Melanie

Melanie

  • Dies ist unsere Gruppe zum Migräne- und Kopfschmerz-Chat und sie funktioniert folgendermaßen: Um ca. 12:00 Uhr des jeweiligen Chat-Tages wird die Kommentar-Funktion aktiviert. Will man eine Frage eintragen, k […]

    • Guten Tag,
      Wie verhalte ich mich richtig, wenn ich etwas am Abend vorhabe (Treffen, Veranstaltung, Feier etc.) und weiß, dass dieser Abend etwas länger sein wird als es die Regel ist.

      Wann nehme ich mein Prophylaxe – Medikament am besten ein, wenn ich Schwierigkeiten dabei habe es um die gleiche Uhrzeit einzunehmen? Lieber zeitlich versetzt (Wo lieg die Toleranz?), kurz vor dem schlafen gehen oder gar nicht (am nächsten Tag wieder wie üblich)?

      Mein Prophylaxe Medikament (Mirtazapin 30mg) macht mich müde und geht auf die Konzentration, sodass eine Einnahme um die gleiche Uhrzeit wie es in der Regel ist, an „längeren Abenden“ (ausnahmsweise) schwierig ist.

      Liebe Grüße nach Kiel aus Paderborn!

      • Lieber Imadlo,

        der Einnahmezeitpunkt hängt von der verwendeten Substanz ab. In der Regel ist es unproblematisch, wenn man den Einnahmezeitpunkt verschiebt. In Ihrem Fall wäre eine spätere Einnahme vor dem Schlafengehen möglich.

        Freundliche Grüße
        Hartmut Göbel

    • Sehr geehrter Herr Dr. Göbel,
      Ich wollte mich erkundigen, ob Erenumab geeignet ist wenn man schon im Vorfeld regelmäßig Infekte hat und wann muss es vor einer geplanten Schwangerschaft ( nicht akut geplant aber noch in Planung) abgesetzt werden? Ich soll leider wegen meinem Übergewicht das bei mir gut wirksame Valporat absetzen, da ich einen Pseudotumor cerebri habe. Dadurch ist eine Propylaxe ohne Gewichtszunahme wichtig. Habe Topiramat bekommen, was leider nicht ausreichnd für die Migräne wirksam ist :(. Viele liebe Grüße und Danke Linda Summann

      • Liebe Linda,

        ein Infekt ist keine Kontraindikation für die Anwendung von Erenumab. Über die Effekte von Erenumab während der Schwangerschaft gibt es keine ausreichenden Daten, aus Vorsichtsgründen muss daher die Anwendung vermieden werden. Aus Sicherheitsgründen sollte 2 Monate vor der geplanten Schwangerschaft das Medikament nicht mehr angewendet werden.

        Freundliche Grüße
        Hartmut Göbel

    • Guten Tag lieber und engagierter Herr Professor Göbel,

      haben Sie vielen Dank für die wertvollen Möglichkeiten, mich als Schmerzpatient im headbook austauschen und lernen und Ihnen im Live-Chat Fragen stellen zu können!

      Kurze Infos:
      • durchschnittlich 25 Migränetage im Monat
      • meist zwischen 10 und 13 Schmerzmittel- und Triptan-Tagen im Monat —> Angst vor MÜK
      • chronische Migräne und chronische Spannungskopfschmerzen sowie Beginn und Ende der Migräneanfälle nicht mehr wirklich auseinanderhaltbar
      • Schmerzen fast immer migräneartig
      • Prophylaxe-Versuche (oft erfolglos, manche nur mit kurzfristiger Linderung, meistens aufgrund meiner hohen Empfindlichkeit nicht tolerierbare Nebenwirkungen) ausgeschöpft und nach Aussage meines Arztes in der Praxis an Ihrer Klinik von erneuten Versuchen abzusehen
      • erfülle Voraussetzungen für die Behandlung mit Aimovig (noch versichert in einer anderen KK als der TK)

      • Medikamentenpause von Schmerzmitteln und Triptanen zu Hause mit Betreuung durch meinen Arzt vor Ort seit 19.1.2019

      Frage 1:
      Meine Akutmedikation aus Naratriptan und Indometacin wirkt unverändert zu 90% zuverlässig. Kann ich in diesem Falle einen MÜK ausschließen?

      • Dimenhydrinat zur Sedierung hilft oft gut (vertrage Neuroleptika nicht)
      • Fenistil zweimal probiert, wirkt nicht so effektiv wie Dimenhydrinat
      • Diazepam nur im Notfall

      Frage 2:
      Addiert sich der jeweilige (mögliche) Gewöhnungs- bzw. Abhängigkeitseffekt der Medikamente oder kann ich diesen unabhängig voneinander betrachten?

      Ich danke Ihnen für Ihre Zeit, die Sie sich für die Antworten nehmen und wünsche alles Gute!

      Katrin

      Viva la Vida! 🍀

      • Liebe Katrin,

        ein MÜK kann aufgrund der Wirkung des Akutmedikamentes nicht ausgeschlossen werden. Im Gegenteil, gerade die Reduktion der Kopfschmerzen durch ein Schmerzmittel ist Grundlage für einen Medikamentenübergebrauchskopfschmerz.

        In der Regel wird der Medikamentenübergebrauchskopfschmerz bei Einnahme mehrerer Substanzen verstärkt. Auch die notwendige Medikamentenpause läuft bei Anwendung von mehreren Stoffen in der Regel schwieriger ab. Daher sollte nach Möglichkeit immer nur ein einzelner Wirkstoff eingenommen werden. Wenn Sie ab 19.01. die Pause konsequent einhalten, besteht eine gute Chance, dass Sie bald Ihr Ziel erreicht haben und der Medikamentenübergebrauchskopfschmerz nicht mehr vorhanden ist.

        Freundliche Grüße
        Hartmut Göbel

    • Sehr geehrter Herr Prof. Göbel,
      vielen lieben Dank, dass Sie auch in 2019 bereit sind, Antworten auf Chatfragen zu geben und dadurch vielen Betroffenen gezielt weiterhelfen. Vielen Dank auch an Bettina für die Organisation von Headbook und Chat!
      Zu meiner Frage: Angenommen bei einer Patientin (Migräne mit Aura = Flimmerskotom, Fortifikation) zeigen sich Begleitsymptome, die über das Attackenende hinaus ca. eine Woche andauern. Dazu zählen vor allem Denk-und Konzentrationsschwierigkeiten („IQ fällt um gefühlt 30 Punkte“), Kribbeln auf Arm und Wange sowie Sehstörungen (v.a. Flimmern, Doppelbilder); Übelkeit (v.a. beim Lesen und Autofahren) und verlangsamtes Sprechen.
      Bei der letzten Attackenserie (3x mit Aura beginnend innerhalb von 5 Tagen) kam es zudem zum Triptangebrauch während der Auraphase. Daraufhin hielten die og. Symptome über 3 Monate an und bildeten sich nur langsam, aber nicht vollständig zurück. MRT und EEG sind ohne Befund.
      Anhand welcher Kriterien würden Sie eine Hirnstammaura / einen migränösen Infarkt ausschließen? / anhand welcher Parameter würden Sie einen Triptangebrauch weiterhin für möglich erachten?
      Bonusfrage für den Forscher: Wie lassen sich die vergleichsweise lange Dauer der Begleitsymtomatik und bes. die temporäre Intelligenzminderung erklären?

      • Liebe Morgenröte,

        eine Migräne mit Hirnstammaura wird über die Art der Aurasymptome erfasst. Dabei wird aufgrund der neurologischen Untersuchung geklärt, ob die neurologischen Ausfälle eindeutig im Hirnstamm entstehen. Solche Symptome sind Sprachstörungen (Dysarthrie), Schwindel, Tinnitus, mangelnde Hörfähigkeit, Doppelbilder, Gangstörungen (Ataxie) und eine verminderte Bewusstseinslage (Schläfrigkeit bis hin zur Bewusstlosigkeit). Lähmungen oder Störungen des Sehens aufgrund von Netzhautausfällen zählen nicht dazu.

