Klinik-Erfahrungen

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Meine Erfahrungen in Kiel im Juni 2014

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  • Anja1
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    Beitragsanzahl: 39

    Hallo!

    Obwohl ich nun schon ein paar Tage wieder zu Hause bin, sind meine Gedanken noch sehr oft in der Schmerzklinik. Ich fühlte mich vom ersten Augenblick sehr herzlich und freundlich aufgenommen, hatte großes Glück mit meinen beiden Bettnachbarinnen und wären da nicht diese ständigen Kopfschmerzen gewesen, hätte ich den Aufenthalt mit Blick aus dem Fenster auf die Schwentine so manches Mal mit einem Urlaub verwechseln können 🙂

    Bei der Aufnahmeuntersuchung hat Frau Dr. Fröhlich mir sofort gesagt, dass ich um die Medikamentenpause nicht herumkomme, dass war mir aber auch klar, da ich in der Zeit zuvor unwissend viel zu viele Schmerzmedikamente eingenommen hatte und mittlerweile die Spannungskopfschmerzen nicht mehr vom Migränekopfschmerz oder MÜK unterscheiden konnte. Als Prophylaxe wurde Mirtazepin angeordnet (unter 10 mg Amitriptylin habe ich ganz furchtbar geschwitzt) und Magnesium, das hatte ich zu Hause aber auch schon genommen.

    Unter dem Kortison ging es mir ganz gut und ich konnte das erste Wochenende genießen, danach fingen dann leider die schlechteren Tage an. Ich hatte heftige Kopfschmerzen und lag mehrere Tage nur im Bett, dass hat mich natürlich ziemlich runtergezogen, ich bekam Magnesium und Vomex als Infusion, die ersten Tage nur bei Bedarf, es half mir sehr gut, in der 2. Woche jeden Tag nur Magnesium, da mich das Vomex sehr müde machte.

    Geduld ist leider nicht so meine Stärke, in der 2. Woche hatte ich dann mein Tief, die Tage vergingen, ich hatte immer Kopfschmerzen und konnte das aktive Sportprogramm nicht mitmachen, da die Schmerzen bei Bewegung immer schlimmer wurden. Ich hatte so eine Panik, dass ich mit diesen Schmerzen wieder nach Hause geschickt werde und sich im Grunde genommen nichts für mich ändert … aber ich wurde ganz nett aufgefangen! Meine Psychologin konnte mich beruhigen und auch Frau Dr. Petersen hat mir versprochen, dass es bald besser wird und ich nicht mit Schmerzen entlassen werde. Die Schwestern auf der Station waren so nett und hilfsbereit, nie hatte ich das Gefühl, lästig zu sein.

    Und tatsächlich hatte ich noch drei schmerzfreie Tage (leider nicht hintereinander), die Schulungen und Patientenseminare haben mir sehr viel gebracht, ich lernte viel über Migräne und der Austausch mit den anderen Betroffenen war für mich ganz wertvoll, ich hoffe, dass ich mit einigen ganz lieben Betroffenen, die ich dort kennengelernt habe, den Kontakt weiterhin halten werde und wir uns gegenseitig immer wieder aufbauen können!

    Die Schmerzklink hat ein großes Lob verdient, man fühlt sich verstanden und ernst genommen und man wird aufgebaut, wenn man nicht mehr weiter weiß.
    Die Zeit dort hat mir sehr gut getan. Mein größter Wunsch war es, die Klinik ohne Kopfschmerzen zu verlassen und dieser Wunsch ist in Erfüllung gegangen, dass war ein tolles und befreiendes Gefühl!

    Ich muss die Medikamentenpause zu Hause weiter durchziehen und bin noch 2 Wochen krankgeschrieben. Das Ankommen war leider nicht so sanft, da meine Mutter auch im Krankenhaus liegt und ich gleich mit Aufgaben „überfallen“ wurde, hatte dann natürlich sehr schnell die erste Migräneattacke, aber ich habe sie mit den erlernten Atemübungen, Kirschkernkissen, Vomex, Magnesium und zwei Stunden Schlaf in den Griff bekommen. Die Entspannungs-CD’s sind super, ich habe mir alle 4 bestellt, es wird von Mal zu Mal besser mit dem „Abschalten“ und wenn ich jetzt eine CD höre, denke ich immer an die Zeit in Kiel zurück und komme sofort zur Ruhe!

