Wie sind Berufstätigkeit und schwer verlaufende Migräne zu vereinbaren? Welche Erfahrungen habt Ihr gemacht? Welche Tipps könnt Ihr weitergeben?
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Reaktionen der Arbeitskollegen
Schlagwörter: Berufstätigkeit
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AutorBeiträge
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uijuijui, sehr spannend eure beiträge…
erst einmal @johanna, hier wird bestimmt keiner über dich herfallen!!! deine sicht ist nachvollziehbar und das ist auch genau das, was wir migräniker bedienen. wir bekommen geld und dafür leisten wir unsere arbeit.(leider gehen wir dabei immer wieder über unesere grenzen)
behinderte menschen haben auch für den arbeitgeber vorteile…. da dürfen wir uns mal nichts vormachen.wie christiane schon schreibt, geht es hier um die aufklärung. und genau die dient der arbeitskrafterhaltung und damit dem unternehmen zur unterstützung durch den migränikerIn bei der erreichung seiner Zielvorgaben. wenn man so will, wird auch hierbei (durch aufklärung) das unternehmerische ziel nicht außer acht gelassen, im gegenteil.
wenn ich, als migränepatientin richtig aufgeklärt und dadurch wieder selbstverantwortlich mit meiner erkrankung umgehen kann, werden sich definitiv meine krankentage mindern, meine leistung steigern, werde ich so, das unternehmen wie gesunde menschen bei seinem auftrag zielführend unterstützen können.
machen wir uns mal nichts vor…….. der stress ist IMMER hausgemacht. wer allerding im haus dafür verantwortlich bleibt zu klären. wir können durch aufklärung, gezieltes stressmanagement unsere *treiber* erkennen und lernen damit umzugehen(gell semi 🙂 ). das wiederum ist auch auf ein unternehmen übertragbar………
boahhhhhhhhhhh, ich könnte noch wochenlang schreiben.
ich mache jetzt einmal einen schnitt……
lg
doro
lg
doroauch dieses Thema hat wie alles im Leben ganz viele Facetten, jeder muss seinen Weg finden…, ja, auch ich finde Aufklärung wichtig, aber ich muss ehrlich sein, dort wo sie „hingehört“, sicher kann man auch mit seinem Arbeitgeber zu Migräne (und anderen Krankheiten und persönlichen „Befindlichkeiten“) sprechen, aber letztlich geht es um das „Geschäft“, wie ich oben schon geschrieben habe, Leistung gegen Geld, das meine ich für beide Seiten, wenn auf Dauer Überstunden anfallen, müssen diese bezahlt, bzw. eine zusätzliche Arbeitskraft eingestellt werden. Ich weiß, dass auch das häufig genug ein schöner Traum ist, aber ich bin selbst lange genug im Arbeitsleben um zu wissen, dass immer zwei dazu gehören, einer der es gibt und ein anderer der es nimmt oder einer der es einfordert und einer der es gibt (manchmal um jeden Preis). LG und allen einen schönen Arbeitstag Johanna
@johanna, ich als arbeitgeber wäre immer an aufklärung interessiert. sicherlich ist dir als selbständige der begriff des präsentismus bekannt. der wirtschaftliche schaden für die unternehmen ist hierbei um einiges höher (verzeih, die absoluten zahlen habe ich gerade nicht im kopf), als der der tatsächlichen krankentage. google mal präsentismus. die uni essen oder bielefeld hat hierzu eine studie gemacht, die gerade auch für dich als unternehmerin interessant sein könnte. und dann wirst du alles dran setzen, weiteren schaden durch aufklärung von dir zu weisen.
was ich damit sagen will, ist : die aufklärung als wirtschaftlicher faktor, gehört GERADE in die unternehmen….
danke für die diskussion und deine ander sichtweise, du inspirierst mich damit.
ich wünsche dir auch einen schönen arbeitstag und vor allem schmerzfreiheit.
