Hier könnt Ihr über Euren persönlichen Schmerzverlauf berichten. Sei es Migräne, Aura, Sonderformen der Migräne, Spannungskopfschmerz, Clusterkopfschmerz, Neuralgien, oder sonstige Schmerzzustände.
Wie begann alles, wie entwickelte sich die Erkrankung, verstärkte oder verbesserte sie sich. Wie ging ich damit um in früheren Zeiten, wie verarbeite ich sie jetzt. Was bewegt mich, was macht mir Angst und was gibt mir Hoffnung.
Hier geht es nicht nur um den rein medikamentösen Behandlungsverlauf und was man schon alles versucht hatte, sondern auch um die psychische Ebene und die Erfahrungen, wie mit der Erkrankung umzugehen ist.
Dies ist auch unser Vorstellungsthread für neue Mitglieder.
Bitte erst einmalig der Gruppe beitreten, nur dann kann man schreiben!
Bitte pro Person nur ein (!) Forum eröffnen, da sonst die Übersichtlichkeit verloren geht!
Wenn Ihr ein neues Forum eröffnet, stellt bitte in den Titel Euren Forennamen mit ein. So ist das Forum/Thema gleich gut dem jeweiligen Mitglied zuzuordnen.
Zum Einstellen eines eigenen Schmerzverlaufs bitte auf “Forum” klicken. Dann öffnen sich alle Foren, die in dieser Gruppe schon bestehen. Jetzt bitte auf “Neues Thema” klicken und somit ein eigenes Forum eröffnen. Aussagefähige Überschrift wählen, Beitrag einstellen und unter “Tags” die relevanten Suchwörter eintragen.
Topiramat mit Propanolol welche Dosierung
-
AutorBeiträge
-
Hallo,
ich habe seit mehr als 8 Wochen am Stück Migräne. Ich kann nicht mehr!! Jetzt war ich vor einer Woche bei meinem Hausarzt, weil ich den Versuch wagen wollte die Migräne mit Prophylaxe auf Dauer wenigstens zu minimieren. Seit letzten Samstag habe ich die Dosierung Topiramat 25 mg am Abend. Er meinte ich solle, wenn das Topiramat nichts hilft zur Unterstützung Propanolol jeweils 10 mg morgens und abends unterstützend dazu nehmen. Ich habe aber niedrigen Blutdruck! Er meinte aber in dieser niedrigen Dosierung dürfe das nichts ausmachen. Die Nebenwirkungen vom Topiramat gehen ja (Kribbeln in den Fingern, Wassereinlagerungen, bitterer Geschmack beim Wassertrinken), aber der Betablocker macht mich total müde und ich habe Herzrasen, obwohl mein Blutdruck in Ordnung ist. Einen Termin bei einer Schmerztherapeutin, die mich richtig einstellen kann habe ich erst am 15.07. Könnt ihr mir sagen, wie ich weiter dosieren soll. Soll ich den Betablocker wieder weglassen und das Topiramat aufdosieren? Was meint ihr? Ich habe Migräne seit 24 Jahren und Triptane helfen nicht. Auch Ibuprofen hilft nur 2-3 Stunden leicht. So einen großen Anfall habe ich alle zwei Jahre mal, ansonsten habe ich zwischen 10 -15 Migränetage im Monat. Mein früherer Schmerztherapeut meinte ich hätte eine Mischung zwischen Migräne und Spannungskopfschmerz und hatte mir vor zwei Jahren auch Topiramat und Metoprolol verordnet. Daraufhin kam ich überhaupt nicht mehr aus dem Bett vor lauter Schwindel und Müdigkeit. Seine lapidarer Kommentar: Damit müssen Sie leben!. Dann bin ich nicht mehr hingegangen. Leider weiß ich die Dosierung nicht mehr. Seitdem habe ich alles mögliche probiert die Migräne in den Griff zu bekommen, aber ohne Erfolg. Vor 4 Wochen war ich beim Neurologen. Sein Kommentar.: Gehen Sie in eine Migräneselbsthilfegruppe und führen Sie ein Migränetagebuch. Das Buch führe ich jetzt. Außerdem hat er mir ein Rezept für 3 Allegro in die Hand gedrückt und schon war ich wieder draußen. Toll oder? Könnt ihr mich unterstutzen?