        Freundliche Grüße
        Hartmut Göbel

    • Sehr geehrter Herr Prof. Göbel,
      1. Frage:gibt es Erfahrung bei Migräne mit Cannabisprodukten, z.B. CBG-Öl aus Hanf?
      2. Frage: wenn man über Jahrzehnte Triptane eingenommen hat, besteht da die Gefahr einen dialysepflichtigen Nierenschaden zu erleiden?

      Mit freundlichen Grüßen
      Annegret Schröter

      • Liebe Anna,

        in der Regel wirken Wirkstoffe aus Cannabis kaum bis gar nicht bei Migräne. Dies gilt sowohl für THC als auch für CBD. Triptane sind bei bestimmungsgemäßem Gebrauch kein erhöhtes Risiko für Nierenschäden.

        Freundliche Grüße
        Hartmut Göbel

    • Sehr geehrter Herr Prof. Göbel,

      gibt es eine realistische Chance für einen jungen Menschen, nach 9 langen Jahren mit permanent bestehenden Knieschmerzen auf irgendeinem Weg noch eine Besserung zu erreichen?

      Nach einer ersten Patella-Luxation verschwanden die aufgetretenen Schmerzen nach zwei Wochen wieder, nach einer zweiten blieben sie bestehen. Röntgenbilder und MRT sind nach wie vor o.B. Es wurden mehrere Orthopäden aufgesucht, die sich die Schmerzen nicht erklären konnten, höchstens Eingriffe zur Verhinderung weiterer Luxationen vorschlugen, was aber mit einer guten Knieorthese oder Tape-Band auch gelingt.

      Die Knieschmerzen bestehen immer, auch in Ruhe, auch nachts. Die durchschnittliche Schmerzstärke liegt bei durchschnittlich 3. Je länger und intensiver eine körperliche Belastung ist, desto mehr nimmt der Schmerz zu. Schmerzmittel helfen gut, können jedoch nicht auf Dauer eingenommen werden.

      Wir waren zuletzt bei einem Schmerzspezialisten der Kieler Liste. Er empfahl PMR und TENS, das auch angewendet wird, wobei das Gerät recht stark eingestellt werden muss, damit eine Missempfindung (Schmerz) durch die andere Missempfindung (TENS) überlagert werden kann. Weiter kam der Arzt auch nicht, die Schmerzsituation ist außer nur kurzzeitigen Erleichterungen unverändert.

      Haben Sie noch irgendeine Idee, was man machen könnte?

      Danke für Ihre Hilfe und Ihren großen Einsatz für uns Schmerzpatienten!

      Liebe Grüße

      Heika

      • Liebe Heika,

        mein Spezialgebiet sind nicht Knieschmerzen. Je nach Ursache können jedoch auch Knieschmerzen bei sachgerechter Behandlung, auch nach Auftreten über 9 Jahre, gebessert werden. Wenn man eine ursächliche Behandlung nicht erreichen kann, kann man sie dennoch auch symptomatisch lindern.

        Entscheidend ist, dass die Ursache der Schmerzen bestimmt wird und dann eine gezielte Behandlung erfolgen kann. Stellen Sie sich dazu am besten bei einem Kniespezialisten vor.

        Freundliche Grüße
        Hartmut Göbel

    • Hallo
      Ich bekam im Nov.2018 meine erste boots Behandlung .3 Tage später hing mein Augenlid für Ca 4 wochen Stärker, dann ging es langsam zurück.
      Jetzt habe ich die 2.Behandlung u Angst das es wieder zu der Nebenwirkunge oder noch schlimmeren (atemnot) kommen kann.
      Meine Frage deshalb kann es zu der gleichen NW. mehrmals kommen oder gewöhnt sich der Körper an das botox?
      Die schmerztage haben sich von 12auf ca.5/7 verbessert.☺

      MFG.
      Gabriele

      • Liebe Gabriele,

        machen Sie den behandelnden Arzt darauf aufmerksam, dass das Augenlid von der Behandlung geschwächt wurde. Bitten Sie ihn, dass er die Frontalinjektion möglichst weit weg vom Augenlid gibt oder diese Stellen nach Möglichkeit sogar auslässt. Die Nebenwirkung ist in der Regel harmlos, sie verschwindet von alleine wieder nach Nachlassen der Wirksamkeit.

        Freundliche Grüße
        Hartmut Göbel

    • Nicht erwünschte Wirkungen von Aimovig?
      Sehr geehrter Herr Professor Göbel,
      bis zu meinem nächsten Termin bei Ihnen vergeht noch Zeit, und ich bin Ihnen und Ihrem Team sehr dankbar, dass ich hier die Möglichkeit habe, meine Fragen zu stellen.
      Im Dezember habe ich meine erste Aimovig-Dosis gespritzt. Nachdem ich anfänglich keine positive Auswirkung verspürte, sah die Bilanz nach 4 Wochen dann doch insgesamt positiv aus: Weniger Attacken, allerdings intensivere und ungewohnte Intensität, häufigere „Morgenmigräne“, die aber ohne Medikation mit Hausmitteln innerhalb 1-2 Stunden abgeklungen ist. Nachdem ich mir erwartungsfroh die zweite Spritze gesetzt habe, hoffe ich auf weiter positive Entwicklung.
      Doch ich bemerke, dass ein rechtsseitiges Augenflimmern früher nicht dauerhaft war, mich jetzt aber ständig begleitet. Ich kann dies nicht eindeutig zuordnen, aber es bereitet mir Sorgen. Es ist anders als die sonst erlebten Aura-Symptome, und ich habe trotzdem Naratriptan zur Behandlung eingesetzt. Außerdem mache ich mir Gedanken, weil die Migräne sich „anders“ anfühlt und ich mit Naratriptan nicht die positive Entwicklung wie bisher erlebe (z.B. ausgeprägteres Krankheitsgefühl und innerliches Vibrationsgefühl). Mein Wissen, darüber, wie das neue Aimovig in meinem Körper wirkt, habe ich im Grunde nur aus der Bewerbung.
      Da CGRP an diversen physiologische Prozessen beteiligt ist, wüsste ich gerne, was ich mit der Spritze bei diesen bewirke bzw. welche unerwünschten Wirkungen denkbar sein könnten. Leider konnte ich im gesamten Netz nicht wirklich verständliche und seriös wirkende Informationen darüber finden.
      Also konkret:
      – Welche kurzfristigen und auch langfristigen negativen Auswirkungen, Risiken könnten, vor Allem in Bezug auf Augendruck, Herz-Kreislaufsystem, Immunsystem in Betracht gezogen werden?
      – Könnte die Gefahr einen Schlaganfall zu erleiden erhöht sein?
      – Welche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, vor Allem in Bezug auf Triptane, könnten vermutet, befürchtet werden?
      Ich danke herzlich für Ihre Antworten und sende freundliche Grüße
      Joelma

      • Liebe Joelma,

        die beschriebenen Nebenwirkungen von Aimovig schließen Erkrankungen des Magendarmtraktes mit Verstopfung, Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes mit Juckreiz, Erkrankungen der Skelettmuskulatur, des Bindegewebes und der Knochen in Form von Muskelspasmen sowie Reaktionen an der Injektionsstelle ein. Aimovig ist ein Antikörper, der an den Rezeptor des CGRP bindet. Erenumab hemmt die Wirkung von CGRP am Rezeptor. Dadurch wird die Signalübertragung für Schmerzen gehemmt. Gleichzeitig wird auch die gefäßerweiternde Wirkung von CGRP reduziert. Die Hemmung der Effekte von CGRP kann theoretisch die kompensatorische Gefäßerweiterung bei durchblutungsbedingten Erkrankungen abschwächen. Von den Studien ausgeschlossen waren ältere Patienten, Patienten mit Opioidübergebrauch, Patienten mit Arzneimittelübergebrauch sowie Patienten mit vorbestehendem Myokardinfarkt, Schlaganfall, transitorischen-ischämischen Attacken, instabiler Angina Pectoris, koronarer arterieller Bypassoperation oder anderen durchgeführten Revaskularisierungsverfahren innerhalb der letzten 12 Monate vor der Behandlung. Daher kann über die Verträglichkeit und Sicherheit bei diesen Patientengruppe keine Aussage gemacht werden. Ebenfalls ist es nicht möglich eine Vorhersage zu machen, ob die Gefahr einen Schlaganfall zu erleiden erhöht ist. Es gibt eine Diskussion, dass dies möglich ist, da die Gefäßerweiterung vermieden wird. Eine Wechselwirkung mit Triptanen ist nicht bekannt.

