Berufstätigkeit und Migräne

Berufstätigkeit und Migräne

Reaktionen der Arbeitskollegen

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  • Miriam
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 134

    Hallo,

    mich beschäftigt grade mal wieder dieses Thema aus aktuellem Anlass. Ich lasse mich krank schreiben, wenn ich starke Migräne habe. Ich habe mich damit arrangiert, dass ich nicht mehr die bin, die sich immer zuverlässig zur Arbeit schleppt.

    Diesen Monat ist es leider viel geworden, zweimal 2 Tage und dann nochmal einen Tag gefehlt. Natürlich kann ich meine Kollegen verstehen, dass sie sich ärgern, wenn wieder einer fehlt.

    Doch nun kam ich Freitag noch mit einem leichten Dröhnkopf wieder zur Arbeit und durfte mir gleich anhören: „Du musst unbedingt was machen!“ (gegen meine Kopfschmerzen und Migräne). Als wenn ich das nicht tue. Dabei wissen meine Kollegen mittlerweile Bescheid, was ich alles mache. Nur habe ich die richtige Prophylaxe noch nicht gefunden und ihr alle wisst, dass sich das Ganze ziemlich langwierig gestalten kann.

    Die nächste sagte dann „aber du warst doch in der Klinik. Hat das nichts gebracht?“ Ich antwortete nur „davor hatte ich auch doppelt so viel Kopfschmerzen/Migräne als jetzt.“ (wegen MÜK). Da war sie ruhig.

    Ich versuche Aufklärung zu betreiben, aber das Thema ist einfach zu komplex, um es mal soeben nebenbei zu erläutern. Sie wollen zwar immer mitreden und alles wissen, aber so groß ist das Interesse dann auch wieder nicht.

    Liebe Grüße
    Miriam (immer noch mit einem Dröhnkopf)

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33360

    Liebe Miriam,

    mit diesen Themen werden wir immer konfrontiert sein. Wer Interesse hat, kann sich ja mal auf der Homepage der Schmerzklinik infomieren und so auch die neuen Artikel mit den Forschungsergebnissen lesen.

    Wer kein Interesse hat, um den braucht man sich auch nicht zu bemühen. Ist leider so, damit muss man sich abfinden.

    Liebe Grüße
    Bettina

    Maestra
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 217

    Tja, ich kann da auch ein Lied von singen … die Blicke der Kollegen sagen alles und schmerzen mir sehr. 🙁
    Die Folge daraus war jahrelanges zur Arbeit Hinschleppen und manchmal nicht mal 50% Leistung.
    Was hätte ich auch tun sollen? Ich könnte 2 von 5 Tagen jede Woche sonst zu Hause bleiben und das „traue“ ich mich einfach nicht. Also? Schmerzmittel rein, Augen zu und durch …

    Schön blöd von mir, denn ich glaube, das hat es letztendlich alles hochgeschaukelt und nun bin ich komplett out of order … die 3. Woche bin ich jetzt krankgeschrieben, täglich Kopfschmerzen oder Migräne. Ich war so dumm. 🙁

    Nun habe ich vorher schon angefangen, die Kollegen einzuweihen. Ich bin permanent mit ihnen in Kontakt, auch jetzt daheim.
    Weil ich halt Angst hab, dass sie mich als Hypochonder oder Simulant hinstellen.

    Doofe Situation.

    LG
    Katja (eben auch „nur“ mit Dröhnkopf)

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33360

    Liebe Maestra,

    wenn man 2-3 Tage pro Woche zu Hause bleiben würde, kann man gleich die Arbeit vergessen. Das ist kein Weg. Triptane helfen ja auch dabei, so halbwegs normal am Leben teilzuhaben und das heißt auch, mit gut wirkendem Triptan zur Arbeit zu gehen.

    Man sollte darauf achten, dass alles noch in einem gewissen Rahmen bleibt. Auch nicht von einem Extrem ins andere zu verfallen. 😉 Arbeiten, wenn die Arbeit trotz Migräne möglich ist, sich krankschreiben lassen, wenn die Schmerzen nicht in den Griff zu bekommen sind.

    Kein Arbeitsgeber kann sich Mitarbeiter „leisten“, die sich fast nur krankschreiben lassen. Bei aller Liebe zum eigenen Körper muss man auch die andere Seite verstehen können. Und einen akzeptablen Mittelweg finden.

    Es ist gut, dass Du Kontakt mit den Kollegen hältst, damit sie ein Bild davon bekommen, wie es Dir geht. Jetzt strebst Du den Klinikaufenthalt an und danach wirst Du allerhand Strategien an der Hand haben, Deinen Alltag besser zu meistern.

    Liebe Grüße
    Bettina

    Miriam
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 134

    Liebe Bettina,

    so ist das wohl. Müssen wir uns mit abfinden, tue ich eigentlich auch. Aber an Tagen, wenn der Kopf schmerzt bin ich etwas empfindlicher während man sonst drüber stehen kann.

