Wie entsteht MÜK, wie erkennt man ihn und wie wird er behandelt?
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Medikamentenpause mit Cortison auch beim Hausarzt?
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Hallo,
ich möchte dieses Thema nochmal aufgreifen, da es bei mir jetzt wohl soweit ist mit der Medikamentenpause. Kurz zur Vorgeschichte: ich hatte einen relativ schmerzfreien Januar, nur am Anfang wars ganz schlimm. In den drei Wochen danach musste ich nur einmal Ibuprofen nehmen bei einer leichten Migräne (wollte die nicht „einfach so“ aushalten, weil ich bei einer Autorenlesung war).
Seit Freitag letzter Woche spielt mein Kopf aber wieder verrückt: täglich Migräne, die wie immer bei mir langsam anfing – ich habe aber trotzdem immer gleich Maxalt genommen, weil ich genau weiß, dass die Schmerzen sonst unerträglich stark werden. Die ersten Tage konnte ich das ja noch recht entspannt tun, aber die Schmerzen kamen immer wieder; auch wirkt das Maxalt nicht mehr so gut (nur noch 6-8 Stunden statt wie früher 12-18 Stunden). Am Donnerstag habe ich deshalb mit meinem Schmerztherapeuten telefoniert, der mir nun testweise Relpax verschrieben hat (alle anderen Triptane habe ich erfolglos durch, nur Almotriptan fehlt noch), auf das Rezept warte ich noch.
Der einzige triptanfreie Tag diese Woche war nun der Montag. Heute wollte ich eisern ohne Schmerzmittel durchhalten, da ich frei habe, aber die Migräne wurde dann wirklich unerträglich, sodass ich nur die Wahl zwischen Notarzt oder Tablette hatte… also zuerst 1200 mg Ibuprofen eingeworfen, danach noch eine Maxalt 🙁 Jetzt bin ich einigermaßen schmerzfrei, fragt sich nur, wie lange.Nach diesem langen Aufsatz 😉 nun meine Frage: man soll während einer Schmerzmittelpause ja eigentlich garnicht arbeiten. Das geht bei mir allerdings zur Zeit überhaupt nicht: in den nächsten zwei Wochen werde ich erfahren, ob ich meinen Job behalte (unser Laden wird verkleinert, was dann natürlich mit einem Personalabbau verbunden ist), und danach geht mein Chef in Urlaub. Wenn ich dann auch noch fehle, können wir den Laden in der Zeit zumachen… also keine Option für mich. Was würden die „Schmerzmittelpausen-Erfahrenen“ unter euch jetzt am ehesten raten? Die Pause trotz Arbeit machen, damit wenigstens mal was gemacht wird? Oder fröhlich weiter Tabletten schlucken, bis vielleicht irgendwann mal die Möglichkeit für mich besteht, zwei Wochen krank sein zu können? Ich sehe gerade echt keinen Ausweg… Im Oktober war ich mal für zwei Tage mit einem Status in der Klinik, wo ich am ersten Tag 500 mg Prednisolon bekam, am zweiten Tag 250 mg, danach habe ich mit Tabletten ausgeschlichen. Währenddessen habe ich auch noch eine Woche gearbeitet, bis ich Urlaub hatte. Ging ganz gut, ich war voller Energie und konnte noch richtig viel erledigen; die erste Migräneattacke hatte ich dann erst, nachdem ich die letzte Prednisolon-Dosis genommen hatte.
Also, für Gedankenanstöße wäre ich sehr dankbar, vielleicht könnt ihr mir ja bei der Entscheidungsfindung helfen!Liebe Grüße,
SusiLiebe Susi,
viel Auswahl hast Du ja gerade nicht. In Deiner jetzigen Situation wäre es vielleicht am sinnvollsten, nur 3 Kortisontage einzulegen. Entweder 3 Tage 100 mg Kortison und dann absetzen, oder 1. Tag 100 mg, 2. Tag 50 mg, 3. Tag 20 mg. Wie Du das so schilderst, scheint das kein MÜK, sondern ein Status migraenosus zu sein. Vielleicht reichen wirklich diese 3 Tage, um Dich da rauszubekommen und Du kannst trotzdem weiter arbeiten. Natürlich musst Du das mit Deinem Arzt absprechen.