        Freundliche Grüße
        Hartmut Göbel

    • Sehr geehrter Herr Prof. Göbel,

      ich habe seit ca. 14 Monaten einen dramatischen Anstieg der Migränefrequenz, seit 8 Monaten nunmehr nahezu jeden Tag Schmerzen. Zunächst dachte ich, dabei handele es sich ausschließlich um Migräneattacken, mittlerweile vermute ich, dass ca. ein Drittel dieser Schmerzen auf eine Neuralgie rund ums Auge zurückzuführen sein könnte, da diese Schmerzen ohne Begleitsymptome auftreten und durch kalte Luft verstärkt oder ausgelöst werden. Migräne und Neuralgie treten nie gleichzeitig und ausschließlich rechtsseitig auf.

      Ich habe im letzten Jahr 4 Prophylaxen durch (Propranolol, Topiramat, Amitriptylin, Flunarizin) und alle wegen erheblicher Nebenwirkungen nach nur sehr kurzer Zeit absetzen müssen. Besonders die erhebliche Müdigkeit, Schwindel, Trunkenheitsgefühle und zusätzliche Kopfschmerzen haben bei mir zum Abbruch geführt. Botox habe ich vor 8 Wochen gespritzt bekommen, leider ohne erkennbare Wirkung. Beim Flunarizin dagegen hatte ich bereits ab dem zweiten Einnahmetag schon eine Wirkung.
      Ich habe einen niedrigen Blutdruck und neige aufgrund der Migräne zu depressiven Verstimmungen.
      Leider gerate ich zusäzlich bereits ab 4-5 Einnahmetagen in den MÜK, momentan befinde ich mich seit 3 Wochen in meiner zweiten Medikamentenpause.

      Nun meine Frage: Können Sie mir eine Prophylaxeempfehlung geben? Momentan denke ich selber in Richtung Antidepressiva (weil ich damit möglicherweise gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen würde), bräuchte aber ein Präparat was nicht müde macht und auch bei sehr empfindlichen Patienten erfahrungsgemäß recht verträglich ist.

      Vielen Dank und herzliche Grüße.

      • Liebe Indie,

        Ihre komplexe Migräneerkrankung braucht ein umfassendes Behandlungskonzept. Mit einem Arzneimittel allein zur Vorbeugung wird bei dem von Ihnen beschriebenen Verlauf wahrscheinlich keine ausreichende Wirkung zu erzielen sein. Gerade bei hochfrequenten Kopfschmerzattacken sind Arzneimittel wie Amitriptylin oder Doxepin eine Option. Wenn man es niedrig dosiert und am Abend einsetzt, ist eine mögliche Müdigkeit als Nebenwirkung in der Regel nicht problematisch. Neben den beiden genannten Arzneimitteln ist auch das Opipramol in der Regel sehr gut verträglich.

        Freundliche Grüße
        Hartmut Göbel

    • Guten Tag!
      Ich leide seit dem 20 Lebensjahr, verstärkt seit dem 40 Lebensjahr unter Migräne ohne Aura, 3-6 Anfälle im Monat. Im Zuge einer Krebserkarnkung Anfang 2015 kam es zu fast täglichen Anfällen innerhalb von 2 Monaten und einem Schmermittelübergebrauch (Triptane). Dieser wurde stationär behandelt. Ich wurde auf eine Prophylaxe eingestellt:
      10mg Aplodipin am Morgen
      15 mg Mirtazapin am Abend
      Dies führte zu einer völligen Anfallsfreiheit seit nun 4 Jahren. Ich habe nun starke Befürchtungen, dass die Anfälle wiederkommen, wenn ich die Medikamente reduziere oder absetze.Spricht etwas dagegen, die Medikation so weiterzuführen? Ich bin so glücklich, keine Anfälle mehr zu haben.
      Grüße

      • Liebe Heide,

        aus meiner Sicht spricht nichts dagegen, dass Sie die sehr gut wirkenden Medikamente so weiterführen. Sie sind langzeitverträglich und können auch über längere Zeit eingenommen werden.

        Freundliche Grüße
        Hartmut Göbel

    • Sehr geehrter Herr Dr. Göbel

      Herzlichen Dank das Sie uns hier die Möglichkeit bieten Fragen zu stellen.
      Kurzfassung: Ich leide seit 8 Jahren an schwerer chronischer Migräne mit Aura dazu Cluster und einer diagnostizierten Trigeminusneuropathie (in Verbindung mit CMD mit Gelenkskapsulitis beidseitig).
      Ich komme auf zirka 20-25 Schmerztage im Monat (zirka 65%Migräne / 35%Trig.Schmerzen). Es helfen mir Sumatriptan, Indometacin.(Valdoxan hilft mir sehr besser zu Schlafen),

      Ansonsten habe ich etliche Medikamente probiert ohne große Verbesserung.
      (Antidepressiva, Topiramat,Gaba- Carbamazepin, auch Valaciclovir usw).
      Botox bekomme ich seit 2 Jahren alle 3 Monate. Es hat die starken Schmerzspitzen ganz leicht reduziert.
      Leider ist aber die gesamte Symthomatik sonst kaum verbessert. Es wird auch in den Masseter injeziert.

      Die Migräne zeigt sich nach ein paar Stunden pause oft täglich auf mittlerer Intensität,
      beginnt oft mit einem „Krampfgefühl“ ( tief zentral aus dem Gehirn) oft spüre ich dazu typische Schmerzen.
      Die Triptane helfen gegen den Schmerz (mal sehr gut manchmal nur mäßig) aber das Krampfgefühl geht oft std-tagelang nicht weg..
      Haben Sie eine Idee was man gegen dieses „Krampfgefühl“ tun kann? und was ist das überhaupt?
      Mir ist dabei oft schwindelig und mir ist sehr unwohl mein Tinnitus ist dann noch lauter. (Die Migräne kann auch mal über 3-4 plötzlich Tage verschwinden ,
      ist wohl auch kein MÜK). Ich nehme so gut an 14 Tagen Schmerzmittel.

      Dazu kommen immer wieder auftauchende schubartige Trigeminusschmerzen (beidseitig,
      manchmal einseitig). Die sehr heftig sind, diese reagieren meist auf Indometacin und auch manchmal Triptane.
      Sie halten zirka 1-2 Tage an und können aber auch mehrere Tage verschwinden.
      Es sind ganz andere Schmerzen als Migräne , ich kann mich dabei bewegen (was bei Migräne schmerzt),es sind meist bohrende auf und abschwellende Dauerschmerzen (mehr oberflächlicher)
      zwischen Stufe 4-8, oft aus der Kieferregion, aber manchmal einseitig bohrend hinterm
      Auge/Nase. (deshalb habe ich auch noch die Diagnose Cluster erhalten).

      Ich leide auch unter Bruxismus.(vielleicht eine Folge auf Migräne Schmerzen, Anspannung Nachts durch Schmerz und dadurch Bruxismus).

