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CGRP – Impfung gegen Migräne

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  • Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33346

    Schon vor 75 Jahren konnte nachgewiesen werden, dass die großen arteriellen und venösen Blutgefässe in den Hirnhäuten schmerzempfindlich sind – anders als das Hirngewebe selbst. Vor 25 Jahren wurden dann Neuropeptide, d.h. aus Nervenfasern freigesetzte Eiweißstoffe, identifiziert, die die Weite dieser Blutgefäße regulieren. Eine dieser Sustanzen war CGRP (das calcitonin gene-related peptide). CGRP gehört zu den am stärksten gefäßerweiternden Stoffen im Körper. Gleichzeitig geht die mit CGRP verbundene Gefäßerweiterung im Experiment mit Schmerzen einher.

    Die entscheidende Bedeutung von CGRP in der Entstehung der Migräne zeigte sich, als man im venösen Blut von Patienten in Migräneattacken erhöhte CGRP-Spiegel fand, die sich nach Beendigung der Migräne durch Sumatriptangabe wieder normalisierten. Diese Beobachtungen wurden bestätigt, als man durch Infusion von CGRP bei Patienten Migräneattacken auslösen konnte. CGRP wird u.a. in Nervenfasern des N. trigeminus gebildet und freigesetzt, wenn diese in der Migräneattacke aktiviert werden (siehe Abbildung 1). Das freigesetzte CGRP bindet an CGRP-Rezeptoren in der Wand von Blutgefässen der Hirnhaut. Es kommt zur Blutgefäßerweiterung und gleichzeitig zur Sensibilisierung von Schmerzrezeptoren in der Blutgefäßwand. Das Pulsieren der erweiterten Blutgefäße wird zum Schmerzreiz, den die Patienten als pulsierend-hämmernden Migräneschmerz wahrnehmen, der sich bei jeder körperlichen Anstrengung, ja meist schon vom Bücken allein verstärkt.

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    Ulrike
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 3315

    Danke, liebe Bettina fürs Einstellen! 🙂

    Das ist ja superspannend und läßt auf eine neue wirksame Methode zur Schmerzbekämpfung bzw. gleich Vermeidung des Schmerzes hoffen!

    Ulrike
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 3315

    Ich habe noch eine Frage: Ich hatte im Kopf, daß wenn sich die Blutgefäße erweitern, gleichzeitig ein Entzündungsschmerz entsteht, den wir als Migräneschmerz erleben.

    In dem Text wird allerdings an keiner Stelle von Entzündung gesprochen. Habe ich da irgendetwas falsch aufgenommen?

    Liebe Grüße
    Ulrike

    alchemilla
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 3992

    Ich habe Prof.Göbels Texte, z.B. in seinen Büchern immer so gelesen, dass ein Entzündungsgeschehen VERMUT ET wird aber nicht sicher angenommen werden kann.

    Thilly
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 26

    Wäre das schön!!!! Ich hoffe so sehr, dass die Wissenschaft uns in der Zukunft neue Wege öffnet!

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33346

    Liebe Ulrike und Alchemilla,

    die neurogene Entzündung ist bestätigt, auch, dass dadurch Flüssigkeit ins umliegende Gewebe austritt. Was man annimmt, aber nicht sicher weiß, ist die Verengung der Gefäße während der Aura. Dieser Artikel hat den gesamten Vorgang während der Migräne nur umrissen, da konnte nicht alles ganz genau erklärt werden. 🙂

    Liebe Grüße
    Bettina

    alchemilla
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 3992

    Ich erinnere mich an die Kapitelüberschrift „Fragliche Gültigkeit des Modells der neurogenen Entzündung“ (im neuen Buch S. 136), was mich darauf gebracht hatte.
    Leztendlich macht es aber in der realen Praxis für mich keinen Unterschied.
    Wir haben jaa eh keine Wahl und nur die Medokamente, die auf dem Markt sind.

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33346

    Hast recht, Alchemilla, habe es eben auch nachgelesen. 🙂 Es konnte bisher noch nicht experimentell festgestellt werden, ob sie genau so abläuft, wie man es annimmt. Irgendwie weiß man einfach noch zu wenig über die Migräne. Daher ist es einfach nur gut und wichtig, dass weiter geforscht wird.

    alchemilla
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 3992

    😀 danke dir fürs Nachlesen.

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33346

    Gerne. 😀

    Ulrike
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 3315

    Auch wenn noch viele Fragen offen sind, finde ich es faszinierend, was man SCHON alles weiß! 🙂

    MiRi
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 297

    Ich bewundere auch immer die Studienteilnehmer, die da an vorderster Front im wahrsten Sinne des Wortes ihre Köpfe für uns hinhalten, um zu erforschen, wie erfolgreich – oder auch nicht – ein neues Mittel wirkt. Sie wissen ja noch nicht mal, ob sie ggf. nur Placebos bekommen. Das würde mich wohl verrückt machen. Aber die Chance, als vielleicht erster migränefrei zu werden hat auch was für sich 🙂

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