicht beseitigte und sie wurde nach 3 Tagen ohne Befund entlassen. Alle Werte normal. Seit dieser Zeit klagt sie fast täglich über Kopfschmerzen. Seit Februar ist sie bei einer Schmerztherapeutin in Behandlung, die eine Migräne mit Aura diagnostizierte. Die Aura äußert sich durch Sehstörungen, Schmerzen in den Beinen, Kraftlosigkeit ( wir wohnen in der 4. Etage und das ist manchmal in dieser Situation fast nicht zu schaffen) mühsames Sprechen und Lärm- und Lichtempfindlichkeit. Normale Schmerzmittel helfen nicht und das verordnete Imigran konnte sie noch nie nehmen, da die Aura nicht verschwindet. Unsere Tochter legt sich dann in ihr Bett und schläft bis zu 5 Stunden. Danach ist die Aura verschwunden und ihr geht es besser, allerdings fühlt sie sich auch dann noch schlapp. Die Ärztin hat ein sehr großes Blutbild gemacht, alle Werte normal. Auch das MRT und ein zwischenzeitlich neues EEG waren ohne Befund. Therapie waren Entspannungsübungen und manuelle Therapie gegen Verspannungen im Hals-/Schulterbereich und seit September begleitend Psychotherapie.
Inzwischen ist unsere Tochter in der elften Klasse und die Attacken sind extrem häufiger geworden. Die letzten 4 Wochen war sie nur noch stundenweise in der Schule und viele Tage gar nicht. Sie ist eine gute Schülerin, der das Lernen nicht sehr schwer fällt.
Was können wir tun? Die Situation ist aus unserer Sicht als Eltern eigentlich so nicht mehr tragbar.
Vielen Dank für Ihre Mühe und Ihre Antwort.
Eine schöne Weihnachtszeit Ihnen und allen, die mitlesen!
Liebe Paulchen,
um für Prof. Göbel ein klareres Bild zu schaffen, frage ich jetzt mal dazwischen, ob der Liquor schon untersucht wurde und wenn ja, mit welchem Befund?
War der Infekt Pfeiffersches Drüsenfieber?
Liebe Grüße
Bettina
Guten Tag,
ich hoffe, ich antworte jetzt an der richtigen Stelle.
Das Pfeiffersche Drüsenfieber hatte unsere Tochter gut 6 Jahre früher und damals war der Verlauf auch viel schlimmer, als bei dem eigentlich kleinen Infekt im letzten Jahr. Es wurde keine Lumbalpunktion gemacht, da es hieß, man könnte vielleicht, eventuell einen Virus nachweisen, aber der Körper müsse sowieso allein damit klar kommen.
Auf Borreliose wurde auch untersucht. Nichts.
Am vergangenen Freitag klagte sie auch nach der eigentlichen Attacke noch über starke Schmerzen in beiden Beinen, die erst am nächsten Tag verschwanden. Sie ist schon immer schmerzempfindlich. Wo wir kurz gucken „was war das?“ sagt sie „au!“.
Entschuldigung für die langen Beiträge, aber was soll ich weglassen, irgendwie hängt alles zusammen.
Vielen Dank für Ihr Verständnis
Liebe Paulchen,
vielen Dank für die ausführliche Schilderung. Es ist mir jedoch anhand der Angaben aus der Ferne nicht möglich, bei so einem komplexen Verlauf eine Diagnose zu stellen. Mir scheint es notwendig, dass Ihre Tochter sich in einem spezialisierten Kopfschmerzzentrum vorstellen sollte, wo dann eine Diagnose und Behandlung gefunden werden können.
In jedem Fall ist im Hinblick auf den Verlauf eine spezialisierte Behandlung anzuraten.
Freundliche Grüße
Hartmut Göbel
Sehr geehrter Herr Professor Göbel,
vielen Dank für Ihre Antwort.
Können Sie uns ein kompetentes Kopfschmerzzentrum möglichst in Thüringen nennen? Wir wohnen im Raum Erfurt/Weimar/Jena.
Nochmals Danke für Ihre Bemühungen.
Lieber Herr Prof. Göbel,
immer wieder mal taucht hier im Forum eine Frage auf, die bisher nicht abschließend geklärt werden konnte:
Gibt es zwischen episodischer und chronischer Migräne einen Unterschied in Bezug auf Entstehung, Vermeidung und Therapie des MÜK?
Es hieß sogar zeitweise, es gäbe keinen MÜK bei chron. Migräne.
Und, wenn doch, gibt es für Betroffene Unterscheidungsmerkmale?
Herzlichen Dank und liebe Grüße,
Julia
Sorry, sind 2 Fragen 😉
Liebe Julia,
der entscheidende Unterschied bei der Entstehung des Kopfschmerzes bei Medikamentenübergebrauch ist, dass bei einer Medikamentenpause bei der eopisodischen Migräne es zu einer Reduktion der Attackenfrequenz kommt.
Besteht eine chronische Migräne, führt auch eine Medikamentenpause bedauerlicherweise nicht zu einer Verminderung der Kopfschmerzhäufigkeit unter 15 Tage pro Monat. Man kann daraus ersehen, dass bei der chronischen Migräne eine spontan hohe Attackenfrequenz unabhängig vom Medikamentengebrauch besteht. Bei der episodischen Migräne hat allerdings die Einnahme von mehr als 10 Kopfschmerzmedikamenten im Monat zu einer erhöhten Attackenfrequenz geführt.
Freundliche Grüße
Hartmut Göbel