Mein persönlicher Schmerzverlauf

Mein persönlicher Schmerzverlauf

Immer wieder was neues …… (Frank)

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  • Frank
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 95

    Hallo zusammen,

    nun eröffne ich auch eine eigene Vorstellung, nachdem ich schon lange mitgelesen und ein wenig geschrieben habe. Mein Name ist Frank und ich komme aus Niedersachsen. Meine Migränegeschicht beginnt schon in der Kindheit, hat mich mein Leben lang begleitet. In den letzten 10 Jahren ist die Intensität und Stärke leider kontinuierlich gestiegen.

    Vor 20 Jahren wusste ich, daß bei bestimmten Triggern die Migräne kommen wird. Das war dann etwa 4-5 mal im Monat, was ich damals noch mit Ibuprofen und ASS in höheren Dosen behandeln konnte. Seit etwa 5 Jahren ist das Ganze dann leider eskaliert.

    In Kiel war ich bereits 2 mal und habe auch bereits viel Prophylaxen probiert, leider mit wenig Erfolg. Botox 2 mal konnte auch keinen nachhaltigen Erfolg bringen. Zur Zeit bin ich bei etwa 10 bis 15 Migränetagen im Monat. Behandelt mit Sumatriptan und Naproxen. Leider haben sich Blöcke von 2 bis 4 Tagen mit Schmerzen ausgebildet.

    Beruflich musste ich zurückstecken, habe auf 70% reduziert. Vielleicht ist der Text ein wenig durcheinander, ich schreibe einfach mal so meine Gedanken in Reihe herunter .

    Das schlimmste mittlerweile ist die extreme Erschöpfung und Müdigkeit. Selbst an den wenigen schmerzarmen Tagen. Spannungskopfschmerz mit heftigen Nacken und Schulterschmerzen haben sich mittlerweile verselbständigt und sind meine täglichen Begleiter.

    Jetzt habe ich seit dem letzten Jahr Schwindel und Empfindungsstörungen mit Herzrasen und Panik gehabt (2 mal hat meine Frau mich damit bereits mit dem Krankenwagen in die Notaufnahme fahren lassen). Das hat sich in den letzten Monaten, zuletzt gestern, wiederholt. Ich befürchte fast, daß es eine vestibuläre Migräne sein könnte? Das jetzt auch noch dazu?

    Kennt sich jemand damit aus? Es fängt an mit Drehschwindel, Schweißausbruch, Übelkeit, dann Herzrasen (vielleicht Panik). Angst umzufallen und Todesangst. Die Hände und Beine werden so merkwürdig taub. Ich kann dann schlecht sehen, alles sieht sehr merkwürdig aus, und ich denke, ich werde verrückt im Kopf. Kann man das so schreiben, weiß nicht. Egal, das war es halt gestern. Heute Morgen war es dann besser. Wobei ich dieses benommene Gefühl im Kopf, die leichte Übelkeit und Erschöpfung werde ich insgesamt kaum mehr los.

    Okay, jetzt habe ich genug gejammert und will den Text nicht noch länger und unübersichtlicher gestalten. Ich lese gern im Forum und freue mich über jede Antwort oder Anregungen. Im Laufe diesen Jahres werde ich nochmals nach Kiel kommen, die Unterlagen sind alle bereits eingereicht.

    LG

    Frank

    Jojo
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 342

    Hallo Frank,

    Dass die Migräne im Laufe des Lebens immer wieder verändert, ist leider normal.

    Es ist gut, dass du schon mal eine vernünftige Akutmedikation zur Hand hast. Da du in Kiel warst, gehe ich davon aus, dass du die bestmögliche medizinische Versorgung hast.

    Trotzdem würde ich nachhaken, ob man an der Akutmedikation noch etwas schrauben kann. Wenn du jedes Mal Anfälle von 2 bis 4 Tagen hast, kannst du vielleicht mit einem länger anhaltenden Triptan die Dauer verkürzen.