      Ich vermute schon lange das sich diese Erkrankungen sich indirekt gegenseitig beeinflussen.
      Vielleicht löst sogar der Bruxismus (Nachts) diese Trigeminus Schmerzen aus? Denn ich habe kerngesunde Zähne,
      und kann ohne Schmerzen zubeißen.. Aber irgendwas ärgert diesen Trigeminus Nerv.
      Auch die Sep Messungen deuteten auf Schädigungen hin dazu entstand schleichend ein beidsseitiger
      Tinnitus der sich durch Kieferbewegungen verändert.
      Niemand fand aber eine Erklärung dafür…bzw erhielt ich lauter fachübergreifende Einzeldiagnosen.(CMD mit starker Kieferfehlstellung u.Kapsulitis ,chron.Migräne, Cluster, Trigeminusneuropathie.)
      Wie erwische ich alle zusammen 😉 CRPG wurde noch nie probiert.

      Jetzt las ich das erste Mal in der Zeitung Migräne Magazin von indirekten Zusammenhängen
      zwischen Kiefer und Migräne , es ging um den trigeminozervikalen Komplex.
      Ich weiß mein Beschwerdebild ist sehr komplex aber haben Sie ein Rat bzw können Sie
      kurz auf diesen trigeminozervikalen Komplex eingehen?

      Vielen Dank schon mal

      Ich freue mich sehr über Ihre Antwort

      Melanie Böttcher

      • Liebe Melanie,

        Sie beschreiben eine außerordentlich komplexe Erkrankung. Wenn Sie an gut 14 Tagen Akutschmerzmittel einnehmen, muss von einem Medikamentenübergebrauchskopfschmerz ausgegangen werden. Nach unserer Erfahrung wird eine Besserung nicht zu erzielen sein, so lange diese hohe Akuteinnahmefrequenz besteht. Dieser Punkt sollte therapeutisch zunächst angegangen werden. Dann lösen sich viele andere Schmerzprobleme in der Regel von selbst. Hintergrund ist eine hohe Sensitivierung aufgrund der hohen Einnahmefrequenz von Akutschmerzmitteln.

        Der trigeminozervikale Komplex ist ein Nervengebiet im Hirnstammbereich, in dem Nervenfaser und Nervenumschaltpunkte für die Schmerzverarbeitung liegen. In diesem Bereich werden sowohl die Sensibilität des Gesichtes, des Kopfes und auch der oberen Halswirbelsäule zusammengeschaltet. Gerade in diesem Bereich kommt es durch einen Medikamentenübergebrauchskopfschmerz zu einer ausgeprägten Empfindlichkeitssteigerung mit erhöhter Schmerzwahrnehmung und Sensitivierung, wie Sie sie beschreiben.

        Freundliche Grüße und alles Gute
        Hartmut Göbel

    • Sehr geehrter Herr Professor Göbel,
      vielen Dank für Ihren großen Einsatz im Dienste von uns geplagten Migränepatienten!
      Ich habe zwei wichtige Fragen.
      – Was kann man gegen die durch Betablocker bei mir ausgelöste Schlaflosigkeit unternehmen? Ich habe die Prophylaxe damit zwei Monate lang versucht und sie war sehr erfolgreich. Aber ich konnte aber nur mit mindestens einer Tabelette Zolpidem zur Nacht überhaupt ein Auge zubekommen. Sedierende Antidepressiva in etwas höherer Dosierung lösen bei mir einen anhaltenden Dauerkopfschmerz aus, der leider oft in einer Migräne endet. Das hat also zusätzlich leider nicht funktioniert.
      – Darauf bezieht sich ist im Prinzip auch das Thema meiner zweiten Frage. Ich komme mir schon vor wie ein Exot, weil ich auch von Prophylaxemitteln und Neuroleptika wie: Doxepin, Amitriptylin, Trimipramin, Trevilor, Valproat, Carbamazepin, Valdoxan, Quetiapin, Melperon, Pipamperon in therapeutischen Dosierungen diese zermürbenden Dauerkopfschmerzen bekomme. Gibt es das öfter?
      Das einzige Antidepressivum, das ich bis zu einer Dosierung von 15 mg vertrage ist Escitalopram, welches zumindest die begleitenden Depressionen einigermaßen erträglich macht. Ist es vielleicht die Kombination aus Escitalopram mit anderen Psychopharmaka, welche meine migränetechnischen Möglichkeiten so einschränkt?
      Vielen Dank für Ihre Zeit und Mühe für die Beantwortung!
      Elfe

      • Liebe Elfe,

        es gibt verschiedene Betablocker, die bei Migräne eingesetzt werden können. Versuchen Sie einen anderen Betablocker und passen Sie auch die Dosierung an.

        Die von Ihnen aufgelisteten Medikamente führen in der Regel nicht zu Dauerkopfschmerzen. Im Gegenteil werden sie ja gerade bei Dauerkopfschmerzen bevorzugt eingesetzt. Wichtig ist es, dass man diesen auch eine Möglichkeit gibt zu wirken. Daher kann man deren Wirksamkeit oft erst nach 2 Monaten überhaupt einschätzen.

        Tatsächlich kann man Escitalopram, das in aller Regel das verträglichste Antidepressivum ist, mit einem anderen Wirkstoff kombinieren, der auch zur Schmerzvorbeugung wirksam ist.

        Freundliche Grüße
        Hartmut Göbel

    • Lieber Herr Professor Göbel,
      Ihnen und dem ganzen Team noch ein gutes neues Jahr.
      War 2011 in Ihrer Klinik. Leide seit 40 Jahren an Migräne und habe derzeit ca. 70 Einnahmetage im Jahr. Nehme Maxalt und Naproxen.
      Ich bin 64 Jahre und die Migräne wird nicht weniger, eher mehr.
      Meine Frage:
      Gibt es einen Zusammenhang zwischen Herzschwäche und der Einnahme von Triptanen und Naproxen?
      Wenn ja, was kann ich tun?
      Für Ihren unermüdlichen Einsatz bedanke ich mich herzlich.
      Mit freundlichen Grüßen
      Regina Spiegel

      • Liebe Regina,

        ein Zusammenhang zwischen einer Herzschwäche und der sachgerechten Einnahme von Triptanen oder Naproxen ist nicht zu erwarten.

        Freundliche Grüße
        Hartmut Göbel

    • Guten Tag Prof. Göbel,

      ich habe an ca. 15 Tagen im Monat Migräne. Wenn ich die Triptanschwelle aus der App als Hilfestellung nehme, um Einschätzen zu können, wann ich ein Triptan nehmen soll, so müsste das eigentlich jedes Mal sein. Selbst kann ich nicht einschätzen, ob der Migräneanfall vielleicht jetzt nicht ganz so krass ausfallen würde oder ob er mich lahm legt. An den richtig schlimmen Tagen nehme ich immer 2 Rizatriptan 10mg, insgesamt bleibe aber immer unter den 10 Tagen. Als Prophylaxe nehme ich jetzt Topiramat, bin aber immer noch bei 15 Migränetagen, mit etwas schwächeren Attacken. Bei Ausklang einer Migräne nehme ich noch Novaminsulfon. Mein Frage, was könnte ich noch nehmen, um eine sich anbahnende Migräne vielleicht abzuwenden? Magnesium und Vitamin B nehme ich in ausreichender Menge und im Akutfall. Ein Hinweis noch, ich kann keine Medikamente nehmen, die mich komplett „abschießen“ würden, da ich Mama eines pflegebedürftigen Kindes bin und da schon noch funktionieren muss.

      Vielen Dank für Ihren Einsatz hier!

      Scrooch

      • Liebe Scrooch,

        Sie haben ein sehr gut überlegtes Behandlungskonzept für Ihre komplexe Migräne gefunden. Auch wenn die Migräne an 15 Tagen auftritt, nehmen Sie an möglichst weniger als an 10 Tagen Akutmedikamente ein. Auch verwenden Sie eine Prophylaxe. Topiramat führt in der Regel nicht zu einer Reduktion der Kopfschmerztage pro Monat, reduziert aber die Intensität der Schmerzen und auch die Intensität der Begleitsymptome. Es wäre daher zu überlegen, ob Sie noch ein anderes vorbeugendes Medikament ausprobieren, um auch eine Reduktion der Kopfschmerztage pro Monat zu erreichen.

