Mein persönlicher Schmerzverlauf

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Kopfschmerzen nachts um 3 Uhr (Saarlandfan)

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  • Saarlandfan
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 7

    Hallo zusammen,

    aktuell beschäftigt mich ein Kopfschmerz, den ich nicht richtig zuordnen kann.
    Migräne, Spannungskopfschmerz und Clusterkopfschmerz wurden schon bei mir diagnostiziert.
    Vor einem Jahr fing es nachts damit an, dass ich wach wurde und sehr unruhig war. Es begann nachts um 2 Uhr und dauerte in der Regel eine Stunde, danach schlief ich nicht mehr richtig ein. Es war so eine Art Halbschlaf.

    Dieses Jahr im April wurde alles immer schlimmer:
    Nachts um 2 wachte ich auf und hatte kombinierte Kopfschmerzen, d.h. Migräne mit Spannungskopfschmerzen, mittelstark.
    Dies ging bis morgens um 7.00 Uhr .
    Nach dem Frühstück gingen die Kopfschmerzen zurück und waren zwischen 8 und 9 Uhr völlig verschwunden.
    Das Ganze hielt ich von Montag bis Donnerstag durch. Freitags hat mich meine Hausärztin auf die neurologische Abteilung ins Krankenhaus überwiesen.
    Der Neurologe hatte mir abends 15 mg Mirtazapin verordnet und morgens 160 mg Valsartan.
    Nach drei Tagen waren die nächtlichen Schmerzattacken verschwunden.

    Nun kann ich mich mit den Medikamenten zwar über Wasser halten, aber ich habe das Gefühl, dass man mich ruhiggestellt hat. Müdigkeit und Antriebslosigkeit sind wohl die Nebenwirkungen. Ausserdem habe ich 5 kg zugenommen.

    Am liebsten würde ich das Mirtazapin absetzen. Dies werde ich mit den Ärzten natürlich besprechen.

    Es bleibt die Angst, dass ohne Medikamente nachts die Kopfschmerzen wieder einsetzen.

    Den Grund für die Schmerzen konnte mir noch keiner nennen.

    Netter Gruß an die Gruppe

    MiRi
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 298

    Hallo Saarlandfan,
    Danke für Deine Geschichte und Willkommen unter den Headbookern.
    Ich glaube, Du befindest Dich hier unter wahnsinnig guter Gesellschaft. Es gibt wohl kaum jemanden, dem es gelingt, den Grund für einen Kopfschmerz „auf den Kopf“ zuzusagen. Wenn ich zum Beispiel höre, dass meine Migräne größtenteils genetisch bedingte Veranlagungssache ist, erklärt das auch immer noch nicht, warum sie mich nicht von Geburt an plagt, sondern irgendwann zum Ausbruch gekommen ist. Mein persönlicher Eindruck ist, mein Körper wollte mir damit ein gewisses Signal geben, z.B. mehr zur Ruhe zu kommen, nachdem ich andere Signale (z.B. gehäufte Infektanfälligkeit) zu geflissentlich überhört habe. Vielleicht gibt es etwas ähnliches bei Dir ja auch, eine akute Entwicklung in letzter Zeit, die sich hochgeschaukelt hat?

    Ich denke mir, es ist auf jeden Fall eine gute Idee, ganz offen mit den Ärzten zu erörtern, ob es Sinn machen würde, das Mirtazapin abzusetzen. Es kann ja auch sein, dass sie Dir berechtigte Hoffnungen machen können, dass Müdigkeit und Antriebslosigkeit nach einiger Eingewöhnungszeit nachlasen. Sie müßten Dir dann aber, falls sie für das Absetzen votieren, selbstverständlich einen Plan B anbieten für den Fall, dass Valsartan alleine Dich nicht schmerzfrei hält.