    Das Mirtazepin (bin jetzt bei 30 mg) macht mich seeeeeeeehr müde und hungrig, ich könnte den ganzen Tag essen und ein Blick auf die Waage bestätigt, dass das Essen in Kiel sehr gut war und mir der fehlende Sport nicht so gut getan hat :(, aber meinem Kopf geht es super und darüber bin ich zur Zeit so glücklich, dass ich es erst einmal genieße und dann überlege, ob ich mit dieser Prophylaxe weitermache oder evtl. irgendwann wechsel‘. Bei heftigen Nebenwirkungen des Mirtazepin’s wurde mir zu Opipramol geraten.

    Jetzt freue ich mich einfach nur über meinen freien Kopf, genieße die Zeit zu Hause und lasse es langsam angehen. Ich kann die Klinik wärmstens empfehlen und sehe es genauso, wie Bettina es geschrieben hat: als Sprungbrett in ein neues Leben!

    Ganz liebe und glücklich Grüße
    Anja

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33380

    Liebe Anja,

    wie schön, dass im Grunde alles gut gelaufen ist und Du nun Deinem Leben eine neue Wendung geben kannst. Mit all Deinem Wissen um Migräne und Verhalten usw. wirst Du es in Zukunft leichter haben.

    Wie ich Dir schon in der PN geschrieben hatte, rate ich Dir sehr zum Durchhalten mit dem Mirtazapin. Vielen hilft es sehr gut und die Nebenwirkungen lassen mit der Zeit auch nach. Gute Wirkung hast Du ja jetzt schon, das ist erstmal das Wichtigste.

    Ich setze den Link zu diesem Beitrag auch noch in Dein Forum. 🙂

    Alles Gute weiterhin, hab Geduld mit Dir und Deinem Körper und lass es langsam angehen. 😉

    Liebe Grüße
    Bettina

    PS: Nett fand ich es auch, dass Du ins Gästebuch der Schmerzklinik geschrieben hast. Du hilfst damit anderen Patienten sehr, die vor der Entscheidung stehen, in einer Klinik zu gehen.

    Johanna
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 2815

    Liebe Anja,

    schön, dass du dich gemeldet hast. Ich fahre morgen nach Laboe, hänge noch ein paar Tage Urlaub dran. Ich schreibe dir ausführlich, wenn ich wieder zu Hause bin. Du packst das, bist eine starke Frau. Ich freue mich, dass wir uns kennengelernt haben.

    Liebe Grüße
    Johanna

    Anja1
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 39

    @ Bettina: Danke für’s Verlinken, ich hab’s nicht hinbekommen 🙁
    Ja, ich werde auf jeden Fall durchhalten, war heute walken und habe ganz viel Obst und Gemüse gekauft 🙂

    @Johanna: Ich wünsche Dir einen schönen letzten Abend in Kiel und morgen einen hoffentlich kopfschmerzfreien Abschied! Wie schön, dass Du noch ein paar Tage Urlaub in Laboe dranhängst, tolle Idee! Und das Wetter soll richtig gut werden, ich gönne es Dir von Herzen.

    Schade, dass wir beide nicht mehr Zeit zusammen in der Klinik hatten, ich freue mich auch, dass wir uns kennengelernt haben. Und ich bin Dir so dankbar für den tollen Tipp mit der Schwentinentalfahrt, dass war ein richtig schöner Sonntagnachmittag.

    Genieß‘ die Zeit in Laboe!

    Ganz liebe Grüße
    Anja

    Semi
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 806

    Ja, Kiel ist einfach nur super, war meine Lebensrettung a020.gif

    Lg Semi

    Julia
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 8620

    Und die Fahrt mit den Booten auf dem „Kieler Amazonas“ einfach ein Traum.

    Johanna, schöne erholsame Tage in Laboe.

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33380

    Genieße die letzten Tage in Laboe, liebe Johanna. 🙂

    Wir hatten die „Amazonas-Fahrt“ bei unserem ersten Forentreffen unternommen, sie war was ganz Besonderes. Könnten wir eigentlich wieder mal mit einbauen ins Programm. 😉

    Liebe Grüße
    Bettina

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