Gute Besserung und viel Erfolg,
BettinaLiebe Bettina,
vielen Dank! Ich denke auch eher, dass es ein Status war, aber der kommt ja auch nicht von ungefähr… nur komisch, dass ich über drei Wochen lang gar keine Triptane gebraucht hab, und es jetzt wieder so geballt kam…
Heute vormittag hatte zum Glück mein Hausarzt Notdienst, der hat mir dann 500 mg Cortison i.V. verabreicht. Das hatte ich zum Glück schon länger mal mit ihm abgesprochen, damit ich nicht wegen einer Infusion ins Krankenhaus muss. Die Schmerzen waren heute nacht wieder so unerträglich, dass ich es einfach nicht mehr ausgehalten habe… ich frag mich echt, wie das die Betroffenen machen, die sich zudem noch ständig erbrechen müssen – wenn ich das auch noch hätte, würde ich wohl nicht mehr unter den Lebenden weilen… auch dass meine Eltern neben mir wohnen, hilft ungemein, sonst wäre ich komplett auf mich allein gestellt.
Für morgen habe ich mich jetzt mal krankschreiben lassen; ich bin jetzt zwar schmerzfrei, aber mit meinen Kräften ziemlich am Ende, da brauche ich einen Erholungstag. Ausgerechnet morgen sind wir im Laden am schlechtesten besetzt diese Woche, aber ich kanns jetzt halt nicht ändern.
Morgen früh nehme ich jetzt mal 100 mg Cortison, alles weitere kläre ich dann mit meinem Schmerztherapeuten. Am liebsten wäre es mir, wenn ich so ausschleichen kann, dass ich die letzte Dosis am übernächsten Wochenende nehmen kann – da habe ich frei und kann mir eine Migräne „erlauben“ bzw. mich mit einer Tablette ins Bett legen. Demnächst werde ich mich auch ins Bett legen, mit 2,5 mg Diazepam. Ist nicht viel, aber gegen den Cortisonrausch wirds reichen 😉Liebe Grüße,
SusiP.S.: Was mich noch interessieren würde: ab und zu lässt ja jemand den Notarzt für eine Infusion kommen. Meint ihr damit den jeweiligen hausärztlichen Notdienst, oder den „richtigen“ Notarzt, der dann mit Blaulicht vorfährt?
Liebe Susi,
wie meinst Du das, dass Du die letzte Dosis übernächste Woche nehmen kannst? Willst du 2 Wochen lang Kortison nehmen? Das ist doch wahrscheinlich gar nicht nötig. Vorher ging es Dir ja relativ gut und um den Status zu beenden reichen ja sicher nur einige Tage Kortison. Aber morgen kannst Du ja Deinen Schmerztherapeuten genau fragen. Ich brauche immer mind. 10 mg Diazepam, um gut schlafen zu können.
Ich habe noch nie den Notarzt gerufen, sondern mich in die Klinik fahren lassen.
Gute Besserung!
Liebe Grüße
BettinaLiebe Susi,
ich habe mich auch immer in die nächste Klinik bringen lassen, wenn es ganz schlimm wurde. Allerdings habe ich da nie gute Erfahrungen gemacht. Einmal war ich im Urlaub und nach 3 Tagen Migräne, die auf Triptane nicht besser wurde und ständigem Erbrechen, hab ich mich in die nächstbeste Klinik fahren lassen. In der Notaufnahme waren leider nur inkompetente Schwestern anwesend, die meinten, so schlimm kann das ja gar nicht sein und ich hätte bestimmt streit mit meinem Freund gehabt…. Nach einer Stunde warten hätte mich der Arzt dort fast um die Ecke gebracht, bei den Medikamenten die er mit spritzen wollte. Als ich ihm dann gesagt habe, dass ich eine andere Behandlung möchte und was mir bis jetzt immer geholfen hat in solchen Situationen hat er etwas verwundert geschaut aber sich zum Glück dann doch darauf eingelassen. Der hatte wohl noch nie einen Migräneanfall behandelt.