    Viele Grüße
    MiRi

    Doro
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1605

    hallo saarlandfan,
    herzlich willkommen hier bei uns.
    deine verunsicherung ist nachvollziehbar. ich denke, alles was du an der medikamentösen einstellung ändern willst, solltest du auf jeden fall mit deinem arzt besprechen.
    ansonsten bleibt dir jedoch noch eine ganze menge, deinen migränealltag neu zu gestalten.
    wie schaut es denn bei dir mit nicht medikamentöser prophyaxe aus?
    -hast du einen regelmäßigen schlaf-wachrhythmus?
    -hast du regelmäßige essenszeiten?
    -verfügst du über entspannungstechniken
    -bewegst du dich ausreichend?
    -betreibst du ausdauersport?
    -nimmst du hochdosiert magnesium, vitamin b2 und q10?
    -wie schaut deine ernährung aus, isst du reichlich *gute* kohlehydrate?
    -kennst du deine trigger?
    -führst du ein migränetagebuch?
    ohjeee, das sind erst einmal eine menge fragen.
    ansonsten kann ich dir auch das buch von prof göbel wärmsten empfehlen.
    schau dich mal hier in den einzelnen foren in ruhe um, du wirst eine menge finden und dich vielleicht auch wiedererkennen.
    an diesem wochenende findet in kiel ein forentreffen statt, an dem viele von uns teilnehmen. sollte also nicht sofort geantwortet werden, weißt du, dass wir unterwegs sind 🙂
    meist ist jedoch immer jemand im headbook unterwegs.
    von herzen alles gute an dich 🙂
    ach ja, und noch ein kleiner tipp für deine nächtlich einsetzende migräne:
    bitte führ die vorm zubett gehen noch kohlehydrate zu, am besten volkornbrot oder so etwas, was länger braucht bis es aufgespalten ist. vielleicht kannst du damit schon deine migräne etwas abfedern. oft entstehen solche attacke aufgrund von unterzuckerung. ein versuch ist es auf jeden fall wert.
    lg
    doro

    Saarlandfan
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 7

    @Miri
    Vielen Dank für die freundliche Aufnahme in die Gruppe.
    In der Tat hatte ich im Herbst letzten Jahres sehr viel Streß mit eigenen Veranstaltuingen, die ich organisiert habe und einem Todesfall in der Familie.
    Wahrscheinlich war es auch bei mir so eine Art Warnschuß, dass man sich nicht zuviel zumuten soll.


    @Doro

    Vielen Dank für die nützlichen Infos.
    Eigentlich habe ich nur bei zwei Punkten Defizite:
    Vitamin B2 und Q10 kenne ich nicht, aber ich werde mal im schlauen Buch von Prof Göbel nachschlagen.
    Was sind denn gute Kohlenhydrate?
    Bester Gruß

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33360

    Willkommen bei uns, lieber Saarlandfan. 🙂

    Wie gut, dass Du jetzt in der Klinik bist, damit man sich bestens um Deine verschiedenen Kopfschmerzarten kümmern kann.

    Doro hat Dir schon wichtige Fragen gestellt. Gute Kohlenhydrate sind vollwertig und bauen sich nicht so schnell ab. Genaueres kannst Du unter der Suchfunktion oben rechts herausfinden.

    Liebe Grüe
    Bettina

    Astrid
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 432

    Lieber Saarlandfan,

    nachts aufwachen mit üblen Kopfschmerzen, das kenne ich auch gut. Immerhin ist es ja doch erfreulich, dass die relativ schnell wieder aufhören. Bei mir ist das meist so gegen 2 Uhr.
    Habe mich schon mal gefragt, ob es was mit meiner Geburt zu tun hat,ich bin kurz nach 3 geboren worden.
    Kannst du denn die Schmerzen in den Griff kriegen?

    Ich wünsche Dir gute Besserung und gute Betreuung, möge es helfen.

    LG
    Astrid

    Ronja
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 970

    Lieber Saarlandfan,

    willkommen im Forum!
    Ganz typisch auch für meine Migräne ist das morgendliche Erwachen oder das wach werden in den frühen Morgenstunden vor dem Weckerklingeln um 2:00 oder 3:00 mit Migräne. Das hat ncihts mit der Geburtsstunde zu tun, denke ich.

