Welche Therapie ist wirksam? Welche Probleme können auftauchen?
Im Avatar sehr Ihr den Kopf des Gereon von Köln, welcher Schutzpatron gegen Kopfschmerzen ist.
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Serotoninsyndrom
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AutorBeiträge
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Beitrag von mizi:
Seit längerem bin ich wegen schmerzbedingter Depressionen in Behandlung. Gestern bekam ich Venlafaxin-CT 75mg verordnet. Im Beipackzettel las ich dann, dass man wegen der Gefahr des Serotonin Syndroms dieses Medikament nicht mit Triptanen einehmen soll. Ich benötige jedoch an zwischen 10-15 Tagen im Monat Relpax. Meinen Arzt erreiche ich heute nicht, da er auch stationär arbeitet. Wie relevant ist die Gefahr eines Serotonin Syndroms? Sind Ihnen Fälle bekannt? In den Beipackzetteln steht ja immer viel .
miziHallo Mizi,
auch ich habe Venlafaxin 75 mg (= Trevilor) 1/2 Jahr lang genommen.
Das mit dem Serotoninsyndrom m u s s im Beipackzettel aufgeführt werden, weil es wohl in gaaaaanz wenigen Fällen dazu gekommen ist. Du kannst es aber beruhigt nehmen – es passiert nichts.Leider auch nichts Positives. Ich habe es jetzt wieder abgesetzt, wie viele Antidepressiva zuvor auch schon, weil nichts hilft!
Sina
Das Serotoninsyndrom ist ein sehr theoretisches Thema, wir haben das noch nie gesehen. Also: theoretisch möglich, praktisch nicht erlebt
Es gab Berichte, in denen bei Patienten nach Einnahme von selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRIs) oder Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmern (SNRIs) und Triptanen Symptome beschrieben wurden, die einem Serotoninsyndrom (einschließlich veränderten mentalen Status, autonom vegetativer Symptome und neuromuskulärer Störungen) glichen. Dies ist außerordentlich selten.
Ein Serotoninsyndrom wurde nach gleichzeitiger Anwendung von Triptanen und selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRIs) oder Serotonin -Noradrenalin – Wiederaufnahmehemmern (SNRIs) berichtet. Ist die gleichzeitige Behandlung mit Triptanen und einem SSRI oder SNRI klinisch erforderlich, wird eine sorgfältige Überwachung des Patienten angeraten, insbesondere zu Therapiebeginn, bei einer Dosiserhöhung oder bei Beginn einer weiteren serotonergen Medikation.
Die gleichzeitige Behandlung schließt sich also keinesfalls aus. Es müssen jedoch sorgfältige Verlaufskontrollen erfolgen.
Das gilt für alle Triptane. Bei 14 Einnahmetage kann allerdings nicht einfach so weiter verfahren werden, ein Kopfschmerz bei Medikamentenübergebrauch ist anzunehmen.
Dazu ist anzumerken, dass trotz langjährigem Einsatz der Kombination von Antidepressiva und Triptanen bei vielen Patienten in Deutschland das Krankheitsbild des Serotoninsyndroms nicht beobachtet wurde. Das Risiko für diese Komplikation wurde daher als rein theoretisch angesehen. Auf der anderen Seite müsste konsequenter Weise auch auf den Einsatz von trizyklischen Antidepressiva in Kombination mit Triptanen verzichtet werden, da es sich bei dieser Klasse ebenfalls um Serotoninwiederaufnahmehemmer. Sie sind lediglich unselektiv wirksam und damit schlechter verträglich. Aufgrund der möglichen Gewichtszunahme sind diese Trizyklika aber bei Amerikanern unbeliebt. Da sie deshalb seltener als die SSRI´s eingesetzt werden, ist dementsprechend auch seltener mit Komplikationen zu rechnen.
Wir sehen das Problem weiterhin eher pragmatisch. Werden SSRS´s in der üblichen Dosis eingesetzt und bei Triptanen die Maximaldosen (max. 2x am Tag, nax. an 3 Tagen im Stück und an max. 10 Tagen / Monat) beachtet, können beide Antidepressivaklasssen weiter mit Triptanen kombiniert werden. Hier wäre dann lediglich zu „befürchten“ dass die Triptane besser wirken, als ohne Antidepressivum, da sie wahrscheinlich langsamer abgebaut werden. Nichtsdestotrotz sollten Patienten über das Serotoninsyndrom aufgeklärt sein.Beitrag von Shelley:
hallo,
ich wollte nur mal fragen, ob hier im forum mit medikamentenübergebrauchs-kopfschmerz gemeint ist, dass man wegen zu häufiger triptaneinnahme zu viel serotonin hat?
weil triptane erhöhen doch den serotoninspiegel. oder stimmt das doch nicht so?laut einem arzt von mir soll ich zu wenig tryptophan haben. und wenn man davon zu wenig hat, hat man ja über diese kette von tryptophan – 5htp – melatonin auch zu wenig serotonin.
half mir deswegen serotonin, weil ich wegen einem serotoninmangel so krank bin?
hiesse das, mir würde melatonin, 5htp oder trptophan auch gegen die migräne helfen?viele grüsse von shelley
Liebe Shelley,
hier wurde das Thema „Serotoninsyndrom“ schon angesprochen und umfassend von Prof. Göbel beantwortet.