        Freundliche Grüße
        Hartmut Göbel

    • Guten Tag Hr. Prof. Möbel,
      ich würde gerne etwas zu Aimovig wissen.
      Wirkt Aimovig auch im MÜK, oder ist davor zwingend eine Medikamentenpause erforderlich?
      Darf Aimovig theoretisch mit Botox kombiniert werden?
      Sind ein inaktiver Mb. Crohn ( soll heißen ich benötige seit mehreren Jahren keine Medikamente mehr) und ein 2014 diagnostizierter hormonrezeptorpositiver Brustkrebs, der seit 1,5 Jahren keine Nachbehandlung mehr bekommt Kontraindikationen für Aimovig?
      Vielen Dank für die Beantwortung meiner Fragen und liebe Grüße.

      • Liebe Escada,

        Aimovig ist für die vorbeugende Behandlung der Migräne zugelassen, nicht jedoch für die Behandlung eines Medikamentenübergebrauchskopfschmerzes. Eine Kombination von Aimovig mit Botox widerspricht sich selbst. Aimovig sollte erst dann eingesetzt werden, wenn Botox nicht wirksam ist. Es würde keinen Sinn machen, Botox und Aimovig kombiniert weiterzuführen, wenn Botox selbst nicht wirksam ist. Die von Ihnen genannten Erkrankungen sind keine bekannten Kontraindikationen für Aimovig.

        Freundliche Grüße
        Hartmut Göbel

    • Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Göbel,

      seit 3-4 Jahren leide ich, neben der langen Migränegeschichte, auch an schlafgebundenen Kopfschmerzen.

      Wie ist der aktuelle Wissensstand zu dieser Schmerzart?
      . Ursachen
      – Verhalten
      – vorbeugende Medikamente
      – akute Behandlung, wenn es nach 2-3 Stunden nicht weggeht

      Danke für ihre Antwort.

      Viele Grüße aus Donaueschingen nach Kiel
      Albert

      • Lieber Albert,

        ich bitte um Verständnis, dass dieser Chat dafür gedacht ist, spezifische individuelle Fragen zu beantworten. Er ist nicht dafür gedacht, umfassende Lehrbuchkapitel darzustellen.

        Freundliche Grüße
        Hartmut Göbel

    • Lieber Herr Prof.dr. Göbel, meine Tochter ist 8 Jahre alt und hat seit ihrem 4 Geburtstag Migräne. Mit 5-6 Anfällen im Jahr. Letztes Jahr hatte sie 8 Monate freie Zeit. 2017 im November hatte sie 3 Anfälle und im Januar 1 dann hatten wir 10 Monate freie Zeit. Leider hat es im November 2018 wieder angefangen immer mal sporadisch mit Übelkeit und Erbrechen mit schmerzen auf der Skala von 1-10 zwischen 4-5. doch dann Mitte Dezember bis heute hat sie fast jeden Tag schmerzen. Die Schmerzen sind meistens an den Augenbrauen und Stirn, wandern immer von links nach rechts. Die Intensität ist immer bei 1 oder mal kurz 2. die Schmerzen beeinträchtigt sie nicht so doll, stören tut es aber trotzdem. Halten mal 10 min, mal 40 min.Meistens kriegt sie schmerzen wenn sie nach draußen geht oder nach drinnen. Kann es sein das sie so ein Winter Kopfschmerzen hat oder ist es chronisch geworden? Bin sehr ratlos hoffe es immer wieder das es zum Sommer hin wieder besser wird. Vielen Dank für Ihre Antwort im voraus. Liebe Grüße E. Ricker

      • Liebe Helena-Alica,

        die Häufigkeit von Migräneanfällen kann sich sehr ändern. Allerdings ist die von Ihnen beschriebene Auftretensweise sehr uncharakteristisch für Migräne. Sie sollten daher mit Ihrer Tochter zum Arzt gehen und untersuchen lassen, ob nicht eine andere Ursache für die von Ihnen beschriebenen Kopfschmerzen besteht.

        Freundliche Grüße
        Hartmut Göbel

    • Sehr geehrter Prof. Goebel,
      seit ich im September in Kiel war habe ich sehr viel über die Migräne gelernt, aber sie beeinflußt mein Leben jeden Tag. Trotz Venlaflexien 75 habe ich bis zu 15 Schmerztage im Monat und meine Medikamententage liegen bei 13 (vor Kiel bei 28).
      Nun hat meine Neurologin zusätzlich noch Topiramat verschrieben und ich hoffe das es besser wird. Was kann ich noch machen um von dem MÜK runter zu kommen? Entzug hatte ich in Kiel, ist während der Arbeit aber kaum möglich. Mit freundlichen Grüßen Catrin Berlin

      • Liebe Catrin,

        Sie haben einen deutlichen Fortschritt hinsichtlich der Medikamententage pro Monat gemacht. Durch die zusätzliche Behandlung mit Topiramat ist es vielleicht möglich, auch noch unter die 10 Tage pro Monat zu kommen. Versuchen Sie, Ihr soziales und berufliches Leben so zu verändern, dass Sie nicht über die Grenzen gehen müssen.

        Freundliche Grüße
        Hartmut Göbel

    • Hallo Herr Prof. Göbel,

      ich habe eine Frage zu Aimovig. Ich leide seit Jahren, eigentlich schon immer, unter Migräne, oft sehr schwere Attacken mit starker Übelkeit und Erbrechen. Nach einer Medikamentenpause vor 2 Jahren ging es mir besser, die Häufigkeit der Migräneattacken hat sich nur leider wieder auf oftmals 15 Tage im Monat gesteigert. Ich habe schon viele vorbeugende Medikamente und PMR ausprobiert , jedoch ohne durchschlagenden Erfolg. Nun beruht meine Hoffnung auf dem neuen Medikament Aimovig. Mein Neurologe will es mir aber nicht verschreiben, mit der Begründung, dass ich noch nicht alle gängigen vorbeugenden Therapien versucht habe, mir fehlt noch eine Botoxbehandlung. Erst wenn diese auch nicht anschlägt, dann könnte ich evtl. Aimovig verschrieben bekommen. Meine Krankenkasse würde Aimovig bezahlen, wenn die medizinische Indikation gegeben ist. Meine Frage: Ist es wirklich so,dass ich erst noch die Botoxbehandlung machen muss, bevor ich Aimovig bekomme?

      • Liebe Katniss,

        bei der Verordnung von Aimovig reicht die medizinische Indikation nicht aus. Ihr Arzt ist aufgrund der gesetzlichen Vorgaben verpflichtet, auch wirtschaftlich zu verordnen. Bei chronischer Migräne ist Botox spezifisch zugelassen und auch wirtschaftlicher. Daher kann Aimovig bei einer chronischen Migräne überhaupt erst erwogen werden, wenn das für diese Erkrankung spezifisch zugelassene Medikament, das zudem auch noch kostengünstiger ist, nicht wirkt oder nicht eingesetzt werden kann.

        Freundliche Grüße
        Hartmut Göbel

    • Guten Tag, eine Frage zu Aimovig. Ich spritze es seit 3 Monaten und ich habe eine Verbesserung. Muss ich es jetzt sozusagen lebenslang spritzen oder kann der Körper irgendwann die Aufgabe selber übernehmen und bildet selber Antikörper?
      Kann es auch sein, dass Aimovig unterschiedlich wirkt? Bei mir war es im 2. Monat perfekt, der 3. ist etwss schlechter.
      Mit frdl. Gruß
      Andrea Schramm

      • Liebe Andrea,

        Ihre Frage kann aktuell nicht beantwortet werden. Grundsätzlich gibt es keine zeitliche Limitierung bei der Behandlung mit Aimovig. Es handelt sich um eine passive Immuntherapie, der Körper selbst bildet keine Antikörper gegen CGRP. Das Ansprechen ist zeitlich unterschiedlich, über einen Langzeitverlauf kann aktuell noch nicht ausreichend Auskunft gegeben werden.