    Auch was die Prophylaxen angeht, würde ich nicht so schnell aufgeben. Es gibt viele verschiedene Mittel, die man auch noch unterschiedlich kombinieren kann. Mir hat erst eine Kombination aus Migravent, Metropolol, Amitriptylin und Botox Linderung gebracht. Also suche weiter, gib nicht auf. Es gibt immer noch eine Möglichkeit.

    Dass du erschöpft bist, ist ganz normal. Frequente Anfälle sind Stress und Anstrengung für Körper und Geist. Plane regelmäßige Pausen ein, das wird dir gut tun. Dazu genug Schlaf, regelmäßiges Essen, das ist Balsam für den schmerzgeplagten Kopf.

    Ich selbst habe keine vestibuläre Migräne, und kann also nur von dem ausgehen, was ich dazu gelesen habe. Vestibuläre Migräne zeichnet sich aus durch Schwank-oder Drehschwindel, so wie eventuell Übelkeit. So ein bisschen, als sei man reisekrank.

    Angst und Panik gehören meines Wissens nach nicht dazu.

    Ich habe einmal im Ausland, am Wochenende, ohne vernünftige Akutmedikation, Panik bekommen, als ich in einen Status geriet. Das war furchtbar. Ich habe gleich nach meiner Heimreise einen Termin bei einer Psychologin ausgemacht. Migräne selbst ist schon schlimm genug, da braucht man nicht noch diese Ängste dazu. Wobei Ängste sich zusätzlich negativ auf die Migräne auswirken.

    Gehe das doch bitte gleich an. Unternimmt man gleich was, und räumt dieser Angst keinen Platz ein, kriegt man das schnell wieder in den Griff.

    Und du brauchst unbedingt eins gesicherte Diagnose. Kläre diesen Schwindel mit dem Neurologen ab, so rasch wie möglich. Das wird dicj sicher auch wieder etwas beruhigen, wenn du die Symptome besser einordnen kannst.

    Ich freue mich auf jeden Fall sehr, dass du wieder nach Kiel gehst. Spätestens da kannst du dann das weitere Vorgehen besprechen.

    Alles Liebe,

    Jojo

    sternchen
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 4964

    Lieber Frank,

    wie Jojo möchte auch ich dich beruhigen. Diese Attacken, von denen du schreibst, könnten für mich auch genau so gut ganz „normale“ Panikattacken sein. Auch ich habe hin und wieder Migräneattacken, wenn die Aura mit im Spiel ist, zusätzlich Panik, Schwindel etc. Ich könnte diesen Zustand genau so beschreiben, wie du es schilderst.

    Es ist sicher wichtig das abklären zu lassen, aber Ruhe und Gelassenheit sind die wichtigsten Maßnahmen, die hier jetzt greifen. Es wäre kontraproduktiv, wenn du jetzt eine Angst entwickelst, nur weil du nicht genau weißt, was es ist. Einer Panikattacke kann man an besten mit dem Wissen um ihre Bedeutung entgegentreten.

    Bist du in guter neurologischer Betreuung? Oder gehst du in die Ambulanz nach Kiel?

    Ich wünsche dir alles Gute, und lass dich nicht einnehmen von diesen Angstgefühlen.

    Lieber Gruß
    Sternchen

    Steffen
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 25

    Hallo Frank.
    Willkommen im Forum. Das was du beschreibst, kenne ich gut. Ich habe das auch sehr oft gehabt. Nur das bei mir dazu noch ein lauter Pfeifton im betroffenen Ohr und Kribbeln im Gesicht dazu kamen.

    Meine Diagnose ist Morbus Meniere und Migräne. Aber das was du beschreibst hört sich ein bißchen nach vestibulärer Migräne an. Hattest du schon Flunarizin? Das hat meine Schwindelepisoden zum Stillstand gebracht.

    Dafür habe ich nun sehr oft Migräne. Was nun besser oder schlechter ist, vermag ich nicht zu sagen ?…. Ohne wäre es am besten.

    Aber wir können uns das nicht aussuchen. Wichtig wäre jetzt die neurologische Abklärung.