Liebe Grüße
Moni
Liebe Moni,
mensch das tut mir aber leid, dass es Dir so schlecht geht. Es gibt noch viele Möglichkeiten für Dich die Migräne in den Griff zu bekommen. Ich nehme auch das Propanolol, und meine Neurologin hatte mir geraten es ganz langsam hoch zu dosieren. ich glaube 10 mg ist für eine Prophylaxe nicht ausreichend. Ich habe mit 20 mg begonnen, habe es gut vertragen und bis 80mg morgens und abends hoch dosiert. Die Anfallshäufigkeit ist dadurch gesunken, und die Migräne ist milder geworden. Die Übelkeit ist auch weg.Du mußt Dich mit der Prophylaxe in Geduld üben. Erst nach drei Monaten kann man sagen, ob es was bringt, oder nicht. Zusätzlich würde ich Dir zu Entspannungstraining raten. ich mache immer das autogene Training oder progressive Muskelentspannung nach Jacobsen. Die Programme höre ich bei Youtube. da ist es kostenlos, und ich kann täglich was neues wählen.
Dann kannst Du Magnesium einnehmen. Langsam hochdosieren bis auf 600mg. Langsam dosieren, weil es sonst Durchfall macht.
Hast du chronische Migräne, oder nimmst Du vielleicht zu viele Triptane, dass Du im MÜK bist?Lies Dir hier mal die Gruppe MÜK durch. da stehen viele Tipps.
Ansonsten wünsche ich Dir gute Besserung.LG Cinderella
Hallo Cinderella,
Magnesium nehme ich schon 600 mg am Tag. Ich nehme gar keine Triptane, weil sie eh nicht helfen. Noch vor 10 Jahren hat Almogram geholfen, aber jetzt nicht mehr. In den letzten Jahren hat mein Schmerztherapeut mir Triptane zum Probieren gegeben als die Anfälle mehrere Wochen gingen und nicht mehr aufhörten. Maxalt, Sumatriptan, Formigram, jetzt Allegro. Nichts hilft. Nur Ibuprofen mit MCP hilft zur Linderung für ein paar Stunden und dann gehts wieder los. Ich kann schon nicht mehr denken mit den Medis. Ich habe Migräne seit 34 Jahren nicht seit 24! Ich hatte Akupunktur, Bioresonanztherapie, habe mir einen Zahn ziehen lassen, hatte eine Aufbißschiene, habe sensomotorische Einlagen, zahlreiche chiropraktische Behandlungen, Rolfing, Massagen, usw. usw. Medikamente nehme ich extrem selten, weil sie eh nicht helfen und ich große Angst vor dem medikamentenindizierten Kopfschmerz habe. Deshalb auch mein Versuch mit der Migräne Prophylaxe. Ich nehme aber nicht 10 mg Propanonolol am Tag sondern 2 Tabletten jeweils morgens und abends. Wenn es mir aber mit 20 mg schon so schlecht geht, wie ist das dann erst mit mehr Tabletten?
LG Moni
Hm, das ist schwierig. Vielleicht solltest Du Deinem Hausarzt sagen, dass Du so schlimme Nebenwirkungen mit dem Propanolol hast. Oder liegt es vielleicht doch am Topamax. Viele vertragen es nicht. Mir hat es in der Höchstdosis damals gar nichts gebracht.
Wenn Dir Ibuprofen hilft, dann spricht es eher für einen starken Spannungskopfschmerz. Bei Migräne hilft Ibuprofen nur ein wenig, mir hilft es sogar gar nicht. Bei SK gibt es wieder etliche andere Möglichkeiten, wie z.B Ausdauersport. Wenn ich normale Kopfschmerzen habe,und eine Runde walken gehe, hab ich danach meistens Ruhe. Mir reichen die Glückshormone, die der Körper beim Sport ausstößt.
Ich nehme gegen die SK und zur Muskelentspannung Sirdalud. Das hab ich bei meinem stationären Aufenthalt in Kiel bekommen, und es hilft mir gut. SK habe ich seitdem gar nicht mehr, dabei hatte ich vorher rund um die Uhr Kopfschmerzen.
Alles was am Kopf rummanipuliert wird, macht bei mir Migräne oder Kopfschmerzen.Ich wurde auch oft am Kopf und Nacken massiert, so fühlt es sich ja bei einer Migräne auch oft so an, als wenn der Nacken verrenkt wäre.Seitdem ich da aber nicht mehr machen lasse, haben sich die Schmerzen drastisch reduziert. Ich hatte auch schon Atlastherapie u.s.w. , aber nichts brachte Erfolg.Erst jetzt die richtige Prophylaxe hat mich von bis zu 15 Migränetagen auf höchstens 5 Migränetage im Monat gebracht. Aktuelle Prophylaxe: Morgens 50 mg Fluvoxamin, 600mg Magnesium, täglich nach Bedarf mehrmals Sirdalud, morgens und abends 80mg Propanolol.Das brachte wirklich den entscheidenen Durchbruch. ich glaube mehr geht da auch nicht, ich bin aber auch zufrieden.