        Freundliche Grüße
        Hartmut Göbel

    • Meine Triptan Einnahme liegt zwischen 5 bis 9 mal pro Monat. Allerdings hat sich die Einnahme Frequenz seit September kontinuierlich gesteigert. Ich habe heute mein 8. Naratriptan genommen. So mache ich mir Sorgen, dass ich mich einem MÜK nähere.
      Vor ein paar Jahren war dem auch so, da hatte ich ca 9 mal im Monat einen Triptan Tag, weshalb ich bisher erfolgreich von Ascotop auf Naratriptan wechselte. Nun steigt die Frequenz der Einnahme Tage wieder an. Soll ich weiter abwarten, oder auf ein anderes Medikament wechseln? Naratriptan wirkt gut, aber nur wenn ich es wirklich ganz am Anfang nehme. Da dann die Symptome bei mir aber oft nicht zur Triptan Schwelle ausreichen, warte ich öfter zu lang. Und dann wirkt das Triptan zwar, braucht aber sehr lange zum Wirkungseintritt und ich habe den Eindruck, daß damit die Einnahme Tage zunehmen. Eine Dosissteigerung von 2,5 mg auf 5 mg bringt dann überhaupt nichts.
      Ich bin 68 Jahre alt und habe so ziemlich alle Prophylaxen durch. Migräne habe ich erst seit den Wechseljahren. Gegen hohen Blutdruck nehme ich regelmäßig Nebivolol. leider vertrage ich nicht Metoprolol, das ja als Migräneprophylaxe auch ganz gut sein soll. Ich mache regelmäßigen Ausdauersport, Hausarzt und Kardiologe haben gegen das Triptan nichts einzuwenden.

      Und noch eine wichtige Frage: stimmt es, dass Triptane die Entwicklung einer Feuchten Makuladegeneration begünstigen?

      • Liebe Remigra,

        Naratriptan gehört zu den besonders verträglichen Triptanen, es dauert jedoch in der Regel auch länger bis die Wirkung eintritt. Daher ist ein früher Einnahmezeitpunkt besonders wichtig. Durch das Rotieren eines Triptans ist in der Regel eine Änderung der Attackenfrequenz nicht zu erzielen. Hier bedarf es spezifischer vorbeugender Maßnahmen durch Verhalten und ggf. auch durch Medikamente. Alternativ zu Nebivolol könnten Sie auch Propranolol oder Bisoprolol einsetzen. Ebenfalls können Medikamente wie z.B. Candesartan sowohl den Blutdruck stabilisieren, als auch migränevorbeugend wirksam sein. Hinweise, dass Triptane eine feuchte Maculadegeneration begünstigen, sind nicht bekannt.

        Freundliche Grüße
        Hartmut Göbel

    • Hallo und guten Abend,

      ich habe das Problem des Wiederkehrkopfschmerzes.

      Aktuell hat mich die Migräne fast sechs Tage in Atem gehalten.

      Ich nehme akut Rizatriptan 10 mg und 1 Naproxen, vorweg Domperidon. Die KS werden schnell auf ein Minimum reduziert, um nach Stunden wieder stärker zu werden. Naramig hält zwar länger, wirkt aber nicht so stark.

      Ich nehme zur Prophylaxe 2 x 4 Kapseln migravent classic. Aufgrund erhöhten Blutdrucks nehme ich seit einigen Tagen morgens 16 mg Candesartan und abends 5 mg Amlodipin (+ 5 mg Nebivolol stada), ich erhoffe mir als Nebeneffekt auch hiervon eine prophylaktische Wirkung?!

      Bislang hatte ich die Migräne gut im Griff, kann es Phasen geben, in denen ohne offensichtliche Änderungen der Lebensweise plötzlich verstärkt und stark gehäuft Migräne auftritt? Kann so eine Phase quasi von alleine wieder aufhören?
      Die Migränehäufigkeit und der Wiederkehr-KS waren auch vor dem Wechsel der Blutdruckmedis da.

      Andere Prophylaxen (Amytriptilin, Metoprolol, Topiramat) hatte ich bereits, leider nur kurze Wirksamkeit oder zu unangenehme Nebenwirkungen.

      Vielen Dank und schöne Grüße😊

      • Liebe Anatevka,

        tatsächlich kann es Phasen geben, in denen Veränderungen der Lebensweise die Migräneattackenfrequenz erhöhen. Eine solche Phase kann auch wieder allein sich stabilisieren. Die von Ihnen eingesetzte medikamentöse Vorbeugung kann einen wirksamen Beitrag zur Attackenreduktion erzielen, ggf. ist auch eine Dosiserhöhung denkbar.

        Freundliche Grüße
        Hartmut Göbel

    • Liebeer Herr Dr Prof. Göbel,

      ich habe eine Frage zum Triptan Entzug. Ich habe seit ca. 30 Jahren Migräne- alle möglichen Prophylaxen( Botox, Topimarat,Betablocker) durch ( hoffe auf diesen neuen Impfstoff ) und nehme jetzt seit einigen Jahren 35mg Doxepin – damit 8-10 Migränetage im Monat – also kein wirklicher Erfolg.Seit ca 6Monaten auf Anraten der Frauenärztin – da ich in den Wechselharen bin – noch 1 Hub Esrtreva Gel und 100mg Progesteron – sie meinte, das würde die Migräne lindern – war leider auch nicht so.
      Habe vor ca. drei Wochen alle Triptane(100mg Sumatriptan plus 500mg Naproxen) im Akkutfall weggelassen und auch das Östrogengel abgesetzt, da ich langsam auf einen MÜK zugesteuert bin -mache dies zuhause in Eigenregie.Ich hatte das schon einmal vor ca. zwei Jahren gemacht – und schon nach 14 Tagen ging es mir damals besser und die Anfälle waren die nächsten 6-8 Monate wirklich weniger . Diesmal ist der Entzug – so nenne ich es jetzt einmal – heftiger, der Kopf kämpft mehr und länger und die Schmerzen sind stärker.Könnte das am Alter, bzw. den Wechseljahren liegen ? Wie lange sollte man Triptanfrei sein um nicht von einem MÜK zu reden ?
      Herzliche Grüße

      Ute D.

      • Liebe Ute,

        Ihre Vorgehensweise kann dazu beitragen, dass Sie über die von Ihnen selbst eingeleitete Medikamentenpause eine deutliche Attackenstabilisierung erleben. Behandlungen mit Östrogengel haben keine bekannte zuverlässige Wirksamkeit. Es kann ohne weiteres sein, dass eine Medikamentenpause zu unterschiedlichen Zeitpunkten unterschiedlich schwer verläuft. Das kann an vielfältigen Faktoren liegen. In der Regel sollte man eine Medikamentenpause über einen Zeitraum von 4 Wochen durchziehen.

        Freundliche Grüße
        Hartmut Göbel

    • Lieber Herr Prof. Göbel,
      leide seit ca 2004 2-4 mal das Monat unter Kopfschmerzen, die Ende 2016 immer heftiger und öfter kamen; eine andere Neurologin erkannte, dass dies Migräne ist; Triptane wirken sehr gut (aktuell Frovalan) und ich bin in kurzer Zeit schmerzfrei; allerdings kommt die Migräne dann meist einen oder zwei Tage später wieder, sodass ich oft 8-10 x Tabletten brauche; da ich die Grenze 10/30 streng einhalte, kommt es einige Male im Jahr vor, dass ich es „aushalten“ muss – dauert dann meist 20 Stunden und ist sehr belastend! Dafür habe ich nachher bis zu 12 Tagen keine Migräne.
      vorbeugende Mittel haben nichts gebracht – ausser Nebenwirkungen.
      Frage: Ist es bedenklich über mehrere Jahre bis zu 9 Triptane im Monat zu nehmen und warum nehmen die Migräne-Tage seit der Einnahme von Triptanen zu; gibt es schon mehr Erfahrungen mit der Aimovig-Spritze? – ist meine nächste Hoffnung.
      PS: HAbe Ihr Buch gelesen und da mehr über die Migräne erfahren und gelernt als bei allen Ärzten bei denen ich bisher war! – DANKE !