    LG Steffen

    Lora
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 504

    Hallo Frank,

    Ich habe solche Zustände als kurze Panikattacken erlebt. Sehr unangenehme Sache.

    LG
    Lora

    Frank
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 95

    Hallo an alle,

    danke für die Lieben Worte und Tipps. Ja ich bin in neurologischer Behandlung, nach Kiel ist es dann doch immer zu weit. Den nächsten Termin habe ich in Tagen, dann werde ich das besprechen. Flunarizin habe ich vor längerer Zeit als Prophylaxe gegen Migräne genommen. Hier ohne ausreichende Wirkung. Mal schauen, was sich bei meinem nächsten Termin ergibt. Schönes Wochenende für euch

    LG

    Frank

    Icco
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 156

    Hallo Frank, wie äußern sich deine Empfindungs Störungen. Habe auch damit zu kämpfen und kriege Panik manchmal.. Lg

    Frank
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 95

    Hi Icco, das ist ein Kribbeln, bzw. Taubheitsgefühl in den Händen und unteren Beinen.

    LG

    Frank

    Icco
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 156

    Hallo Frank, danke für die Antwort. Ich habe kribbeln und druck Empfindungen im Gesicht. Ist auch sehr lästig…

    Johanna
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 2815

    Lieber Frank,

    könntest du im MÜK sein? Diese massive Erschöpfung gibt es bei mir vor allem in Phasen mit vielen Migränetagen (bei mir ist ein Monat mit 15 Tagen ein super Monat) und wenn ich mich dem MÜK nähere oder drin bin. Psychisch bin ich in solchen Phasen wenig stabil und Panik kenne ich dann auch. Seit mehreren Jahren bin ich in Therapie und kann damit umgehen.

    Wenn es neurologisch abgeklärt wird bei dir und sich hoffentlich als nicht schlimm herausstellt, wird es einfacher werden.

    Immer nach Kiel zu fahren in die Ambulanz wäre mir auch zu aufwendig, ich mache es zwei Mal im Jahr und verbinde das mit einem Aufenthalt an der Küste. Dadurch ist es nicht so anstrengend für mich, aber ich habe eben trotzdem die gute Betreuung. Mein Arzt hier ist auch super, aber ist auch nicht unglücklich darüber, dass noch jemand „draufguckt“. Das ergänzt sich alles.

    Noch etwas zur Behandlung der langen Attacken, ich hatte erst Naramig, das wirkt länger als Sumatriptan. Irgendwann bin ich dann auf Allegro umgestiegen. Immer zusätzlich mit Naproxen und MCP. Mittlerweile toleriere ich die Dauer bis zum Wirkeintritt von Allegro nicht mehr so gut und nehme am ersten Tag bzw. zu Beginn auch mal AscoTop Nasenspray. Das wirkt bei mir relativ schnell, so nach 10-15 min. Ich bekomme allerdings auch noch Botox und die Schmerzstärke hat sich dadurch verringert.

    LG Johanna

    Frank
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 95

    Hi Johanna,

    neurologisch ist soweit alles unauffällig bei mir. MÜK, ja weiß nicht, bei den letzten Pausen ging es immer wieder recht schnell aufwärts mit den Migränetagen. Ich denke aber auch sicherlich, daß einerseits die Schmerzen, aber auch die vielen Medikamente erschöpfen. Nasenspray hatte ich auch probiert, da bekam ich leider Nasenbluten durch. Zuletzt bin ich jetzt auch wieder bei 15 Tagen mit Medikation, das ist wahrlich nicht schön. Ich hoffe bei dir werden es auch wieder weniger Super Monate.

    LG

    Frank

    Johanna
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 2815

    Ich bin zufrieden mit 15 Tagen, komme von 30, sind auch immer wieder über 20 dabei, ohne dass etwas anders ist. Ich freue mich, dass ich es in der Regel schaffe die 10/20 Regel einzuhalten und meine dauerhafte Erschöpfung weg ist. Es war ein Weg das zu akzeptieren, aber jetzt ist es gut so. Ich habe ein gutes Leben.

    Ja, 15 Meditage sind nicht gut…

    LG

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