    Quäle dich nicht mit Überlegungen, warum du diese Krankheit hast. Keiner sucht sich die Krankheiten aus. Wann eine Krankheit „ausbricht“ und warum und warum nicht oder früher oder später oder gar nicht, das sind Fragen die man letztendlich nicht beantworten kann. Es trifft einen eben, ganz platt gesagt. Ich jedenfalls bin froh, dass ich nicht schon als Kind oder Jugendliche die Migräne bekommen habe, wie so viele hier im Forum.
    Krankheiten sind eine menschliche Eigenschaft. Ohne Krankheiten wären wir Götter, Krankheiten gehört zum Menschsein dazu. Ich tröste mich immer damit, dass man an Migräne nicht stirbt. Man kann sehr alt damit werden.

    Alles gUte und herzliche Grüße
    Ronja

    SimonPhoenix
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 753

    Hallo,

    es ist wirklich häufig, nachts Migräne zu bekommen.
    Mir hat Julia hier damals nen guten Tip gegeben, ne viertel Coffeintablette vorm Schlafen.
    Es hält nicht wach und man bekommt die Schmerzen gar nichts nachts, oder bei mir zögert es die Migräne bis zur Aufstehzeit (bzw. kurz danach) raus. So kann man schneller mit Triptanen reagieren.

    Probiert es mal aus, es hilft, weil man dann nicht in ein (einfach ausgedrückt) „Energieloch“ fällt.

    Ronja
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 970

    Lieber Saarlandfan,

    kleiner Nachtrag: ich nehme übrigens meist sofort nachts ein Triptan+Naproxen+Antiemetikum, schlafe weiter und bin danach wenn alles gut geht morgens beim Aufstehen schmerzfrei.

    Herzlich, Ronja

    Astrid
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 432

    Liebe Saarlandfan, liebe Ronja, lieber SimonPhoenix,
    Ich mache das auch so ähnlich wie Ronja. wenn man Glück hat, dann gehts wieder morgens.

    Allerdings kann ich, wenn’s schlimm ist, nicht sofort wieder einschlafen. Manchmal laufe ich auch ein paar Stunden rum, nicht liegen nicht sitzen, gar nichts geht.

    SimonPhoenix:
    Das Coffein- vor dem Sclafen? Du meinst, wenn du schon annimmst, es gibt eine Attacke? Oder nimmst du dann jeden Tag präventiv 1/4 Coffein? Überdreht man da nicht?

    LG
    Astrid

    Saarlandfan
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 7

    @Astrid
    seit Mai nehme ich Mirtazapin, das ich gestern Abend zum ersten Mal durch Trimipramin ersetzt habe. Beides sind Antidepressiva, wobei Trimapramin zu den trizyklischen Antidepressiva gehört.
    Bei chronischen Schmerzpatienten wird damit ein Auffüllen des Botenstoffspeichers mit Serotonin erreicht, so dass der Schmerzfilter einwandfrei arbeiten kann.
    (Das habe ich gestern frisch gelernt! 😉 )

    Mit diesem Medikament kann ich durchschlafen, was viel Wert ist.
    Dennnoch will ich irgendwann dieses Medikament gerne absetzen, natürlich nur mit ärztlicher Rücksprache.

    Erholter Gruß

    Saarlandfan
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 7

    @Ronja
    Vielen Dank für die das nette Willkommen.
    Mittlerweile habe ich eingesehen, dass man mit vielen offenen Fragen im Leben zurechtkommen muss. Wenn ich auch zugebe, dass es mit oft noch schwer fällt, etwas einfach so hinzunehmen.
    Mir fällt dazu der Spruch ein, dass Weisheit darin besteht, die Dinge zu ändern, die man ändern kann. Alles andere sollten man gelassen hinnehmen.

    Liest sich gut, ist manchmal sehr schwer umszusetzen.

    Cooler Gruß

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