      • Lieber Wolf

        wenn Sie unter 10 Tagen im Monat bleiben, ist die von Ihnen geschilderte Therapie sachgerecht. Die Kopfschmerzen nehmen bei höherer Einnahmefrequenz zu, da der Körper eine Umstellung der Rezeptoren bewirkt. Durch eine Medikamentenpause muss diese Umstellung ggf. wieder aufgehoben werden. Die Anwendung von Aimovig kommt bei schwergradigen Verläufen erst dann in Betracht, wenn andere vorbeugende Mittel keine ausreichende Wirkung erreichen oder diese nicht eingesetzt werden können.

        Freundliche Grüße
        Hartmut Göbel

    • Lieber Prof. Göbel,
      ich habe 2 Monate lang die Aimovig Spritze ausprobiert und hatte in der Zeit viel mehr und andere Migräne als normal. Geht es auch anderen Patienten so? Die Migräne kam so gut wie jeden Abend und hatte einen anderen Charakter als sonst. Nun, ohne Spritze ist es wieder wie immer.
      Sehr schade, denn ich hatte ganz viel Hoffnung auf Erleichterung.
      Danke und Grüße nach Kiel.
      Helga

      • Liebe Helga,

        Aimovig wirkt nur bei einem Teil der Patienten, die auf andere Behandlungen bisher nicht ausreichend angesprochen haben. Nach den vorliegenden Studien beträgt dieser Anteil ca. 30%, bei denen eine Wirkung zu erzielen ist.

        Freundliche Grüße
        Hartmut Göbel

    • Guten Abend,

      ich bin in der 29 Schwangerschaftswoche ohne Komplikationen. Schon vor der Schwangerschaft hatte ich Migräne und Spannungskopfschmerzen. Da habe ich mit Rizatriptan, Mcp und Naproxen gearbeitet, so wie damals in Kiel eingestellt. Jetzt in der Schwangerschaft habe ich täglich Kopfschmerzen und alles paar Wochen Migräne. Paracetamol nehme ich im Notfall ein. Ansonsten nutze ich Pfefferminzöl, Schüssler Salz Nr. 7 also heiße 7 und mache Massagen und Dehnungsübungen.
      Können Sie mir da noch etwas empfehlen? Magnesium habe ich bisher nicht eingenommen.
      Ich bin sehr dankbar für alle Infos und Möglichkeiten die ich nutzen könnte.

      Gruß Christine

      • Liebe Christine,

        Paracetamol ist nicht für starke oder sehr starke Schmerzen zugelassen. In der Regel hilft es nicht bei Migräne. Die Zulassung umfasst explizit lediglich leichte bis mäßig starke Schmerzen. Diese können auch ausgehalten werden. Zudem hat Paracetamol eine Reihe von Risiken für das ungeborene Kind. Diese schließen Allergien, Asthma und Verhaltensstörungen sowie andere Erkrankungen ein.

        Migräne ist aufgrund des episodisch wiederkehrenden Verlaufes ein häufiger Grund für schmerztherapeutische Maßnahmen in der Schwangerschaft. Vorbeugende Maßnahmen schließen Informationen über Auslösefaktoren, Entspannungsverfahren, Rhythmisierung des Tagesablaufes, Ernährung und das Anpassen von Verhalten ein. Treten Anfälle auf, sind Ruhe und Reizabschirmung sowie die Attestierung der Arbeitsunfähigkeit wichtige Schritte. Vorbeugende Behandlungsmaßnahmen wie die Gabe von Magnesium können ebenfalls zu einer Reduktion der Schwere und der Häufigkeit der Attacken führen. Sollten schwerste oder sehr schwere Migräneanfälle auftreten, kann die Einnahme von Sumatriptan oder auch Prednisolon erwogen werden.

        Freundliche Grüße
        Hartmut Göbel

    • Sehr geehrter Herr Dr. Göbel,
      Zweimal war ich bereits in Kiel wegen Migräne in Behandlung, jedesmal mit sehr gutem Erfolg. Mein Eintritt in die Menopause und Einnahme von Betablockern wegen Bluthochdruck hat die Häufigkeit der Attacken ebenfalls stark reduziert .
      Vor circa 1,5 Jahren ist eine neue Art von Migräne aufgeteten, die mittlerweile mehrmals pro Woche auftritt und die ich nur mit Triptanen behandeln kann.
      Es beginnt mit Anspannung im Nacken und folgenden Nackenschmerzen. Im Laufe mehrerer Stunden wandert der Schmerz in die linke bzw. rechte Schläfe und entwickelt sich zum klassischen Migräneschmerz.
      Dieser kann auch nachts entstehen, immer ausgehend vom Nacken (der sich „steif“ anfühlt).
      Meine Triptaneinnahme hat die 10 Dosen pro Monat weit überschritten.
      Was kann ich jetzt tun?
      Vielen Dank für Ihre Antwort.

      • Liebe Sumatra,

        die von Ihnen beschriebene Symptomatik entspricht dem Auftreten von Migräneattacken. Viele Patienten klagen über den Beginn der Schmerzen im Nacken. Die Schmerzen strahlen dann in den Hinterkopf und in die Schläfen beidseits aus. Die Veränderung der Schmerzphänomenologie kann mit der Einnahme von Akutmedikamenten an mehr als 10 Tagen pro Monat zusammenhängen. Dies ist sehr wahrscheinlich, dadurch wird eine Sensitivierung des Kopfbereiches und des Schulter-Nackenbereiches bedingt und das Schmerzbild ändert sich entsprechend Ihrer Beschreibung. Der richtige Weg wäre daher, eine Medikamentenpause einzuleiten und dann die Vorbeugung zu optimieren.

        Herzliche Grüße
        Hartmut Göbel

    • Sehr geehrter Herr Prof. Göbel,
      Ich bin 61 Jahre alt und leide seit der Pubertät unter Migräne. Mittlerweile sind alle Behandlungsmöglichkeiten, auch zur Prophylaxe, durch. Vor einem halben Jahr trat zusätzlich eine TGA auf, ausgelöst durch einen schweren Migräneanfall. Mitte Dezember 2018 habe ich meine erste Botoxbehandlung bekommen. Ca 5 Tage danach begannen heftigste Stirnkopfschmerzen, Nackenschmerzen und ein Migräneanfall folgte dem nächsten. Ich habe mich an meinen Behandler in der Neurologie gewandt und ich wurde sofort mit Cortisoninfusionen a 100 mg an drei Tagen behandelt. Ich war so fertig, dass ich über eine Woche nicht aufstehen konnte. Ich hatte mich bereits zuvor bei meinem niedergelassenen Neurologen nach Aimovig erkundigt. Es gibt wegen der Kosten und seinem Budget keine Chance auf eine Verordnung. Er hat mich dann zur Botox Behandlung überwiesen. Offensichtlich komme ich mit der Botox Behandlung nicht klar. Soll ich nach Ihrer Meinung die nächste Botox Injektion verabreichen lassen? Ich hab richtig Angst davor. An wen kann ich mich ggf.bzgl der Aimovig Behandlung wenden? Meine Krankenkasse konnte mir nicht helfen. Dort heißt es lediglich, dass der Arzt über die Verordnung entscheidet ( war mir auch klar) u dass die Kasse es dann auch zahlt. Dann fließt es ins Budget und ich werde es nicht bekommen. Bin sehr traurig, dass ich keine Hilfe finde.
      Ich bedanke mich für Ihre Antwort.
      Liebe Grüße, Petra

      • Liebe Petra,

        die von Ihnen beschriebenen Nebenwirkungen von Botox sind ungewöhnlich. Sie können jedoch bei der ersten Behandlung auftreten, da dann die in der angespannten Muskulatur eingeschlossenen Schmerzstoffe sich lösen und in die umgebende Muskulatur defundieren. In der Regel löst sich diese Problematik bei einer wiederholten Injektion. Eine Entscheidung über die Wirkung sollte nach 3 Behandlungszyklen erfolgen, gibt man früher auf, kann man eine Therapiechance vergeben.