lg doroach so für alle, präsentismus bedeutet, dass arbeitnehmer, obwohl sie krank sind bei der arbeit erscheinen. untersucht wurde der wirtschaftliche schaden für die unternehmen, der dadurch entsteht……… hochinteressant
Liebe Doro,
ich bin seit Jahren angestellt beschäftigt, keine Unternehmerin, allerdings seit vielen Jahren eher auf der „Unternehmerseite“, wir hatten hier die Diskussion schon mal an anderer Stelle. Ich bin verantwortlich für Finanzen und Personal. Ich glaube, dass ich den Spagat zwischen AN und AG im wirklichen Leben ganz gut hinbekomme, dazu gehört natürlich auch, jemanden der offensichtlich krank ist und sich nicht gut fühlt mit ein paar netten Worten nach Hause zu schicken und ihm das Gefühl zu geben, dass es so in Ordnung ist und er sich um sich kümmern soll. Passiert es jede Woche, muss einfach ein Gespräch geführt werden, weil, das geht eben nicht, dann passt die Arbeit nicht zum Menschen, vielleicht auch nur zur Zeit nicht, so meinte ich das…, jemand der alleinerziehend mit Kindern und ohne Hilfsnetz ist, kann ja auch keine Stelle mit unregelmäßigen Arbeitszeiten annehmen oder sollte es zumindest nicht tun. Naja, ich denke schon, dass ihr mich versteht wie ich das meine….LG Johanna
Liebe @semi, natürlich meinte ich ein Homeoffice in der Form, wie ich es mit meiner Erkrankung auch durchführen kann (ich glaube, Du meinst etwas anderes). Ich für mich meine im Moment auch „nur“ einen Minijob, wo ich z.B. Arztbriefe, -berichte schreibe, Bücher tippe und sezte, Internetseiten auffülle, Buchführung mache… es gibt das sicherlich etliche Beispiele, die man ohne Konkurrenzdruck im Angestelltenverhältnis, verantwortlich durchführen kann. Es gibt Möglichkeiten, sich in die Firma durch diverse Programme zu vernetzen und Zugriff auf den Firmenrechner dadurch für zuhause zu ermöglichen, so dass ich jederzeit von Zuhause aus arbeiten kann. In meiner vorletzen Teilzeitstelle und in meinem letzten Minijob wäre es durchaus gegangen, dass ich einen großen Teil meiner Arbeit auch von zuhause aus hätte erledigen können, wenn die Chefs damit einverstanden gewesen wären. Und ich bin sogar der Meinung, dass ich meine Aufgaben besser erledigen könnte, da ich dort ungestört bin, ohne äußere Einflüsse.
LG
ChristianeHallo Ihr Lieben
Habe mich schon lange nicht mehr geäussert im Forum, war aber immer fleissige Mitleserin und bin ein grosser Fan von Headbook. Die Migräne quält mich mal mehr, mal weniger. Da ich das grosse Glück habe, seit einiger Zeit von zu Hause aus arbeiten zu können, bin ich nicht mehr so unter Druck. Früher war es ganz schlimm. Mir kommt gerade so vieles hoch, wenn ich eure Einträge lese. Ich muss gestehen, wenns mal gar nicht mehr ging (ich quältte mich sehr lange durch), habe ich gelogen! Migräne wurde nie verstanden… Kommentare wie: Kopfschmerzen hat jeder mal – Nimm doch eine Tablette – Geh mal zum Arzt (war ich doch, beim Neurologen und Schmerzspezialist) etc. etc. haben mir sehr zu schaffen gemacht. Also wenns mal ganz schlimm war und ich einfach nicht mehr konnte, schob ich Bauchschmerzen, Fieber, Rückenschmerzen vor. Meist musste ich mich dann am Morgen vor der Arbeit, nach 2 schlimmen Migränetagen abmelden (ca. 4-5 Mal jährlich). Das wurde verstanden und ich wurde bedauert und mit Genesungswünschen bedacht… Habe ich nie verstanden und heute würde ich es nicht mehr „vertuschen“. Klar, aus heutiger Sicht kann ich das einfacher sagen. Aber damals mochte ich mir einfach keine dummen Bemerkungen anhören. Mit grossen Schmerzen, Übelkeit, Schindel und Schweissausbrüchen fand ich mich schon bestraft genug. Wünsche allen eine schmerzarme Zeit und hoffe, dass die Öffentlichkeit sensibler auf Migränekranke reagieren wird.
LG Denise
Liebe Denise,
du hast völlig Recht, andere Erkrankungen werden ernst genommen und es wird einem mit Verständnis begegnet, bei Migräne ist das in der Regel nur der Fall, wenn die Leute sich mit diesem Krankheitsbild gut auskennen oder natürlich selber Migräne haben.
Ich stelle mich innerlich schon immer auf das Unverständnis meiner Umgebung ein, erkläre kurz meine Situation mit der Migräne, und bin dann ganz überrascht, wenn mal ein positives Echo kommt. Neulich wurde ich zum Essen eingeladen, worauf ich sagte, dass ich gerne kommen würde, wenn es mir gut gehen und ich keine Migräne haben würde. Die Frau meinte zu mir: „Oh, du musst mir nichts erzählen, ich hatte früher selber Migräne. Ich weiß, wie man sich da fühlt!“
Das war mal ganz nett für mich so zwischendurch… 😉Lieber Gruß
HeikaHallo Happy, wenn du tatsächlich einen winzigen Schreibjob haben möchtest, Arztberichte-STellungnahmen schreiben und ich davon ausgehe, dass du in der fachlichen Terminologie fit bist, dann schreibe ich dir eine PN…kann was werden.