LG Cinderella
Liebe Moni,
du bist ja momentan wirklich schlimm betroffen. Einen MÜK kannst du eigentlich ausschließen, wenn du nur selten Medikamente nimmst. Wie oft ist denn bei dir selten?
Mir selber wurde nie ein Betablocker verschrieben, weil ich einen extrem niedrigen Blutdruck habe. Doch ich habe inzwischen gelernt, dass ein Betablocker einen niedrigen Blutdruck wohl nicht noch weiter nach unten drückt.
Es ist für uns natürlich ganz schwierig, hier etwas zu raten, wenn es um Medikamente geht, weil das immer dein behandelnder Arzt entscheiden muss. Vielleicht kannst du die grobe Richtung kurz telefonisch abklären? Bis Mitte Juli ist leider noch lange hin, wenn man sich mit den Medikamenten so unwohl fühlt wie du.
Ich wünsche dir sehr, dass diese lange Migränephase bei dir endlich mal aufhört!
Lieber Gruß
HeikaLiebe Moni,
mich würde auch interessieren, was Du unter „selten“ verstehst. Bleibst Du unter 10 Einnahmetagen im Monat? Solltest Du doch im MÜK sein, wäre eine Medikamentenpause anzuraten. Prophylaxen wirken kaum im MÜK.
Du hast wohl einen Status migraenosus, den man in aller Regel nur mit einigen Tagen Kortison durchbrechen kann. Wurde Dir das nicht angeboten?
Dann macht es wenig Sinn, gleichzeitig mit zwei Prophylaxen zu starten. Man versucht immer erst eine Prophylaxe und kombiniert dann eventuell, wenn eine nicht ausreicht.
Liebe Grüße
BettinaHallo Bettina,
trotz meiner Dauermigräne habe ich seit 01. Juni (seitdem führe ich das Kopfschmerztagebuch) am 4., 6. und 8. Juni jeweils eine Ibuprofen 400 genommen, weil die Kopfschmerzen so unerträglich waren. Das hilft aber immer nur ein paar Stunden. Deshalb lasse ich es jetzt ganz und habe bis heute nichts mehr genommen, außer die Migräneprophylaxe.
Den Status Migraenosus habe ich schon mehrfach diagnostiziert bekommen. Vor drei Jahren hatte ich 3 Monate am Stück Kopfschmerzen und war Patientin bei einem Schmerztherapeuten, der mir bei meiner normalen Migränen oft helfen konnte mit Infusionen und Akupunktur. Dann kam die lange Migränephase. Er gab mir tagelang immer wieder verschiedene Infusionen, wies mich in die Kopfschmerzambulanz in Heidelberg ein, weil er nicht mehr weiterwusste (die mir auch nur Infusionen mit Novalgin und ASS gaben) aber KORTISON gab mir keiner. Das habe ich vorher noch nie gehört. Wie bekommt man das Kortison, als Infusion oder Tabletten? Ich will endlich wieder ohne Schmerzen aufwachen!! Soll ich die Prophylaxe erstmal weglassen?
Liebe Grüße
MoniLiebe Moni,
das ist bei Dir ja wirklich ein unerträglicher Zustand. 🙁 Es tut mir auch sehr leid für Dich, dass Du bisher, sagen wir mal, suboptimal therapiert wurdest.
Einen so hartnäckigen Status migraenosus kann man nur mit Kortison unterbrechen. Dir wurden ja bisher nur weitere Medikamente gegeben gegen den Schmerz, aber nie etwas, das die neurogene Entzündung mal stoppen konnte.
Kortison kann man anfangs gerne auch per Tropf geben, die weitere Behandlung kann oral erfolgen. Wichtig ist, nicht zu niedrig dosiert einzusteigen. Bei Tabletten beginnt man mit einigen Tagen mit 100 mg Kortison (Prednisolon) und schleicht dann langsam über ca. 1 Woche lang aus. Das wäre vielleicht in Deinem „schweren“ Fall angebracht, manchmal reichen auch schon 3 Tage mit 100 mg aus, die man dann nicht ausschleichen muss.
Frage Deinen Arzt ganz eindringlich danach, denn Du musst unbedingt diesen Schmerzkreislauf so schnell wie möglich durchbrechen.