Liebe Grüße und für dich gute Besserung,
ambu
Hallo ihr Beiden,
in der Klinik bin ich auch schon ein paarmal gelandet; die ersten beiden Male habe ich Aspisol bzw. Paracetamol i.V. bekommen, was überhaupt nicht geholfen hat. Mein Schmerztherapeut hat daraufhin in einem Brief an meinen Hausarzt geschrieben, dass ich beim nächsten Status 500 mg Methylprednisolon bekommen soll, und beim nächsten Mal, als ich in die Klinik kam, habe ich den Brief vorgelegt. Und siehe da – da wars dann kein Problem mehr. Also am besten immer einen Brief des behandelnden Schmerztherapeuten mitnehmen 😉
Hattet ihr denn immer eine Einweisung in die Klinik? Sowas ist am Wochenende ja schwer zu bekommen, und erstmal stundenlang beim Notdienst rumzuhocken um sich die Einweisung zu erbetteln, ist ja auch nicht so prickelnd… zumal ich das letzte Mal MIT Einweisung auch noch vier Stunden warten musste, bis ich endlich meine Infusion bekam! Da war ich doch unendlich dankbar, dass mein Hausarzt Notdienst hatte und mir ohne viel Federlesens die Infusion gelegt hat. Hab ich schonmal erwähnt, dass ich den tollsten Hausarzt der Welt habe? 😉
@Bettina: die lange Ausschleichphase hätte ich gerne, weil ich dann ein langes Wochenende habe (dieses Wochenende muss ich arbeiten), und da ich genau weiß, dass mich nach dem Absetzen des Cortisons eine fiese Migräne „heimsucht“, würde ich das gerne auf das Wochenende legen. Außerdem kann ich mit der Dosis dann sehr weit runtergehen, bis auf ca. 2 mg, da ist die Attacke dann eventuell weniger schlimm. Diesen Monat hatte ich auch schon 5 Schmerzmitteltage, da wäre ich dann schon froh, wenn ich jetzt mal wieder zwei Wochen nix nehmen muss (so wars das letzte Mal), damit ich den Schnitt wieder etwas verbessere 😉
Und wenn ich Ende März meinen offiziellen Termin beim Schmerzdoc habe, werde ich mal das Thema Kiel in Angriff nehmen… mir ist zwar bewusst, dass es vielen anderen noch viel schlechter geht als mir, aber meine subjektive Leidensgrenze ist langsam aber sicher erreicht – ich brauche einfach mal neuen „Input“, was die Behandlung und den besseren Umgang mit so langen Attacken angeht…Liebe Grüße und nochmal danke,
SusiLiebe Susi,
meine Erfahrungen mit dem Cortison: 2mal kurz für jeweil 3 Tage Cortison: ich habe damit gearbeitet, war zwar nicht ganz so frisch wie sonst, ging aber, und beide Male hatte ich eine ca. 10 – 14 tägige migränefreie Zeit. Nach der langen Cortisoneinnahme in Kiel hatte ich ziemlich sofort zuhause eine ganz heftige 3tägige Attacke. Ob das mit der Dauer der Cortisoneinnahme zusammenhing weiß ich nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Cortison in einer Dosierung von 2mg und mit solch einer Einnahmedauer sinnvoll ist, was sagt dein Schmerzarzt oder dein Hausarzt dazu?