Wir haben zu fast jeder Frage schon ein Forum. Bitte erstmal alles durchforsten und erst wenn Du zu Deiner Frage nichts findest, ein neues Forum eröffnen. Es geht sonst die Übersichtlichkeit verloren. 😉
Liebe Grüße
BettinaEs ist nicht dasselbe, liebe Shelley.
Über das Serotoninsyndrom kannst Du ja oben alles nachlesen und der MÜK entsteht, wenn Du an mehr als 10 Tagen im Monat Schmerzmittel einnimmst. Egal, ob Triptane, oder Kombinationsschmerzmittel, ASS usw.
Liebe Grüße
BettinaHier sind gute Informationen zum MÜK: klick.
Werden zu viele Schmerzmedikamente eingesetzt, erschöpft sich das körpereigene Schmerzsystem und kann nicht mehr genug Botenstoffe zur Verfügung stellen. Normalisieren kann sich das erst wieder, wenn man eine Medikamentenpause durchführt. Die Informationen dazu findest Du im obigen Link.
Liebe Grüße
BettinaLiebe Shelley,
unter nachfolgendem Link hatte Prof. Göbel zum Thema Schmerzgedächtnis geschrieben. Auch diese Informationen werden Dir weiterhelfen, das Problem zu verstehen: Wie entstehen Dauerschmerzen bei Migräne.
Tut mir leid, wenn ich Dir immer nur wieder Informationen einstellen kann. Zu mehr hab ich leider nicht die Zeit. 🙁
Liebe Grüße
BettinaJa, das hast Du richtig verstanden. Die chronischen Schmerzen dürfen aber nicht Migräne sein. 😉
Liebe Shelley,
Du brauchst doch nicht aus dem Forum verschwinden, nur weil Du ein wenig Chaos hier reinbringst. 😉 Sicher passen einige Diskussionen nicht mehr da rein, wo sie grad sind. Aber das ist jetzt nicht so wichtig.
Was die Sache ein wenig schwierig macht, ist, dass Du nicht wenige gesundheitliche Störungen hast, Du ziemlich verwirrt und auch verzweifelt bist und nun einfach viel und ein wenig ziellos mal hier und mal da schreibst. Ganz ehrlich ist es für mich inzwischen auch ein Zeitproblem, auf alle Deine Fragen einzugehen. Mal ganz abgesehen davon, dass ich als Laie manches gar nicht beantworten kann.
aber dann habe ich ja ein problem. ne?
gegen die chronischen schmerzen soll ich schmerzmittel nehmen, aber wegen der migräne darf ich keine schmerzmittel nehmen.
und jetzt?
habe ich von den antichronischenschmerztenmittel die migräne?
aber wie geht das?
müssten da nicht alle schmerzpatienten migräne haben?gibt es denn zwei verschiedene medikamentenübergebrauchs-kopfschmerzen?
einmal migräne selbst und das andere mal dauerkopfschmerz?von welchen medikamenten bekommt man welche kopfschmerzen?
Das ist wirklich ein Problem, vor dem Schmerzpatienten stehen, die zusätzlich Migräne haben. Da braucht man einen sehr erfahrenen Schmerztherapeuten, dem es gelingt, den schmalen Grat zu gehen zwischen effektiver Schmerztherapie und der Verhinderung eines MÜK.
Liebe Grüße
BettinaZum Thema „Serotonin-Syndrom“:
Ich habe von meiner Neurologin Venlafaxin 37,5 mg zur Prophylaxe verschrieben bekommen . Gegen den Migräneanfall nehme ich Relpax plus Naproxen.
Am 14.11.10 habe ich die erste Venlafaxin unter Kopfschmerzen aber ohne Triptan um 20.00 Uhr eingenommen. Ca eine Stunde später habe ich unter größten Kreislaufproblemen und Herzrasen alles erbrochen. Am nächsten Morgrn habe ich dann wegen der fürchterlichen Migräne das Relpax genommen, welches auch gut gewirkt hat, sprich kein Kopfweh mehr. Am Mittag vom 15.11. habe ich den zweiten Versuch der Einnahme von Venlasan gestartet. Den ganzen Nachmittag hatte ich mit Kreislaufproblemen zu kämpfen. Gegen 22.00 Uhr bin ich schllafen gegangen und gegen Mitternacht aus unerklärlichen Gründen aufgewacht. Und dann ging es los: Panische Unruhe, Herzrasen, Schwindel, fliegender Puls. In seiner Not rief mein Mann den Rettungswagen. Kurz bevor der eintraf kamen noch Muskelzuckungen am ganzen Körper dazu.Dazu viel den Sanitätern noch eine starre Pupillenerweiterung auf. Ich wurde dann in die nächste Klinik gebracht, wo ich ein sogenanntes Gegengift Biperiden bekommen habe. Noch heute kämpfe ich gegen immer wieder auftretende Herz_Kreislaufproblemen und Muskelkrämpfe -
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