Bezüglich Triptane ist vielleicht auch noch nicht das letzte Wort gesprochen. 😉 Es gibt 7 verschiedene und inzwischen 22 Darreichungsformen. Nimmt man sie richtig ein (früh genug, vorher ein Antiemetikum, ausreichend dosiert usw.) helfen sie fast jedem Migränepatienten.
Ich bin keine Ärztin und darf keine Empfehlungen aussprechen. Wäre ich aber an Deiner Stelle, würde ich jetzt in diesem Zustand keine Prophylaxe nehmen um nicht das Potential wirksamer Prophylaxen in den Wind zu schießen. Erst sollte man Dich aus diesen Schmerzen rausbekommen, dann kann man weitersehen.
Alles Gute und liebe Grüße
BettinaVielen Dank liebe Bettina,
das hilft mir schon viel weiter. Ich habe einen guten Hausarzt, der zwar von sich sagt, er íst kein Migränespezialist, aber offen für neue Wege ist. Am Montagmorgen bin ich dort. Bis dahin werde ich die Prophylaxe lassen. Ich bin ja auch noch am Eindosieren mit 25 mg. Da ist es auch nicht so schlimm, wenn ich die Tabletten erstmal weglasse. Sollte ich mit der neuen Schmerztherapeutin, bei der ich am 15.07. einen Termin habe, nicht weiterkommen, werde ich mich auf jeden Fall in die Schmerzklinik Kiel einweisen lassen. Durch eure Infos und Berichte habe ich Hoffnung bekommen, die Migräne doch noch auf lange Sicht in den Griff zu bekommen. Es wäre schon schön, diese langen Anfälle nicht mehr zu haben. Ich kann die Einweisung aber erst beantragen, wenn ich einen Kopfschmerzkalender über 3 Monate habe oder? Ich führe ihn ja erst seit 01.06.
Vielen Dank und liebe Grüße
Moni
Liebe Moni,
ein Hausarzt, der von sich sagt, dass er kein Migränespezialist ist, ist vielleicht eine bessere Begleitung für Dich als ein von sich selbst überzeugter „Spezialist“. 😉 Wenn er offen für Neues ist und Dich unterstützen will, ist das doch perfekt! 🙂
In unserer Gruppe Notfallplan sind weitere Informationen zum Einsatz von Kortison nachzulesen.
Bis zu einem eventuellen Klinikaufenthalt hast Du die 3 Monate Schmerzkalender-Führen sicher voll. 😉
Du wirst die Migräne in den Griff bekommen und bist mit der richtigen Unterstützung den langen und hartnäckigen Anfällen nicht mehr einfach ausgeliefert.
Liebe Grüße
BettinaLiebe Bettina,
ich war gestern abend noch beim ärztlichen Bereitschaftsdienst, weil ich die Schmerzen nicht mehr ausgehalten habe und nicht mehr bis Montag warten konnte, bis mein Arzt wieder da ist. . Ich habe die Information von der Schmerzklinik Kiel über Kortison, meinen Kopfschmerzkalender und deinen Rat wegen der Dosierung mitgenommen. Sie war sehr nett und hat mir 10 Tabletten á 50 mg Prednisolon verordnet. Ich habe gestern die erste Dosis mit 100 mg genommen und heute die 2. Bis jetzt merke ich noch keine Besserung, aber ich hoffe, ihr drückt mir alle die Daumen, damit ich diesen status migränaeosus durchbrechen. Nochmals danke und
Liebe Grüße
MoniaLiebe Moni,
wie gut, dass Du jetzt das Kortison erhalten hast. Du nimmst es ja morgens zusammen mit Magenschutz ein? Zusätzlich wäre noch gut, etwas Sedierendes einzunehmen. Am Sonntag geht das auch tagsüber, sonst halt am Abend zum Schlafen.
Kortison macht unruhig und erhöht kurzzeitig den Blutdruck, sodass man unter Schlaflosigkeit leiden kann. Daher ist ein Schlafmittel anzuraten.
Solltest Du nach 3 Tagen mit 100 mg noch nicht schmerzfrei sein, oder sich eine ganz deutliche Besserung einstellen, nimm es ruhig noch einen 4. Tag. Danach ausdosieren mit 80, 60, 40 mg usw. Du wirst halt weiteres Kortison brauchen, am besten dann in der 20 mg Dosierung, damit Du gut ausschleichen kannst.
Schone Dich gut während der Kortisontage, auch Sport sollte jetzt nicht ausgeübt werden.
Geh am Montag trotzdem noch zum Arzt und lasse Dich ein paar Tage krankschreiben.
Ich drück ganz fest die Daumen, alles Gute!
Liebe Grüße
Bettina -
AutorBeiträge
- Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.