Lg Semi
Liebe Semi,
klar, ich war ja bis jetzt Arztsekretärin (Innere Medizin/Allergologie), habe also Erfahrung in Schreiben von Arztbriefen, Befundberichten etc. nach Phonodiktat und habe deshalb und auf Grund einer Heilpraktikerausbildung auch Kenntnisse der fachlichen Terminologie, wenn mir mal ein Begriff fehlt, lerne ich schnell hinzu. Das wäre super!!!! Ich schreibe Dir dann mal eine PN.
Liebe Grüße
ChristianeJa, Du hast Recht. Ich habe immer das Gefühl, dass ich alles sofort machen muss und auf der sicheren Seite haben muss. Aber ich sollte wirklich nichts überstürzen, danke für den Hinweis, liebe Semi.
LG
ChristianeAnonym
Inaktiv28. Februar 2012 um 09:23 UhrBeitragsanzahl: 764huhu ihr, bin auch wieder mal dabei!
auch wenn schon fast wieder um die ecke, aber julias beitrag zeigt eigentlich ja nur das auf, was wir normalerweise praktizieren, BEVOR unser körper zuückschlägt. wir sind ja schließlich alle, in worten ALLE, so drauf gewesen (oder sind es noch), dass wir weiter machen, weil „es nicht anders geht“. wir sind pflichtvewußt und können nicht anders.das loslassen und sich schonen und an sich denken, dass ist mal die andere seite, die wir nie praktiziert haben und das hat uns überhaupt hierher ins headbook geführt. weil wir mit der migräne so einen leidensdruck entwickelt haben, dass wir nicht mehr können.
mir persönlich fällt es zb gerade sehr schwer, dieses loslassen und es ist keinesfalls der grundton, den ich in julias beitrag zu lesen glaube, das „ich schone mich, weil ich so krank bin ich armes hascherl, sollen die anderen doch krepieren, mir egal“. die aufforderung ist eher ein „tu es endlich oder du gehst vor die hunde!!!!!!!!!!!!!!!!!“
am ende ist es doch wie mit jeder krankheit, wenn ich schwer krebskrank bin, kann ich eben nicht mehr so arbeiten oder die familie versorgen und sowohl der arbeitgeber als auch die familie müssen sich umstellen, so ist das eben. und dann kommt nicht mehr so viel geld in die kasse, na und?? wir sind aber mit unserer migräne immer noch so, dass wir meinen, die pflicht erfüllen zu müssen AUFKOSTEN UNSERER GESUNDHEIT, und deshalb dauernd das gelabere über schonung, erholung, loslassen und krank zu hause bleiben.wir haben in deutschland immer noch eine hohe grundversorgung, wenn ich nicht mehr arbeiten kann, habe ich hartz4, damit kann ich leben, wenns nicht mehr anders geht. dafür ist das da. solange tausende hartz4ler sich täglich noch eine schlachtel zigaretten und nen köter leisten können, werden wir migräniker doch mit unserer mentalität diese kohle aufwenden können, um uns und unsere familie über wasser halten zu können, wenn unsere gesundheit wirklich nicht mehr mitmachen sollte.
ABER. so weit lassen wir es ja nich kommen 🙂 ich kenn uns doch!
wir sind, auch wenn wir uns schonen, noch leistungsorientierter als manch anderer, davon bin ich überzeugt! denn wenn wir runterschrauben, dann sind wir auf dem stand aller anderen normalo-gesunden. wenn ich nur das schaffenspensum vergleiche mit manchem kollegen, wo ich mich manchmal frage, was machen die den ganzen tag, dann kann ich locker auf 75% leistung gehen und das merkt noch nicht mal jemand… und mit dem runtergeschraubten pensum im 2.halbjahr 2011 bin ich trotzdem mit 100% bewertet worden. statt mit 120%. also. was solls.ich glaube also nicht, dass es hier um runterschrauben geht um sich auf kosten der migräne faul auszuruhen, sondern seiner gesundheit entsprechend zu leben und damit der arbeitswelt länger zur verfügung zu stehen. und auch seiner familie. und ich bin mir sicher, dass ein papi und eine mami, die entspannter zu hause mit weniger migräne sich um die kinder kümmern kann, den kids lieber ist als mutti und papi, die mit migräne sich zur arbeit quälen und unleidlich und unausstehlich sind, wenn sie dann zu hause aufschlagen.
soll ich in zukunft meine beiträge aufteilen?
*irgs*
tanja -
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