    Liebe Grüße
    Miriam

    Tanni
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 2102

    Ich bin jetzt schon seit einigen Tagen am Grübeln… Hab morgen Mitarbeiter-Vorgesetzten-Gespräch und bislang weiß meine Chefin nur ansatzweise über meinen Kopf Bescheid. Hatte bisher kaum Krankheitstage deswegen (4 an der Zahl), bin aber bei weitem nicht mehr so leistungsfähig wie davor…

    Weiß jetzt nicht so wirklich, ob ich sie darüber informieren soll, wie es um mich steht oder lieber nicht. Was habt ihr für Erfahrungen gemacht?

    Von meinen Kollegen wissen 3 Bescheid wie es mir geht (das sind diejenigen, die auch im Krankheitsfall meine Aufgaben mit übernehmen), die anderen wissen auch nur so viel wie meine Vorgesetzte…

    Meine informierten Kollegen sind absolut verständnisvoll 🙂 auch wenn sie mich immer wieder mit großen Augen anschauen, weil sie es sich nicht vorstellen können, wie es ist jeden Tag Kopfweh zu haben. Erstaunlich oft wollen sie mich auch nach Hause schicken, wenn es mir wirklich mal nicht gut geht.

    Ich denke aber diese Haltung bleibt nur so lange erhalten, bis ich wegen meinem Kopf wirklich längere Ausfallzeiten hinnehmen muss. Kann in dem Moment dann auch verstehen, dass es ungern gesehen wird – hoffe aber dass es bei mir gar nicht so weit kommt…

    Ich wünsche euch allen Verständnis bei den Kollegen – liebe Miriam, kann mir gut vorstellen dass es schwieriger ist, die Situation anzunehmen wie sie ist, wenn man mit Schmerzkopf durch die Gegend läuft – wünsche dir dass es diesen Monat besser geht 🙂

    Mit der auf der Anzeige abgebildeten S-Bahn fahr ich übrigens jeden Tag zur Arbeit 😉

    Liebe Grüße, Tanni

    Mella Krümmelcookie
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 48

    Hi,

    ich hab in meinem Betrieb von 2006-2009 meine Ausbildung gemacht und bin dann im gleichen Betrieb geblieben, aber in einen anderen Ort versetzt wurden. Hier hatten meine Kollegen immer viel Verständnis für mich und meine Migräne. Das „Gute“ ist, wenn ich mal lange Zeit krank bin, wird für mich eine Vertretung befristet eingestellt. 2011 habe ich ein halbes Jahr gefehlt und jetzt fehle ich seit Oktober 2012 und werde in einem Gespräch mit den ganzen Vorgesetzten am Montag sagen müssen, dass ich mit weit unter 30 Jahren einen Antrag auf Erwerbsminderungsrente auf ärztlichen Rat gestellt habe…Das wird auch nochmal hart. Den letzten Termin musste ich absagen, weil ich stressbedingt zum letzten Termin Migräne bekam… Beim vorletzten Termin habe ich gemerkt, dass meine Kollegen gar nicht mehr gut auf mich zu sprechen sind, was ich sehr schade finde, denn wenn ich krank bin, bekommen sie das gar nicht zu spüren, weil meine Arbeit sich dann verteilt. Das verletzt mich sehr.

    sternthaler
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 444

    Hallo Mella,
    das kenne ich nur zu gut, meine Kollegen mussten meine Arbeit auch nicht übernehmen und haben mich trotzdem gemobbt. So unter dem Motto,,mit ein bißchen Kopfschmerzen kann man doch arbeiten“. Ich bin ja auch schwerbehindert und hatte somit auch einen besseren Kündigungsschutz und 5 Tage Urlaub, ich habe oft meinen ganzen Urlaub genommen, um nicht wieder krankgeschrieben zu sein, brachte mir aber keine Pluspunkte, die waren der Meinung, ich könnte mir alles erlauben, denn ich hätte mit der Schwerbehinderung einen Schutz den ich gar nicht verdiene. Als ich gefragt habe, ob wir mal tauschen wollen, mit den Schmerzen und den ganzen Beeinträchtigungen, waren alle still und beim nächsten Mal sind sie wieder über mich hergefallen.
    Ich war dann auch wie Du auch ein halbes Jahr krank geschrieben, letztendlich habe ich EU Rente beantragt, im öffentlichen Dienst kann der Arbeitgeber verlangen, dass der Arbeitnehmer diesen Antrag stellt, wenn nicht, muss der Amtsarzt beurteilen, ob man arbeitsfähig ist oder nicht.
    Ich bin dann mit 46 Jahren erst mal 3 Jahre in EU Rente gegangen und jetzt ist sie unbefristet bis zur Altersrente. Ich kam mir damals schon sehr jung für diese Rente vor, aber mit 30 Jahren ist das natürlich noch schlimmer. Heute bin ich aber froh, dass ich nicht mehr arbeiten muss und einfach im Bett bleiben kann, wenn es mir schlecht geht und den Tag einteilen kann so wie ich es schaffe.
    Die negative Seite sind natürlich die finanziellen Einbußen, die tun sehr weh zumal mein Mann arbeitslos ist. Aber manchmal geht es eben nicht anders und kann mit dieser Krankheit nicht mehr arbeiten. Ich hoffe, dass Du es so gut es geht regeln kannst, vielleicht reicht auch die befristete EU Rente und Dein Gesundheitszustand bessert sich, wenn der tägliche Druck nicht mehr da ist, dieser ist ja auch ein zusätzlicher Trigger.

    Liebe Grüße
    Pamela

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