Lange Attacken bringen mich auch regelmäßig an meine Grenze, wenn der 3 Tag Triptan vorbei ist, was wird der nächste Tag dann bringen. Für mich ist das auch immer wieder ein großer Druck. verbunden mit Angst vor dem MÜK und Angst vor der Attacke und es passt ja nie, sich dann hinzulegen. Für diesen Fall ist es sinnvoll und sehr entlastend, die Möglichkeit mit dem Cortison zu haben.Herzliche Grüße
RonjaHallo,
ich habe seit dem 02.02.11 wieder eine ganz schlechte phase. bisher vier tage mit einnahme von imigran. daher überlege ich eine medikamentenpause zu machen(hatte im letzten monat 7 einnahmetage und die tendenz ist ja jetzt noch schlechter). bin seit heute zunächst mal für eine woche krank geschrieben.
die einnahme von cortison möchte, ich wenn möglich, vermeiden – wegen der nebenwirkungen.
wenn der schmerz dann doch zu stark wird, ist dann die einnahme von cortison zu spät? muss ich vorher loslegen? letztes jahr im april habe ich 10 tage lang prednisolon genommen. beginnend mit 2 tage und 100 mg. dann alle 2 tage um 20 mg reduziert. hat ganz gut geklappt. möchte aber nur dann anfangen und es durchziehen, wenn es gar nicht anders geht. wer hat erfahrungen damit, ob es ausreichend ist, erst bei starken schmerzen damit zu beginnen?lg
Hallo Schachgigant,
tut mir leid, dass Du wieder so eine schlechte Phase hast. Wenn Du im letzten Monat „nur“ 7 Schmerzmitteltage hattest und nur jetzt diese 4 Tage hintereinander, würde ich an Deiner Stelle kein Kortison einnehmen. Im MÜK bist Du ja höchstwahrscheinlich noch nicht. Im Frühjahr steigt bei Migränikern meist die Attackenfrequenz.
Eine Pause würde ich nur machen, wenn sie unbedingt notwendig ist und Du im MÜK bist. Vielleicht werden die nächsten Tage ja sowieso wieder besser, dann stellt sich die Frage eh nicht mehr.
Gute Besserung, liebe Grüße
BettinaHallo Bettina,
vielleicht hast du Recht. Nur ich hab ja jetzt nach 10 Tagen im Februar schon mit 4 Triptantagen eine hohe Anzahl. Die Gefahr ist halt sehr groß, dass die Anzahl der Triptantage über der Auflage meiner Schmerzklinik in Essen liegt. Die haben mir nämlich gesagt, ich dürfte nicht mehr als 8 Triptantage im Monat haben.
LG
Dann komm zu uns, denn bei uns sind 10 Tage erlaubt. 😉 Spaß beiseite, warte doch erstmal ab, wie die weiteren Tage werden. Selbst wenn Du diesen Monat drüber kommst, heißt das noch nicht, dass Du in den MÜK kommst. Das ist bei jedem anders, aber Du wirst es merken, wenn die Zeit für eine Pause reif ist.
Sollte die Attacke jetzt noch nicht enden, kannst Du ja versuchen, mit einer einmaligen Kortisongabe die Attacke zu beenden. Klappt manchmal auch ganz gut. Sollte natürlich alles erst mit Deinem Schmerzarzt abgesprochen werden.
Die Pause kannst Du immer noch machen, wenn Du einige Monate über 10 Triptaneinnahmen kommst.
Liebe Grüße
BettinaHallo zusammen
Jeder Mensch ist anders und auch die Miedikamente sind unterschiedlich. Aber ich finde es etwas übertrieben die Zahl der Triptane (Tabletten) auf 10 im Monat zu begrenzen. Ich habe z.B. 2009 und 2010 während meiner Cluster Episode täglich 1x Ascotop genommen. Das heißt 10 Wochen lang und ca. 20 Wochen lang. Ich kann nicht sagen das ich irgend welche Probleme damit hatte.
Natürlich ist eine Begrenzung sinnvoll: weniger Kosten, weniger Belastung der Organe (beim Entgiften 🙂 ), weniger Nebenwirkung. Aber wenn es zeitweise mal nötig ist würde ich nicht an einer starren Regel festhalten.lg Markus 🙂
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