        Freundliche Grüße
        Hartmut Göbel

    • Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Göbel,

      zunächst einmal vielen Dank für die Möglichkeit Fragen zu stellen. Ich finde es beachtlich, dass sie sich dafür Zeit nehmen! Vielen Dank.

      Kurz zu mir:
      Ich bin weiblich, 30 Jahre alt und leide seit meinem 6. Lebensjahr an Migräne (ohne Aura, mit Erbrechen) und Spannungskopfschmerzen. Seit der Jugend an Depression und Angststörung, seit 2 Jahren an Bluthochdruck und vor einem Jahr wurde Endometriose diagnostiziert (worauf hin OP und Hormontherapie folgte).
      Gegen Bluthochdruck nehme ich (seit Nov. 2017) 5 mg Bisoprolol und seit kurzem wieder 20mg Citalopram gegen Depression und Angsstörung.
      Ich nehme zur Migräneprophylaxe seit Mai 2017 25 mg Amitriptylin, welches aber eigentlich „nur“ gegen die Spannungsschmerzen hilft. Bei Anfällen hilft mir Naratriptan (2,5mg) recht gut.
      (eigentlich eine ungünstige Mischung, da ich Mathematik studiere und meine Konzentration durch die Medikamente etwas leidet)
      Ende 2017 hatte ich 2-3 Attacken pro Woche. Ich war schon dabei mich nach der Schmerzklinik zu erkundigen, da ich nicht mehr weiter wusste.
      Im Dezember wurde dann die Endometriose festgestellt und seit deren Behandlung mittels Hormonen habe ich so gut wie keine Migräne mehr! Insbesondere seit ich die „Visanne“ (mit Dienogest) einnehme.
      Zuvor nahm ich die Pille Dienovel, welche ebenfalls Dienogest, aber zusätzlich Ethinylestradiol enthält. Unter ihr hatte ich trotzdem diese häufigen Attacken.

      Zwei Dinge die mich nun interessieren sind,
      1. Kann man von der Wirksamkeit der Visanne ausgehen, dass es eine Hormonbedingte Migräne ist? Könnte diese Erkenntnis irgendwie hilfreich sein für die Prophylaxe? Insbesondere, wenn ich die Visanne, wegen Kinderwunsch absetze?
      Da ich schon in jungen Jahren Migräne hatte und keinen Zusammenhang zur Periode ausmachen konnte, hatte ich nie gedacht, dass sie Hormonell bedingt sein könnte.
      2. Meine zweite Frage ist. Welche Möglichkeiten habe ich während einer Schwangerschaft die Anfälle zu verringern, bzw. darf man irgendeine Art von Schmerzmedikament während dieser Zeit und während des Stillen einnehmen?

      Leider ist es schwer einen passenden Ansprechpartner für die sich überschneidenden Krankheiten zu finden. Daher hoffe ich sie können mir einen kleinen Rat geben. Ich bin etwas besorgt wie die (geplante) Schwangerschaft mit der häufigen Migräne ablaufen könnte…
      Vielen Dank!
      Julia, aus Leipzig

      • Liebe Julia,

        aufgrund der Wirkung des neuen Kontrazeptivums kann nicht geschlossen werden, dass bei Ihnen eine hormonbedingte Migräne besteht. Zu viele Einflussfaktoren können die Migräne verändern, zumal bei Ihnen eine Reihe von verschiedenen Medikamenten eingesetzt wird.

        Zur Behandlung der Migräne während der Schwangerschaft habe ich weiter oben bereits eine Antwort gegeben.

        Freundliche Grüße
        Hartmut Göbel

    • Lieber Herr Dr. Göbel,
      vielen Dank weiterhin für diesen tollen Service.
      Bei mir ist es nur eine sehr kurze Frage, Gott sei Dank….
      Seit ich 2014 in Kiel bei Ihnen war, nehme ich Saroten als Prophlaxe gegen meine Migräne.
      Nun gibt es Saroten 50 mg aber nicht mehr, laut Auskunft meiner Apotheke.
      Mir wurde jetzt Amitriptylin neuraxpharm 50mg als Ersatz gegeben. Ist das richtig? Ist dort wirklich das Gleiche „drin“?
      Schade ist auf jeden Fall, dass man die neuen Tabletten nicht mehr so einfach in mehrere Stücke teilen kann.
      Wenn ich das Ausschleichen noch einmal probieren will, habe ich hier ein kleines Problem….
      Vielen Dank und liebe Grüße nach Kiel,
      Andrea

      • Liebe Andrea,

        Sie können die von Ihnen genannten Medikamente austauschen. Alternativ können Sie auch Amitriptylin 25 mg einsetzen. Sie können dann die Dosis variieren und müssen nicht teilen.

        Freundliche Grüße
        Hartmut Göbel

    • Liebe Angelheart,

      bei Bestehen einer Migräneaura ist es besonders wichtig, dass eine gleichmäßige Nahrungsmittelzufuhr, am besten zu festen Zeiten, kohlenhydratreiche Ernährung und ein regelrechter Tag-Nacht-Rhythmus eingehalten wird. Gerade während der Schwangerschaft und auch während der Stillzeit besteht ein erhöhter Energieverbrauch. Dieser kann durch eine angepasste Ernährung ausgeglichen werden. Auch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist notwendig. Zur Vorbeugung ist die Einnahme von Magnesium für diese Phase zu präferieren. Zur Attackentherapie während der Stillzeit können Sie vor der Einnahme eines Triptans Milch abpumpen, damit Sie Ihr Baby nach der Anwendung des Triptans mit Ihrer Milch stillen können. Sumatriptan geht in die Muttermilch über. Säuglinge können vor einer Einwirkung geschützt werden, wenn das Stillen für mindestens 12 Stunden nach der Anwendung unterbrochen wird. In dieser Zeit können Sie ebenfalls die Milch abpumpen und verwerfen.

      Freundliche Grüße
      Hartmut Göbel

    • Liebe Lena,

      es ist gut zu lesen, dass Sie die Schmerzattacken besser kontrollieren können. Lassen Sie sich durch eine Veränderung des Kopfschmerzbildes nicht irritieren. Dies kann tatsächlich nach einer Schmerzmittelpause mit Umstellung der Schmerzempfindlichkeit immer wieder entsprechend auftreten. Solche Symptome klingen in aller Regel aber auch wieder spontan ab. Das von Ihnen verwendete Prophylaxemittel kann dazu auch einen positiven Beitrag bewirken. Gegebenenfalls wäre zu überlegen, ob eine Dosisanpassung mit schrittweiser Dosiserhöhung einen positiven Effekt zusätzlich bewirkt.

      Freundliche Grüße
      Hartmut Göbel

    • Liebe Muddle,

      Voraussetzung für die Verordnung von Aimovig ist die Kenntnis des Langzeitverlaufes und eine genaue Dokumentation der Vorbehandlungen. Wenn Ihre Krankenkasse Ihnen die Auskunft gibt, dass „grundsätzlich“ jeder Arzt das Medikament verschreiben kann, ist dies nicht sachgerecht bzw. zumindest sehr missverständlich. Ein Pathologe oder ein Zahnarzt wird Ihnen das Medikament kaum verordnen und auch andere Ärzte müssen letztlich ggf. die Wirtschaftlichkeit Ihrer Verordnung belegen. Dieses ist nur möglich, wenn sie den Langzeitverlauf und das Ansprechen auf andere Medikamente detailliert nachweisen können. Daher wird Ihnen kaum ein weitentfernter Arzt das Medikament verordnen, ohne diese Vorinformationen detailliert zu haben. Daher sollten Sie sich an den Arzt wenden, der Ihre Migräne im Langzeitverlauf behandelt.

      Freundliche Grüße
      Hartmut Göbel

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